Prof. Joschka Fischer?

Mother_Shabubu

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dkR schrieb:
Wieso nicht? Ich halte den Typen zwar für einen weltfremden verlogenen Heuchler, aber von seinem alten Job hat er anscheinend ne Menge verstanden. Was spricht jetzt dagegen, ihm als anerkannten Fachmann ne Professur zu geben?
Was spricht dann dagegen, wenn Herr Fischer zuerst zeigt, daß er die gleichen Voraussetzungen erfüllen kann wie jeder andere, der Professor werden möchte? Eine Ehrenprofessur, zu deren Erwerb man nur dreimal dumm aus dem Fenster schauen muß, soll es ja anscheinend nicht werden.
 

antimagnet

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was muss er denn als gast(!)professor denn schon so besonderes können?

reden sollte er können - und das kann er ja.

und ein oder mehrere spezialgebiete haben, wo er sich in höchstem maße auskennt. und das würd ich ihm doch zuschreiben. der ist mindestens aus erfahrung klug, mindestens auf seinem gebiet.

dass er weiter nichts kann, keine wissenschaftliche reputation vorweisen kann, keine ahnung vom forschen hat, das ist doch bekannt.

das mindert doch nicht die qualifikationen derer, die's können. der joschka ist der popstarprofessor und die andern werden halt forschprofessoren. solang sie forschprofessoren brauchen, ist doch alles in ordnung. und wenn sie keine mehr brauchen, hat man ja immerhin die aussicht auf eine popstarprofessur.













man muss ja einfach nur außenminister werden.


:wink:,
a.
 

Franziskaner

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@EVO: Ich kann deine Gründe schon nachvollziehen, aber mir selbst geht das ehrlich gesagt ziemlich am Allerwertesten vorbei, ob der Joschka jetzt für seine gut vergüteten Gastvorlesungen an amerikanischen Unis einen Alibi-Professor braucht oder net. Ich versteh die Verbissenheit da nicht so ganz.

Also, ein paar amerikanische Elite-Unis wollen einen europäischen Ex-Aussenminister - mit offensichtlich einigen anderen Ansichten als die der "üblichen" verantwortlichen US-Aussenpolitiker in den letzten Jahren, da sind wir uns denke ich einig - zu Vorlesungen in die USA holen. Ich geh mal davon aus, wir können Biologie und Kernphysik aussen vor lassen, er wird wohl zu (aussen-)politischen Themen referieren. Gut, für mich klingt das vernünftig, evtl. zukünftigen Politikern eine etwas globalere Ansicht von internationaler Politik nahebringen zu wollen.

Das man jetzt um Vorlesungen an amerikanischen Unis halten zu können, auch eine Promotion haben muss, ist ein Hindernis. Dafür - nämlich Menschen die etwas zu sagen haben, auch ohne Prof. im Titel dort referieren lassen zu können, gibts dann halt die sog. Ehrenprofessoren.

Ich meine, was gewinnen die amerikanischen Politikstudenten denn, wenn wir uns mit unserem strikten Regelwerk hier durchsetzen? Ich persönlich hätte mir für beispielsweise Donald Rumsfeld während seines Studiums jemand gewünscht, der ihm europäische und pazifistische Denkweisen noch etwas besser hätte erklären können...

Wie gesagt, ich versteh die Aufregung wegen diesem Thema nicht so ganz. Aber als Nichtbetroffener mag mir hier auch die Perspektive verrutscht sein.
 

dkR

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Mother_Shabubu schrieb:
dkR schrieb:
Wieso nicht? Ich halte den Typen zwar für einen weltfremden verlogenen Heuchler, aber von seinem alten Job hat er anscheinend ne Menge verstanden. Was spricht jetzt dagegen, ihm als anerkannten Fachmann ne Professur zu geben?
Was spricht dann dagegen, wenn Herr Fischer zuerst zeigt, daß er die gleichen Voraussetzungen erfüllen kann wie jeder andere, der Professor werden möchte? Eine Ehrenprofessur, zu deren Erwerb man nur dreimal dumm aus dem Fenster schauen muß, soll es ja anscheinend nicht werden.
Nichts. Aber anscheinend halten einige Leute das für unnötig.
 
G

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Och Kinders, das is doch ein Verschwörungsforum. Ich muß doch bitten.

VS modus on:

Gastprofessuren, Doktortiltel, Vorstands und Aufsichtsratsposten werden schließlich nicht wegen der überragenden Qualifikation vergeben, sondern als Deckmäntelchen für Schmiergeld Zahlungen.

Wie soll man denn die Marionetten sonst für ihre Gefälligkeiten vergüten ohne daß es in der Öffentlichkeit allzu grob auffällt.


Der bekommt halt für eine "Vorlesung" ein entsprechendes Sümmchen.

Merke: Aufsichtsratsposten sind die hohe Schule der Korruption.

Im Mai 2002 wurde Fischer schon von Israel mit der Ehrendoktorwürde der Universität Haifa ausgezeichnet

Also Prof. Dr. Fischer bitte.

Aber auch "Preise" dürfen als "verdeckte Gewinnausschüttung" gelten.

Am 4. Mai 2004 bekam Fischer den Gottlieb-Duttweiler-Preis (100.000 Franken), der in unregelmässigen Abständen vom Gottlieb Duttweiler Institut (gehört der schweizer Migros) an internationale Persönlichkeiten verliehen, die nach Ansicht der Jury nachhaltige Veränderungen erfolgreich einleiten und umsetzen.

Im Mai 2005 erhielt Fischer in seiner Funktion als Außenminister die höchste Auszeichnung des Zentralrates der Juden in Deutschland, den Leo-Baeck-Preis (10.000 Euro)
Mit diesem Preis werden Menschen geehrt, die sich in hervorragender Weise für die jüdische Gemeinde in Deutschland eingesetzt haben.

Womöglich wird er auch noch geadelt.

Zur Sicherheit hat er sich schonmal ein Wappen machen, und in die Rhein-Main Wappenrolle eintragen lassen :roll:

Das Wappen zeigt einen Roten Fisch (Roter Hering? LOL) unter zwei gekreuzten roten Schlachterbeilen. :O_O:
 

Diskordias Legionär

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Öhm...macht nicht den Fehler, und haltet Professoren für "zwangs-kompetent". Gibt einige, die es nicht sind. Also...er wäre nicht der erste :cry:
 

Ein_Liberaler

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Franziskaner schrieb:
Also, ein paar amerikanische Elite-Unis wollen einen europäischen Ex-Aussenminister - mit offensichtlich einigen anderen Ansichten als die der "üblichen" verantwortlichen US-Aussenpolitiker in den letzten Jahren, da sind wir uns denke ich einig - zu Vorlesungen in die USA holen. [...]
Ich persönlich hätte mir für beispielsweise Donald Rumsfeld während seines Studiums jemand gewünscht, der ihm europäische und pazifistische Denkweisen noch etwas besser hätte erklären können...

Ich hatte von der Friedensliebe Fischers bisher einen anderen Eindruck.
 

Franziskaner

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Ein_Liberaler schrieb:
Ich hatte von der Friedensliebe Fischers bisher einen anderen Eindruck.

Den darfst du ja auch haben. Aber wenigstens hat er unsern Jungs nicht gleich den Marschbefehl in den Irak gegeben, um Herrn Rumsfelds Truppe bei der Suche nach den MVW zu helfen.

Über den Sinn der Einsätze in Jugoslawien und Afghanistan kann man sicher geteilter Meinung sein, aber selbst ich als oftmals zu idealistischer Pazifist würde hier keine blinde Kriegslüsternheit unterstellen wollen.
 

Ein_Liberaler

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Franziskaner schrieb:
Aber wenigstens hat er unsern Jungs nicht gleich den Marschbefehl in den Irak gegeben, um Herrn Rumsfelds Truppe bei der Suche nach den MVW zu helfen.

Haha, das konnte er ja auch nicht, er war ja Minister und nicht Führer. Ich hatte schon den Eindruck, daß er von Schröders plötzlichem Pazifismus ziemlich überrascht und ein wenig fassungslos war, sprich, er hätte, glaube ich, mitgemacht.

Über den Sinn der Einsätze in Jugoslawien und Afghanistan kann man sicher geteilter Meinung sein, aber selbst ich als oftmals zu idealistischer Pazifist würde hier keine blinde Kriegslüsternheit unterstellen wollen.

Soweit ich mich entsinne war sein Eintreten für den Kosovokrieg schon ein bißchen unappetitlich. War es Fischer oder Scharping, der von einem zweiten Auschwitz anfing? Daß er so tun mußte, als ob ihn ein Krieg Überwindung koste, auch wenn es evtl. nicht so gewesen wäre, ist ja wohl selbstverständlich.

Würdest Du übrigens Bush/Rumsfeld/Cheney blinde Kriegslüsternheit unterstellen? Solche Rhetorik kommt sicher an, aber die Kriegsziele scheinen mir ganz rational gewesen zu sein.

Kriegslüsternheit sehe ich, bei aller Schwierigkeit der Beurteilung, am ehesten bei - Großbritannien, Australien und Neuseeland! Die scheinen immer mit Freuden dabei zu sein, wenn man irgendwo legal und bei geringer Eigengefährdung Menschen umbringen darf.
 

Franziskaner

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Ein_Liberaler schrieb:
Ich hatte schon den Eindruck, daß er von Schröders plötzlichem Pazifismus ziemlich überrascht und ein wenig fassungslos war, sprich, er hätte, glaube ich, mitgemacht.

Glauben können wir beide in dem Fall so ziemlich alles, der Käs isch gesse, wie es bei uns heisst...und wie Joschi mit dem Kollegen Powell über die ganze Conquista hinter verschlossenen Türen geredet hat, wissen wir auch nicht. Ich bin halt mal so frei, und interpretiere seine offensichtliche Wandlung in gewissen Standpunkten als eine temporäre und durch gewisse bündnispolitischen Zwänge nötige. Aber wissen kann ich das natürlich auch nicht.

Soweit ich mich entsinne war sein Eintreten für den Kosovokrieg schon ein bißchen unappetitlich. War es Fischer oder Scharping, der von einem zweiten Auschwitz anfing? Daß er so tun mußte, als ob ihn ein Krieg Überwindung koste, auch wenn es evtl. nicht so gewesen wäre, ist ja wohl selbstverständlich.

Da ist mir Scharping mit seiner Gras fressen Polemik deutlich unappetitlicher in Erinnerung. Aber wie ich schon sagte, man kann da geteilter Meinung sein, ob das notwendig war oder nicht. Trotzdem finde ich, das etwas aussenpolitische Einsichten aus dem "alten Europa" auch bei Politikstudenten in den USA kein Fehler wären.

Würdest Du übrigens Bush/Rumsfeld/Cheney blinde Kriegslüsternheit unterstellen? Solche Rhetorik kommt sicher an, aber die Kriegsziele scheinen mir ganz rational gewesen zu sein.

Das war wohl ungeschickt formuliert...nein, ich würde das denen nicht unterstellen. Kalte und menschenverachtende Berechnung ja. Strategische, wirtschaftliche und energiepolitische Interessen, ja. Kriegslüsternheit nein. Besser so?

Kriegslüsternheit sehe ich, bei aller Schwierigkeit der Beurteilung, am ehesten bei - Großbritannien, Australien und Neuseeland! Die scheinen immer mit Freuden dabei zu sein, wenn man irgendwo legal und bei geringer Eigengefährdung Menschen umbringen darf.

Naja, es ist für das ehemals weltweit dominante Commonwealth vielleicht aus psychologischer Sicht auch nicht immer leicht, heutzutage eher zu den Mittelmächten gezählt zu werden... :wink:
 

dkR

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Franziskaner schrieb:
Ein_Liberaler schrieb:
Ich hatte von der Friedensliebe Fischers bisher einen anderen Eindruck.

Den darfst du ja auch haben. Aber wenigstens hat er unsern Jungs nicht gleich den Marschbefehl in den Irak gegeben, um Herrn Rumsfelds Truppe bei der Suche nach den MVW zu helfen.
Das funktioniert in D auch etwas anders als in den USA. Und nichtmal da darf der Außenminister sowas ;)
 

_Dark_

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nur mal so am rande..

die meldung ist noch ein gerücht, ob da etwas wahres dran ist, wird man sehen, ich jedoch bezweifle es sehr stark..

die meisten hier kennen ja meine einstellung, aber ich kann mir beim besten willen nicht vorstellen, dass eine uni vom schlage harvards, die die zukünftige elite der usa ausbildet, sich auf jemanden einlässt, der jahrelang sämtliche regeln des internationalen parketts missachtet hat und ohne jede persönliche qualifikation, wahrscheinlich auch aus konsequenz des fehlens der selbigen, eine in meinen augen irrsinnige politik betrieben hat..
harvard braucht keinen unqualifizierten, dahergelaufenen taugenichts, die haben schon andere kaliber auf lager.. und das letzte was die wollen, ist ihren studenten pazifsmus predigen
 

Ein_Liberaler

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Franziskaner schrieb:
und wie Joschi mit dem Kollegen Powell über die ganze Conquista hinter verschlossenen Türen geredet hat, wissen wir auch nicht. [...] Aber wissen kann ich das natürlich auch nicht.

Eben. Solange keine Mitschnitte auftauchen, können wir nur über unsere Eindrücke reden.

Da ist mir Scharping mit seiner Gras fressen Polemik deutlich unappetitlicher in Erinnerung.

Scharping war sowieso unterste Schublade, auch und gerade für die Soldaten.

Trotzdem finde ich, das etwas aussenpolitische Einsichten aus dem "alten Europa" auch bei Politikstudenten in den USA kein Fehler wären.

Du wirst doch nicht Bushrhetorik verfallen? Das mit dem alten Europa ist doch eine Schublade für Staaten, die aus jeweils ganz eigenen Gründen unter Vorwänden getan haben, was sie eben für sinnvoll hielten. Das Alte Europa gibt es sowenig wie die Achse des Bösen. (Aber, ja, es würde ihnen guttun. Ungefilterte Einsichten sind immer gut.)

Das war wohl ungeschickt formuliert...nein, ich würde das denen nicht unterstellen. Kalte und menschenverachtende Berechnung ja. Strategische, wirtschaftliche und energiepolitische Interessen, ja. Kriegslüsternheit nein. Besser so?

Besser, schlechter? Ich will Deine Meinung doch nicht beurteilen, sondern erstmal kennenlernen.

(Dachte mir das so ungefähr ohnehin.)

Naja, es ist für das ehemals weltweit dominante Commonwealth vielleicht aus psychologischer Sicht auch nicht immer leicht, heutzutage eher zu den Mittelmächten gezählt zu werden... :wink:

Aber interessant ist es schon, wie sich die Australier für Engländer halten. Jared Diamond verbreitet sich in "Kollaps" des längeren darüber. Einen Grund für die Schädigung des Bodens in Australien sieht er darin, daß die Siedler einfach die englischen Bodenpreise übernahmen, die sich unmöglich refinanzieren ließen...
 

struppo_gong

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vielleicht ist fischer in dem sinne kein vollzeitakademiker, aber er war immerhin gasthörer bei den gesellschaftswissenschaften an der uni frankfurt. und die war ja anno dazumal in dem bereich ziemlich top und auch prominent besetzt.
Er lebte ab 1968 in Frankfurt am Main als Gelegenheitsarbeiter und besuchte als Gasthörer Vorlesungen von Theodor W. Adorno, Jürgen Habermas und Oskar Negt. Hier setzte er sich umfangreich mit den Schriften von Karl Marx, Mao Zedong und Georg Wilhelm Friedrich Hegel auseinander.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Joschka_Fischer

und die restlichen scheine zum diplom hätte er sich sicher auch noch verdienen können wenn man bereit wäre ihm sein sehr langes praktikum in der politik irgendwie anzurechnen :)
 

Ein_Liberaler

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Was mag er wohl für Honig gesogen haben aus den Schmierereien des Jahrtausendverbrechers Mao, mit denen er sich angeblich "auseinandergesetzt" hat? Ja, ich glaube, das würde ich ihn gerne fragen. Ich würde ihn also vielleicht doch auf einen Kaffee reinbitten, wenn seine Limousine vor meinem Haus schlappmachte.
 

Ein_Liberaler

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Von Mao kann man zwar lernen, wie man mit absoluter Prinzipien-, Bedenken- und Gewissenlosigkeit zur Macht um ihrer selbst willen kommt, aber wohl kaum aus seinen Schriften, eher aus einer guten Biographie.
 

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