Schächturteil

Germanische Traditionen

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Ein_Liberaler

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Es erscheint mir offensichtlich, daß Aristides sich gegen die göttliche Verehrung wandte, die einzelne Tiere genossen, nicht gegen eine bessere Behandlung aller Tiere. Bekanntlich gehörten zu den Grabbeigaben Tut-Ench-Amuns auch ein paar Rinderkeulen.

Und was mag wohl die religiöse Praxis, die den Zorn des Clemens von Alexandria auf sich zog, mit der modernen Personifikation der Erde und der Natur zu tun haben? Nichts, vermutlich. Da werden mal wieder mit Gewalt Scheinargumente zusammengestoppelt.

Und der Paulus? Der wendet sich natürlich gegen das Verbot, Tiere zu verzehren, die nicht wiederkäuen und keine gespaltenen Hufe haben, und erlaubt seinen Christen den Verzehr von Schweinefleisch, aber zum Beispiel auch Hasen, nach nichtjüdischem Vorbild. Das ist alles.

Was die Germanen angeht, so werden die meisten zu arm gewesen sein, um täglich Fleisch zu essen. Aber wenn sie auf der anderen Seite reich genug waren, alle im Frühjahr geborenen Jungtiere über den Winter zu bringen, dann waren sie die einzigen Bauern in vormoderner Zeit, die das geschafft haben. Und deshalb werden sie im Herbst ein Schlachtfest gefeiert haben. Und wie war das mit dem Juleber?
 

_Dark_

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also ich hätte gegen einen professionellen schächter mit super messer usw.. nichts einzuwenden, denn ich esse ja schließlich auch fleisch und ich denke mal, dass meine fleischtiere :wink: trotz teurem biobauern auch zu leiden haben..
wenn nun aber jeder türkische familienvater nach holland fährt, weil er selber mal nen tier schlachten will, finde ich das absolut unmöglich und ungerechtfertigt...
so kommt der nie in den himmel zu allah :wink:
 

fumarat

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Hallo Quetzalcoatle, Scharia und Halachaexperte.

Wobei ich allerdings anmerken muss, dass weder im Koran noch in der Tora, dem Talmud oder sonst irgendeiner für Muslime oder Juden verbindlichen Schrift das betäubungslose Schächten verlangt wird.
Du bist der Experte, du bestimmst welche Regeln für Juden und Muslime zu gelten haben. Für Juden kann ich ja nicht sprechen. Aber es gibt ein Prinzip der autonomen Religionsbestimmung. D.h. was für einen Juden, Muslim oder Christen verbindlich ist und was nicht, bestimmt er selbst und nicht der andere.

Zwar gibt es einige muslimische Gelehrte die das Schächten nach der Betäubung (als Kompromißlösung für Muslime im westlichen Kulturkreis) erlaubt haben und begründen dies mit Koranvers 5.3:

Verboten ist euch Verendetes, Blut, Schweinefleisch und das, worüber ein anderer Name als Allahs (beim Schlachten) angerufen wurde; das Erwürgte, das Erschlagene, das durch Sturz oder Hörnerstoß Umgekommene, das von reißenden Tieren Angefressene, außer dem, was ihr geschlachtet habt, (bevor es starb), und das auf Opfersteinen Geschlachtete; und Weissagung durch Pfeillose. Dies alles ist Frevel. Die Ungläubigen verzweifeln heute an euerer Religion. Darum fürchtet nicht sie, sondern fürchtet Mich. Heute habe Ich eueren Glauben für euch vollendet und habe Meine Gnade an euch erfüllt, und es ist Mein Wille, daß der Islam euer Glaube ist. Wenn einer aber - ohne Hinneigung zur Sünde — durch Hunger bedrängt wird, dann ist Allah verzeihend und barmherzig.

Sie führen also die Analogie, dass gerissenes Tier erlaubt ist, solange man es schächtet bevor es stirbt. Nur wird diese Meinung nicht von allen Gelehrten und somit Muslimen geteilt. Zumal reißen und betäuben zwei paar Schuhe sind.

Der Großteil der Gelehrten verbietet dies deshalb. Denn die eigentliche Fragestellung lautet ja, darf ich ein Tier überhaupt mit einem Elektroschock oder Bolzenschuß betäuben? Gerade der Bolzenschuss kommt eigentlich einem "Erschlagen" gleich. Jedenfalls eine ausführliche Abhandlung für den dens interessiert hier:

http://www.azhar.jp/info/halal-eng/halal6.html

Rein logisch betrachtet könnten also jüdische oder muslimische Schlächter problemlos koscher oder hallal schächten auch wenn sie gesetzlich dazu verpflichtet währen z.B. eine elektrische Betäubung zu verwenden.
So einfach ist es eben nicht. Die jüdischen Regelungen sind meineswissens noch komplizierter.

Wobei ich anmerken muss dass beide Betäubungsarten Elektrozange und Bolzenschuss nie 100%ig sicher sind. In beiden Fällen kommt es vor das die Betäubung fehlschlägt bzw. Die Tiere wieder aus der Betäubung erwachen während ihnen bereits Ohren, Arme und Beine abgeschnitten werden bzw. sie sich im Brühwasser zum entfernen der Borsten befinden.
Ein Grund mehr diese unsicheren Methoden islamisch zu verbieten. Solche "Zwischenfälle" sind sicherlich auch keine Einzelfälle:

http://www.tierschutz-tvt.de/bolzenschuss.html


Zu dem Schreiben des Tierschutzbundes:

Wird das Tier nicht durch eine fachlich ausgebildeten Schlachter oder mit einem unscharfen, nicht absolut schartenfreien Messer geschlachtet, erleidet das Tier schon beim Schnitt erhebliche Schmerzen und Leiden. Selbst bei dem mit einem scharfen Messer ausgeführten Schnitt kann es während des langsamen Ausblutens zu einer Verstopfung der durchtrennten Gefäßenden kommen, so dass nachgeschnitten werden muss, was für die Tiere äußerst schmerzhaft ist.
Deshalb: nur fachkundige Metzger schächten lassen.

Ansonsten: Pfuscher gibt es überall, kein Argument

ein unbetäubtes Tier blutet eben nich langsam aus, wie die großen Halsschlagadern verstopfen sollen ist mir ein Rätsel?

Infolge der Durchtrennung der Nerven und der gleichzeitigen Ausschaltung des gesamten sympathischen Nervensystems kommt es zur Zwerchfelllähmung und dadurch zur Todesangst durch Atemnot. Die dabei erlittenen Schmerzen und Leiden führen jedoch zur verstärkten Atmung, wobei das ausströmende Blut in die Lungen aspiriert wird und zu schweren Erstickungsanfällen führt.
Eine korrekt durchgeführte Schächtung wirkt innerhalb weniger Sekunden betäubend, durch den plötzlichen Blutdruckabfall im Gehirn. Die Tiere sind also bewußtlos, alles was wir sehen resultiert aus dem autonomen Nervensystem, dass die Reflexatmung hier auf "Schmerzen und Leid" zurückgeführt wird ist unrichtig.

Aufgrund einer anatomischen Besonderheit beim Rind erfolgt die Blutversorgung im Gehirn nicht allein durch die zwei Halsschlagadern, daher führen weitreichende Gefäßvernetzungen auch beim Durchtrennen der Halsschlagadern noch zu einer ausreichenden Blutversorgung des Rinderhirns. Das Ausbluten dauert erfahrungsgemäß einige Minuten.
Das ist nichts neues. Selbst der Mensch hat noch eine solch zusätzliche (kleine) Blutzufuhr über das Rückenmark. Die Durchtrennung der Halsschlagadern (=Leck) führt zu einem plötzlichen Blutdruckabfall. Dieser kann nicht von der anderen Zufuhr kompensiert werden, zumal dies ja keine getrennten Kreisläufe sind.

Während beim Schaf die Empfindungs- und Wahrnehmungsfähigkeit bis zu 35 Sekunden andauert, dauert das Sterben bei den Rindern wegen der oben beschriebenen Blutversorgung des Gehirns noch erheblich länger und zwar durchschnittlich 77 Sekunden, in Einzelfällen waren Reizweiterleitungen noch nach 120 Sekunden messbar.
Ich habe das Gefühl hier wird einiges vermengt. Die Bewußtlosigkeit des Tieres tritt inerhalb von Sekunden ein, der Tod natürlich erst später (im Minutenbereich).

Auch die Vorbereitungen zum Schächtschnitt sind für das Tier besonders belastend. So bedient man sich beim Schächten von Rindern z.B. hydraulischer Apparate zur Positionsveränderung. Hierbei werden dem Tier auf drei Seiten Metallplatten angepresst und das Tier anschließend um 180 Grad um die Körperachse gedreht. Kurz vor dem Anlegen des Schnittes ist eine zusätzliche manuelle Fixierung des Kopfes mit einer Metallgabel erforderlich. Die Fixierung beim Schaf erfolgt durch Niederwerfen und Zusammenbinden der Gliedmaßen mit Seilen oder Ketten. Anschließend wird der Hals des Tieres mit maximaler Kraft nach hinten gestreckt (überstreckt) und fixiert. Vielfach erleiden die Tiere beim gewaltsamen Fixieren und überstrecken Verletzungen wie Knochen- und Genickbrüche. In jedem Fall erleiden die Schlachttiere durch die plötzliche unnatürliche Körperdrehung Angst.
Diese Dinge kenne ich nicht, klingt aber eher nach europäischen Auflagen für Schächtbetriebe. Ich kenne es so: das nichtsahnende Tier wird vom Metzgerteam (2-3 Leute) fixiert und gehalten und ehe es sich versieht ist der Schnitt bereits geschehen. Nix Metallplatten einpressen und 180° drehen. :?


Grüße fumarat
 

Artaxerxes

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Du liebe Güte,

wenn's denn unbedingt sein muss, dann kann man doch in den Ländern schächten lassen, wo's erlaubt ist. Fleisch einfrieren und ab per Luftfracht.

Kostet zwar etwas mehr aber hier kommt keiner mit dem Gesetz in Konflikt.

Oder gibt es dagegen auch noch triftige Einwände?

Gruß Artaxerxes 8)
 

Jay-Ti

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Die Frage wäre dann, warum Deutschland das Schächten im Gegensatz zu anderen Ländern verbietet, wenn es dafür keine logischen Erklärungen gibt? Warum also ohne Grund teurer importieren?
 

Artaxerxes

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Hi Jay-Ti,

Gesetze entbehren manchmal einer gewissen Logik, sie müssen - pardon sie sollten - nur das allgemeine Rechtsempfinden einer Gemeinschaft widerspiegeln.

Und hierzulande gab es - zumindest bis zur Revision des neuen Tierschutzes - keine "Schächtlobby".

Gruß Artaxerxes
 

Jay-Ti

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Da ich kein Jurist bin war mir dieser Grundsatz nicht bewußt. Naja, man lernt halt nie dazu. Da ja gerade zB die SPD auf einem absteigenden Ast ist und die Mehrheit Schröder lieber hängen sehen würde, wird es sicherlich, der Mehrheit entsprechend und jeder Moral oder Logik entbehrend, sicherlich bald das passende, legitimierende Gesetz für einen solchen Anschlag geben.
Danke für die Aufklärung dieses Sachverhalts.
 

Ein_Liberaler

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Gesetze müssen gar nichts, außer eine Mehrheit finden. Das geht so:

Der linke Flügel der SPD möchte gern eine Mindesttemperatur auf Firmentoiletten, hat aber leider keine Mehrheit in der Fraktion. Also tauscht er seine Zustimmung zur Treckersitzrichtlinie, die ihm eigentlich schnuppe ist, gegen eine Zustimmung zur Firmenklosettmindestlufttemperatur. Da die SPD-Fraktion leider keine Bundestagsmehrheit hat, tauscht sie mit der Grünenfraktion - Firmenklosettmindestlufttemperatur gegen Schächtverbot. Das Schächtverbot ist dabei nicht die Idee der ganzen Grünenfraktion (9% der Abgeordneten), sondern einer Minderheit, und mußte vom Tierschutzflügel gegen den Multikultiflügel durchgesetzt werden, wahrscheinlich im Rahmen eines Tauschgeschäfts. Nur als fiktives Beispiel.

Die meisten Gesetze sind überflüssige Schikane, eine zunehmende Menge ist handwerklich schlecht gemacht und nicht wenige werden als verfassungswidrig aufgehoben.
 

Shiraffa

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Interessant zum Thema ist folgender Artikel aus "Die Zeit":

„Bete und schächte“

In der kommenden Woche feiern auch Muslime in Deutschland ihr Opferfest. Eine Herausforderung für den Tierschutz? Über den Umgang mit Schlachttieren in der islamischen, jüdischen und christlichen Tradition

Von Heike Baranzke, Ilhan Ilkilic und Hanna Rheinz

Vor zwei Jahren erregte ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts Aufsehen, weil es einem muslimischen Metzger die betäubungslose Schlachtung erlaubte. Erst dieses Urteil veranlasste die CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Mai 2002, ihren Widerstand gegen die Aufnahme des Tierschutzes in das Grundgesetz aufzugeben. Seither reduziert sich das öffentlich diskutierte Spannungsverhältnis von Tierschutz und Religionsfreiheit im Fall der rituellen Schlachtung auf die Alternative „Betäubung oder Nichtbetäubung“. Dieser binären Sichtweise entgeht jedoch, dass in den Schlachtritualen der jüdischen und islamischen Religionen ein Ethos schlummert, das zur Diskussion um den Tierschutz beitragen kann. Das rabbinische Gebot, den „Schmerz der Tiere“ (za’ar ba’alei chajim) zu vermeiden, ist älter als europäische Tierschutzgesetze, und auch islamische Schlachtvorschriften fordern, unnötige Qualen der Tiere zu vermeiden.

Könnte ein religionsvergleichender Blick am Ende nicht etwa die Schächtrituale als zivilisatorisch rückschrittlich erweisen, sondern vielmehr die Unaufgeklärtheit jener „Leitkultur“ zutage fördern, die an der Fiktion des schmerzlosen Tötens nach Bolzenschuss und Dekapitation festhält und damit der ethischen Reflexion der Tötungsfrage ausweicht? Wir haben dazu drei Texte verfasst:

Quelle und weiter lesen hier


Und zum Thema VgT und Unparteilichkeit sollte man sich einmal diesen Artikel durchlesen. Hier ein Ausschnitt:
Während der kritische Leser die aufhetzerische Absicht des Sonntags-Blick schon aus dem Titel erkennen kann, sind die jüdischen Hintergründe nicht ohne weiteres bekannt oder erkennbar: Der Sonntags-Blick erscheint im jüdisch beeinflussten Riniger-Verlag (Ellen Ringier, die Frau des Ringier-Bosses, ist aktive Jüdin, was sie aber verheimlicht). Seit ich das Schächten kritisiere, wird der VgT von den Ringier-Medien systematisch boykottiert. Dieser Boykott wird nur gelegentlich von Hetzartikeln gegen mich und den VgT unterbrochen. Die Verfasser des jüngsten Hetzartikels im Sonntags-Blick heissen Beat Kraushaar (!) und Harry Rosenbaum (!) - was ein doppelter Zufall sein könnte, kombiniert mit dem weiteren Zufall, dass deren journalistischer Erguss alle Erfahrungs-Merkmale jüdischer Hetze gegen uns Schächtkritiker trägt. Nur blinder Fanatismus ist wohl zu einem solch billigen Revolverblatt-Journalismus fähig, wo oben und unten krass verwechselt wird: Während der Artikel selbst ein klassisches Beispiel "jüdischer Hetze" darstellt, werde ich darin als "Judenhetzer" verteufelt, obwohl jeder vorurteilsfreie Mensch leicht erkennen kann, dass ich mich nie gegen die Juden allgemein ausgelassen habe, sondern stets nur im Zusammenhang mit dem Schächten Kritik erhob.

Quelle: http://www.vgt.ch/news_bis2001/981208.htm
 

Shiraffa

Großmeister
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Noch ein Link, der Erwin Kessler zu diesem Thema deklassifiziert:

Der VgT-Präsident, der diesmal von einer amtlichen Verteidigerin und einem erbetenen Anwalt verteidigt wird, wiederholt auch vor dem Gericht eine bereits mehrfach geäusserten Ausfälligkeiten und seine Sympathien für den Holocaust-Leugner Jürgen Graf. Seine beiden Rechtsvertreter beantragen zuerst erfolglos die Verhandlung zu vertagen und halten nachher beide grundsätzliche Referate gegen die Rassismus-Strafnorm, insbesondere die amtliche Verteidigerin geht dabei kaum nur beschränkt auf die Anklageschrift ein.
Nach kurzer Beratung entscheidet das Gericht, dass das Urteil erst später gesprochen werde könne, da die amtliche Verteidigerin zu mehreren Anklagepunkten nicht plädiert habe und dies nachgeholt werden müsse. Und so verlassen Kessler und seine beiden Rechtsbeistände zufrieden den Gerichtssaal. Das paradoxe Fazit: Die mangelhafte Arbeit der amtlichen Verteidigerin brachte dem VgT-Präsidenten die erhoffte Fallverzögerung.
P.S. Kessler ist zwar wegen Widerhandlung gegen die Rassismus-Strafnorm seit längerem rechtskräftig zu 45 Tagen Gefängnis unbedingt verurteilt, doch der VgT-Präsident will den Strafantritt "hinausschieben" und so hat er beim Thurgauer Regierungsrat ein Begehren um Strafaufschub eingereicht. Es bestehe die "Gefahr eines Justizirrtums", da seine Verurteilung der Europäischen Menschenrechtserklärung widerspreche. Der regierungsrätliche Entscheid sei, so Kessler, noch ausstehend.

Quelle: http://www.hans-stutz.ch/Rechtsextremismus/KesslerBuelachMai03.html

Kessler ist beileibe kein unbeschriebenes Blatt. Man beachte obige Seite ( http://tinyurl.com/49zsp). Auch eine Internet-Recherche weiß einiges über den Mann zu berichten.

Tierschutz? Aha.
 

Artaxerxes

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Hi Liberaler,

nur zur Klarstellung, Gesetze sollten das allgemeine Rechtsempfinden widerspiegeln - was sie jedoch nicht immer tun.

Um es überspitzt zu sagen, man wird hierzulande keine Mehrheit dafür finden, das Ehebrecherinnen zu steinigen sind oder Dieben die Hand abzutrennen ist.

Trotzdem akzeptieren wir die Rechtsnormen anderer Kulturen, obwohl wir sie teilweise nicht gutheißen können. Gleiches muss man doch dann im Umkehrschluss auch von anderen Kulturen erwarten.

Gruß Artaxerxes
 

Quetzalcoatle

Geselle
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Ein_Liberaler schrieb:
Da werden mal wieder mit Gewalt Scheinargumente zusammengestoppelt.

Nich so voreilig.

Ich habe lediglich einen Text zitiert in dem die Aussage von Arius bestätigt wird. Nämlich das die alten Germanen extrem wenig Fleisch gegessen hatten. Und was das antike Agypten betrifft habe ich nur geschrieben, dass sie ihren Arbeitern Bier zur Stärkung gaben.
 
W

Weinberg, Oliver

Guest
Und was das antike Agypten betrifft habe ich nur geschrieben, dass sie ihren Arbeitern Bier zur Stärkung gaben[/quote

Recht hat die Schlange...Die Ägypter haben das Bier quasi erfunden und es ist nur ein kleiner linguistischer Schritt von einem Thot hin zu den Thotonen bzw. Teutonen..
 

Quetzalcoatle

Geselle
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Hallo Fumarat,

Ich finde jede Art der Schlachtung barbarisch. Ich kann mir ach kaum vorstellen dass in 100 oder 200 Jahren noch überhaupt jemand Fleisch essen wird. In Europa zeichnet sich bereits eine stetige Entwicklung ab, die darauf schließen lässt, dass der Verzehr von Fleisch schon bald nicht mehr Gesellschaftsfähig sein wird.

Aus dieser Sicht ist es auch ganz gut darauf hinzuweisen, dass auch die westliche Art der Schlachtung mit Tierquälerei verbunden ist. Viele sind immer noch nicht richtig über die tatsächlichen Zustände in der Massentierhaltung, bei den Tiertransporten und der Schlachtung informiert. Es gibt z.B. immer noch Leute die Glauben das die Tiere nach dem Bolzenschuss bereits Tod währen.
Im übrigen ist es so, dass nicht in allen europäischen Ländern die Tierschutzvorschriften eingehalten werden.

Eine Bekannte von mir hatte mal eine Zeit lang auf einem Biobauernhof gearbeitet. Nach dem was sie erzählte wurden die Tierschutzvorschriften nur eingehalten wenn gerade Kontrollen dran waren. Ansonsten wurden die Schweine mit den Beinen an der Decke angebunden und ohne Betäubung der Hals aufgeschlitzt. Die Angst-, Schmerz- und Todesschreie dieser bedauernswerten Geschöpfe sollen noch minutenlang zu hören gewesen sein.

Aber selbst wenn die Betäubung angewandt wird, bedeutet dass noch lange nicht, dass die Tiere nicht leiden würden. Wie folgendes Untersuchungsergebnis zeigt:

Eine Untersuchung ergab, dass sich bei 70% der Schweine Wasser in der Lunge befand!
Das bedeutet: sie sind lebendig gekocht worden...!



(einfach raufklicken)

Noch übler ist was sich bei der Schlachtung von Rindern abspielt:

Lebendig geschlachtet!

Ein Rind hängt am Fließband, an seinem Hinterbein aufgehängt. Es wurde mit einem Bolzenschussgerät betäubt, doch es ist wieder erwacht und zappelt. Der Schlächter setzt das Messer an den Hals und schneidet mit einem langen Schnitt die Kehle auf. Ein Schwall von Blut strömt aus seinem Hals. Das Tier schlägt mit dem Kopf und schreit entsetzlich. Ein weiteres Rind, ebenfalls am Hinterbein aufgehängt, schlägt mit dem freien Hinterbein wild um sich. Erst wird dem Rind die Kehle aufgeschnitten. Dann wird ihm ein Vorderbein abgetrennt. Das Tier lebt aber noch! Es schlägt um sich, die Augen gehen auf und zu. Dann wird das andere Bein abgeschnitten. Erst als der Schlachter den Kopf abtrennt, ist das Rind tot. Doch schon kommt das nächste Rind am Fließband aufgehängt: Es zappelt mit dem ganzen Körper, schlägt mit Kopf, tritt mit den Füßen....



Ein Dokumentations-Team des österreichischen Vereins gegen Tierfabriken drehte entsetzliche Bilder in einem Schlachthof nahe der österreichisch-deutschen Grenze, der getreu nach EU-Richtlinien arbeitet.

Aber dennoch halte ich es nicht für gerechtfertigt auf die Betäubung zu verzichten.
Die Sure5.3 kannte ich schon vorher. Da ich neben der Bibel auch den Koran zuhause im Bücherregel zu stehen habe.

Verboten ist euch Verendetes, Blut, Schweinefleisch und das, worüber ein anderer Name als Allahs (beim Schlachten) angerufen wurde; das Erwürgte, das Erschlagene, das durch Sturz oder Hörnerstoß Umgekommene, das von reißenden Tieren Angefressene, außer dem, was ihr geschlachtet habt, (bevor es starb), und das auf Opfersteinen Geschlachtete; und Weissagung durch Pfeillose.

Aber ich sehe in dieser Sure kein Verbot der Betäubung.
Zudem kann ich mir nicht im geringsten vorstellen das der Prophet irgend etwas gegen die Betäubung haben könnte.
Die meisten Religionshistoriker sind sich einig das der Prophet ein sehr tierfreundlicher Mann war. Die meisten Vorschriften schienen zudem die Funktion gehabt zu haben die Zahl der Tieropfer zu minimieren.
Nach dem was an gesicherten Fakten über den Prophet Mohamed bekannt ist, ernährte er sich hauptsächlich von Milch, Joghurt, Honig, Nüssen, Feigen, Datteln und anderen Früchten.

Was ich persönlich am Islam recht sympathisch finde ist, dass – im Gegensatz zum Christentum - niemals verleugnet wurde dass Tiere ebenso wie der Mensch beseelt sind. Darin ist der – wie ich als Katholik zugeben muss - Islam dem Christentum voraus.

"Es ist kein Tier auf Erden, noch ein Vogel, der mit seinen Schwingen fliegt, die nicht gleich wären wie ihr, die ihr ein Volk seid. Alle Geschöpfe Allahs sind seine Familie." ( Sure 6.38)

"Alle Geschöpfe gehören wie eine Familie zu Allah. Derjenige ist der Meistgeliebte, der höchstes Mitgefühl für seine Familie hegt." (berichtet von Anas. Mishkat al-Masabhih, 3:1392)

"Eine gute Tat an einem Tier ist so gut, als ob einem Menschen Gutes getan wurde. Dagegen ist eine grausame Tat gegenüber einem Tier genau so schlimm, als ob man gegenüber einem Menschen grausam wäre." (Muslim und Bukhari, Mishkat al-Masabih; Buch 6, Kap. 7, 8:178)

Hier noch ein Zitat das ich im Internet gefunden habe:

Als der Prophet in der vorher erwähnten Erzählung Anas Ibn Maliks warnte, nicht von seinem Sunnah (Weg) abzuweichen, war das nicht vielmehr die Warnung davor, sich Gottes Zuneigung – oder vielleicht auch nur Ansehen unter den anderen Gläubigen – durch zur Schau gestellte (äussere) Askese erschleichen zu wollen, als ein Verbot, kein Fleisch zu essen? Denn vom Propheten selbst gibt es viele Geschichten, die von seinem Mitgefühl für die Tiere berichten, und ihn oft seine Begleiter rügen lassen, welchen es an diesem Mitgefühl fehlt. Bekannt sind auch seine Vorliebe für vegetarische Speisen, wie verdünnte Milch, Joghurt mit Nüssen, Gurken und Datteln vermischt. Von Früchten wie Granatäpfel, Trauben und Feigen soll er sich wochenlang ernährt haben und Gemüse pries er mit den Worten: "Wo es Gemüse im Überfluss gibt, dort werden sich Heerscharen von Engeln niederlassen."

http://www.ourswiss.ch/namaste/VegetarismusEthik/Islam.html

Hier ist noch ein Zitat von Prof. Ghazala Anwar, in der er erklärt das es besser ist auf das töten von Tieren und das essen von Fleisch zu verzichten:

Ghazala Anwar, Professor für Islamische Studien, erklärt hierzu: "Gott ist Rahman und Rahim, der Barmherzigste und Mitfühlendste. Wer tatsächlich die gottnahe Tiefe des Islam sucht, prägt sich Gottes Eigenschaften der Barmherzigkeit und des Mitgefühls ein. So wird ein wahrer Gläubiger das Leben der Geschöpfe Gottes achten, erhalten und beschützen, und sie nicht töten, um sie zu verzehren."

http://www.ourswiss.ch/namaste/VegetarismusEthik/Islam.html

Es gibt noch viele weitere Suren im Koran in dem sich der Prophet zu Mitgefühl den Tieren gegenüber ausspricht:

Jedoch folgt diesem Hinweis die Einschränkung auf den Fuss, was darauf hindeutet, dass es sich beim Hinweis auf das Essen von Tieren lediglich um ein Zugeständnis unter Auflage strenger Einschränkungen handelt: "Kommt her, ich will vortragen, was euer Herr euch verboten hat ... und ihr sollt nicht das Leben (atmende Wesen) töten, das Allah unverletzlich gemacht hat, es sei denn nach Recht. Das ist es, was Er euch geboten hat, auf dass ihr begreifen möget." (6.151)

Es gibt noch etliche weitere Textstellen in denen zu lesen ist das sich der Prophet für Mitgefühl den Tieren gegenüber ausspricht.
Am stärksten ist das Mitgefühl den Tieren gegenüber im Sufismus ausgeprägt. (Der Sufismus ist eine gemäßigte, mystische Variante des Islam)

Für mich ist das Mitgefühl das der Prophet den Tieren gegenüber empfand ein Hinweis darauf das er tatsächlich mit Gott in Verbindung gestanden haben muss.

Ähnlich war es ja auch beim heiligen Franz von Assisi, bei Giodano Bruno, beim heiligen Hubertus, beim heiligen Benedikt und verschiedenen weiteren Heiligen der Fall.

Das hat mich persönlich auch dazu veranlasst den Koran zu lesen weil mir klar wurde das da doch mehr dahinter stecken müsste. Inzwischen bin ich der Meinung das vieles was im Koran steht den Tatsachen entsprechen muss.

Allerdings würde ich niemals davon ausgehen das man den Koran 100%ig wortwörtlich nehmen kann. Ebenso wie ich nicht glaube das alles was in der Bibel steht absolut korrekt ist. Man muss gerade bei antiken Schriften immer bedenken das es mit der Zeit zu Übertragungsfehlern kommt.

Ich bin der Meinung das es keinen Sinn mach die Bibel, den Koran oder den Talmud wortwörtlich zu nehmen. Das führt nur zu religiösem Fundamentalismus.

Das Problem ist z.B. auch bei radikalen Christlichen Sekten zu sehen wie z.B. bei radikal evangelikalen Sekten oder den Kreationisten. Diese Leute glauben, dass man die Bibel wortwörtlich nehmen muss und dass obwohl längst bekannt ist, dass es mit der Zeit zu Fehlern gekommen ist.

Ich glaube zwar nach wie vor daran das Christus von den Toten auferstanden ist und das die Ereignisse die im Buch Exodus beschrieben sind sich zu 90% so abgespielt haben. Aber ansonsten halte ich nur die Bücher der Propheten (Altes Testament) für 99,9%ig authentisch da die in Qumran gefundenen Prophetenbücher den selben Inhalt aufwiesen.

Daher glaube ich, dass es besser währe wenn auch muslimische Schlächter wenigstens die Elektrozangenbetäubung anwenden würden. Denn es gibt keinen Anhaltspunkt der darauf hindeutet das der Prophet irgend etwas dagegen gehabt hätte.
 

Artaxerxes

Erleuchteter
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@ Quetzalcoatle,

warum sich dann noch Gedanken über das Schächten zu machen, wenn's der Koran ja eh schon so gut wie verbietet.

Also Moslems aller Welt vereinigt euch - werdet Vegetarier!

Gruß Artaxerxes 8)
 

Jay-Ti

Erleuchteter
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Bitte könnte irgendein Mod den Vegetarier wieder in seinen Vegetarierthread bannen? Zum kotzen, dass jeder Thread (nur als kleiner Hinweis, ursprünglich ging es um das Schächterurteil) in diese Richtung gelengt wird.

Und ja Quetzalcoatle, wir wissen nun alle, dass du Vegetarier bist, bitte, bitte sei nun auch Du so fair und bleib mit Biobauernhof Geschichten aus Threads, wo diese nicht hinpassen raus. Danke. (bitte nicht missdeuten, dass wieder einmal ein Fleischesser sich vor den Schlips getreten fühlt, nein, offtopic ist im Forum schlichtweg verboten, thx)
 

Quetzalcoatle

Geselle
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@ Jay-Ti

Wenn Du gerne kotzen möchtest, lies Dir lieber mal den Quark druch den Du hin und wieder von Dir gibst.

Von wegen Thema abgelenkt! Du soltest Dir mal besser genauer durchlesen was ich geschrieben habe bevor Du hier rummotzt.

Ich habe mich voll und ganz auf das Thema Schächten bezogen. Wenn Du Dir wenigstens die Mühe gemacht hättest meiner Argumentation zu folgen währe Dir klar das ich versucht habe aufzuzeigen das der Prophet sicherlich wohl kaum mit den derzeitigen Schächtpraktiken einverstanden währe. Sondern alle Gläubigen eher dazu aufvordern würde, den Tieren zu liebe auf Fleisch zu verzichten.

Es geht zudem nicht darum zu zeigen welche Meinung man vertritt, sondern darum den Leuten - die Tiere immer noch als Gegenstände betrachten - die Augen zu öffnen. Was von Leuten - wie Dir - die lieber in einer Welt hängen bleiben wollen die von Egoismus und antropozentrischem Denken geprägt ist, sich zum Teil als Ding der Unmöglichkeit erweist.
 

Artaxerxes

Erleuchteter
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Hallo Jay-Ti,

wie zu sehen, kann man gegen militante Veganer mit Tunnelblick nicht argumentieren. Schade eigentlich!

Gruß Artaxerxes 8)
 
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