Produkte mit Chinesenqualität

Helika

Meister
Registriert
3. Juni 2005
Beiträge
394
Ich habe meinen Eltern auf Weihnachten doppellagige Flauschedecken zum Kuscheln gekauft. Gerade mal drei Monate alt zerfällt der eine im wahrsten Sinne des Wortes zu Einzel-Flocken. Keine Ahnung wie sowas passiert, aber das Plüsch ist auf der einen Seite so bröckelig wie alter Gummi. :(


Und: Gelten die miesen Leistungen der deutschen Bahn auch als China-Qualität? Ich meine mich zumindest jugendlich-verklärt an zuverlässigere Einsätze der DB während meiner Schulzeit zu erinnern...
 

InsularMind

Erleuchteter
Registriert
9. Dezember 2003
Beiträge
1.086
Diese Doku über die geplante Obsoleszenz habe ich vor einiger Zeit auch mitbekommen, hatte auch schon eher mal was über diese Langzeitdauer-Glühbirne gelesen. Ich frage mich allerdings, warum es dazu keine Protest- oder Gegenbewegung gibt, und wir uns als Konsumenten damit arrangieren, dass Produkte qualitativ immer mangelbesetzer, aus immer schneller verschleißanfälligen Materialien hergestellt werden, oder so kompliziert aufgebaut werden, dass eine herkömmliche Reperatur nicht mehr möglich scheint.

Die ganzen Drucker beispielsweise, die mit einem Zähler ausgestattet werden, der nach einer bestimmten Anzahl Drucke einfach dafür sorgt, dass der Druckkopf als kaputt angezeigt wird, oder sonstwelche Prozesse über Fehler blockiert werden, die eigentlich "Masche" sind. Der Drucker-Nutzer kauft sich schneller wieder einen neuen Druckkopf, obwohl der alte noch gut ginge, oder gleich einen neuen Drucker. Klar, so lässt sich der Absatz auch steigern! Mein Kollege hat aktuell das Problem wohl. Ich meine, wieso wehren wir uns nicht gegen sowas. Bei Werkzeug habe ich es auch oft genug erlebt. Schraubenzieher, bei denen von einer festsitzenden Schraube eher der Werkzeugkopf bricht oder verdreht wird, anstatt der Schraube, die ganze Plastik-Shice an Werkzeugen... muss es diesen Schrott wirklich geben, oder sollte man nicht nur Werkzeuge verkaufen dürfen, die einer gewissen tätigkeitsbezogenen Üblichkeit in der Benutzung standhalten? Oder reicht es inzwischen aus, dass ein Schraubenzieher so aussieht, wie ein Schraubenzieher, er aber noch lange nicht benutzt werden können muss?
Drucker-Händler, die keine Ersatzteile zu bieten haben, Waschmaschinen, für deren Reparatur man Elektroniker oder Spezialisten bräuchte, Autos, die kein KFZ-Meister mehr hinkriegt, Gebrauchsdinge, bei denen die Zahl der Benutzungsdurchgänge schon vorher geplant wird, Schrott über Schrott statt Qualität und künstlich verkürzte Ablaufsdaten, das brauchen wir doch nicht.
Eigentlich müsste man uns dafür bezahlen, dass wir mit diesem Schrott unsere Küchen bedienen, unsere Wohnungen zustellen usw.

Muss Qualität und Langzeitbeständigkeit zwangsläufig unleistbar bleiben? Ich glaube nicht. Früher ging das doch auch. An sich ist diese ganze Entwicklung hin zu immer schrottigerem Schrott ein gewaltiger Betrug am Konsumenten. Wenn man mir ein Werkzeug verspricht, das für die und jene Arbeit tauglich genug ist, dann will ich keinen 'Sieht-so-aus-wie-Mist' angedreht kriegen. Früher hätte man dem Verkäufer das Ding auf den Tisch geknallt und das Geld zurückverlangt.
 

DrJones

Ehrenmitglied
Registriert
21. Mai 2002
Beiträge
2.172
Ich hab diese Doku auch gesehen, schon vor diesem Thema hier und fand sie auch sehr interesannt und aufschlussreich.

Ich glaube das viele dieser billigen Produkte einfach eher durch Impulskäufe
in den Haushalt gelangen. Diese schrottigen Zangen und Schraubenzieher
zB liegen ja oft direkt in Auslagen neben der Kasse und man schmeißt sie
eben noch mit in den Einkaufswagen.

In der Regel, so habe ich jedenfalls die Erfahrung gemacht, bekommt man wofür man bezahlt. Und ich informiere mich vor einem Kauf auch immer ausreichend.
Allerdings kann man auch dieses Verhalten krietisieren da quasi jede finanzielle Investition zu wissenschaft verkommt.

Vieles von diesem Werkzeug ist eben 'designed to fail'. Es verkauft sich über die Masse. Theoretisch könnte ein verantwortungsbewusster Fillialleiter solche Wahren aus seinem Baumarkt verbannen oder der Verbraucher könnte es beukottieren. Im Grunde ist es Verschwendung von Tonnen von Rohstoffen.
 

Zerch

Ehrenmitglied
Registriert
10. April 2002
Beiträge
2.938
Es ist Verschwendung von Rohstoffen , Arbeitskraft und Zeit , also eine Verschwendung von und vom Leben.
 

Telepathetic

Großmeister
Registriert
16. Oktober 2010
Beiträge
764
Habe mir sagen lassen, dass auch in Mercedes-Wagen serienmäßig mechanische Teile mit Soll-Bruch-Stellen eingebaut würden, die angeblich der Sicherheit dienen sollen, aber eher Werkstattbesuche provozieren.
Dann ist der Motorblock komplett mit einem Kunststoff-Aufsatz abgedeckt. Immerhin kann Öl nachgekippt werden. Ölstand wird per Knopfdruck am Lenkrad gemessen und alle paar Tage leuchtet einem das Warnsignal "Glühbirne defekt, bitte Service-Werkstatt aufsuchen" dauerhaft und SEHR auffällig entgegen. :-_-:


Ein KFZ-Werkstatt-Inhaber erklärte mir, dass Neuwagen heutzutage nicht mehr ausgiebig vom Hersteller getestet würden, bis sie auf die Straße kommen. Heutzutage sind es die Käufer/Fahrer selbst. Zum "Ausgleich" sind die Garantie-Bedingungen angepasst worden.


EDIT:
Zerch schrieb:
Es ist Verschwendung von Rohstoffen , Arbeitskraft und Zeit , also eine Verschwendung von und vom Leben.
Und diese Situation muß endlich verändert werden!
 

haruc

Ehrenmitglied
Registriert
16. Dezember 2002
Beiträge
2.494
Telepathetic schrieb:
Neuwagen heutzutage nicht mehr ausgiebig vom Hersteller getestet würden, bis sie auf die Straße kommen. Heutzutage sind es die Käufer/Fahrer selbst.

Deswegen: Skoda oder Seat Jahreswagen. Erprobte Technik, gute Qualität, fairer Preis.
 

haruc

Ehrenmitglied
Registriert
16. Dezember 2002
Beiträge
2.494
Habe seit gestern ein neues Produkt von minderwertigster Qualität.

Es handelt sich hierbei um den Brother MFC 5460CN USB-Drucker (Tintenstrahl), der seit etwa einer Woche (Garantie abgelaufen vor 2 Monaten) nur noch unbrauchbaren Murks produziert.

Gut - zuerst mal die Routinechecks: Ist der Druckkopf sauber? Genügend Tinte im Tank? Sitzen die Tanks sauber auf dem Kopf? Treiber de-und neuinstalliert.... usw.

Nun, konkret betrifft mich das Problem jetzt da ich mehrere Anmeldungen, Assignments und Hausarbeiten zusätzlich zu meinem Praktikumskrempel ausdrucken und vor allem Termingerecht einreichen muss. Wer sich fragt warum ich den Drucker nicht rechtzeitig ersetzt habe: Ich wohne wegen des Praktikums seit Sonntag bei meinen Eltern und nutze daher auch deren Drucker. Da sie momentan keine wichtigen Ausdrucke zu erledigen hatten hat das Problem für sie eigentlich keine Priorität (verständlicherweise).

Okay, ganz kaputt ist der Drucker nicht. Kopieren tut er wie am ersten Tag. Nur mit Ausdrucken von Daten, die vom Rechner kommen (wie gesagt: neue Treiber, verschiedene Programme verwendet usw) tut sich der Drucker schwer.

Man ist ja kreativ: Notlösung: Text eben in Magenta ausdrucken und ein handschriftliches Schreiben beifügen mit der Bitte um Nachsicht, da der Drucker kaputt ist. Bei einem Assignment geht das noch...... bei einem hochoffiziellen Formular? Eher nicht...

Mit dem Magenta hätte ich mich ja noch anfreunden können - aber jetzt druckt der Drucker nur noch hellgraue Umrisse - egal welche Farbe ich einstelle! Und sorry, einen hellgrauen Text auf weißem Papier - das kann ich wirklich nicht abliefern.

Also was tun?
Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. ICh hab bis morgen mittag 12 Uhr zeit mir was zu überlegen, sonst darf ich alle Veranstaltungen des 5. Semesters wiederholen und kann daher meine Bachelorarbeit nicht wie geplant nächstes Semester schreiben. Das wiederum hat zur Folge, dass sich mein Studium um 2 Semester verlängern wird.

Und das alles wegen eines Druckers.... An geplante Obsoleszenz will ich gar nicht denken....
 

sercador

Meister
Registriert
2. Januar 2011
Beiträge
204
Als ich mich in einer ähnlichen Notlage befand (Drucker spinnt, extremer Termindruck) habe ich die Sachen einem Freund gemailt, der hat sie ausgedruckt, mit meinem Namen unterschrieben und abgeschickt.
 

Telepathetic

Großmeister
Registriert
16. Oktober 2010
Beiträge
764
Ich besitze den Brother MFC-235C. Mit dem bin ich soweit zufrieden, er passt zu meinen Druck-Gewohnheiten.

Einen Makel hat der allerdings: ist eine der vier Tintenkartuschen leer, dann druckt er gar nicht mehr.

:-/
 

paul20dd

Erleuchteter
Registriert
30. April 2002
Beiträge
1.139
G

Guest

Guest
Es gibt Software im Netz mit der man Drucker mit Verfallsdatum "reanimieren" kann. :wink:

Was Drucker im allgemeinen betrifft, ich versuche seit Jahren so weit wie möglich das papierlose Büro. Wenn es irgendwie geht, erledige ich alles per Datei - Korrespondenz per Mail, notfalls als PDF. Das klappt von meiner Seite her ganz gut, sogar mit Ämtern (und ganz ohne D-Mail).

Leider schicken mir immer noch alle möglichen Leute Papier.
 

haruc

Ehrenmitglied
Registriert
16. Dezember 2002
Beiträge
2.494
Das Problem mit dem Drucker lies sich seltsamerweise dadurch lösen, dass neue Tintenkartuschen eingbaut wurden. Obwohl die "alten" randvoll und erst 3 Wochen alt waren.
 

Sedge

Ehrenmitglied
Registriert
9. Juli 2003
Beiträge
2.196
Worauf ich raus will:

Bei Tintenstrahlern gibt es einen Resttintenbehälter - der ist bei Verwendung von nicht-originaler Tinte schneller voll.

Eigentlich kann man bei vollem Resttintenbehälter nur noch den Support kontaktieren, im Netz gibts aber genug Anleitungen, wie man sowas häufig umgehen kann.

Hab vor Kurzem von dem Problem bei einem Brother MFC gehört....
 

Giacomo_S

Ehrenmitglied
Registriert
13. August 2003
Beiträge
2.834
978russianknifechina.jpg
 

haruc

Ehrenmitglied
Registriert
16. Dezember 2002
Beiträge
2.494
Hallo,

heute ausnahmsweise mal etwas anderes. Kommt zwar aus China, hat aber keine Chinesenqualität.

Es handelt sich um die 18650er Trustfire-Akkus, die ich zum Betreiben meiner elektrischen Zigaretten benutze. MIt einer Spannung von 3,7V (max 4,2V min 3,2V) und 2400 mAh Kapazität kommt man komfortabel und sicher über den Tag. Die Akkus sind gegen Überladen, Tiefenentladung und Kurzschluss gesichert; die Elektronik arbeitet meiner Erfahrung nach zuverlässig. Das passende Ladegerät lädt die Akkus in etwa 4-5 Stunden.

Der Stückpreis liegt in Hongkong (DealExtreme) bei etwa USD 5. Das Passende Ladegerät kostet etwa um die USD 7.

Benutze die Akkus jetzt seit März täglich und konnte keine Ausfälle oder unübliche Leistungsveränderungen feststellen.

Die Akkus sind auch für Taschenlampen geeignet.

Nicht zu empfehlen sind die günstigeren "UltraFire" Akkus, bei denen die Kapazität teilweise um 80% unter der angegebenen Leistung liegt. Darüber hinaus versagt dort die Elektronik ständig und schaltet auch ab, wenn kein Kurzschluss vorliegt.
 

Giacomo_S

Ehrenmitglied
Registriert
13. August 2003
Beiträge
2.834
Heute war ich zum ersten Mal in einem Woolworth, der in meinem Viertel vor ein paar Monaten neu eröffnet hat. So einen Ramschladen habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Da gab es ausschließlich solche Trash-Artikel.
 

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
Ja. Woolworth wird gerettet und Hertie (halb Karstadt) wird abgewickelt, das hat mich damals ziemlich getroffen. Ein Ein-Euro-Laden avant la lettre.

Da ich über kurz oder lang eine neue Garderobe brauche, wurde mir C&A ans Herz gelegt, da habe ich das gleiche gedacht - wie kann es so einen Ramschladen überhaupt geben? Ich bin rein und rückwärts wieder raus. "Fünfteilige" Anzüge (Hose, Weste, Jacke, Krawatte, Einstecktuch) für € 100.-, natürlich voll Synthetik.
 

Ähnliche Beiträge

Oben