zum thema krieg als selbstzweck, gibt es ein interessantes buch:
Die Privatisierung des Krieges: Wie Repression und Krieg im Dienste der Eliten und transnationalen Konzerne outgesourct wird.
Das Unternehmen Krieg - Paramilitärs,
Warlords und Privatarmeen als
Akteure der neuen Kriegsordnung"
Dario Azzellini und Boris Kanzleiter (Hg.)
Mit Beiträgen von:
Thomas Seibert, Dario Azzellini, Knut Rauchfuss, Matilde Gonzales, Boris
Kanzleiter, Dr. Matin Baraki, Henri Myrttinen, Björn Aust, Lisa Rimli,
Dieter Drüssel und Volker Eick
In dem Buch wird eine Analyse verschiedener Kriege von links unternommen. Es wird klar Position bezogen gegen das gesammte Geschwätz von "Neuen Kriegen", die immer die Ursache im Staatszerfall sehen und daher mehr Staat, Interventionen und sonstwas wollen. Sehr eindrücklich iwrd die "neue Kriegsordnung" dargestellt und an zahlreichen Beispielen wird deutlich wie es den von Liberalen und Bürgerlichen oft beschworenen Staatszerfall in der Form gar nicht gibt, sondern wie sich die Funktionen des Staates verändern, letztlich aber alle diese vermeintlich "barbarischen" Kriegshandlungen, Privatarmeen, Paramilitärs usw. weiterhin im DIenste der Eliten und transnationalen Konzerne stehen.
Ankündigungstext:
Im Neoliberalismus werden nicht nur Staatsbetriebe privatisiert, sondern
auch die Kriegführung. So übernehmen private Militärunternehmen im
Auftrag des Pentagon verstärkt Kampfaufträge. In Afrika verwandeln sich
reguläre Armeen in private Bergbauunternehmen. Zur Aufstandsbekämpfung
rüsten in Kolumbien und der Türkei Politiker private Paramilitärs aus,
die gleichzeitig vom Drogenhandel profitieren. In Afghanistan werden
Warlords unter Protektoratsherrschaft mit Regierungsgewalt ausgestattet.
"Das Unternehmen Krieg" geht neuen Formen der Kriegsführung nach. Statt
"Staatszerfall" und "Chaos", wie in den Medien oft beschworen, zeichnen
sich dabei die Konturen einer "Neuen Kriegsordnung" ab. In ihr werden
private militärische Akteure von Eliten eingesetzt, um Herrschaft zu
sichern. Dabei ist oft nicht mehr ein militärischer Sieg, sondern die
Kriegführung selbst das Ziel, um Profite erzielen zu können.
Hinterlassen werden Hunderttausende von Opfern und Gesellschaften, in
denen Wege zur Emanzipation neu eröffnet werden müssen.
Der Sammelband füllt diese Thesen mit Länderkapiteln zu Kolumbien, der
Türkei, Mexico, Guatemala, Jugoslawien, Afghanistan, Indonesien, Kongo,
Angola und den USA.
Die AutorInnen versuchen einen Beitrag zur Information und Diskussion
der Neuen Kriege zu leisten und zielen damit nicht zuletzt auf die
Anti-kriegs-und die Friedensbewegung ab. Wichtig erscheint dabei
insbesondere die Erkenntnis, dass sich die Grenzen zwischen Krieg und
Frieden immer weiter verwischen. Wie die im Buch dargestellten
Entwicklungen zeigen, ist das Bombardement Bagdads oder Belgrads eben
keineswegs die kurzzeitige Unterbrechung eines imaginierten "Friedens"
durch den Ausnahmezustand "Krieg". Vielmehr breitet sich in größer
werdenden Teilen des Globus ein permanenter Kriegszustand
unterschiedlicher Intensität aus, der komplexere Antworten erfordert,
als die Forderung nach dem Ende der Bombardierungen.
Erschienen bei Assoziation A, Mai 2003, ISBN 3-935936-17-6, 14 Euro