@psst
Ob die (nach der kreuzigung Jesu) Tempelzerstörung ein terroristischer Anschlag war kann wirklich keiner sagen. Es gibt ja sogar Historiker die sagen das es nie einen Jesus von Nazareth gegeben hat. In der Bibel stehet etwas von einem Vorhang im Tempel der, genau zum Zeitpunkt des Ablebens von Jesu, zerrissen ist. Erinnere mich aber jetzt nicht genau was noch darüber zu lesen war... Im Film gibt's ein Erdbeben und der Tempel fällt teilweise auseinander. Terroristen oder höhere Macht?
Übrigens, mir hat der O-Ton auch nichts ausgemacht. hast ganz recht, die Dialoge sind recht kurz und somit gibt's keine Probleme dem ganzen zu folgen. Fand das aramäische überhaupt sehr interessant.
@Macleod23
Hebräisch, Aramäisch, und Arabisch sind ja die drei Hauptzweige der semitischen Sprachfamilie. Aramäisch "Elah(i)" hat genau die gleiche Bedeutung wie das arabische "Ilah(i)" wovon "Allah" abgeleitet ist. Gott.
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Insgesammt ist der Film gut gelungen. Mel Gibson hat sich peinlich genau an die vier Evangelien gehalten. Ich finde auch das Mel Gibson das menschliche/weltliche/physische und das geistige/transzendente gut eingefangen hat. Die Apostel z.B. erscheinen nicht als Heilige von Geburt an, sie haben Fehler wie jeder andere Mensch auch. Beispielweise tadelt Jesus sie ja weil diese wohl oft lieber einschlafen als ihren Meister aufmerksam zu verfolgen. Jesus: "Könnt ihr nicht einmal gemeinsam mit mir wachen?" Der Verrat von Juda... Petrus verleugnet Jesus... Alle fallen sie... Alles menschliche Fehler, die jeder hat. Aber es wird dann auch gezeigt das Menschen auch ihre Fehler, besonders sich selbst, eingestehen und sich damit wieder erhöhen können (wie Petrus). Aber auch das schlimmste Ende, der totale Selbstmord (Judas) ist möglich.
Auch sehr gut gemacht war das nebeneinander der geistigen und "fleischlichen" Welt. Der Teufel "spaziert" neben den Menschen her, ist mitten unter ihnen. Er ist dann besonders stark, wenn die Menschen besonders schwach (Hass, Gier usw sind sozusagen die Luft von der Satan lebet) sind. Ich meine das im Film nur Jesus und Maria, seine Mutter, den Teufel sehen konnten?
Interessant ist, und im Grunde ein Knackpunkt der ganzen Geschichte, die Frage was überhaupt Wahrheit sei. Und wie man Wahrheit erkennen kann. Im Film das Gespräch zwischen Pontius Pilatus und seiner Frau.
Die Person Jesu überzeugt wirklich. Zunächst das menschliche wieder: Jesus zweifelt ja selbst daran das er das Leid auf sich nehmen kann (obendrein flüstert ihm der Teufel das gleiche ein, die eigene Stimme vermischt sich mit der Satans). Er betet zu seinem Herrn. Schließlich unterwirft er sich dem Willen Gottes und ist dadurch völlig Frei. Das er dann nicht einmal seine schlimmsten Peiniger verflucht sondern noch für sie betet, zeigt welchen Grad der Freiheit/der Heilligkeit er erreicht hat (obwohl er sehr wohl auch den körperlichen Schmerz spürt der ihm zugefügt wird).
Der Film ist nicht Brutaler/Gewalttätiger als die Zeit in der diese Begebenheiten stattfanden. Und auch nicht Brutaler/Gewalttätiger als die Zeit in der wir leben. Wahrscheinlich ist das der einzige Film (eventuell gibt's noch ein oder zwei Anti-Kriegsfilme die mithalten könnten) aus Hollywood wo durch die darstellung der Gewalt ein echter Sinn vermittelt wird, im Vergleich zu all den tausendfach geschauten hohlen Gewalt-"Action"-Filmen an deren Gewalt(verherrlichung) sich schon jeder gewöhnt hat.
Was mich im Kino überrascht hat war, das viele Zuschauer geweint haben (bisher dachte ich immer sowas gibt's im Kino nur bei Schnulzen). Natürlich weiss ich nicht was für Menschen das waren. Religiöse oder weniger religiöse etc (was auch egal ist)... Nach dem Film-Ende fiel mir aber etwas besonders an den Leuten auf. Einige sahen ganz blaß und verstört aus, so als ob sie sich gerade übergeben hätten, und anderen wiederum sah man deutlich an das sie geweint hatten aber sie hatten eine Art entspannte Haltung. Bei den einen habe ich nur körperliche Anteilnahme gesehen bei den anderen konnte ich aber ahnen das sie auch mit der Seele dabei waren.