Prof Ti's Spekulationsreihe: Außerirdisches Leben - Teil I

Jay-Ti

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Professor Ti's Spekulationsreihe
Außeridisches Leben

Teil I - Wieviele Geschlechter sind notwendig

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Einleitung zur Spekulationsreihe

Meine sehr verehrten Hörer aller Fachschaften, heute darf ich Sie zu einer ganz außergewöhnlichen Möglichkeit der Wissensbildung einladen: der puren Spekulation. Die Universitätsleitung hat mich damit beauftragt und ich nahm diese Herausforderung gerne an. So soll sich die aktuelle Reihe mit einem für die Meisten interessantesten Themengebiet der heutigen Wissenschaft ausseinandersetzen.. Außerirdischem Leben.
Außerirdisches Leben.. was ist das? Oberflächlich schnell als Begriff der Science Fiction abgetan birgt es doch höchst eindrucksvollen Stoff. Uns soll es somit nicht um die Sci-Fi gehen.. nicht um die grünen, oder mittlerweile zu grauen transformierten, freundlichen Kerle gehen, welche in Untertassenförmigen Raumschiffe zur Erde fliegen, sondern um das, was das Wort eben ausdrückt: Um Leben. Mit Sicherheit gibt es dieses im Universum, und mit Sicherheit liegt der Prozentsatz an intelligentem Leben gerade mal unter 1%. Wir spekulieren somit über außerirdische Nichtigkeiten: Käfer, Insekten, Einzeller, pflanzliche Organismen... so es denn ein erdenähnliches Abbild davon geben mag.
Die Reihe soll spekulieren, da wir nicht genau Wissen können.. wir haben keine Daten anderer Planeten zur Hand. Lediglich allgemeine Naturgesetze sollen uns Beschränkung sein, denn diese gelten überall. Ansonsten kann in einem hohen Maße verglichen und entworfen werden, lediglich der Wissenschaft unterliegend.

Ich forder Sie jedoch eindringlich auf. Bleiben Sie sachlich. Bleiben Sie sachlich und verhindern Sie eine entartung jegweder Diskussion. Sollte diese einmal zuweit abschweifen, so notieren Sie Ihre Ideen.. die Reihe soll fortgesetzt werden und Sie werden sicherlich genug Möglichkeiten haben zum Thema, quasi Ontopic, zu bleiben. Sollten Sie wunderbare Ideen haben, scheuen Sie es nicht mit mir zu koresspondieren.

Warum beginnt die Reihe mit dem Fragwürdigen Thema der Geschlechter, statt mit der Prämisse, wie außerirdisches Leben überhaupt strukturiert sein könnte? Eine berechtigte Frage, jedoch erübrigt sie sich, da es sich ohnehin nur um Spekulationen handelt. Wir könnten die biologische Struktur außerirdischer Lebensformen eben nie beantworten, und so könnten wir nicht an eine solche Erkenntnis anknüpfen. Im Gegenteil, am Ende einer jeden Reihe werden wir einen riesigen Haufen an Informationen beisammen haben.
Zudem klingt dieses Thema nicht uninteressant und wird sicherlich einige Leser hervorlocken. Sicherlich ein guter Sachzug, so weiß ich bis dato nicht, ob eine solche Informationsreihe überhaupt anklang findet und in welchem Ausmaße.

So wünschen ich Ihnen Viel Spaß beim Spekulieren, nicht jedoch ohne mindestens eine Prämisse vorzugeben:
Sollten wir den Rahmen nicht zumindest ein wenig abstecken, könnten wir ewig diskutieren. Somit gilt als Prämisse im Rahmen biologischer Lebensformen zu bleiben und wohn Energie, Mineral oder sonstigen Wesenheiten Abstand zu nehmen. Danke.

Euer Professor Ti

Professor.gif




Einleitung

Für uns mag eine Frage, welche sich um die Geschlechteranzahl dreht trivial klingen. Und wir meinen die Anzahl zu kennen: zwei. Weiblich und Männlich.
Bevor wir nun also über eine Anzahl diskutieren, sollten wir uns klar machen, warum wir dieser Meinung sind, ja, warum es gar zu einer Zweigeschlechtigkeit auf der Erde kam. Eine Klärung dieser Frage würde uns bereits halbe Antwort sein, denn dann wüßten wir, welche veränderten Bedingungen auf anderen Planeten zu einer anderen Anzahl führen würde.

Also? Wozu dienen Geschlechter? Zur Fortpflanzung! Wozu dient die Fortpflanzung?

Fortpflanzung

Warum müssen wir uns Fortpflanzen, ist dies auf anderen Planeten ebenfalls notwendige Bedingung?
Nun, die Fortpflanzung ist vor allem Eines: Motor der Evolution.

Unsterbliche Wesen
Eine Wesensart, welche sich nicht Fortpflanzen würde, auf welchem Wege auch immer, generiert keine Nachkommen, stirbt folglich aus. Sollte es also solche Wesen geben oder gegeben haben, sind sie für unsere Betrachtung irrelevant, da sie nichtexistent sind. Eine Art ohne Möglichkeit auf Nachkommen kann sich nur unter einer Prämisse in der Geschichte halten: jedes Individuum ist biologisch unsterblich. Zudem würde sich eine solche Art länger in der Geschichte halten, desto widerstandsfähiger sie gegen äußere Todeseinflüsse wäre. Gleichsam und zurückkommend auf die Unfähigkeit Nachkommen zu generieren, würden wir zudem die genaue Anzahl einer solchen Wesenheit kennen: 1 ! Da solch ein Wesen von niemandem abstämmen könnte.
Weiterhin würde eine Wesensart, welche keine Nachkommen erzeugt, sich nicht evolutionär anpassen können.

Wir brauchen also die Fortpflanzung zur Evolution. Dabei muss jedes Lebewesen mindestens einen Nachkommen erzeugen, um die Gesamtheit der Art auf einem Niveau zu halten. Eine Erhöhung der Nachkommenschaft, führt zu einem Populationszuwachs.

Wie definieren wir Fortpflanzung?
Ganz Allgemein gehalten kann man sicherlich von einem Prozess sprechen, an dessen Ende ein neues Individuum steht, kreiert aufbauend auf Informationen, welche während dieses Prozesses verarbeitet wurden.
So könnte in der Theorie ein Einzeller einen Menschen gebären, würden die Informationen richtig verteilt werden, und wir würden von einer Fortpflanzung reden.

Fortpflanzen ist nötig! Geschlechter scheinbar nicht... kommen wir nun zu diesen.

Geschlechter
Zunächst einmal erhöht die Anzahl der Geschlechter (ich spreche von Geschlechtern als Teilen, welche unbedingt bei einer Fortpflanzung bedingt sein müssen) lediglich den Aufwand der Fortpflanzung. Der Mensch zum Beispiel kann sich im durchschnitt lediglich mit 50% der Gesamtpopulation paaren. Weiterhin erfordern eine solche Fortpflanzung das Vorhandensein der verschiedenen Geschlechter, während sich ein Wesen, welches sich ohne sexuellen Akt und Geschlechternotwendigkeit, auch alleine fortpflanzen könnte, somit unabhängig von derzeitigen Situationen wäre.

Warum zwei Geschlechter auf der Erde? Persönlich vermute ich den Grund in der allen Lebewesen innewohnenden DNA. Diese besteht aus zwei Strängen, an der Genweitergabe können ohne kompliziertes Schneideverfahren, somit nie mehr als zwei Individuun teilhaben. Dennoch würde lediglich ein Individuum die Neukombinationsmöglichkeiten einschränken, diese wären auf zufällige Mutationen beschränkt. Somit wird es sicherlich eingeschlechtliche Lebewesen geben, jedoch in einer absoluten Frühform des evolutionären Lebens.
Gleichsam, würde es unsere DNA zulassen, wäre selbstverständlich jedes weitere Geschlecht (und ich spreche wirklich von der Teilnehmerzahl am Fortpflanzungsakt, nicht von geschlechtlichen Unterschieden an Sexualorganen) eine Erhöhung des Aufwandes, und nur veränderte Situationen würden einen solchen rechtfertigen.

Spekulation
Kommen wir auch zur ersten Spekulationsrunde. Meint Ihr auf anderen Planeten mehrere Geschlechter zu finden? Welche Situationen wären vorherrschend? Welche Prämissen ausschlaggebend?

Vorstellbar wär beispielsweise ein Geschlecht als Mittelsmann, welches Erbgut empfängt, seines hinzugibt und dann an ein drittes Lebewesen weitergibt. Warum sollte so etwas notwendig sein? Könnte dieser Übermittler allein zwischen zwei Gebieten hin und her pendeln, z.B. durch einen Ozean, welcher die beiden Landmassen trennt? Warum sind genau die Geschlechter getrennt? Warum die Art so ausspezifiziert? Könnte es dann sein, dass sich zunächst getrennte Arten wieder paaren konnten?
Eure Meinung ist gefragt!
 

hives

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Re: Prof Ti's Spekulationsreihe: Außerirdisches Leben - Tei

Sehr geehrte Anwesende, liebe Veranstalter und Sponsoren, ich freue mich außerordentlich, an diesem Kolloqium teilnehmen zu können.
Zunächst möchte ich Professor Ti danken, für diese sehr inspirierende Einleitung, die bereits einige wichtige Aspekte aufgezählt hat.

Der Nachteil von Jungfernzeugung bzw. Parthenogenese und ungeschlechtlicher Fortpflanzung ist einerseits - wie bereits beschrieben wurde - dass Rekombinationen erschwert werden. Allerdings können auch intern grundlegende Rekombinationen ablaufen, wie etwa bei der Chiasma-Paarung während der Meiose.
Vielleicht haben sich auf anderen Planeten biologische Mechanismen durchgesetzt, die das Erbgut intern rekombinieren - verbunden mit einer stark erhöhten Nachkommenszahl könnte sich auch eine ziellose forcierte Neukombination des eigenen Erbguts in der Evolution als erfolgreich erweisen, etwa wenn verschiedene interne Kontrollmechanismen entwickelt werden oder eine starke Rekombination nur in jeder zweiten Generation vorkommt.
Bei einigen Arten wie bspw. der Aurelia-Qualle wechseln geschlechtliche und ungeschlechtliche Generationen ab - das wäre auf intelligente Lebensformen übertragen nicht unbedingt unkomplizierter, aber vielleicht eine interessantes Gedankenexperiment?

Man hat bereits vor Jahren Säugetiere-Eizellen, etwa von Kaninchen, ohne Befruchtung durch chemische Reizung heranwachsen lassen - ob sich ähnlich wie bei klonierten Tieren negative Effekte zeigten, kann ich nicht abschließend bestätigen, zumindest eine relativ erhöhte Krankheitsanfälligkeit wäre wohl zu befürchten...

Warum zwei Geschlechter auf der Erde? Persönlich vermute ich den Grund in der allen Lebewesen innewohnenden DNA. Diese besteht aus zwei Strängen, an der Genweitergabe können ohne kompliziertes Schneideverfahren, somit nie mehr als zwei Individuun teilhaben.

Es ist nicht so, dass sich bei der Fortpflanzung zwei DNS- Stränge zusammenfügen, sondern es kommen zwei sich entsprechende Chromatiden (da wir diploide Zellen haben, also mit doppeltem Gensatz) in der befruchteten Zelle zusammen - Gründe wären deshalb meines Erachtens eher im Aufbau von Chromosomen zu suchen, die aus zwei verbundenen Chromatiden bestehen, vor allem jedoch in der Enstehung von diploiden Organismen, also Organismen mit doppeltem Gensatz.


Dennoch würde lediglich ein Individuum die Neukombinationsmöglichkeiten einschränken, diese wären auf zufällige Mutationen beschränkt. Somit wird es sicherlich eingeschlechtliche Lebewesen geben, jedoch in einer absoluten Frühform des evolutionären Lebens.

Ringelwürmer, verschiedene Hohltiere und Moostierchen sind doch schon mal keine zu vernachlässigende Auswahl. Den größten, widerstands- und veränderungsfähigsten Teil der Lebewesen machen ohnehin die Mikroorganismen aus...


Spekulation
Kommen wir auch zur ersten Spekulationsrunde. Meint Ihr auf anderen Planeten mehrere Geschlechter zu finden?

Es wird andere Möglichkeiten zur Rekombination geben - diese müssen jedoch wie bereits beschrieben nicht unweigerlich auf eine zweigeschlechtliche Paarung beschränkt bleiben.



Vorstellbar wär beispielsweise ein Geschlecht als Mittelsmann, welches Erbgut empfängt, seines hinzugibt und dann an ein drittes Lebewesen weitergibt. Warum sollte so etwas notwendig sein? Könnte dieser Übermittler allein zwischen zwei Gebieten hin und her pendeln, z.B. durch einen Ozean, welcher die beiden Landmassen trennt?

Dies halte ich rein evolutionär betrachtet für eher unwahrscheinlich, vorstellbar ist es jedoch natürlich...

Warum sind genau die Geschlechter getrennt? Warum die Art so ausspezifiziert? Könnte es dann sein, dass sich zunächst getrennte Arten wieder paaren konnten?
Natürlich, aber nicht in allen Fällen. Oft sind die entwickelten biologischen Unterschiede einfach zu groß.


Ich danke für ihre Aufmerksamkeit und hoffe auf eine interessante Diskussion.
 

Jay-Ti

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Wunderbar, mein Kollege, welcher die nötigen biologischen Informationen liefert, wenn mich das Fachwissen verlässt ist eingetroffen.

Zunächst möchte ich zurückkommen auf die dreigeschlechtliche Paarung. Denn ehrlich gesagt habe ich einige Szenarien durchgespielt und kam auf kein zufriedenstellendes Ergebnis. Liegt das an meiner fehlenden Kreativität und meiner zweigeschlechtlichen Denkweise? Oder ist es von der zweigeschlechtlichen Fortpflanzung ein gewaltigerer Sprung zur dreigeschlechtlichen, als es vormals der Sprung von der eingeschlechtlichen war? Denn dieser scheint ebenso fundamental.

Man hat bereits vor Jahren Säugetiere-Eizellen, etwa von Kaninchen, ohne Befruchtung durch chemische Reizung heranwachsen lassen - ob sich ähnlich wie bei klonierten Tieren negative Effekte zeigten, kann ich nicht abschließend bestätigen, zumindest eine relativ erhöhte Krankheitsanfälligkeit wäre wohl zu befürchten...

Ich hoffe, ich liege richtig mit der Annahme, dass die erhöhte Krankheitsanfälligkeit bei Inzest, oder dann auch bei oben beschrieben Verfahren des Unbefruchteten Zustandes, darauf zurückzuführen ist, dass bereits bestehende genetische Mutationen nicht im gewohnten Maße durch die Erbgutskombination ausgeglichen werden kann, ja, sich weiterhin neue Mutationen addieren? (im Gegensatz zum Klonen, wo die Krankheitsanfälligkeit scheinbar auf die bereits verkürzten Telomere zurückzuführen ist?). Richtig?
Würde dies nicht dazu führen, dass ein sich selbst reproduzierender Organismus dazu fähig sein müsste, bestehende fehlerhafte Informationsstränge zu erkennen und, da er keine Grundwahrscheinlichkeit des Austausches der diesen durch eine Informationsverschmelzung bei der Paarung hat, diese herauszuschneiden? Müsste sich dann nicht die Informationskette stets verringern? Müsste er um diesem vorzubeugen nicht eine Standart Information einfügen müssen, welche allerdings nicht den bisherigen Funktionen entspricht (es sei denn er besäße einen ErsatzInformationsstrang, da man diesen allerdings nicht einfach wegschließen kann, wäre dieser genauso von Fehlern betroffen).
Vielleicht wäre somit doch mindestens noch ein weiteres Geschlecht notwendig. Ehrlich gesagt frage ich mich gerade, wie es die von Dir genannten Eingeschlechtlichen Arten bewerkstelligen.

ielleicht haben sich auf anderen Planeten biologische Mechanismen durchgesetzt, die das Erbgut intern rekombinieren - verbunden mit einer stark erhöhten Nachkommenszahl könnte sich auch eine ziellose forcierte Neukombination des eigenen Erbguts in der Evolution als erfolgreich erweisen

Was sicherlich einige interessante und mit der Erde nicht vergleichbaren Folgen für die Ökologie haben würde. Eine solche Art müsste ungeheuer viele Nachkommen produzieren, wenn wirklich zufällig rekombiniert würde. Zudem wären sicherlich mind. 90% nicht dauerhaft lebensfähig, und das allein aufgrund der genetischen Fehler. Würden nun auch noch Fressfeinde vorhanden sein, so würde die Art bald aussterben, die Fressfeinde allerdings somit auch, wobei sich möglicherweise ein System herausbildet, in welchem nur die Toten gefressen werden.
Gleichermaßen würden sehr schnell neue Gattungen auftreten, für die es vielleicht notwendig wäre sich nicht so schnell zu vermehren, die Evolution würde somit die willkürliche Neukombination ausbremsen. Somit könnte es sein, dass auf solch einem Planeten eine Art Katalysatoren-Lebensform existiert, aus welcher alle anderen Lebewesen in Mannigfaltiger Form hervor kommen.

Bei einigen Arten wie bspw. der Aurelia-Qualle wechseln geschlechtliche und ungeschlechtliche Generationen ab

Wie läuft dieses genau ab?
 

hives

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Jay-Ti schrieb:
Ich hoffe, ich liege richtig mit der Annahme, dass die erhöhte Krankheitsanfälligkeit bei Inzest, oder dann auch bei oben beschrieben Verfahren des Unbefruchteten Zustandes, darauf zurückzuführen ist, dass bereits bestehende genetische Mutationen nicht im gewohnten Maße durch die Erbgutskombination ausgeglichen werden kann, ja, sich weiterhin neue Mutationen addieren? (im Gegensatz zum Klonen, wo die Krankheitsanfälligkeit scheinbar auf die bereits verkürzten Telomere zurückzuführen ist?). Richtig?

Als grobe Unterscheidung würde ich dem zustimmen, jedoch nicht ausschließen, dass sich beim Klonen je nach Technik auch weitere Probleme ergeben.
Was Inzest betrifft ist eben ein großes Problem, dass für defekte Gene, die in der Familie vererbt werden, mit höherer Wahrscheinlichkeit kein funktionierender Ersatz da ist, da eventuell das alternative Gen mit der gleichen tradierten Mutation vererbt wurde.

Würde dies nicht dazu führen, dass ein sich selbst reproduzierender Organismus dazu fähig sein müsste, bestehende fehlerhafte Informationsstränge zu erkennen und, da er keine Grundwahrscheinlichkeit des Austausches der diesen durch eine Informationsverschmelzung bei der Paarung hat, diese herauszuschneiden?

Prinzipiell ja, ohne Austausch muss die veränderung von innen kommen.

Grundsätzlich muss jedoch gesagt werden, dass durch die ideale geschlechtliche Paarung keine evolutionär bedeutenden Veränderungen erfolgen, es sei denn, eine Veränderung ist in den jeweiligen Keimzellen vonstatten gegangen, also etwa durch eine Mutation, während der Meiose etc.



Müsste sich dann nicht die Informationskette stets verringern? Müsste er um diesem vorzubeugen nicht eine Standart Information einfügen müssen, welche allerdings nicht den bisherigen Funktionen entspricht (es sei denn er besäße einen ErsatzInformationsstrang, da man diesen allerdings nicht einfach wegschließen kann, wäre dieser genauso von Fehlern betroffen).

Allgemein ist es so, dass es biologische Korrekturmechanismen gibt, die sich etwa die Komplementarität zunutze machen - prospektive Korrekturmechanismen, die vor entstehenden problemen warnen, sind jedoch um einiges schwieriger vorstellen.

Gleichermaßen würden sehr schnell neue Gattungen auftreten, für die es vielleicht notwendig wäre sich nicht so schnell zu vermehren, die Evolution würde somit die willkürliche Neukombination ausbremsen. Somit könnte es sein, dass auf solch einem Planeten eine Art Katalysatoren-Lebensform existiert, aus welcher alle anderen Lebewesen in Mannigfaltiger Form hervor kommen.

Mikroorganismen funktionieren ja letztendlich nach einem ähnlichen Prinzip: viel Veränderung und viel Nachwuchs führen zur Anpassung. Bei Organismen, die Jahrzehnte zur Geschlechtsreife benötigen, ist so ein Prinzip allerdings wenig tauglich...

Am Rande bemekrt bin ich auch davon überzeugt, dass Mikroorganismen einen bedeutenden Anteil an der gesamten Evolution haben - allein schon aus dem Grund, dass sie Sequenzen übertragen können...


Bei einigen Arten wie bspw. der Aurelia-Qualle wechseln geschlechtliche und ungeschlechtliche Generationen ab

Wie läuft dieses genau ab?

Ein kleiner Exkurs:

Im Laufe ihres Daseins macht Aurelia einen Generationswechsel durch. Die Meduse ist nur ein Stadium im Sommer. Etwa ab Juli sind sie „erwachsen“. Es lassen sich dann weibliche von männlichen unterscheiden. Die vier kreis- oder ohrenförmigen Geschlechtsorgane (Gonaden) sind entweder rosa oder weiß gefärbt. Die Samenzellen gelangen im Wasser zu den Eiern. In bräunlichen Bruttaschen entwickeln sich dann Planula - Larven. Sie werden ins Wasser entlassen und setzen sich im Herbst an Steinen und anderem hartem Material als Polyp fest. Ab November Dezember folgt eine ungeschlechtliche Vermehrung, wobei je Polyp genetisch einheitliches Material, also Klone, entstehen. Dabei schnüren sich an den Polypen medusenartige Larven (Ephyren) ab. Die bereits auf ein Geschlecht festgelegten Polypen produzieren wieder, entweder männliche oder weibliche Medusen.

http://www.io-warnemuende.de/forum/aurelia_aurita.html
 

seth2001

Geselle
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hallo.

erst mal ein lob für diesen thread, um eine gewisse vorstellung zu erschaffen um darauf aufzubauen.

jedoch möchte ich anmerken, auch wennes etwas aus dem rahmen fällt, das wir leben, nur nach dem heutigen stand der kenntnis und erkenntnis definieren können. dies gilt auch für die anzahl und wahl der geschlechter.

kleines beispiel: bei den seepferdchen bring das männchen die jungen zur welt / mehrfachbestäubung bei planzen / polypen bilden sich a-sexuell fort
/ mache lebewesen brauchen wirte um zu gedeihen

wie wir sehen geht der gedanken der fortplanzung (evelution) auf unserer erde verschiedenartigste wege.
und dies ist auch der punkt.
wir gehen nur von der erde aus, doch das soll auch gleichzeitig heissen, dass falls wir ausserirdischen leben finden sollten, könnte es auch so sein , das wir es gar nicht als solches erkennen könnten.
es kann so andersartig sein, das wir es mit ganz anderen sachen in verbindung bringen könnten.

desweiteren könnte es auch wesen geben, die keine fortpflanzung nötig haben (könnte sein), oder die gleich mehrere "teile" von verschiedenen geschlechern ( mehr als 2) brauchen.

dies war zwar nur ein gedanken experiment, sollte aber dennoch aufzeigen , dass es da draussen, eventuell lebewesen gibt , die wir nicht im stande sind zu beschreiebn, noch zu begreifen.

vielleicht habe ich jetzt den topic etwas verpeilt, jedoch wollte ich mal die denkweise etwas damit verändern und auf einen andren weg bringen.

:arrow: laut unsrer heutigen wissenschaft , wissen wir das wir auf kohlenstoff basieren. nun ist dies , laut der wissenschaft so, weil kohlenstoff eine vielzahl von verbindungen mit unterschiedlichsten
atomen aubauen können . ( bin zwar kein chemiker, aber das klingt irgendwie plausibel).
wir könnten also ein gegenstück zum kohlenstoff suchen und so versuchen uns eine andere welt vorzustellen. ob diese welt dann sexuell ausgerichtet ist(evelution) , währe erst die 2. frage.

sorry , aber das ist meine meinung zu diesem thema.
jedoch bin ich gespannt was andere user noch zu diesem thema an interressanten beiträgen posten.
also .... have fun .... and a nice day.....
cu all ........
 

Jay-Ti

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Ja natürlich.. wir könnten lange über noch "grosteskere" Lebewesen nachdenken, darum stellte ich Eingangs auch die Prämisse sich an biologische Lebensformen zu halten. Somit fällt der intelligente Steinhaufen ersteinmal weg. Weiterhin wird Leben meist Definiert, als etwas, was einen Stoffwechsel aufweisen kann, sich Repliziert und auf seine Umwelt reagiert.
Damit würden die Chancen recht gut stehen, dass wir ein Solches auch wirklich als Lebewesen charakterisieren könnten, sollten wir auf einem fremden Planeten landen.
 

Philipp

Meister
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hallo,

ich finde dieses spekulieren sehr interessant, will das ganze mal von der anderen Seite angehen. Welche Voraussetzungen haben die Spezies und wie könnten sie sich anpassen.

Da ich denke, dass die biologische Entwicklung eines Planeten eher auf deren Vorgegebene
Parametern beruht und sich jedes erfolgreiche Lebewesen in diesem Bereich das max. an Effizienz erarbeitet hat.

Annahme 1.)

ein sehr großer Planet mit biologischer Hülle,

Vegetation: Moose robuste pflanzen und ähnliches / da die Gravitation zu hoch ist für hochwachsende und blättrige Vegetation

große Flächen die Vegetation ist eher spärlich oder zumindest für die Größe der Landflächen
nur geringe Biomasse pro km². Wahrscheinlich eher langsame Tiere da die Bewegungen sehr viel Energie kosten (Einzelgänger 1 Tier auf 100qm² bei wenigen Zentimetern Bewegung pro Tag) .

zur Fortpflanzung:

es könnte hierbei Lebewesen geben die mit dem Gebären auch ihren tot einleiten. Dieses würde erst ab einem längeren Lebenszyklus stattfinden. Wo hier die sinnvollen Mutationen der Lebewesen Aufgrund der Überlebensfähigkeit des einzelnen Tieres bis zum Tot/Geburt
als darwinistische Hürde ausreichen würde. Hierbei wäre eventuell auch die Möglichkeit einer
Gen Übergabe bei dem zufälligen Aufeinader treffen zweier Lebewesen vorhanden aber nicht
notwendig sein

Annahme 2.)

ein kleiner Plant niedrige G Kräfte

Vegetation sehr hoch (ein wettrenne um die Solare Energie würde großflächige und Große Pflanzen bevorzugen)
Die Lebewesen wären wahrscheinlich Flugfähig da die Biomasse sehr große Höhen erreicht und fliegen sehr wenig Kraft benötigen würde)

Hierbei wäre eine Fortpflanzung z.B. denkbar in der die Gattung an einem Bestimmten Tag (Mond oder sonstige Astronomische Gleichmäßigkeiten [Jahreszeit]) sich hoch in die Lüfte schwingt jedes Individuum dann eine große Zahl von Stammzellen in schwebenden Paketen auf die Reise schicken. Diese finden zusammen und wenn die Kritische Masse erreicht wird bilden sie eine Art Ei und die neuen Tiere werden in der schwülen Vegetation ausgebrütet.

na ja nur 2 meiner Ideen wenn das in die Richtung geht die du dir vorstellst dann kann ich noch einige andere Spekulationen liefern
 

general

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Geehrtes Forschergremium
Ich möchte nur ganz kurz etwas zur Thematik des "Mittelmannes" einwerfen, welcher bereits erwähnt wurde. Natürlich ist anzumerken, dass dies auch eine Mittelsfrau sein könnte. Konkret fällt mir hierzu nähmlich die Pflanzenwelt ein. Bienen und andere Insektenarten nehmen bem ernten des Nektars unbewuss Samenstaub auf und lassen diesen bei der nöchten Pflanze zurück, was zur Fortpflanzung führt. Ich denke, dass eine solche Fortpflanzung durchaus auch bei intelligentem Leben möglich wäre. Der Mittelsmann der Gene müsste auch kein Induviduum sein, sondern könnte athomosphärisch bedingt sein, Wind, Wasser, andere Elemente. Natürlich immer zusammenhängend mit der Geologie und Metreoligie des Lebensraumes, wobei ich diese Themen zugunsten des jetztigen zurückstellen möchte, da ich hoffe, in einer weiteren Lesung über die eben genannten Themen diskutieren zu können.

Um noch einmal auf das oben genannte Thema zurückzukommen. Die Art der Fortpflanzung wäre nicht unbedingt auf zwei Geschlechter angewiesen. Es wären Zwitter denkbar, aber auch zwei Geschlechter. Im Falle der Zwitter müsste die "Selbstbestäubung" näher betrachtet werden.

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.
 

Jay-Ti

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Vielen Dank Philipp, ja das geht schon in die richtige Richtung.

Und danke auch General für die Anmerkung, allerdings möchte ich nochmal darauf hinweisen, dass ich in diesem Falle Geschlechter als etwas verstehe, welche, je nach Anzahl, jede einen gewissen Anteil an Informationen an das zu produzierende Lebewesen weitergeben. An den Mittelsmann der Biene dachte nämlich auch bereits, doch fügt diese nicht ihre Gene hinzu, so dass es bei Zwei Geschlechtern bei den Pflanzen bleibt.
Auch gibt es auf der Erde Pilze, welche 23 Geschlechter aufweisen, wobei jedoch nur ein genetischer Unterschied gemeint ist, jedoch nicht die die Notwendigkeit, dass auch alle diese Geschlechter bei der Paarung notwendig sind. Folge der erhöhten Geschlechter ist bei dieser Pilzart lediglich eine Erhöhung der Auswahl an Geschlechtspartnern (95%, anstatt wie beim Menschen zB 50%).
Merke: Jedes Geschlecht gibt seinen Senf dazu!
 

Don

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Guten Abend meine Herren und Damen,

auch meine Wenigkeit würde sich gerne mal Äußern zu der spekulativen Frage nach der Art und Anzahl der Geschlechter. Mein Anliegen ist eher göttlicher Natur, um nicht zu sagen ich möchte mit den sogenannten Unsterblichen (Geschlechtern) beginnen.
Wie allen hier An- un Verwesenden bekannt ist ein Gott als solches unsterblich, solange es Wesen gibt die an ihn glauben. Dies hat zur Folge das die Götter als solches erschaffen und unsterblich vor sich hin vegetieren müssen und beginnen in dem Frust ob des Wissens über ihre der Unsterblichkeit den Wesen das leben schwer zu machen, so dass sie eventuell vergesen werden. Das dies natürlich ein ziemlich "göttlich-dummer" Gedanke ist ist klar; denn was macht das Wesen wenn es ihm nicht gut geht? Statt logisch zu denken und sich einen besseren Gott zu erschaffen fleht es den alten Gott weiterhin an diese unbill zu lindern.
Das wiederum führt zu einem Kompromiß des Gottes an die Wesen und damit zu einer Bestätigung innerhalb des Denkens der Wesen das ihr Gott doch der richtige sein muß und zu einer Dogmatisierung. Ander Länder - andere Götter; so entstehen dann die Kriege der Wesen welche sich auch hier auf ihren Gott berufen (.. wenn uach dieser die Wesen hierfür wieder straft indem er sie zahlreich sterben läßt). Da die Götter aber unsterblich sind und sich nicht immer kloppen wollen gehen die auch mal fremdpoppen; sry meine suchen die sich eine Geliebte unter den Wesen. Gerüchte zufolge waren dies Götter der Hörnertragenden Wesen die im Norden eines ziemlich unkultivierten Planeten hausten und Drachenboote besaßen (...dummes Volk! Die Boote wurden in Wirklichkeit gerudert und mit Wind [welcher vom Gott des Asthmas entsteht ...Anmerkung Autor] betrieben) und nicht von Drachen gezogen.
Wie dem auch sei diese Götter sitzen regelmäßig zusammen und überlegen sich wie sie diese lästigen Wesen loswerden können; doch bisher erfolglos. Nicht mal die Einführung von Qualitätssicherungs Modellen ; auch Din ISO genannt führte zur gedanklichen Abkehr der Menschen.

Sollte ich weitere Informationen zu den "unsterblichen Wesen" haben werde ich mich wieder melden. In diesem SInne ein danke an die geneigte Hörerschaft und ein gemeinsames "Grüß Gott"!


hochachtungsvoll Donus Illuminatus Horex
 

Jay-Ti

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Zunächst einmal muss ich meinem Vorredner Dr. Don wiedersprechen, in allen Punkte, da meiner Meinung nach bereits die Prämisse falsch ist. Weiterhin möchte ich doch ermahnen, bei Spekulationen über biologische Außerirdische zu bleiben, ein Sinnen über göttliche Wesen gehöre denn dann auch eher in die Gruppe Religion, wenn nicht gar eher bei dem obigen Text zur Literatur.

Ich möchte diesen meinen Aufruf jedoch nicht ungenutzt lassen und wieder einiges über diese merkwürdigen Wesenheiten einbringen.
Vielleicht verwandt mit dem Klonen, denn.. im Grund sind wir alle eine Ansammlung einzelner geklonter Zellen, welche sich von ihrem informativen Inhalt tatsächlich nicht unterscheiden, sondern einzig und allein von der Verwertung der diesen. Diese individuelle Verwertung führt somit zu Zellen, welche sich in verschiedene Typen ausdifferenzieren.
Denkbar wäre nun folgendes. Ebenfalls aus einer Zelle könnten sich beispielsweise drei Zellen herausbilden, welche sich von nun an getrennt weiterbilden, sich ausdifferenzieren, jedoch alle die selbe Information beinhalten würden. Wie würde soetwas in der Praxis aussehen? Zum Beispiel, und auf erdische Verhältnisse zugeschnitten, könnte somit aus einer Zelle ein Schwimm- ein Flug- und ein Landwesen herausbilden, welche sich jedoch durchaus untereinander Paaren könnten. Interessant.

Oder auch anders. Ein Organismus, welcher sich ungeschlechtlich, lediglich durch Abtrennung der Information (z.B. durch Teilung), fortpflanz, somit sich selber einen Klon erschafft, könnte auftretende Fehlinformationen, ausgleichen, indem er diese mit anderen Klonen vergleicht. Dabei vermischt sich nicht das Erbgut (!), sondern es wird lediglich verglichen. Nun könnte bei zwei anwesenden Wesen (beide besitzen im Grunde die selbe DNS, da sie durch eigenständiges Klonen entstehen), ein Fehler zu 50% entdeckt werden, was sehr gefährlich ist, da sowohl die fehlerhafte, wie auch die Richtige Sequenz als Fehler angesehen werden könnte. Eine erhöhte Anzahl an anwesenden und an der Prozedur teilhabenden Wesen erhöhe jedoch die Chance Fehler genau zu erkennen und die Richtige Sequenzen als richtig zu verifizieren.
 

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