PSI für den Ernstfall
Die Para- Truppe
1) Hypnose- Taktiken
Kopenhagen im Herbst 1953. Ein Mann stellt sein Fahrrad unmittelbar neben der „Landmann Bank“ ab, nimmt eine abgegriffene Ledertasche aus dem Gepäckträger und betritt die Schalterhalle des Bankgebäudes. Seine monoton ablaufenden, mechanischen Bewegungen erinnern an den Gang eines Roboters in einem drittklassigen Science- fiction- Film. Plötzlich hält er einen Revolver in der Hand. Ein Schuss geht los und trifft die Decke. Dann richtet der Mann seine Pistole auf den Kassierer. Er fordert ihn unmissverständlich auf, die Tasche mit Geld zu füllen, mit möglichst großen Scheinen. Als dieser der Aufforderung nicht sofort nachkommt – er ist vor Schreck gelähmt -, schießt er ihn rücksichtslos nieder. Ein anderer Bankangestellter, der die Schalterhalle vom Nebenraum aus ahnungslos betritt, wird ebenfalls erschossen.
Irgend jemand gelingt es, Alarm auszulösen. Ohne sich hierdurch aus der Ruhe bringen zu lassen, nimmt der Täter seine leere Tasche und verlässt seelenruhig den Ort des tragischen Geschehens. Seine Bewegungen gleichen immer noch denen eines Roboters – ein skurriler Anblick, wie Zeugen später aussagten.
Der Mann kommt mit seinem Fahrrad keine hundert Meter weit. Als ihn die Polizei ergreift, leistet er keinen Wiederstand. Er wird später wegen erwiesener Unzurechnungsfähigkeit in eine geschlossene Anstalt eingeliefert. Eine gründliche psychiatrische Untersuchung verschafft Gewissheit: Der Killer stand zum Zeitpunkt der Tat unter Hypnose.
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Ein weiterer, gut dokumentierter Fall – der einer Heilung in Hypnose – wird aus den USA berichtet.
Die Patientin, ein zehnjähriges Mädchen, litt unter rheumatoider Arthriris. Hohe Dosen Aspirin, die man ihr täglich verabreichte, und physikalische Therapien sprachen bei ihr nicht mehr an. Ihre Fußknöchel und Knie waren dick geschwollen, so dass sie sich nur im Rollstuhl fortbewegen konnte. Sie war deprimiert und entmutigt; ihre Lage schien aussichtslos zu sein.
Als sich nach drei Monaten keine Besserung einstellte, erwogen die Ärzte eine Cortisonbehandlung. Zuvor wollte man jedoch noch einen erfahrenen Hypnotherapeuten konsultieren. R. Forrest J. Cioppa, Arzt am Fairview General Hospital in Cleveland, Ohio, Hypnotiseur und Akupunkteur, der seine Kenntnisse in unkonventionellen Heilpraktiken vorwiegend im Fernen Osten erworben hatte, sollte den Krankheitslauf mit Hypnose zu beeinflussen versuchen.
Vor ihrer zweiten Hypnosesitzung war die Patientin noch immer mutlos und nicht in der Lage, sich ohne fremde Hilfe fortzubewegen. Doch vier Stunden später geschah das Unfassbare: Das Mädchen konnte ganz allein auf ein Fahrrad steigen und ohne gehlten zu werden, einige Runden drehen. Erstmals seit drei Monaten hatte das Kind keine Schmerzen. Die Schwellung an den Fußknöcheln und den Kein gingen schnell zurück. Es entwickelte sich Jahre nach der Hypnose- Behandlung zu einem völlig normalen, gesunden Teenager.
Wenn auf suggestivem Weg tatsächlich möglich sein sollte, Menschen von hartnäckigen Leiden, denen mit Medikamenten und konventionellen Heilmethoden nicht beizukommen ist, zu befreien, wenn im hypnotischen Zustand physikalisch kaum erklärbare psychische Höchstleistungen, auch solche paranormaler Art, erbracht werden, stellt sich die Frage nach Ursache und Wirkungsweise jener Kräfte, über die nach Meinung von Experten offenbar viel mehr Menschen verfügen, als man annehmen möchte, obwohl sich die Wenigsten solcher Fähigkeiten bewusst sind.
Bei Hypnose handelt es sich nicht, wie irrtümlicherweise immer wieder behauptet wird, um eine spezielle Form des Schlafes, sondern einen veränderten Bewusstseinszustand. Dieser unterscheidet sich vom Normalzustand unseren täglichen Lebens in seiner objektiven Beurteilung. Mit der Handlung des Hypnotisierten oder durch Suggestion des Therapeuten objektiviert. Dass es sich bei Hypnose mehr noch um einen erhöhten oder geschärften Bewusstseinszustand handelt, erhellt allein daraus, dass wir Objekte erkennen, wiedererkennen bzw. wiederfinden können, selbst wenn die Erinnerung an diese tief in unserem Gedächtnis vergraben ist. Galiazzi definiert Hypnose >>ihrem Wesen nach als Einengung des Bewusstseins durch Außenreizverarmung und Rapport zum Arzt bei gleichzeitiger Bewusstseinserweiterung durch erhöhte Fähigkeit zur Erinnerung und Konzentration<<.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Fremdsuggestion, wenn diese durch Dritte verursacht wird, und Autosuggestion, wenn sich jemand selbst in Trance zu versetzen vermag. Das Herbeiführen des Hypnosezustandes kann verbal, d.h. durch Ansprechen des Subjektes, durch Handbewegungen – sogenannte >>magnetische Striche<< oder Passes -, durch Augen- oder Objektfixierung bzw. durch eine Kombination zweier oder mehrere dieser Methoden erfolgen. >>Die Tiefe<< des hypnotischen Zustandes erstreckt sich von einer leichten, oberflächigen Trance bis hin zur tiefen oder Volltrance.
Bei der Einleitung der Hypnose erlebt das Subjekt im wesendlichen drei Realitätsstufen: 1. Schläfrigkeit, 2. Hypotaxe (ein Zustand herabgesetzter Willens- und Handlungskontrolle)
Und 3. Hypnosephase (man bezeichnet diese gelegentlich auch heute noch als –Somnambulismus). Symptome, die gewöhnlich einen leichten Hypnosezustand kennzeichnen, sind: Starre (Katalepsie) der Augen, teilweise auch Glieder, Atem- und Pulsverlangsamung, Abneigung gegen Bewegung und Sprechen, Rapport (unmittelbarer Kontakt) mit dem Hypnotiseur, ein Schweregefühl oder ein Gefühl des Dahintreibens, Reaktionen auf posthypnotische Suggestionen usw.
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Über die Hypnose sind verschiedene mehr oder weniger brauchbare Hypothesen aufgestellt worden. Eine den gesamten Komplex umfassende, befriedigende Erklärung für dieses Phänomen steht indes noch aus. Grundsätzlich könnte man die Hypnose als einen veränderten Bewusstseinszustand bzw. veränderten Wachzustand bezeichnen. Obwohl das Bewusstsein Hypnotisierter herabgesetzt ist, bleibt es dennoch voll erhalten. Unte normalen Bedingunen dominiert das Wach- und Tagesbewusstsein über das in den tiefen Schichten der menschlichen Psyche verankerte Unterbewusste. Während der Hypnose aber verhält es sich umgekehrt: das Unbewusste, verkörpert durch die Summe aller vorhandener, aber nicht im Bewusstsein befindliche Psycho- Inhalte, dringt in höhere psychische Bereiche vor und macht gegenüber dem verdrängten Wachbewusstsein seinen Einfluss geltend. ....
Verschiedentlich wurde geäußert, dass alle Hypnosephänomene auch schon an nicht in Trance befindliche Personen festgestellt werden konnten. Sollte dies der Fall sein, wäre zu klären, wie jemand auf indirekte Weise hypnotisiert werden und in der Folge über eben diesen veränderten Bewusstseinszustand völlig im unklaren sein kann. .....
Russische Hypnose- Experten führen in jüngster Zeit hypnotische Zustände auf sogenannte Kraftfeldeffekte zurück, die sie mit der Existenz bioplasmatischer Felder begründen. Sie glauben, dass es z. B. bei magnetischen Strichen, wie sie von manchen Hypnotiseuren zum Herbeiführen von Trancezuständen angewendet werden, zum wechselseitigen Austausch von Bioplasma kommt – eine interessante Hypothese, die auch das Rapportphänomen, das Einswerden von Medium und Hypnotiseur, erklären könnte. Ein Austausch bioplasmatischer Feldenergien muss nicht unbedingt auf die Einleitung anderer Bewusstseinszustände mittels magnetischer Striche beschränkt sein. Bioplasmatische Felder unterliegen, da sie als sogenannte >>nichtphysikalische<< Felder außerhalb unserer Raumzeit- Welt angesiedelt sind, keine Entfernungsbeschränkungen, was allein schon daraus hervorgeht, dass Hypnose auch auf telepathischem Wege ausgelöst werden kann.
Für die Bioplasma- Hypothese sprechen nicht zuletzt auch suggestiv bewirkte Heilprozesse und Spontanheilungen der eingangs beschriebenen Art.
Wer >>Suggestion<< ausschließlich als >>willentliche Beeinflussung<<, als Willensakt interpretiert wissen möchte, muss z. B. erklären, warum einigen besonders begabten Heilern auch eine statistisch signifikant Aktivierung von Enzymen gelingt.
Ein in Kanada lebender pensionierter ungarischer Armeeoberst, Oskar Estbany, der sich seit seiner Militärzeit als spiritueller Heiler (sog. Geistheiler) betätigte – er heilte durch Handauflegen -, wurde von verschiedenen kanadischen und amerikanischen Wissenschaftlern auf diese Fähigkeit untersucht. Die als überaus skeptisch bekannte Wissenschftlerin Dr. M. Justa Smith, Biochemikerin und Enymologin an einem privaten Colleg in Rosary Hill, Buffalo, N.Y., die sich aufgrund ihrer Forschungsarbeiten über die Auswirkung von Magnetfeldern auf Enzymaktivitäten einen Namen gemacht hat, war von Etebanys Testerfolgen am Allen Memorial Institute der McGill University, Montreal, Kanada, derart beeindruckt, dass sie Estebany zu weiteren Untersuchungen in ihr Institut einlud.
Dr. Smith beschloss zunächst, anhand einer Probe des Verdauungsenzyms Trypsin die Wirkung des Handauflegens mit der von Magnetfeldern auf Kontrollproben zu vergleichen. Die Resultate der ersten wissenschaftlichen Untersuchungen ließen erkennen, dass die Enzyme durch die Estebanys Händen entweichende Energien sowohl quantitativ als auch qualitativ beeinflusst wurden und das diese in ihrer Wirkung einer Magnetfeldaktivität zwischen 8000 und 130000 Gauß entsprachen. Es sind beachtliche, höchst signifikante Werte, wenn man bedenkt, dass wir uns gewöhnlich in einem Magnetfeld von nur 0,05 Gauß aufhalten. Dr. Smith meint, dass die erhöhte Aktivität der Verdauungsenzyme >>auf eine Verbesserung der Gesundheit durch einen besseren Verdauungsstoffwechsel<< abzielt.
Jeanne Pontius Rindge vom Rosary Hill College, Herausgeberin des International verbreiteten Magazins Human Dimensions, die sich kritisch mit den Leistunen bekannter Heiler auseinandersetzt, meinte zu Estebanys gelungenen Tests: >>Man könnte kaum behaupten, dass ein im Glaskolben isoliertes Enzym auf >Suggestion< anspricht. Es scheint demnach eine andere Kraft am Werke zu sein, möglicherweise dieselbe oder ähnliche, die wir durch die andere Experimente aktivierte.<< Gemeint sind durch bioplasmatische Felder ausgelöste Bewirkungen, wie wir sie nicht nur der Hypnose, sondern auch von Psychokinese- Experimenten her kennen.