Na, da können wir ja mal gespannt sein, was das konservative Lager jetzt so anzubieten hat.
Aber machen wir uns doch nichts vor: Eine konservative Regierung wird mit denselben Problemen zu kämpfen haben, wie die jetzige. Ein Milliardenloch im Haushalt und gleichzeitig dann noch Steuern senken - das sollen sie uns erst mal vormachen.
Zu erwarten steht allerdings, daß sich in der ersten Legislaturperiode einer neuen Regierung zunächst einmal wenig am Wirtschaftsaufschwung ändert. Und bislang hat noch jede neue Regierung das auf die Fehler ihrer Vorgänger geschoben.
Die Bundesrepublik ist ein Musterbeispiel verstrickter, mächtiger Lobbyistenverbände und Strukturen. Alle geben vor, daß gespart werden muß, aber nur nicht bei uns !.
Bislang war keine Regierung stark genug, diese Strukturen radikal ändern zu können: Herausgekommen sind immer nur faule Kompromisse, die die Probleme auf zukünftige Generationen verschoben haben. Angesichts dessen war vielleicht die jetzige Regierung die mutigste im Treffen unpopulärer, aber notwendiger Maßnahmen.
Die Blockadepolitik der unionsgeführten Länder kann man ihr jedenfalls nicht vorwerfen.
Frau Merkel wird - und ich zweifle nicht daran, daß man sie als Kandidatin aufstellen wird - noch erkennen müssen, daß das Amt eines Bundeskanzlers mehr verlangt als das eines Oppositionsführers. Es ist einfach, in der Rolle der Opposition Forderungen zu stellen, aber sehr viel schwieriger die Integrität eines Regierungschefs zu haben.