Prieuré de Sion

Memalretajnu

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Eben auf ARD:

Geheime Botschaft entschlüsselt
Heiliger Gral bleibt Mysterium

Sie sind zwar ein bisschen in die Jahre gekommen - aber noch längst nicht eingerostet: Sheila und Oliver Lawn, beide über 80 Jahre alt, die wohl bekanntesten Code-Knacker der Welt.

Im Zweiten Weltkrieg hat das Paar die Enigma entschlüsselt, eine Codier-Maschine, mit der die Nazis geheime Botschaften austauschten. Angeblich haben die beiden Geheimagenten den Krieg damit um zwei Jahre verkürzt.

D OUOSVAVV M

Nun sind Sheila und Oliver Lawn reaktiviert worden. Nicht etwa, um die Welt ein zweites Mal zu retten, aber doch so ähnlich: Sie sollten die Inschrift einer Marmortafel im englischen Shugborough entziffern. Das so genannte Shepherd's Monument (Schäfer-Denkmal), eine steinerne Kopie von Nicholas Poussins Gemälde "Die Schäfer von Arkadien", enthält die Buchstaben D OUOSVAVV M. Und die geben der Menschheit Rätsel nun schon seit mehr als 250 Jahren Rätsel auf: Sogar der Urheber der Evolutionstheorie, Charles Darwin, soll sich daran versucht haben - und scheiterte.

Dabei enthalten die Buchstaben, so will (oder besser: wollte) es die Sage, die Lösung eines weiteren Rätsels: Den Weg zum Heiligen Gral. Auch der ist von Sagen reichlich umwoben - angeblich hat Jesus beim Letzten Abendmahl aus ihm getrunken. Ob der Gral aber wirklich existiert, weiß keiner.

Ketzerische Botschaft?

Und es wird auch ein Geheimnis bleiben. Denn nach der Meinung der Lawns ist D OUOSVAVV M kein heiliger Wegweiser, sondern eine Botschaft von "Priory of the Sun" (Priorat der Sonne), einer obskuren Sekte, die die Church of England seinerzeit als ketzerisch einstufte. Die Botschaft jedenfalls könnte so viel heißen wie "Jesus, als Gottheit, widersetze Dich".

Also wieder nichts mit dem Heiligen Gral. Doch eine große Überraschung dürfte das Ergebnis der Lawns eigentlich nicht sein. Denn wenn einer vor 250 Jahren wusste, wo der Heilige Gral zu finden ist, warum hat er ihn nicht einfach gesucht, anstatt kryptische Zeichen in Marmor zu meißeln?

Quelle: http://www.tagesthemen.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID3826366_TYP6_THE_NAV_REF_BAB,00.html

Ich habe mal nachgegoogled ob die tagesthemen die einzigen waren die den namen so benutzt haben.
Bisher hab ich in keiner den namen in irgendeinerweise gefunden.
Eine "Urquelle" der news wäre gut...
 

Nerwen

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Das Bild - nicht die Inschrift

Die Inschrift ist eine echt coole Ablenkung, denn eigentlich ist die Geheimgeometrie von Poussins Bild "Les bergers d'Arcadie II" von grösserem Interesse. Das Denkmal in Shugborough lieferte vielmehr einen weiteren Hinweis (die Pyramide) zur Entschlüsselung der Pergamente, die Abbé Sauniere in Rennes-le-Chateau gefunden hatte.

Geometrie ist der Schlüssel.


mfg

Nerwen
 

enothep

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Hmm, ich verstehe immer nicht, warum in Sachen Gralsforschung immer das Kloster San Juan de la Pena außer vor gelassen wird?! Was wäre deine Theorie dazu Nerwen? Gerade dort verfügen die Mönche über einen Kelch, der in Verlauf der Geschichte in einem Goldgriff eingefasst wurde. Sie nennen ihn den heiligen Gral. Wenn man sich überlegt, dass die Katharer nur wenige Kilometer Luftlinie entfernt lebten und gerade sie angeblich über ihn verfügten...wird doch ein Schuh draus, oder?

http://www.monasteriosanjuan.com/aleman/primera1.htm

Also wie gesagt, mich wundert es bloß, dass dieses Kloster bei solchen Betrachtungen immer kaum einen Platz bekommt. Selbst Historiker konnten bestätigen, dass der in Gold gefasste Kelch in die Anfangszeit der christlichen Zeitrechnung zurück reicht!
 

Artaxerxes

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Hallo Nerwen,

PS: Wer den "Heiligen Gral und seine Erben" schon gelesen hat, sollte sich unbedingt "Das letzte Grab Christi-Die Geometrie des Heiligen Gral" von Richard Andrews und Paul Schellenberger besorgen. Den beiden ist es nämlich gelungen das Geheimniss der Bilder von Poussin, der Dokumente von Abbé Sauniere und den Ort des Schatzes zu entschlüsseln, was Knight/Lomas damals noch nicht gelungen war...--> der Peche Cardou in der Nähe von Rennes-le-Chateaux.

PPS: Monika Haufs Bücher sind imho mit Vorsicht zu geniessen. Sie macht zwar recht nette Assoziationsketten, aber manchmal driftet sie auch einfach nur hoffnungslos ab.

leider scheint es jedoch so zu sein, dass die mysteriösen Pergamente des Abbé Sauniere in Wirklichkeit aus der Feder von Plantard kommen. Somit kann man jeden beliebigen Platz auf der Welt als Schatzhort, in diese Dokumente hinein interpretieren.

Die fundamental Frage muss lauten: "Was ist das überhaupt für ein Schatz, der da vergraben sein soll?" Und damit fangen die Schwierigkeiten an.

Ausgehend von den alten Sagengeschichten, sind uns ja mehrere großartige Schätze bekannt. Vom Hort der Nibelungen über den heiligen Gral bis hin zu den Schätzen der Templer und Katharer. Und immer wird eine Grundgeschichte, die häufig aus der Sagenwelt der Kelten kommt, mit christlicher Symbolik überlagert - wie z. B. hier, beim Gral.

Wikipedia schrieb:
....... ist in seinem Kern eine Erzählung von den Frauen des Landes, nicht von mutigen Männern und Rittern. Dies wird in den Erläuterungen zu Chrétiens Prolog ersichtlich. Das Reich von Logres (in Britannien) wird als blühendes Paradies beschrieben, in dem Ruhe und Frieden herrscht und es Sitte ist, dass Ritter und Wanderer auf der Durchreise Speisen von Jungfrauen aus goldenen Bechern und Schalen serviert bekommen. Durch diese Speisung erfahren die Reisenden die Harmonie der beiden nebeneinander existierenden Welten, und sie erkennen, dass sich der Hof der Glückseligkeit oder die Gralsburg im Reich von Logres befindet. Das Land ist von Gemeinschaftlichkeit und Gleichheit geprägt, bis der boshafte König Amangons eine Jungfrau auf seine Burg entführt und ihre heilige Schale stiehlt. Seine Männer tun es ihm nach, und bald sind keine Jungfrauen mehr im Land, die die Reisenden noch speisen. Das Gleichgewicht zwischen den beiden Welten ist dadurch zerstört. In der Folge verwandelt sich das Land von Logres in ein Ödland: Quellen und Brunnen trocknen aus, Pflanzen gehen ein, Tiere werden unfruchtbar und die Menschen ziehen weg. Dass die "Stimmen der Brunnen" verstummt sind, bedeutet aus keltischer Sicht den Verlust des Kontaktes zur Gegenwelt. Aus diesem Grund muss sich ein Auserwählter auf den mutigen Weg machen, die "Wasser zu befreien", um eine Versöhnung zwischen der Erdgöttin der jenseitigen Welt (Innenland) und dem König der diesseitigen Welt (äußeres Reich) herzustellen, oder modern formuliert, um das ursprüngliche Paradies wieder herzustellen. Der König kann nach dem keltischen Glauben seine rechtmäßige Herrschaft nur antreten, wenn er mit der Erdgöttin (oder Königin) in Verbindung tritt und sich für ihre Freiheit einsetzt.

Das Nibelungenlied wurde Jahrhunderte lang mündlich weitergegeben, bevor es schriflich festgehalten wurden. Es ging aus der Edda bzw. der Thiederikssaga hervor. Allen Erzählungen liegen historische Ereignisse zugrunde, weshalb davon auszugehen ist, dass der Nibelunghort (wie groß er auch immer gewesen ist) irgendwann einmal existiert haben mag.

Beim Gral ist das etwas anders. Der Gral wird ja erst im 6. Jahrhundert konkret als Objekt (Kelch/Schale?) bezeichnet und nicht - wie vorher - als Zustand des Glücks und der Zufriedenheit.

Die Schätze der Templer oder Katharer sind nie bilanziert worden. Man sprach diesen Gruppen ein entsprechendes Vermögen zu, allerdings ohne zu präzisieren, woraus sich dieses zusammengesetzt hat. Es steht zu vermuten, dass der Besitz der Katharer und Templer hauptsächlich aus Grund und Boden bestand.

Darüber hinaus haben die Templer große Bankgeschäfte getätigt, (das hat ja auch zu ihrer Vernichtung geführt) was jedoch bedeutet, dass sie ihr Gold ausgeliehen haben müssen. Mit Goldbmünzen in einem Verlies ließen sich keine Kreditgeschäfte arrangieren. Und zur Sicherung ihrer Kredite haben sie - analog zu heutigen Banken - Grund und Boden übertragen bekommen. Ergo kann der Restbesitz der Templer so groß nicht gewesen sein, denn den erworbenen Grund und Boden hat man ihnen ja wieder weg genommen.

Damit will ich aufzeigen, dass - wenn ich tatsächlich auf Schatzsuche gehen würde - ich keinesfalls den Gral oder die Schätze der Templer bzw. Katharer finden könnte - so spannend die Geschichten darum auch sein mögen und so vielfältig die Anhaltspunkte sind. Gleiches gilt auch für den Schatz von Rennes le Chateau.

Da ist der Nibelungenhort - für mich - schon realer!

Gruß Artaxerxes
 

Nerwen

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Salve

Da man zur Lösung des Rätsels Spuren zusammentragen muss, die sich über die Jahrhunderte verteilen, wäre Plantard schon ein echtes Genie gewesen. Trotzdem konnten die Pergamente entschlüsselt werden.

Welche Rolle dies alles spielt steht natürlich auf einem ganz anderen Blatt. Nun weiss man also wo der "Schatz" liegt, heben kann man ihn trotzdem nicht. Und selbst wenn man ihn heben würde, was wäre die Konsequenz? Spielt es heutzutage überhaupt noch eine Rolle? Ob es nun das Grab Christi oder die okkulten Gehimnisse der Templer, oder eine Kiste mit Gold wäre. Realität und Wahrheit haben ihre eigene Dynamik.

Egal ob Sadam Hussein nun Massenvernichtsungswaffen hatte oder nicht, Millionen Menschen (mindestens Amis) glauben daran und erschaffen sich somit ihre eigene Realität. Ob Jesus nun tatsächlich am Kreuz gestorben ist oder nicht, eine akademische Frage, denn es gilt das selbe wie bei den Massenvernichtungswaffen. Der Mensch ist schöpferisch und erschafft sich seine Realität nunmal so wie er sie gerne haben möchte. Erkenntnis und Wahrheitsfindung kann also immer nur dem einzelnen Menschen als Teil des Kollektivs möglich sein.

Was nun die Schätze der Templer und Katharer anbelangt, so kann man immerhin mehr oder weniger sinnvolle Mutmassungen anstellen. Die Templer verfügten über grossen Grundbesitz in ganz Europa, was logisch war, da diejenigen die in den Orden eintraten in der Regel ihr ganzes Vermögen, also auch ihre Ländereien dem Orden vermachten. Damit verbunden war nicht nur das physische Land, sondern ebenso die Einkünfte die dieses erwirtschaftete. (Zehnten, Pacht etc). Sie verfügten gewiss über grosse Reichtümer, was bis zu einem gewissen Grad erklären kann, weshalb selbst Jahrhunderte später immer noch Menschen (templerische Freimaurerei - Strikte Oberservanz) ernsthaft an der Wiedererlangung der templerischen Komtureien festhielten. Der eigentliche "Schatz" liegt jedoch, genau wie bei den Katharern im geistigen, genauer im Spirituellen begründet. Der eigentliche Schatz war die Erkenntnis, das Wissen.

Der Grund für die Vernichtung von beiden lag weniger in ihrem materiellen Reichtum, als vielmehr in dem was sie wussten, glaubten und bezeugten.


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Nerwen
 

Artaxerxes

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Hallo Nerwen,

also - Philipp IV. von Frankreich - trägt m. E. die Hauptverantwortung für den Untergang des Templerordens. Es wurden ja ausschließlich in Frankreich die Templer ermordet oder eingesperrt. In anderen Ländern ging man humaner mit ihnen um, schlimmstenfalls saßen sie ein paar Jahre im Kerker. ICh glaube Philipp wollte nur seine Schatulle füllen, an dem Wissen der Templer lag ihm eher weniger

Die Besitztümer der Templer - vor allem in Frankreich - sollten an die Johaniter übergehen, jedoch hat Philipp zunächst mal einen Großteil für sich selbst abgezeigt. Weil der Orden vom Papst aufgelöst wurde (1314), war der Niedergang abzusehen. Trotzdem blieben außerhalb Frankreichs die Strukturen des Ordens noch lange erhalten bzw. gingen auf andere Orden über.

Und die Faszination der Templer beruht auf ihrem Schicksal sowie der Tatsache, dass der Verbleib, der aus Frankreich geflohenen Templer, ein großes Rätsel darstellt, dass ja sogar mit einer Flucht nach Amerika in Zusammenhang gebracht wird.

Auf jeden Fall ein spannender Stoff!

Gruß Artaxerxes
 

Nerwen

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---> Zu San Juan de la Pena

Franjo Terhart geht in "Die Wächter des Heiligen Gral" genauer auf San Juan de la Pena und die Johannis-Ritter welche sich ab dem 9. Jh an diesem Ort der "Feuertaufe" unterzogen, ein. Der Kelch, bestehend aus smaragdgrünem Achat und in Gold eingefasst auf einem halbrunden Onyx ruhend, befindet sich seit 1437 in der Capilla del Santo Cliz der Kathedrale von Valencia. Kunsthistorische Analysen Ende der 50er Jahre ergaben, dass der obere Teil des Kelches vermutlich zwischen dem 4. Jh vor und dem ersten Jh nach Christus im Gebiet Syrien, Oberägypten, Palästina hergestellt wurde. Der Fuss, der ursprünglich ein eigenes Gefäss ägyptischen ursprungs war, wurde im 10 Jh. mit dem Rest der Schale verbunden. So wie sich der Kelch heute zeigt, kann er erstmals für das Jahr 1399 nachgewiesen werden.

--> Zu Philipp IV

Tja, Phillipp der Schöne scheint ein prächtiger Sündenbock abzugeben, doch ganz so simpel ist es wie immer nicht. Man darf den Streit und den Kampf zwischen Phillipp und den Päpsten in Rom nicht vergessen. Phillip hatte es nämlich nicht nur gewagt den Einfluss Roms zu beschränken, sondern stellte schlichtweg in Abrede, dass sich der Papst überhaupt in die weltlichen Belange Frankreichs einmischen sollte. Wenn also klerikale Quellen Phillip zum "Bösen" degradieren, ist immer Wachsamkeit angebracht.

Tatsächlich war der Untergang der Templer eine Kombination verschiedenster Faktoren. Dabei darf man auch ihren eigentlichen Job nicht gänzlich ausser acht lassen. Nach dem Verlust der letzten Bastion im Heiligen Land mussten sich die Templer nach Zypern zurückziehen, sie waren so gesehen ihrer Existenzgrundlage beraubt. Die Johanniter kämpften auf Rhodos gegen die Türken, der Deutsche Ritterorden widmete sich Russland, nur die Templer waren quasi "arbeitslos" geworden.

Eindeutig Phillip die Schuld zu geben, greift zu kurz. Diese ganzen Verstrickungen hier darzulegen, würde allerdings definitiv zu lange werden ;-)

Der eigentliche Urheber der Gerüchte um die Ketzereien der Templer war übrigens der französische Rechtsgelehrte Pierre Dubois, der diese Vorwürfe erstmals in einer Flugschrift an Phillipp (1305) schriftlich niederlegte. Und noch der Vollständigkeit halber, der Templer-Orden wurde am 22. März 1312 aufgelöst, Grossmeister Jaques de Molay wurde am 18. März 1314 verbrannt.


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Nerwen
 

Nerwen

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-->Nochwas zur Flucht, dem Verbleiben der restlichen Templer und die Anfänge der Freimaurerei

Die Templer bestanden nicht nur aus kämpfenden Rittern. Dazu gehörten auch eine Heerschar von dem was man heute "Verwaltung" oder "Backoffice" nennen würde. Die meisten sind schlicht und ergreifend untergetaucht, weitergezogen oder haben eine neue Identität angenommen.

Interessant in diesem Zusammenhang sind Überlegung, was mit den Baumeistern und Architekten der Templer geschah? Beziehungsweise wohin das Geheimwissen verschwunden ist. Jaques de Molay soll sich mit dem Grossmeister des Ordens von Zion, Wilhelm von Gisors, verständigt haben. Noch 1306 soll die entsprechende Gesellenbruderschaft (Compagnonnage) gegründet worden sein, welche noch im selben Jahr in eine "hermetische Baumeistergesellschaft" umgewandelt wurde. Daher auch die ganzen Bezugspunkte der templerischen Freimaurerei. Manche sind auch der Ansicht, dass dieser Moment am ehesten mit der "Geburt" der Freimaurerei gleichgesetzt werden kann...

...Andrerseits, auf die Idee mit den Baumeistern waren schon ganz andere gekommen.... da schliesst sich dan wieder der Kreis. Spannender als das Ende ist noch allemal der Anfang der Templer.

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Nerwen

Für die die es Interessiert:


Etwa gegen Ende des vierten Jahrhunderts flüchteten Gruppen von Hermetikern aus verschiedenen Schulen vor den Verfolgungen der christlichen Staatskirche in den Jemen zu den Sabäern, welche ähnliches initiatorisches Geheimwissen hüteten. In jahrzehntelanger Übersetzungsarbeit wurden die 42 Traktate des Thot aus dem Griechischen ins arabische ¨übersetzt. Man könnte sagen das bekannte Geheimwissen wurde arabisiert. Die neu entstandene Gruppe nannte sich Sufis. Sie integrierten auch das esoterische Wissen des Islam und teilten es in 99 Stufen analog den 99 Namen Gottes im Koran ein. Dazu kamen die Erkenntnise über die Alchimie die als kim-ya aus China gekommen sein soll.

622 gelang Mohammed die Errichtung des Gottestaates mit sich an der Spitze als Priester-König. Dieser Gottesstaat bestand aus Muslimen die nur den exoterischen Sinn der Korans kannten, sowie aus Mu'min'n, die auch den esoterischen Inhalt erfassen konnten. (Nichts neues unter Sonne auch hier).

Nach dem Tode des sechsten Imam der esoterischen Muslime im Jahre 765, dem verschiedene gnostisch-hermetische Werke zugeschrieben werden, spalteten sich die Anhänger in zwei Lager. Diejenigen die für seinen, vor ihm gestorbenen Sohn Ismail als Imam eintraten, wurden Ismailiten oder Siebener-Schiiten genannt (sie glaubten der verstorbene Sohn sei nur in die Verborgenheit gegangen und werde am ende aller Tage als Mahdi/Erlöser wiederkehren und das Goldene Zeitalter auslösen. (Kommt einem irgendwie bekannt vor....) Die andere Gruppe bekannte sich zum noch lebenden Sohn des Imam und werden Imamiten oder Zwölfer-Schiiten genannt, ihre Lehre ist seit 1501 im Iran die Staatsreligion)) Diese hielten sich im südlichen Irak verborgen und organisierten sich nach dem Vorbild der Essener/Therapeuten in einem Orden mit hierarchischem Aufbau und Initiationsriten, wobei der zweite Grad die Streiter Gottes zur Errichtung des Gottesstaates darstellte. (Der erste Grad war derjenige der Handwerker) Erst danach begann die Einweihung in den inneren Kern der Geheimlehre. Die Eingeweihten (arab. batini) trugen ein weisses Gewand und eine rote Schärpe, wie die Essener. Die Ismailiten vereinigten das hermetische Wissen mit orientalischen Lehren aus der Gnosis, Erkenntnissen des Manichäismus sowie die Lehren verschiedener iranischer und jüdisch-christlicher Glaubensgemeinschaften.

Um 800 gründete Maaruf Karkhi ebenfalls im südlichen Irak den Gehimorden der Baumeister, als anderen Weg zur Erlangung der esoterischen Erkenntnis nach der arabischen Fassung der Thoth-Traktate. Die Bruderschaft war ein klassischer Geheimbund mit Initiationsriten, geheimen Schwüren, gewählten Oberhäuptern und einer besonderen Ideologie die sowohl mystisch, als auch sozial war. Im Gegensatz zu den Ismailiten beschränkte man sich auf die Vermittlung von höchstem okkultem Wissen an die Mitglieder, gab sich ansonsten aber weltlich, unpolitisch und unreligiös und stand als überkonfessionelle Organisation jedem offen. Ob Araber, Christ oder Jude. Man könnte sagen, dass sie erkannt haben dass wahres Wissen um die persönliche "Erleuchtung" eigenen Gesetzmässigkeiten folgt und kaum etwas mit Religion zu tun hat. Ihre Ideologie war denn auch in dieser Zeit etwas revolutionäres und völlig neuartiges. Auch sie teilten ihr Wissen wie die Sufis in 99 Stufen ein und betonten die Freiheit des Individuums. Sie praktizierten mündliche Überlieferungen, Informationen und Initiationen, und drückten sich in Allegorien, Symbolen und Anspielungen aus, die den Bauleuten entnommen waren. Rühmten die Erhabenheit und Würde der Baukunst und bezeichneten sie als "Känigliche Kunst". Die Bruderschaft bestand aus vier Graden: Lehrling, Geselle, Meister und Eingeweihter. Erst der vierte Grad fürhte zum Geheimwissen. Wie bei den Hermetikern galt der Bruderschaft der Salomonische Tempel als Vollendung allen Strebens nach Perfektion. Sie liessen auch die Legenden von dessen Erbauung unter Leiter Hiram wieder aufleben. --> Vor diesem Hintergrund wird ziemlich klar wo genau der Ursprung der Freimaurerei und ihren Strukturen eigentlich liegt.

972 wurde damit begonnen in Kairo die Geheimlehre der Ismaliliten in 50 Traktaten niederzuschreiben, die Bücher der Hermetiker wurden dabei integriert und um Bestandteile des esoterischen Islam der Baumeister ergänzt. Diese sogenannten "Episteln der lauteren Brüder" kamen auf Umwegen auch nach Spanien. Währendessen hatte sich die Bruderschaft der Baumeister auch in Syrien ausbreiten können. => Diese Episteln und weitere Werke auch aus der Kabbala waren Stephen Harding (Begründer der Zisterzienser und Lehrer von Bernhard von Clairveaux) bekannt und er sorgte mit Clairveaux für die übersetzung dieser Werke.

Hugo de Payens vordringlichste Aufgabe bei seinem Gang ins Heilige Land war denn auch in erster Linie, den Kontakt zur Bruderschaft der Baumeister aufzunehmen und sich in deren Geheimwissen schulen zu lassen.
 

Artaxerxes

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Hallo Nerwen,

danke für die Infos - sehr interessant.

Was allerdings den guten Philipp angeht, da bin ich - nach wie vor - der gleichen Meinung.

Ein ausgestoßener Templer, Esquien von Floryjan, soll ja falsches Zeugnis über die Templer abgelegt haben. Obwohl er diverse Herrscher damit begeistern wollte, hat nur Philipp diese Sache aufgegriffen und weiter betrieben. Und der Papst, Clemens V., war schwach und ohne Profil - ein Yes-man würde man heute sagen. Er hat alles unterschrieben, was ihm Philipp diktiert hat.

Das ich Philipp für den Intriganten halte beweist doch schon allein die Tatsache, dass der noch 1303 einen Schutzbrief für die Templer ausgestellt hat. Klar, da brauchte er wieder mal Geld.

Gruß Artaxerxes
 

Nerwen

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--> Esquien von Floryjan. Eine schillernde Figur, bei der allerdings auch nicht immer ganz klar ist, wer wirklich damit gemeint ist.

Während des Aufstandes in Paris, als Philipp bei den Templern Zuflucht suchen musste, stachen zwei Aufrüher deutlich heraus. Squin Flexian und sein Komplize Noffo Dei, nach ihrer Verhaftung gaben die beiden an, ehemalige Templer zu sein. Um ihre Freilassung zu erreichen, gaben sie die bekannten Horrorgeschichten über die Vorgänge in den Komtureien zum Besten.

Nach dem Schlag gegen die Templer 1307 gab ein Templer namens John von Foligny unter dem Eindruck der Inquisition zu, dass im Pariser Tempel private ketzerische Zeremonien stattfänden.

Angesichts der Ähnlichkei der Namen von Flexian und Foligny zu dem überlieferten Floryjan - scheint fast, als ob die beiden Namen gemixt wurden- ist recht schwer zu beurteilen ob es einer der beiden war, oder vielleicht gar noch ein dritter.

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Nerwen
 

Artaxerxes

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Hallo Nerwen,

ob es nun einer oder zwei Ex-Templer waren, die den Anstoß gaben, wird sich heute wohl nicht mehr klären lassen. Fakt ist, nur in Frankreich wurde sehr rigide gegen die Templer vorgegangen, in anderen Länder - auf Geheiß der Papstbulle - aber eher mit Widerwillen.

Gruß Artaxerxes
 

Ambrela

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...also ich bin auf der Suche nach einem Buch, der Autor soll
" Levi " heissen und da ist die These aufgestellt, dass Jesus
weiterlebte nach seinem Tod und mit Maria Magdalena
Kinder zeugte. 8O
 

hives

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Ambrela schrieb:
...also ich bin auf der Suche nach einem Buch, der Autor soll
" Levi " heissen und da ist die These aufgestellt, dass Jesus
weiterlebte nach seinem Tod und mit Maria Magdalena
Kinder zeugte. 8O

Derartige Thesen sind mir vor allem von Lincoln, Baigent und Leigh bekannt ("The Holy Blood and the Holy Grail"), ein Autor namens Levi ist mir dabei noch nicht über den Weg gelaufen... es sei denn, du meinst vielleicht Eliphas Lévi (Alphonse- Louis Constant), der eine Rolle in den Geschichten um die PoS spielt....

Aus welchem Jahr bzw. welchem Jahrzehnt ist denn das Buch, dass du suchst?

Wie du dir sicher vorstellen kannst, werden andauernd höchst
spirituelle Werke zu diesem Thema veröffentlicht, in diesem Jahr etwa "Das Wassermann- Evangelium", dass sich vielleicht mit ähnlichen Thesen beschäftigt.



Allerdings würde ich letztendlich doch eher die Lektüre von Claude Levi-Strauss empfehlen ;)


mfg
 

Nerwen

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Salve zusammen

Diese These wird in zahlreichen Werken wiedergegeben, doch einen Autor namens Levi ist mir in diesem Zusammenhang auch nicht bekannt.

Eliphas Levi war im 19. Jh einer der bekanntesten Okkultisten, von seinen Büchern "Geschichte der Magie" und "Transzedentale Magie" leben phantasielose und unerleuchtete Eso-Autoren heute noch. Seine Werke übten massgeblichen Einfluss auf Mdme Blavatzky, Dion Fortune und den Golden Dawn aus. Er ist wirklich gut. Mit das Beste ist allerdings sein subtiler Humor, der für solche Bücher und diese Zeit ziemlich einzigartig ist.


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Nerwen
 

bombaholik

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da ist man mal n paar wochen weg und schon entwickelt sich der Thread ins überaus positive.

Wer hat das mit dem grünen funkelnden Stein des Luzifer gesagt?

Hab ich nicht am Anfang auch Paracelsus Testament gepostet, wo von einem Karfunkelstein zwischen Schwaben und Bayern die rede ist?

Wär mal interessant, denn ich wohne in der gegend *g*
 

Artaxerxes

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Hallo bombaholik,

bombaholik schrieb:
da ist man mal n paar wochen weg und schon entwickelt sich der Thread ins überaus positive.

Wer hat das mit dem grünen funkelnden Stein des Luzifer gesagt?

Hab ich nicht am Anfang auch Paracelsus Testament gepostet, wo von einem Karfunkelstein zwischen Schwaben und Bayern die rede ist?

Wär mal interessant, denn ich wohne in der gegend *g*


ist dieses Testement nicht ein Fake? Soviel ich gelesen habe, war Paracelsus bei seinem Tod arm wie eine Kirchenmaus. Mit so einem Steinchen hätte er sich ja gut sanieren können - wenn er denn den Fundort gekannt hat.

Gruß Artaxexes 8)
 

bombaholik

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mhh kann ich nicht beurteilen.

aber er pophezeiht ja nur dass er gefunden wird, nicht wo er ist *g*
 

Solaris

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Vielleicht stammt der Name "Jesus" ja von den Merowingern. Man könnte es als ein Jesuis, Je suis ("Ich bin") ansehen.

lg Solaris
 

Dumbledore

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Bin Neu, habe gerade ein Buch über das <Turiner Grabtuch angefangen, da steht was von da Vinci hat es im autrag der prieure gefälscht.

ganz nebenbei, falls jemand Harry potter T1 gelesen hat wird er feststellen das ein Bekannter Alchimist NICOLAS FLAMEL heißt, wernn derjenige sich dann noch mal die Großmeisterliste der Prieurre durchließt, stellt ert fest, das ein solcher um 1400 Großmeister dieser Vereinigung war.
Daraus ergibt sich die frage: ist J.K. Rowling Mitglied??(falls die org. noch exestieren sollte)
Ansonsten finde ich Solaris theorie interessant.
 
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