Hallo Fumarat,
Ich finde jede Art der Schlachtung barbarisch. Ich kann mir ach kaum vorstellen dass in 100 oder 200 Jahren noch überhaupt jemand Fleisch essen wird. In Europa zeichnet sich bereits eine stetige Entwicklung ab, die darauf schließen lässt, dass der Verzehr von Fleisch schon bald nicht mehr Gesellschaftsfähig sein wird.
Aus dieser Sicht ist es auch ganz gut darauf hinzuweisen, dass auch die westliche Art der Schlachtung mit Tierquälerei verbunden ist. Viele sind immer noch nicht richtig über die tatsächlichen Zustände in der Massentierhaltung, bei den Tiertransporten und der Schlachtung informiert. Es gibt z.B. immer noch Leute die Glauben das die Tiere nach dem Bolzenschuss bereits Tod währen.
Im übrigen ist es so, dass nicht in allen europäischen Ländern die Tierschutzvorschriften eingehalten werden.
Eine Bekannte von mir hatte mal eine Zeit lang auf einem Biobauernhof gearbeitet. Nach dem was sie erzählte wurden die Tierschutzvorschriften nur eingehalten wenn gerade Kontrollen dran waren. Ansonsten wurden die Schweine mit den Beinen an der Decke angebunden und ohne Betäubung der Hals aufgeschlitzt. Die Angst-, Schmerz- und Todesschreie dieser bedauernswerten Geschöpfe sollen noch minutenlang zu hören gewesen sein.
Aber selbst wenn die Betäubung angewandt wird, bedeutet dass noch lange nicht, dass die Tiere nicht leiden würden. Wie folgendes Untersuchungsergebnis zeigt:
Eine Untersuchung ergab, dass sich bei 70% der Schweine Wasser in der Lunge befand!
Das bedeutet: sie sind lebendig gekocht worden...!
(einfach raufklicken)
Noch übler ist was sich bei der Schlachtung von Rindern abspielt:
Lebendig geschlachtet!
Ein Rind hängt am Fließband, an seinem Hinterbein aufgehängt. Es wurde mit einem Bolzenschussgerät betäubt, doch es ist wieder erwacht und zappelt. Der Schlächter setzt das Messer an den Hals und schneidet mit einem langen Schnitt die Kehle auf. Ein Schwall von Blut strömt aus seinem Hals. Das Tier schlägt mit dem Kopf und schreit entsetzlich. Ein weiteres Rind, ebenfalls am Hinterbein aufgehängt, schlägt mit dem freien Hinterbein wild um sich. Erst wird dem Rind die Kehle aufgeschnitten. Dann wird ihm ein Vorderbein abgetrennt. Das Tier lebt aber noch! Es schlägt um sich, die Augen gehen auf und zu. Dann wird das andere Bein abgeschnitten. Erst als der Schlachter den Kopf abtrennt, ist das Rind tot. Doch schon kommt das nächste Rind am Fließband aufgehängt: Es zappelt mit dem ganzen Körper, schlägt mit Kopf, tritt mit den Füßen....
Ein Dokumentations-Team des österreichischen Vereins gegen Tierfabriken drehte entsetzliche Bilder in einem Schlachthof nahe der österreichisch-deutschen Grenze, der getreu nach EU-Richtlinien arbeitet.
Aber dennoch halte ich es nicht für gerechtfertigt auf die Betäubung zu verzichten.
Die Sure5.3 kannte ich schon vorher. Da ich neben der Bibel auch den Koran zuhause im Bücherregel zu stehen habe.
Verboten ist euch Verendetes, Blut, Schweinefleisch und das, worüber ein anderer Name als Allahs (beim Schlachten) angerufen wurde; das Erwürgte, das Erschlagene, das durch Sturz oder Hörnerstoß Umgekommene, das von reißenden Tieren Angefressene, außer dem, was ihr geschlachtet habt, (bevor es starb), und das auf Opfersteinen Geschlachtete; und Weissagung durch Pfeillose.
Aber ich sehe in dieser Sure kein Verbot der Betäubung.
Zudem kann ich mir nicht im geringsten vorstellen das der Prophet irgend etwas gegen die Betäubung haben könnte.
Die meisten Religionshistoriker sind sich einig das der Prophet ein sehr tierfreundlicher Mann war. Die meisten Vorschriften schienen zudem die Funktion gehabt zu haben die Zahl der Tieropfer zu minimieren.
Nach dem was an gesicherten Fakten über den Prophet Mohamed bekannt ist, ernährte er sich hauptsächlich von Milch, Joghurt, Honig, Nüssen, Feigen, Datteln und anderen Früchten.
Was ich persönlich am Islam recht sympathisch finde ist, dass – im Gegensatz zum Christentum - niemals verleugnet wurde dass Tiere ebenso wie der Mensch beseelt sind. Darin ist der – wie ich als Katholik zugeben muss - Islam dem Christentum voraus.
"Es ist kein Tier auf Erden, noch ein Vogel, der mit seinen Schwingen fliegt, die nicht gleich wären wie ihr, die ihr ein Volk seid. Alle Geschöpfe Allahs sind seine Familie." ( Sure 6.38)
"Alle Geschöpfe gehören wie eine Familie zu Allah. Derjenige ist der Meistgeliebte, der höchstes Mitgefühl für seine Familie hegt." (berichtet von Anas. Mishkat al-Masabhih, 3:1392)
"Eine gute Tat an einem Tier ist so gut, als ob einem Menschen Gutes getan wurde. Dagegen ist eine grausame Tat gegenüber einem Tier genau so schlimm, als ob man gegenüber einem Menschen grausam wäre." (Muslim und Bukhari, Mishkat al-Masabih; Buch 6, Kap. 7, 8:178)
Hier noch ein Zitat das ich im Internet gefunden habe:
Als der Prophet in der vorher erwähnten Erzählung Anas Ibn Maliks warnte, nicht von seinem Sunnah (Weg) abzuweichen, war das nicht vielmehr die Warnung davor, sich Gottes Zuneigung – oder vielleicht auch nur Ansehen unter den anderen Gläubigen – durch zur Schau gestellte (äussere) Askese erschleichen zu wollen, als ein Verbot, kein Fleisch zu essen? Denn vom Propheten selbst gibt es viele Geschichten, die von seinem Mitgefühl für die Tiere berichten, und ihn oft seine Begleiter rügen lassen, welchen es an diesem Mitgefühl fehlt. Bekannt sind auch seine Vorliebe für vegetarische Speisen, wie verdünnte Milch, Joghurt mit Nüssen, Gurken und Datteln vermischt. Von Früchten wie Granatäpfel, Trauben und Feigen soll er sich wochenlang ernährt haben und Gemüse pries er mit den Worten: "Wo es Gemüse im Überfluss gibt, dort werden sich Heerscharen von Engeln niederlassen."
http://www.ourswiss.ch/namaste/VegetarismusEthik/Islam.html
Hier ist noch ein Zitat von Prof. Ghazala Anwar, in der er erklärt das es besser ist auf das töten von Tieren und das essen von Fleisch zu verzichten:
Ghazala Anwar, Professor für Islamische Studien, erklärt hierzu: "Gott ist Rahman und Rahim, der Barmherzigste und Mitfühlendste. Wer tatsächlich die gottnahe Tiefe des Islam sucht, prägt sich Gottes Eigenschaften der Barmherzigkeit und des Mitgefühls ein. So wird ein wahrer Gläubiger das Leben der Geschöpfe Gottes achten, erhalten und beschützen, und sie nicht töten, um sie zu verzehren."
http://www.ourswiss.ch/namaste/VegetarismusEthik/Islam.html
Es gibt noch viele weitere Suren im Koran in dem sich der Prophet zu Mitgefühl den Tieren gegenüber ausspricht:
Jedoch folgt diesem Hinweis die Einschränkung auf den Fuss, was darauf hindeutet, dass es sich beim Hinweis auf das Essen von Tieren lediglich um ein Zugeständnis unter Auflage strenger Einschränkungen handelt: "Kommt her, ich will vortragen, was euer Herr euch verboten hat ... und ihr sollt nicht das Leben (atmende Wesen) töten, das Allah unverletzlich gemacht hat, es sei denn nach Recht. Das ist es, was Er euch geboten hat, auf dass ihr begreifen möget." (6.151)
Es gibt noch etliche weitere Textstellen in denen zu lesen ist das sich der Prophet für Mitgefühl den Tieren gegenüber ausspricht.
Am stärksten ist das Mitgefühl den Tieren gegenüber im Sufismus ausgeprägt. (Der Sufismus ist eine gemäßigte, mystische Variante des Islam)
Für mich ist das Mitgefühl das der Prophet den Tieren gegenüber empfand ein Hinweis darauf das er tatsächlich mit Gott in Verbindung gestanden haben muss.
Ähnlich war es ja auch beim heiligen Franz von Assisi, bei Giodano Bruno, beim heiligen Hubertus, beim heiligen Benedikt und verschiedenen weiteren Heiligen der Fall.
Das hat mich persönlich auch dazu veranlasst den Koran zu lesen weil mir klar wurde das da doch mehr dahinter stecken müsste. Inzwischen bin ich der Meinung das vieles was im Koran steht den Tatsachen entsprechen muss.
Allerdings würde ich niemals davon ausgehen das man den Koran 100%ig wortwörtlich nehmen kann. Ebenso wie ich nicht glaube das alles was in der Bibel steht absolut korrekt ist. Man muss gerade bei antiken Schriften immer bedenken das es mit der Zeit zu Übertragungsfehlern kommt.
Ich bin der Meinung das es keinen Sinn mach die Bibel, den Koran oder den Talmud wortwörtlich zu nehmen. Das führt nur zu religiösem Fundamentalismus.
Das Problem ist z.B. auch bei radikalen Christlichen Sekten zu sehen wie z.B. bei radikal evangelikalen Sekten oder den Kreationisten. Diese Leute glauben, dass man die Bibel wortwörtlich nehmen muss und dass obwohl längst bekannt ist, dass es mit der Zeit zu Fehlern gekommen ist.
Ich glaube zwar nach wie vor daran das Christus von den Toten auferstanden ist und das die Ereignisse die im Buch Exodus beschrieben sind sich zu 90% so abgespielt haben. Aber ansonsten halte ich nur die Bücher der Propheten (Altes Testament) für 99,9%ig authentisch da die in Qumran gefundenen Prophetenbücher den selben Inhalt aufwiesen.
Daher glaube ich, dass es besser währe wenn auch muslimische Schlächter wenigstens die Elektrozangenbetäubung anwenden würden. Denn es gibt keinen Anhaltspunkt der darauf hindeutet das der Prophet irgend etwas dagegen gehabt hätte.