Roman "Illuminati" von Dan Brown

Franziskaner

Ehrenmitglied
Registriert
4. Januar 2003
Beiträge
4.790
Falkenauge schrieb:
Was ich aber sehr komisch finde ist das unter der Pyramide auf dem Schein Zahlen stehen "MDCCLXXVI" Römische Ziffern, welche umgesetzt ein Jahr ergeben, 1776... das Jahr der Gründung der Illuminaten durch Adam Weishaupt.

Nein, wirklich...seeeeeeehr merkwürdig. Vor allem, weil das sich ja unbedingt auf die Illuminaten beziehen muss. Nicht, dass 1776 auch die Unabhängigkeitserklärung der USA verfasst worden wäre...aber DAS kann ja natürlich mit dem Datum auf dem Dollarschein nix zu tun haben...völlig abwegig... :roll:
 

Laokoon

Erleuchteter
Registriert
11. August 2004
Beiträge
1.486
Am schlimmsten finde ich an dem Buch eigentlich, dass die Aussagen und Gedanken, welche die Hauptfigur macht, teilweise äußerst falsch sind. Da er jedoch den Status eines "Symbolologen", sprich eines Wissenschaftlers hat, kommt es vielen Lesern so vor, als sei das alles wahr....

Nur einige Beispiele....

...dass z.B. Hellebarden, wie sie die Schweizer Garde trägt, im 14.(15.?) Jahrhundert so vielen Muslime die Köpfe abgehackt hätten....

Zu dieser Zeit (egal ob 14.-bzw. 15. Jhd, ich weiß nicht mehr welche Zahl Brown genannt hat), war die Kreuzzugszeit aber schon länger vorbei, England und Frankreich bekriegten sich, Deutschland mehr oder weniger den Osten, die Kreuzfahrernationen schlechthin waren inzwischen mit anderen Dingen beschäftigt.

Und IN der Kreuzzugszeit wurden Hellebarden noch nicht verwendet, zum Köpfeabhacken ist sie sowieso zu umständlich, sie war mehr dazu da, Reiter von Pferden zu holen, Pferdebäuche aufzuschlitzen oder aber schmale Durchgänge mit ihr zu sichern.

....dass die Engelsburg ach so oft Mohren etc. (sprich: Muslimen) standgehalten hätte.....

Wobei noch nie eine muslimische Armee die italienische Hauptstadt betreten hat.....



Das sind nur zwei hervorstechende Dinge, die mir noch im Gedächtnis hängengeblieben waren.......Und ich weiß noch, dass ich mich beim Lesen andauernd über solche Dinge aufgeregen musste...

Sowas nenne ich amerikanische Ignoranz gegenüber europäischer Geschichte.....hier beispielhaft vor Augen geführt.
Ich stimme diesem Vorurteil Amerikanern gegenüber zwar nicht zu (weil ich zuwenig davon kenne), aber hier wurde es mir in bester Manier bewiesen. Danke Dan Brown.......Für einen Hoobbyhistoriker ist das Buch ein echter Affront finde ich.
 

Bloody2k

Meister
Registriert
29. April 2003
Beiträge
317
Einige Leute mit denen ich über das Buch gesprochen hatte, waren davon überzeugt, dass fast alles wirklich Fakt ist. Aber hier handelt es sich doch weder um ein Sachbuch noch um ein Geschichtsbuch!!!

Dan Brown wollte einfach nur mit den Fakten locken um die Verkaufszahlen anzukurbeln!!!

So wie damals der Film Blair Witch Project..."ECHTES FILMATERIAL" . . . und schwupps alle sind ins Kino gerannt!!!! WAHNSINN oder???
 

Laokoon

Erleuchteter
Registriert
11. August 2004
Beiträge
1.486
Wahrhaftig WAHNSINN.

Volksverdummung im großen Stil.....

Eine unterschwellige Form Gehirnwäsche zu betreiben...

Mich hats angewidert, und mir ist das eine Lehre, keinen Brown mehr zur Hand zu nehmen.....

Und mir gings genauso wie dir, Bloody2k, genau so....
 

Winston_Smith

Forenlegende
Registriert
15. März 2003
Beiträge
5.237
Volksverdummung im großen Stil.....

Eine unterschwellige Form Gehirnwäsche zu betreiben...

@Laokoon

Damit Du zukünftig nicht mehr enttäuscht bist:

- Superman kann nicht fliegen.
- Luke hat kein Laserschwert.
- Lilliput hat kein Fremdenverkehrsamt.
- Moby Dick streift nicht durch die Weltmeere.

Das ist schon echt gemein, wenn in einer fiktiven Geschichte gelogen wird... :roll:
 

Bloody2k

Meister
Registriert
29. April 2003
Beiträge
317
@ Winston_Smith

ich glaube du hast den Kern um den es geht zwar erfasst, aber soweit übertrieben, dass du dir deinen Beitrag hättest sparen können.

Offensichtlich utopische und als solche gekennzeichnete Romane oder Filme führen doch nicht zu solch einem Makaberen Unterton in der Gesellschaft.

Das mit Moby Dick stimmt so nicht ganz. Weiße Waale gibbet wirklich!!! Pottwaale mit Sicherheit auch nicht nur einen.

@ Laokoon

wahrscheinlich ist Dan einer der Oberillus...*aber psst* ;)
 

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
Laokoon schrieb:
Am schlimmsten finde ich an dem Buch eigentlich, dass die Aussagen und Gedanken, welche die Hauptfigur macht, teilweise äußerst falsch sind. Da er jedoch den Status eines "Symbolologen", sprich eines Wissenschaftlers hat, kommt es vielen Lesern so vor, als sei das alles wahr....

Nur einige Beispiele....

...dass z.B. Hellebarden, wie sie die Schweizer Garde trägt, im 14.(15.?) Jahrhundert so vielen Muslime die Köpfe abgehackt hätten....

Zu dieser Zeit (egal ob 14.-bzw. 15. Jhd, ich weiß nicht mehr welche Zahl Brown genannt hat), war die Kreuzzugszeit aber schon länger vorbei, England und Frankreich bekriegten sich, Deutschland mehr oder weniger den Osten, die Kreuzfahrernationen schlechthin waren inzwischen mit anderen Dingen beschäftigt.

Schlacht von Lepanto, Eroberung von Tunis, Türken vor Wien - alles zu besten Landsknechtszeiten.

Und IN der Kreuzzugszeit wurden Hellebarden noch nicht verwendet, zum Köpfeabhacken ist sie sowieso zu umständlich,

Das ist natürlich wahr. Viel besser taugt sie zum Armeabhacken, dabei kann man schön von oben nach unten schlagen.

sie war mehr dazu da, Reiter von Pferden zu holen, Pferdebäuche aufzuschlitzen oder aber schmale Durchgänge mit ihr zu sichern.

In erster Linie war sie wohl panzerbrechend, vor allem der Dorn gegenüber dem Beil.

Das sind nur zwei hervorstechende Dinge, die mir noch im Gedächtnis hängengeblieben waren.......Und ich weiß noch, dass ich mich beim Lesen andauernd über solche Dinge aufgeregen musste...

Und wie war das mit dem aufwärts gerichteten Winkel, dem Symbol der Männlichkeit, während der abwärts gerichtete Winkel das Weibliche symbolisiert? Weshalb die Dienstgradabzeichen der amerikanischen Unteroffiziere aus Aufwärtswinkeln bestehen?

Leider tun sie das erst seit ein paar Jahrzehnten, und nichtmal bei allen Truppen.

Sowas nenne ich amerikanische Ignoranz gegenüber europäischer Geschichte.....hier beispielhaft vor Augen geführt.

Ach, das ist einfach lückenhafte Recherche. Man kann ja schließlich nicht alles wissen, und wir sind heute auch ausgesprochen anspruchsvoll geworden.

Für einen Hoobbyhistoriker ist das Buch ein echter Affront finde ich.

Was mußt Du dann erst von Mittelaterkrimis halten?
 

suesser_engel81

Neuling
Registriert
14. Dezember 2005
Beiträge
1
illuminati wahrheit oder lüge

Ich lese zur zeit das Buch und finde es zum einen sehr spannent und bin der meinung das einiges durchaus der wahrheit entsprechen könnte zum anderen finde ich es zur zeit eher unglaubwürdig das eine gruppierung nach so langer zeit wieder zum vorschein kommen könnte und mit irgentwelchen antiematerien unfug betreibt! ist halt nur ein gutes Buch :roll:
 

Giacomo_S

Ehrenmitglied
Registriert
13. August 2003
Beiträge
2.834
Ich habe dieses Buch kürzlich auch gelesen und fand es eigentlich ganz spannend. Inwieweit diese ganzen kulturhistorischen Zusammenhänge stimmen, kann ich nicht nachvollziehen, das ist mir bei einer fiktiven Geschichte auch ziemlich wurscht.

Was ich an diesen amerikanischen Thrillern, die ich in letzter Zeit gelesen habe, lächerlich finde, sind diese aberwitzigen Kombinationen von Gefahrensituationen, die die Protagonisten nicht nur überleben, sondern auch noch blitzgescheiten Verstand und die Bügelfalte im Anzug dabei behalten. Jede einzelne dieser Situationen hätte Batman getötet. Der Symbologe mit den grauen Schläfen kriegt dann zum Schluss natürlich noch die nicht mal 30jährige, glutheisse Nuklearphysikerin in sein Bett... na ja.

Kürzlich las ich "Meteor", da wurde dann noch mehr auf den Putz gehauen. Erfrierende klopfen SOS auf einem Eisberg: natürlich taucht ein U-Boot auf und rettet sie. Und kurz vor einer sich abspielenden Naturkatastrophe - ich sag nur: Maelstrom - kommt dann noch die Rettung aus der Luft, den ewig Bösen aber verschlingen dann die Fluten.

Ich hab aus diesem Grund die Schnauze voll von diesen Ami-Thrillern. Spannung, ja, aber etwas mehr Realismus sollte auch mal möglich sein. Und die Protagonisten sind mir auch oft zu eindimensional, zu flach, zu moralisch. Das können europäische Autoren meistens besser.
 

Ähnliche Beiträge

Oben