aaalso,
*mal ganz tief lufthol*
nachdem ich all das nu mal durchgelesen hab, geb ich mal ein bisschen senf dazu.. das meiste ist aber schon gesagt worden..
zunächst kann glauben gar nicht pflicht sein - es sei denn, das ist das was du glaubst
reticulum hält glauben als ein instrument zur kontrolle von völlkern und gemeinschaften. ich denke, da war wohl eher die religion gemeint. denn der glaube ist doch das, was man selber hat, tut. und im glauben sollte man sich mE immer wieder die frage stellen "ist es das was ich will? was will ich?"
auch ich gehöre zu den selberglaubern, die sich den glauben selber zusammengeglaubt haben ... ich meine.. ich geh halt den weg, den ich gehen muss... weil ich ihn gehen willl.
notom bemängelt, er würde ein leben leben, das er sich nicht ausgesucht hat.. doch, das hast du. IM leben sowieso. dein leben entsteht aufgrund der entscheidungen, die du triffst oder nicht triffst. und falls du damit meinst, du hättest nicht darum gebeten, geboren zu werden... nun.. hast du das wirklich nicht.. ?? oder kannst du dich nur nicht dran erinnern? für mich ist diese frage gerechtfertigt. da ich an reinkarnation glaube. wen es nach dem leben also weitergeht, ist es nur logisch anzunehmen, dass es auch vor dem - diesen - leben schon mal was gegeben hat..
es stellt sich also folgerichtig die logische frage:
wer oder was bin ich? und die frage kann nur jeder für sich selber beantworten.
tomfreiheit meint, religion wäre die schlimmste waffe auf der welt... dem kann ich zustimmen, man erkennts an der aussage "aber ich meins ja nur gut" - damit soll wohl alles entschuldig werden
ich denke nicht, dass gott irgendwoher kommt, sondern einfach IST. gott ist zu gross (oder wir zu klein) als dass wir einen anfang oder ein ende absehen könnten, daher ist es auch nicht relevant und mE für uns auch völlig legitim von der unendlichkeit gottes zu reden.
[gott: die eine kraft, die ausserhalb jeder erklärung und jeder menschlichen manipulierbarkeit liegt und doch eine gewisse wirkung auf uns hat. kann männlich, weiblich, einer oder viele sein. ist für jeden was anderes und doch immer dasselbe.. ]
tizian versucht hier ein bisschen zu bekehren, hats den eindruck, aber sorry, davon halt ich nicht viel

soll jeder nach seinem glauben (oder nicht-glauben) glücklich werden. es steht einfach keinem menschen zu in jemandes glauben reinzureden oder diesen gar zu verurteilen.
für mich muss glaube logisch sein - auch wenn diese logik nur für mich logisch erscheint. an etwas zu glauben, nur weils irgendwo geschrieben steht, oderjemand anders es als "wahr" erfahren hat, halte ich für unsinn. jemandes anderen wahrheit muss nicht zwangsläufig meine wahrheit sein, da die wahrheit immer subjektiv ist, DIE wahrheit gibt es nicht.
dennoch, manche menschen brauchen eben die sicherheit, die gemeinschaft, die eine religion darstellt. sie wären auf dem selber-such-weg hoffnungslos verloren. für diese menschen ist es wichtig, dass es die religionen gibt. natürlich gibts auch machtmissbrauch (und den nicht zu wenig) doch letztlich kommts immer auf den einzelnen meschen an. wenn sich die menschen von ner handvoll "gurus" ausnutzen lassen und es auch noch toll finden.. naja.. dann muss man sie wohl machen lassen.
blöd wirds nur, wenn die menschen anfangen, daran zu glauben, alles was ausserhalb dieser gemeinschaft steht, wäre böse und müsse vernichtet werden. sie handeln dann - ihrer logik zufolge - nach bestem wissen und gewissen, indem sie zum heiligen krieg aufrufen und merken nicht mal mehr, dass sie allen regeln ihres glaubens, ihrer religion widersprechen
daher halte ich es für wichtig, dass glaube, religion immer hinterfragt wird, jeden tag aufs neue. was gestern noch wahr und richtig war, kann heute schon grundfalsch sein.. weil alles immer im kontext einen sinn ergeben muss. glaube ist lebendig und somit wandelbar, nicht statisch. so wie man auch niemals ins selbe wasser in einem fluss hüpfen kann..
realität oder glaube? ich sage beides. was zählt ist der augenblick. und der setzt sich aus der wahrnehmung zusammen. die frage, ob und wie das, was man wahrnimmt, erklärt werden kann, stellt sich erst hinterher. und ist deshalb für den augenblick nicht weiter von bedeutung.
ich meine.. die wissschenschaft ist auch nur eine religion. die wissenschaftler glauben ja auch daran, dass 1+1 = 2 ist

und weil das nun mal was ist, worüber sich ausnahmweise mal alle einig sind, wird dieser glaube auch zur anerkannten wahrheit..
daher kann man gott auch nicht beweisen. da die beweisführung ein instrument der wissenschaft ist. die basis des glaubens ist aber nun mal nicht die wissenschaft, daher funktionieren auch deren instrumente zur messung nicht.. ganz einfach und logisch..
wo ich dir übereinstimme, tizian, dass der glaube an ein paradies im jenseits den menschen dazu verleitet, das leben hier und jetzt nicht ernst zu nehmen, sich wie die sau am sofa aufzuführen, in dem wissen, man ist ja eh gerettet und wird eines tages im paradies neben dem herrn sitzen. es ist erschreckend wieviele selbsternannten "wiedergeborenen christen" tatsächlich dieser meinung sind! dass es nicht wichtig ist, sich hier menschlich zu zeigen, sein gegenüber zu achten und zu respektieren. und dass mit dem glauben alles entschuldbar ist. es ist erschreckend, wieviele derer kreuzzüge, hexenverbrennungen, genozid mit einem "ach das waren keine echten christen" abtun, aber im selben atemzug dieselben fehler noch immer begehen..

(ich rede hier von christen, da ich solches verhalten nur an soclehn beobachtet habe, möglich, dass es ähnliches verhalten auch bei fanatischen muslimen z.b. gibt)
ich finde, glaube ist lebenseinstellung. was nützt mir die beste glaubenstheorie, wenn ich mich selber nicht daran halte? oder schlimmer noch, von anderen fordere, dass sie meinen glauben befolgen müssen, ich selber dies aber nicht tue.. das ist doch bullshit. mein glaube ist nur für mich da. wenn es für jemand anders auch sinn macht, dann ist das toll. wenn nicht, störts mich auch nicht. leben und leben lassen - ist eigentlich alles, worauf es ankommt.
daher haben heute propheten auch keine zukunft mehr. es gab schon zu viele und es hat sich gezeigt, dass die menschen doch nicht auf sie hören.. nicht wirklich.. ich meine.. wer hat denn auf jesus gehört? sie haben den botschafter zur botschaft erhoben, aber befolgt irgendwer von denen auch wirklich die botschaft? eine verschwindend geringe zahl tut das..
deshalb denke ich - glaube ich - ist diese eine kraft (manche nennen sie gott) dazu übergegangen, sich den menschen persönlich zu "zeigen". jeden direkt auf den richtigen weg zu bringen. was bedeutet: 6,2 mrd. verschiedene wege.. weil halt mal jeder nen anderen ausgangspunkt hat.. schon deshalb kanns nicht exakt denselben weg für verschiedene menschen geben.. aber das nur meine meinung, meine beobachtung , meine erfahrung.. nicht dass ich anspruch auf "wahrheit" erheben würde..
daher stimmt auch der vorwurf der selbsterfunden religion nicht.. es sind vielmehr selbstGEfundene .... das ist ein unterschied...... schliesslich wollen wir doch der göttlichen kraft, nicht die allmacht absprechen, oder?
wann ist gott noch gott und ab wann ist "er" ein götze?
kennt jemand das bild "dies ist keine pistole"? - niemand von uns kennt gott. jeder kennt immer nur den teil, den gott dem einzelnen zeigt und den man wahrzunehmen imstande ist. die wahrnehmung ist eine sache. diese wahrnehmung dann zu beschreiben, wieder eine andere. jede beschreibung von gott ist bereits ein bild gottes. also bereits ein götze.
mir fällt der spruch ein "ein kavalier geniesst und schweigt" - vermutlich ist das das beste was man auch im bezug auf den glauben machen kann... da man den glauben nur selber wahrnehmen kann... jeder versuch, das unbeschreibliche zu beschreiben, muss zwangsläufig scheitern...
der begriff götze wurde von den christen definiert. in der arroganten, selbstgefälligen weise, die man so an sich hat, wenn man glaubt, nur als christ wäre man was besonderes, und der rest der welt ist böse und auf dem weg in die verdammnis. eine arrogante einstellung, die all die verbrechen im namen gottes erst ermöglicht hat. leider wirds den bibeltreuen nicht möglich sein, ihre ansicht zu revieren, weil denken für sie tabu ist... ich hoffe nur, dass die bald aussterben... (eines natürlichen todes.. nicht, dass mir da wer was unterstellen will..)
(gilt übrigens nicht nur für "bibel"treue, sondern analog auch für "koran"treue.. )
gott ist auch mir nicht im schlafzimmer erschienen.. es war im wohnzimmer.. ich war stinksauer auf ihn und sie begann zu lachen und hiess mich willkommen.
hört sich vielleicht doof an, macht auch keinen sinn, darüber zu dikstuieren (s.o.) ich kann nur sagen.. es war so.. in diesem augenblick.
mein glück ist, dass ich schon immer ein bissl komisch war, von daher sich nicht wirklich jemand wunderte, dass ich mit der zeit noch ein bisschen komischer wurde. und heute.. ich steh zu meinem glauben.. mach kein aufhebens drum. posaune es nicht in die welt, halte damit aber auch nicht hinter dem berg. es gilt eben, das rechte mass zu finden, ohne mittelmässig zu sein.
doch ansonsten... immer schön mitnander spielen...
aber das ist nur meine meinung...
alles liebe
zauberweib