:gruebel:
he, bloß jetzt keine revolution. ich hocke mit meinem knorpelschaden in der stube und kann mich nur mit doppelstockeinsatz fortbewegen (na, immerhin hab ich dann zwei waffen ... wäre allerdings zu langsam :-| ).
naja, im grunde genommen hocken wir wie die made im speck. wir können uns per weltweitem web miteinander unterhalten (moment, ich mach mir grade noch schnelle eine tasse kaffee), sinnieren über dies und das, ärgern uns über politik, die nachbarn, die miese qualität der erzeugnisse, die wir eben über ebay ersteigert haben ...
warum revolution? was ist denn der antrieb dafür? das thema "ungerechtigkeit" wurde ja schon angeschnitten. ungerecht finde, ich dass andere besser gitarre spielen können als ich und ich mir unendlich schwer tue, meinen inneren schweinehund zu überwinden, um an dieser situation etwas zu ändern. ja, vielleicht werden wir derzeit "nur" ruhig gestellt und mit allerlei verstreuungen gesegnet. ich weiß nicht, ob ich jetzt gerade woanders leben wollte. selbst wenn es nur eine art "gefühlte freiheit" ist, so ist so doch ziemlich groß.
tja, und alle errungenschaften, die wir derzeit wie selbstverständlich nutzen sind auswüchse des kapitalismus. ohne streben nach besitz und luxus und materiellem und URX und ARCKX wären wir wohl nicht soweit. so sind wir eben. neugierig, bequem, selbstgefällig. so entsteht fortschritt. bequemer sitzen? stuhl! gepolstert! schneller von A nach B? jau, wir nehmen das pferd! bequemer? wir setzen uns in einen wagen und lassen diesen vom pferd ziehen! schneller? wir nutzen eine gerätschaft, die es erlaubt, auf das pferd zu verzichten. gottlob gab's jemand, der die funktionsweise eines rads nutzbar gemacht hat. jetzt stehen wir da, hocken zwischen all den ganzen gegenständen, die unser leben vereinfachen sollten, schauen um uns und warten auf den nächsten schritt. wir wittern, dass da was faul ist. gibt's jemanden, der das alles nur gemacht hat, um uns hinters licht zu führen? genau, so wird's sein. da ist einer, der von der gegebenen situation profitiert - und das mehr als wir selbst. das ist ungerecht. wir willen auch mehr profitieren, uns reicht das nicht, was wir eigentlich haben. revolution! nieder mit dem kaiser! wir wollen selbst kaiser spielen! dann geht's uns besser ... oder?
nein nein, revolution ist nicht die lösung des problems. aber was ist überhaupt das problem? es sind wohl eher die strömungen, die uns den letzten funken selbstbestimmung auch noch rauben wollen. es ist wohl eher die ohnmacht, nicht wirklich ins große rad selbst eingreifen zu können bzw. durch unsere handlungen nur wenig bewirken zu können.
"feindliche" übernahme ist die maxime, alles andere würde nur unnötigerweise zu chaos führen. wem würde es nutzen? hm, wieder mal der "gegenseite", die der schafherde versprechen würde, wieder für ordnung zu sorgen. schafe bleiben schafe. was wir brauchen ist der gute hirte, der sich bei der übernahmeaktion an die spitze stellt.
mfg.
rg