Mammut- Missbrauchsprozess in Frankreich

W

Weinberg, Oliver

Guest
Re: ...

Und mit diesem Hintergrund erlaube ich mir hier also etwas dazu zu sagen:
Danke für Deinen Mut!

Mord oder Rache helfen hier gar nichts.
Innere Bereitschaft zur Vergebung und damit das Anhalten der Opfer/Täter Dynamik wäre ein begehbarer Weg. Es gibt eben auch Gutes in der Welt für das sich so ein Wagnis lohnt.

Den Täter wegsperren. Und zwar auf eine Weise, dass er keinen anderen mehr schaden kann. So dass er aber trotzdem zugänglich ist, wenn eines seiner Opfer eine Konfrontation zwecks Aufarbeitung wünscht.
Da, wie Du schreibst viele Täter selber solche gearteten Ohnmachtserfahrungen erlebten, ist das endgültige Wegsperren am Ende nur ein Wiedererleben dieser Ohnmacht. Vielleicht sollte es ihnen möglich sein, sich einen eigenen Lebensraum zu kultivieren. Die Gesellschaft, der sie entstammten wird sie in der Regel ohnehin ablehnen, wenn sie sich wieder frei in ihr bewegen können.

Die wenigsten Täter sind meiner Erfahrung nach heilbar.
Warum?
Könnte es sein, dass sie mit/in der Tat eine neurologische Grenzüberschreitung vollziehen, die mit herkömmlichen Mitteln nicht therapiert werden kann, weil sich deren Basis auf einem anderen (neurologischen) Planeten befindet, weshalb die oft geschmähten Gutachter auch zu ihren (in der Folge fatalen) Fehleinschätzungen gelangen, einfach, weil ihnen diese Erlebniswelt physisch und psychisch unbekannt ist. Wie wäre es hier mit der Anwendung von LSD oder ähnlichen Substanzen, die solche Prägungen zu widerrufen imstande sind?

Sollte es in unserer Gesellschaft irgendwann möglich sein, eine Anlaufstelle für solche Ex-Opfer einzurichten, bevor sie selbst zu Tätern werden?
Es gibt ja bereits solche Stellen, aber die Crux ist doch, dass potentielle Täter sich eben nicht um Hilfe bemühen, weil ihr Umfeld zum einen ihr Innenleben nicht kennt ('Der? Das hätte ich nie gedacht..') und daher auch nicht ermutigend darauf einwirken kann, etwa dass es sicher keine Schande, sondern eher das Gegenteil davon ist, sich Hilfe zu suchen.
Außerdem wird dieses Thema einfach zu gerne klein geredet, die mutmaßliche Anzahl der davon Betroffenen sehr viel kleiner gerechnet und ich mag einfach nicht glauben, dass alle davon Betroffenen dann im Sozialbereich arbeiten - und hier empfinde ich die Quote schon enorm hoch. In meinem Team ist es mindestens die Hälfte aller Kolleginnen, die entsprechende Merkmale der Betroffenheit zeigen.
Jeder Täter mit dem ich gesprochen habe, hatte sehr lange solcher Phasen bevor er zum Täter wurde. Er hat sich selbst fast zerfleischt und gehasst für seine Triebe. Aber da er damit völlig allein gelassen wurde, haben diese Triebe in der immer krankeren Psyche, die hilflos allein gelassen wurde, schliesslich gesiegt. Und ist das erstmal geschehen, ist das Opfer zu weit abgetrieben, kann es auch als Täter nicht mehr geheilt werden.
So wird es wohl sein..


oh... noch eine kleine Schlussbemerkung: Habt ihr irgendeine Vorstellung davon, wieviel pädophil Angehauchte den Medienrummel um sowas geniessen? Warum? Ständig neue Bilder von Entführten und Opfern. Diese werden gesammelt und dann wird hechelnd dazu abgew...
Denkt mal darüber nach!
Vielleicht auch darüber, wieviele Mitarbeiter in Medien und Exekutive hier ihre eigenen diesbezüglichen Neigungen an der Quelle ausleben können
(von der Politik mal ab -Belgien ist kein exotischer Ort)*

*) das soll keine generelle Unterstellung sein, eher eine Annahme dahin gehend, dass Pädophile nicht in irgendeinem Vakuum existieren, sondern eben auch dort, wo Möglichkeiten der mittelbaren Befriedigung gegeben sind.
 

Zerch

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Ja, ich schließe mich meine Vorrednern an ... danke für deine Offenheit und Mut , ChuLail.
 

ChuLail

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..

Also ehrlich gesagt, hat das bei mir längst nichts mehr mit Mut zu tun. Und Offenheit finde ich grundsätzlich angebracht, wenn man Änderungen anstrebt. Ich sag mir immer, wenn niemand drüber redet, wirds nur noch mehr verleugnet und zur Seite geschoben. Und dadurch, dass ich es nicht erwähne, wirds auch nicht ungeschehen. Um etwas bewegen zu können, muss man sich selbst bewegen.

Mit dem "Wegsperren von Tätern" hab ich absichtlich nicht deutlicher ausgeführt, wie dieses Wegsperren auf Täterseite aussehen soll. Das überlass ich den Fachleuten. Sicher sind einfache Gefängniszellen ohne jede weitere Betreuung auch keine Lösung. Vorrangig wollte ich mit dem Wegsperren klarmachen, dass es für die Opfer wichtig ist zu wissen, dass sie - wenn schon nicht früher, so doch wenigstens heute - ernst genommen und geschützt werden. Drei Jahre sind jedenfalls lächerlich.


...
 

Zerch

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Es ist schön , daß du nach deinem Durchlebten dennoch so stark und gefestigt bist.Ich bin halt davon ausgegangen , daß die wenigsten ehemals Betroffenen damit derart umgehen können.

Ich habe mir auch nochmals Gedanken gemacht und muß dir zustimmen daß die Wurzel des Problems wohl das Kinderelend im Allgemeinen ist.
Hab mir da etwas , basierend auf deinen Angaben zusammengereimt.
Meine Theorie:pädophile hatten selbst keine Kindheit und konnten sie somit nur körperlich verlassen....sind in der Kindheit hängengeblieben....und stehen somit auf Kinder......nur biologisch sind sie nicht hängengeblieben-was am Ende die Abart verursacht..
Die sexuelle Attraktivität entsteht aber erst mit der Pubertät und ist mit dem erwachsen sein in der Regel abgeschlossen.Da Kinder noch keine sexuelle Attraktivität besitzen , kann es doch nur sein , daß der Konflikt eines pädophilen eine Mischung aus den Sehnsüchten der verpfuschten Kindheit , gepaart mit den in ihm ausgereiften , sexuellen Reizen eines Erwachsenen darstellt , welcher ein solches Verhaltensmuster und sexuelle empfindungen gegenüber Kindern hervorruft.....dazu kommt , daß andere Erwachsene bedrohlich wirken , weil er irgendwo noch ein Kind ist...mit der Kraft und dem Verlangen eines Erwachsenen , der sich jetzt holen kann was er will....was er bei anderen Erwachsenen nicht so einfach kann.

Ich habe mir dazu ein Kind vorgestellt , welches sexuell voll ausgebildet ist.......das utopische , geschlechtsreife Kind ignoriert die geschlechtsreifen Erwachsenen und bevorzugt Kinder. -Allerdings nur in meiner Gedankensimulation.
Zudem Michael Jackson.....er hatte auch keine Kindheit , ist von seinem Vater geprügelt worden um Karriere zu machen....seiner Kindheit wurde kein Freiraum gelassen , seine Kindheit verbrachte er als "Star" auf der Bühne.Das alles würde bedeuten , daß die Hauptursache des Problems noch vor der Pubertät zu finden ist.
 

ChuLail

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...

@Zerch

Sehr interessante Theorie. Das müsste man mal näher untersuchen. Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen und den Umgang mit Opfern und Tätern, seh ich den Bezug deiner Theorie im emotionalen Erwachsenwerden. Ich habe schon Doktoren der Physik und andere hochintelligente Erwachsene mit dem Problem der pädophilen Lust kämpfen gesehen. Wenn ich zurückblicke auf alle meine Kontakte mit Tätern, muss ich sagen, dass diese eigentlich emotional nicht sehr entwickelt sind. Aber das ergibt sich ja schon aus der Tat heraus. Ein gesunder emotionaler Mensch kann so etwas keinem anderen antun, weil sich hier Mitgefühl einstellen würde. Den Tätern fehlt in der Regel die Fähigkeit, sich in andere emotional reinzuversetzen. Man kann einem Täter hundertmal zu erklären versuchen, dass das, was er getan hat, dem anderen sehr sehr weh getan hat. Er kapiert es einfach nicht. Es fehlt ihm die Möglichkeit, das emotional zu erfassen. Bestenfalls kann er es abstrakt, also rein mental im Kopf erfassen, aber die emotionale Lücke bleibt. Sehr viele gehen sogar von ihren eigenen Gefühlen aus und übertragen diese kurzerhand auf das Opfer. "Sie/er hat es doch auch gewollt." Das ist keine billige Ausrede in dem Fall. Die GLAUBEN das wirklich *seufz*
Aber natürlich sind die emotionalen Entwicklungen eines Opfers gestört und wenn sie keine Hilfe erhalten, in ihrer weiteren Entwicklung, ist es eine reine Glückssache, was aus dieser gestörten Emotionalität wird.

Etwas anderes ist in diesem Zusammenhang noch auf Opferseite interessant. Es gab vor einigen Jahren eine grössere Studie in den USA und anderen Ländern, wo man heute erwachsene Ex-Opfer untersuchte. Nicht nur Opfer von sexuellem Missbrauch sondern allgemein Kinder aus Katastrophenfamilien (prügelnde Eltern, alkoholabhängige Eltern, etc.) Man teilte die Erwachsenen in zwei Gruppen. Solche, die ihr Leben trotzdem noch einigermassen auf die Reihe bekommen haben und eine eigene Familie, Karriere oder was auch immer entwickelt hatten. Und solche, die bis zum Punkt der Untersuchungen mit schwersten Störungen zu kämpfen hatten und Dauergast bei Therapeuten waren.
Man fand einen signifikanten Unterschied. Interessanterweise trifft dieser auch auf meine Schwester und mich zu. Ich denke, ich habe mein Leben ziemlich auf die Reihe bekommen trotz üblem Start. Meine Schwester dagegen ist ständig am Rande des Ruins und versinkt in Begleitung unzähliger Krankheiten in der Vergangenheit. Sie dreht sich permanent im Kreis und erfreut die Therapeuten endlos mit ihren regelmässigen Zahlungen.
Der gefundene Unterschied betrifft die Verantwortung. Die Kinder, die später ein Leben auf die Reihe kriegen, haben allesamt schon sehr früh Verantwortung für andere Lebewesen übernommen. Zum Beispiel für Geschwister, Freunde, Haustiere oder auch die Eltern.
Die Kinder, die ihr Leben nicht mehr auf die Reihe kriegen, denen fehlt das.
Nun meine Schwester ist die Jüngste in der Familie. Und den Nästhäckchen werden bekanntlich soviele Probleme aus dem Weg geräumt wie nur möglich. Von Eltern und Geschwistern. Schliesslich sind sie ja die kleinen Süssen.
Meine Schwester hat in der Kindheit niemals für irgendetwas Verantwortung übernehmen müssen. Sie hat die Käfige ihrer Haustiere nicht selbst gereinigt. Sie bekam niemals zu Aufsichtszwecken den Hausschlüssel. Sie bekam niemals Verantwortung für irgendwas. Seltsamerweise auch in der Schule nicht. Ob diese Nesthäcken alle sowas wie eine unsichtbare Ausstrahlung haben, die der Umgebung sagt: Hallo, ich bin die kleine Süsse... Bitte erledige das schnell für mich!
Dazu kommt noch der natürliche Beschützerinstinkt, den Ältere gegenüber Jüngeren meist haben. Ich Wahnsinnige bin zB schon als Fünfjährige selbständig zu meinem Vater gegangen, wenn ich das Glitzern in seinen Augen gesehen habe. Nein, natürlich nicht, weil es mir Spass gemacht hätte. Es war der blanke Horror. Aber wenn ich schon da war, dann wurde meine kleine Schwester verschont und ich hatte immer irgendwie die Möglichkeit meinen Geist vom Körper zu trennen, was wohl Richtung OBE geht. Meine Schwester hatte sowas nicht.
Rückblickend frag ich mich manchmal, ob diese Beschützerhaltung meinerseits dafür mitverantwortlich ist, dass es meiner Schwester heute so schlecht geht. Nein, nein, ich übernehme nicht die komplette Verantwortung, keine Bange. Ich frag mich nur, ob diese Haltung von mir zu ihrem heutigen Zustand beigetragen hat.

Auch in der Studie war dieser Unterschied innerhalb von Familien deutlich. Die Theorie ist nun, dass die frühe Verantwortung im Gehirn eine Entwicklung auslöst, die den späteren Erwachsenen dazu in die Lage versetzt, Verantwortung für sein eigenes Leben zu übernehmen.

Meine Schwester sucht immer noch die Schuld bei allen anderen und fragt sich ständig "Warum ich? Was hab ich getan? Warum hab ich das verdient?" Das soll nun nicht heissen, dass sie selbst schuld ist. Auf keinen Fall. Auch wenn uns das unser werter Vater ständig eingeredet hat. Vielmehr ist sie unfähig, die Verantwortung für ihr Jetzt zu übernehmen und trägt bis heute ihre Probleme an Therapeuten, Ehemann und andere heran. Sie löst keine Probleme selbst. Einfach keine. Wie sollte sie da gesund werden können? Sie wartet sozusagen darauf, dass ihre Therapeuten sie gesund machen. Als ob diese das könnten.

Zerch schrieb:
Es ist schön , daß du nach deinem Durchlebten dennoch so stark und gefestigt bist.Ich bin halt davon ausgegangen , daß die wenigsten ehemals Betroffenen damit derart umgehen können.

Dazu muss ich sagen, dass ich als Sonderfall gelte. Sehr viele Menschen, auch ausgebildete angebliche "Fachkräfte" würden mir meine Vergangenheit nicht glauben, wenn ich keine Schwester als Beweis hätte. Mir wurde schon oft genug gesagt, ich würde das alles nur erfinden. Jemand mit diesen Erlebnissen könne nicht so gesund sein. Dann bring ich meine Schwester als Beweis ein und die Zweifler verstummen.
Was mich daran wahnsinnig macht, ist der Gedanke, dass mir wohl niemand glauben würde, wenn ich allein in der Situation wäre. Schliesslich war mein Vater zu seinen Lebzeiten per Du mit Stadt- und Polizeipräsident und ich nur die ewig schräge Tochter, die sogar mal kriminell war. Wem glaubt man denn mehr? Dem Freund des Polizeipräsidenten oder der kriminellen Jugendlichen?
Da gibts noch einiges für Kinder und Jugendliche zu arbeiten an unserer Gesellschaft.

Das find ich mega gemein. Das Leiden wird nur ernstgenommen wenn es deutlich sichtbar ist, wie bei meiner Schwester. Ist ja nicht so, als könnte man sowas jemals wieder komplett loswerden. Auch ich hab noch mehr als genug Probleme damit. Sie sind nur nicht mehr so massiv und offensichtlich.
Angeblich bin ich zu gesund, um so etwas erlebt haben zu können. Anstatt dass sie sich für mich freuen, dass ich den Weg trotzdem so gut gefunden habe, misstrauen sie mir. Ich habe wirklich eine sehr gute Meinung von all diesen "Fachkräften", die von Nichts eine Ahnung haben und die Köpfe der Kinder mit abstrusen Theorien füllen.
Meine Selbstheilmethoden waren allerdings auch enorm unkonventionell und zum Teil illegal. Daher kann ich hier nicht weiter darüber schreiben. Und nein, es hat nichts mit Gewalt zu tun :) Sollte hier ein anderes Opfer lesen und an meinen Methoden interessiert sind werd ich sie unter Umständen per PN oder Mail erläutern. Aber sicher nicht in einem offenen Forum.

PS: es geht in diesem Beitrag nicht um meine Person, sondern um die Tatsachen der Gesellschaft. Ich diene hier lediglich als realistisches Beispiel. Ich möchte bitte keine Diskussion über meine Person, sondern bei der Materie als solches bleiben. Danke :)

...
 

Zerch

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@ChuLail

Wirklich unheimlich was sich zwischenmenschlich so alles abspielen kann.
Naja , das ist wohl alles sehr komplexer und meine Theorie passt nicht ganz , da sie ja besagen würde , daß alle die keine Kindheit hatten pädophile Gedanken aufweisen....sie ist zu sehr Schubladengedanken behaftet.
Es liegt wie du sagst wohl einfach individuell am Mensch , an der Ausbildung der Charakterzüge , dem Gewissen , der Emotionen , den Erfahrungen und der Weise wie mit ihnen umgegangen wird.
Was sich in der Kindheit abgespielt hat bleibt aber wohl als Hauptursache bestehen.(?)

ChuLail schrieb:
es geht in diesem Beitrag nicht um meine Person, sondern um die Tatsachen der Gesellschaft. Ich diene hier lediglich als realistisches Beispiel. Ich möchte bitte keine Diskussion über meine Person, sondern bei der Materie als solches bleiben.
Deine erschütternde Beschreibung erregt vom Inhalt her aber sehr viel Mitleid , in mir zumindest , auch wenn Du sicherlich nicht bemitleidet werden willst , da deine Schwester davon lebt. -Wirklich schwierig....aber darauf braucht wirklich nicht eingegangen zu werden , es ist auch nicht selbstverständlich daß Du das uns X-beliebigen , wenn auch nur als Beispiel , vorträgst....trotzdem nochmals vielen Dank für deine Offenheit. Unpersönliche Beispiele hätten es aber auch getan um gewisse Umstände zu beschreiben. :wink:
 

forcemagick

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mich erstaunt es immer ein wenig wie schnell hier einige bei gewissen anlässen nach der todesstrafe rufen.


dabei wird dann ganz vergessen welche errungenschaft es eigentlich ist diesen mittelalterlichen brauch eben nicht mehr zu haben.

dazu gibt es dann einen unverbrüchlichen glauben in das funktionieren der justiz... wo wahrt ihr all die tage?

habt ihr es noch nicht wahrgenommen?

es sitzen unmengen unschuldige in den todeszellen dieser welt weil die justiz sich geirrt hat...

ich schreibe jetzt weniger im bezug auf dieses spezielle thema ( kindsmissbrauch ) sondern einfach bezüglich der merkwürdigen einstellung mancher hier...

ja wenn wir bereit sind todesstrafen hier zu akzeptieren.. weshalb nicht auch noch in anderen fällen?
warum nicht noch ein bisschen folter?
warum eigentlich nicht...

hier wird überlegt ob man nicht kzs einführen sollte oder ob nicht die opfer die täter liquidieren sollten :twisted:

scheisse ...

vielleicht habt ihr eine solche welt verdient :twisted:

macht mal schön ;)

vielleicht sollten wir alle viel mehr töten :twisted:

aber halt die welt ist ja schon scheisse... die muss gar nicht mehr schlimmer werden ;) und diese beschissene selbstherrliche einstellung das recht zu haben zu töten ist ja mit ursächlich dafür...

das ist eure welt :twisted: genießt sie :twisted:

der mensch ist noch nicht sehr weit :twisted:
 

Simple Man

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mich erstaunt es immer ein wenig wie schnell hier einige bei gewissen anlässen nach der todesstrafe rufen.

Ist mir auch schon eingefallen.

Allerdings ist das durchaus eine verständliche (!?!) Reaktion.
Als ich vor einiger Zeit in der Zeitung las, dass in einem deutschen Gefängnis ein Kindermörder aus Versehen (?) von den Wärtern mit einigen Hells-Angel-Mitgliedern auf dem Gefängnishof "vergessen" wurde und er hinterher entsprechend aussah, verspürte ich auch eine gewisse Genugtuung (ist vielleicht nicht das richtige Wort, aber mir fällt kein besseres ein).

Aber um das nicht falsch zu verstehen: Ich bin ein absoluter Gegner der Todesstrafe und der Folter.

Allerdings kann ich mir nicht mal im Ansatz vorstellen was diese Kinder durchgemacht haben (und ich will es mir auch nicht vorstellen).
Und was eine gerechte Strafe dafür wäre ... ich weiß es nicht.
Und ob ich immer noch so ein entschiedener Gegner der Todesstrafe wäre, wenn so etwas in meinem Bekanntenkreis passiert wäre auch nicht.

Ein schwieriges Thema ...
 

forcemagick

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wir haben hier allerdings bei allem verständnis für die unmittelbar betroffenen ( von denen kann man nun wirklich schwerlich verlangen, dass sie einen kühlen kopf bewahren ) einen gewissen abstand und sollten uns vielleicht fragen weshalb menschen so werden und wie man sie behandeln kann, wie man so etwas schon im vorfeld verhindern kann ( und am besten nicht mithilfe von gentests, die es dann leicht machen vielleicht schon den fötus zu töten weil das kleine ding ja mal ein vergewaltiger wird... es wird ja daran geforscht... am verbrechergen etc. ) .. und dennoch wird hier kz und tod als strafe gefordert... himmel ... ein kz... warum nicht gleich sippenhaft und vergasung? eigentlich wünsche ich solchen menschen, die sowas fordern schon auch das was sie fordern :twisted:

ab ins kz ihr kz-befürworter... nein kotzen möchte ich ... jedesmal wenn ich hier im board so einen abgefahrenen scheiß lese...

wo sind die grenzen? wo fängt es an?

geht es nicht eher darum in den tätern das bewusstsein zu schaffen, dass sie etwas falsches getan haben? kann man ein individuum überhaupt bestrafen wenn es die strafe nicht als solche empfindet.. wenn es nicht weiss weshalb es gestraft wird... wird strafe dann nicht einfach zu mehr oder weniger reiner rache?

das fordern von konzentrationslagern und hinrichtungen ist ein fordern nach etwas sehr grundsätzlichen...
es werden in solchen lagern nicht nur einige wenige landen.. es werden nicht nur einige ganz extreme fälle fürchterlich gerecht getötet werden... es wird geschehen was in den usa, in china und jedem anderen fickstaat geschieht, der in selbstherrlichkeit tötet...

ganz ehrlich....

wenn ich solche forderungen lese, dann bin ich manchmal auch der meinung, dass man solche leute nicht über eine eu-verfassung abstimmen lassen darf...

was schade ist.. eigentlich sollten wir ja schon abstimmen können... aber jeder der argumentiert, dass die leute so scheisse abgepisst dumm sind, dass sie glatt die todesstrafe wieder einführen würden, hat irgendwie recht... leider... wirklich bedauerlich... es wird so schwerer denjenigen, die so zu argumentieren klarzumachen, dass nicht alle so scheisse sind.

demokratie?

für leute die konzentrationslager fordern?

um gottes willen...
 

ChuLail

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...

@forcemagick

Ich hab hier noch in keinem Beitrag so oft "Scheisse" und ähnliches gelesen, wie in deinen. Denkst du, diese Kraftausdrücke machen irgendwas besser? Sind sie nicht nur die verbale Variante von Gewalt? Und anstatt einfach rumzumosern, wie wärs denn mit konkreten Vorschlägen?
Eine Kritik ist nur dann wirklich brauchbar, wenn sie konstruktiv ist. Vielleicht machst du dir mal ein paar Gedanken darüber, wie man es besser tun könnte und lässt uns dann an deiner Weisheit teilhaben. Schimpfen und Fluchen lösen jedenfalls keine Probleme.

Im Übrigen scheint mir, du hast meine Beiträge einfach überlesen, wo ich deutlich sage dass Mord keine Lösung ist und dass man anfangen sollte, die Kinder besser zu schützen um später neue Täter zu verhindern.

Warum überliest du das einfach? Stattdessen pickst du dir das raus, was dir gegen den Geist geht und fluchst dann rum ohne bessere Vorschläge zu bringen. Genauso erlebe ich immer wieder Fanatiker aller Art.

Ich sehne mich nach einer Welt, wo jede Kritik ohne Fluchen vorgetragen werden kann und stattdessen von alternativen Vorschlägen begleitet ist.

:)
 

forcemagick

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Simple_Men schrieb:
@ force

Deine Argumentation ist aber auch nicht eben friedfertig. :wink:

:lol: da magst du wohl recht haben ;)

aus mir spricht immer mehr der frust...

in vielerlei beziehung ;)

und ich neige dazu, dass mein sarkasmus immer bösartiger wird ...

ich habe irgendwie das ungute gefühl, dass die letzten jahre rauher geworden sind und dass die menschen wieder mehr bereit sind zu grausamkeit.
vielleicht irre ich mich da..

ich bin ein ganzes stück frustriert vonmeinen mitmenschen und ihrer bereitschaft einerseits den wildesten unsinn hinzunehemen und andererseits den wildesten unsinn zu fordern.

und ich bin frustriert andererseits immer wieder davon zu lesen, wie große zirkel sich mit wiederwärtigsten mißbrauchspraktiken beschäftigen...
was läuft schief mit den leiben mitmenschen? woran iegt es dass sie immer mehr durchdrehen?
oder bilde ich es mir nur ein?
werden sie gar nicht immer verrückter?

ich denke es wäre mal an der zeit auch nach gesellschaftlichen ursprüngen solcher verwirrungen und sauerein zu suchen.....
 

forcemagick

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Re: ...

ChuLail schrieb:
Ich sehne mich nach einer Welt, wo jede Kritik ohne Fluchen vorgetragen werden kann und stattdessen von alternativen Vorschlägen begleitet ist.

:)

du hast recht ;) ich bin auf deine beiträge nicht eingegangen.

ich bin deswegen auf deine beiträge nicht eingegangen weil es mir um die ewigen und immer wieder auftauchenden forderungen nach todesstrafe ging... ich habe sie hier zu oft gelesen.

und nun ich fluche.. weil ich wütend bin, weil ich frustriert bin und weil ich die schnauze schlicht voll habe ;)

es wäre schön wenn man kritik ohne fluchen üben könnte, aber ich hab mir hier schon so oft die finger franzig geschrieben... es hilft ja nichts...also kann ich auch herzhaft fluchen ;)

ändert nicht viel dran, aber mir gehts dann besser ;) ... und wie es mir dann besser geht... von daher wird es dadurch besser....

alternative vorschläge ;)

auch das gab es ja so oft... aber es hilft ja nichts...

menschen die solche dinge tun sind krank.. und es wären therapien nötig.. aber egal wie rückfallquoten auch aussehen... das geschrei nach todesstrafe und grausamkeit wird nicht versiegen..

stellt sich die frage weshalb ich mich überhaupt noch hier am board äußere wo ich doch so frustriert bin.. .nun.. ich habe einfach auch keine lust den widerspruch einzustellen... auch wenn es noch so wenig sinn hat..

würden sich doch nur mehr menschen engagiert an den forderungen und vorstellungen manch anderer stören wie an meinem rumgefluche ;)
 

Simple Man

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@ force

aus mir spricht immer mehr der frust...

Kann ich sogar verstehen.

ich denke es wäre mal an der zeit auch nach gesellschaftlichen ursprüngen solcher verwirrungen und sauerein zu suchen.....

Ich sehe tatsächlich auch das Problem in der Gesellschaft (Stichwort: Dekadenz). Pädophile bringen auch gerne das Beispiel der "Kinderliebe" im alten Rom und im alten Griechenland. Meiner Meinung nach sehr gute beispiele für dekadente Gesellschaften.

Es müsste eine Änderung in der Gesellschaft entstehen. Der bei uns vorherrschende Kapitalismus gibt einem das Gefühl, dass man mit Geld alles kaufen kann. Und leider, leider ... heutzutage kann man (fast) alles mit Geld kaufen. Auch Sex mit Kindern.


@ ChuLail

Im Übrigen scheint mir, du hast meine Beiträge einfach überlesen, wo ich deutlich sage dass Mord keine Lösung ist und dass man anfangen sollte, die Kinder besser zu schützen um später neue Täter zu verhindern.

Er hat deinen Beitrag sicher nicht überlesen (übrigens mit einer der besten die ich hier bisher gelesen habe). Aber ein Großteil hat hier nun mal drastische Strafen gefordert.
 

forcemagick

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Simple_Men schrieb:
@ force

Ich sehe tatsächlich auch das Problem in der Gesellschaft (Stichwort: Dekadenz). Pädophile bringen auch gerne das Beispiel der "Kinderliebe" im alten Rom und im alten Griechenland. Meiner Meinung nach sehr gute beispiele für dekadente Gesellschaften.

Es müsste eine Änderung in der Gesellschaft entstehen. Der bei uns vorherrschende Kapitalismus gibt einem das Gefühl, dass man mit Geld alles kaufen kann. Und leider, leider ... heutzutage kann man (fast) alles mit Geld kaufen. Auch Sex mit Kindern.
.

that`s it.. dekadenz...

für geld bekomme ich alles.. es scheint keine skrupel zu geben... denn was man kaufen kann ist gut...

das schlimme ist ja, dass es sich nicht um einzelne verwirrte handelt, die sich an kindern vergehen.. nein.. es sind ganze zirkel... es sind fast schon kleine geheimgesellschaften, die sich sauber organisiert haben um kinder anzubieten und sie zu mißbrauchen... da stehn aufeinmal fragen im raum ob nicht in manchen fällen sogar regierungskreise drain verwickelt waren...

da fahren unsere sauberen deutschen reichen gerne in die tschechei um sich dort ein strichmädchen zu kaufen ( oh die bieten sich ja selbst an ).. doch wenn man mal durch das tsschechische grenzland fährt... was für mädchen stehen denn da? ich habe da den eindruck gewonnen, dass viele von denen, die da stehen noch keine 18 sind und ich kann mir nicht vorstellen, dass die, die da stehen wirklich so freiwillig da stehen..

ich denke es gibt einen relativ hohen anteil deutscher, die schon sex mit minderhährigen hatten in z.b. tschechien und das scheinbar legal...

ich denke viele von denen, die über die grenze gefahren sind, sind tatsächlich auf der suche nach dem "babystrich" ... ich habe das ungute gefühl, dass das gar nicht mal so wenig verbreitet ist...

und ich stelle mir die frage was bewegt einen gut verdienenden familienvater mit seinem benz da rüber zu kutschen um sich eine 14 jährige ins auto und somit auf den rücksitz zu holen....
 

Simple Man

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@ force

was man kaufen kann ist gut...

Yep, dieses Denkmuster gibt es (leider) bei vielen.


es sind fast schon kleine geheimgesellschaften, die sich sauber organisiert haben um kinder anzubieten und sie zu mißbrauchen...

Und das Internet bietet ihnen dafür durchaus eine Plattform.
Vielleicht mit ein Grund warum man das Gefühl hat es würde heutzutage mehr Pädophile geben. Sie können sich heutzutage einfach besser organisieren.


ich denke es gibt einen relativ hohen anteil deutscher, die schon sex mit minderhährigen hatten in z.b. tschechien und das scheinbar legal

Laut Statistik soll jedes 5. Kind in Deutschland schon mal Opfer sexueller Gewalt gewesen sein. (Werde diese Statistik bei Gelegenheit mal raussuchen.)
Legal ist das aber sicher nicht.


ich denke viele von denen, die über die grenze gefahren sind, sind tatsächlich auf der suche nach dem "babystrich" ... ich habe das ungute gefühl, dass das gar nicht mal so wenig verbreitet ist...

Hier mal ein Bericht dazu:

Horroregion Egrensis
 

ChuLail

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...

ich bin selbst grad ziemlich deprimiert. Ich hab in den letzten Monaten mehrfach einen Chat, in dem mit Sicherheit Kinder gehandelt werden, an verschiedenen Stellen gemeldet. Denkt ihr, es hätte sich irgendwas getan? Natürlich nicht. Das höchste war noch ein Standart-Mail das ich von einer offiziellen Meldestelle erhalten hatte.

Als wieder (wieder !!!) mal einer im Chat war, der ganz offen seine minderjährige Tochter vermieten wollte, wirklich mit ganz eindeutigem Nick und Profil, ist mir der Kragen geplatzt und ich hab sogar zum Telefonhörer gegriffen, um höchstselbst bei der Polizei anzurufen. Ich wurde dreimal weiter verbunden und alles, was ich zu hören bekam, war "Nicht zuständig".
Ich beobachte diesen Chat nun schon seit über einem halben Jahr. Ich habe die Chatter selbst angesprochen, die Betreiber, den Host, verschiedene Anti-Kinderporno-Meldestellen, die Presse in Form von Radio und Fernsehen, sowie die Polizei.
Ich habe Einlogg-Zeiten an alle erwähnten Stellen gesendet, bzw. eine Liste mit etwa vierzig EINDEUTIGEN Nicks und Profilen, wo zum Sex mit Kindern aufgefordert oder selbiger angeboten wird.

ES HAT SICH NIEMAND DAFÜR INTERESSIERT UND ES HAT NIEMAND ETWAS GETAN.

Nichts ändert sich.
Das ist zum Kotzen.

Selbst ansprechen darf ich die "Verdächtigen" nicht, um eindeutigeres Beweismaterial zu beschaffen, damit würde ich mich selbst strafbar machen.

Irgendwelche Vorschläge? *seufz*

...
 

Simple Man

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Irgendwelche Vorschläge?

Wie wäre es, der Polizei mit den Medien (speziell der BILD :twisted: ) zu drohen?
Oder sich evtl. gleich an die Medien zu wenden. Wenn auch anonym?

Vor allem aber eins: Bloß nicht aufgeben.

Edit: Allerdings ist es ziemlich schwer, solche Internetchats zu schließen. Vor allem wenn sie im Ausland sitzen. Aber wie gesagt, es ist schwierig ... aber nicht unmöglich.
 

pLaGue

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wär eine möglichkeit, trotzdem ist diese gleichgültigkeit bei uns einfach zu krass geworden.
 

forcemagick

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Re: ...

ChuLail schrieb:
ich bin selbst grad ziemlich deprimiert. Ich hab in den letzten Monaten mehrfach einen Chat, in dem mit Sicherheit Kinder gehandelt werden, an verschiedenen Stellen gemeldet. Denkt ihr, es hätte sich irgendwas getan? Natürlich nicht. Das höchste war noch ein Standart-Mail das ich von einer offiziellen Meldestelle erhalten hatte.

das ist es was mich auch so maßlos frustriert in unserem abgefuckten land... nun dies ist eines von den dingen die mich ankotzen..

ne bekannte von mir ist sozialpädagogin.. in den betreuten familien fälle von gewalt und mißbrauch.. .sie ruft die polizei an.. keine reaktion .. oder höchstens ein ..." jaja die familie kennen wir schon" frei nach dem motto es sind ja eh nur assoziale und polizeilich bekannt, dass da der sohn verdroschen oder sich am mädchen vergangen wird ist scheissegal...

oder eben der fall den du schilderst...

aber wehe jemand wagt es in gewissen foren einem gewissen herren mal zu sagen was man von ihm hält... wegen beleidigung wird gern mal ermittelt ;) ... das ist wichtig...

die prioritäten in diesem land sind manchmal schon schwer zu verstehen...

wenns brühchen dann so richtig verschütt ist.. ja dann... dann wird ein riesenwirbel veranstaltet.. aber bis es mal so richtig rummst wird sich ern mal rausgehalten..
 

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