Also ich muss sagen, dass ich von diesem Ansatz bedingt bis gar nichts halte.
Energiebilanz: Das Verfahren fußt auf Kochen unter Druck und unter Ausschluss von "Luft" - ich tippe mal darauf, dass zunächst mit dem Vakuum der Siedepunkt herabgesetzt wird (Eine Reaktion mit Sauerstoff, CO2 oder Stickstoff zu verhindern schließe ich im Angesicht der verwendeten Rohstoffe einfach mal aus, es sei denn, der Stickstoff könnte stören), dann wird das Ganze unter Dampfdruck geköchelt. Kochen von Eintopf im Schnellkochtopf geht halt schneller, als offen. Das wäre also eine Energieersparnis.
Nur die Argumentation für das Pro will sich mir nicht erschließen: Im Kochtopf bleiben keine schädlichen Gase übrig. Schön.
Aber die bereits aufgetauchte Frage nach der Energie, die zum Erhitzen benötigt wird, ist bisher offen.
Ein Vergleich mit der Effizienz in der Natur ist eher putzig. Die Natur wird sich wohl in der Evolution keine Gedanken um die Herstellung von Erdöl, -gas oder Diamanten gemacht haben.
Der Vergleich mit dem Komposthaufen ist zwar interessant - aber ich verstehe nicht, womit ich sonst düngen/Pflanzen soll. Mit Kohle oder Nitratsalzen? Auf Humus wollen wir nicht unbedingt verzichten.
Ich könnte jetzt argumentieren und sagen, dass 10% vom Ausgangsmaterial als Humus zurück bleiben, quasi 90% als Gase entweichen.
Ich könnte aber auch sagen, dass 90% entweichen, aber durch das Verfahren bei der Verbrennung 100% CO2 erzeugt wird.
Was ist besser? ;-)
Was die Energiebilanz von Humusherstellung betrifft: Der kleine Haufen neben dem Haus nimmt alles (bis auf vergammeltes Obst in Massen) auf und ein Jahr später lässt du den Haufen ruhen und fängst einen zweiten Haufen an. Nach dem Ruhejahr wird es Zeit für die "Ernte" - so kenne ich das.
Energiebilanz: Fenster auf, rauskippen, Fenster zu. Vielleicht nicht 1A-Qualität, aber es klappt.
Die Prise E330 will hergestellt werden, das Zeug will gekocht werden, das Vakuum will erzeugt werden - da steckt also noch etwas mehr Energie drin. Und unterm Strich wird das Produkt verheizt und produziert CO/CO2.
Das kann durchaus effizienter sein als der Energieaufwand, der das Benzin aus der Gasblase in die Zapfsäule treibt - aber für eine Lösung halte ich das nicht.
Da finde ich die Verwendung von Wasserstoff interessanter. Aber zur Energiebilanz zur Elektrolyse und dem Herstellungsaufwand kann ich nicht viel sagen.
Also stehe ich diesem Verfahren unterm Strich noch sehr kritisch gegenüber.
Gruß
Holo