struppo_gong schrieb:
In diesem Falle nehmen die Herren und Damen Kulturkritiker ja die Position gegen eine Quote ein.
hmm... :gruebel: die quote schreibt ja den radiomachern vor, was sie zu senden haben, aber sie schreibt weder den künstlern noch dem publikum vor, mit welcher einstellung sie die musik herzustellen und zu rezpieren haben. das machen die kulturkritiker. die sagen: ey, national schwational, wer in nationen denkt ist doof und stinkt. außerdem sind unsre texte besser als eure.
Ehrlich gesagt seh auch im Allgemeinen nicht, inwiefern das Kritisieren dümmlicher Inhalte als Konsumvorschrift uminterpretiert werden kann.
das kommt halt schon aufs kritisieren an. ist in den meisten fällen ja auch okay, aber halt nur ne meinung. die fans erblassen ob der sprachlichen brillanz und eloquenz und ich denk mir, ja mei, meinung ist halt nicht wissenschaft, auch wenn man sich gewählt auszudrücken vermag. schätze aber, wir vollziehen hier den werturteilsstreit nach...
und um ehrlich zu sein: ich kann mir nicht vorstellen, wie das bezeichnen von inhalten als dumm nicht als konsumvorschrift interpretiert werden kann.
Zwangs links?? Zwangs links wäre wenn jemand rein deduktiv versucht sein links sein zu rechtfertigen und sich dabei an jeden Strohhalm klammert. Aber du provozierst ja eh nur, weil dus ned raffst.
hehe, stimmt. naja nicht ganz. ich hoffe, du kannst mir meine polemik verzeihen (mein ja auch nicht dich persönlich). das mit dem raffen ist auch so ne sache. manchmal will ichs gar nicht raffen. und manchmal tu ich nur so. auf jeden fall ist mir unter den mitinitiatoren der hiesige antifa-club aufgefallen, und ich find ja prima, was die machen - solange sie nicht theoretisieren. aber von daher lag ich ja nicht so falsch mit zwangslinks, wenn die antifa dazugehört.
Ich denke deine Ressentiments rühren einfach daher, dass Vertreter der kritischen Theorie einfach oft mit komplexen Systemzusammenhängen in längst entschieden geglaubten Diskursen da ansetzen, wo der normale Zuhörer einfach nicht mehr ins Detail gehen und sich Zusammenhänge erarbeiten will.
neenee, meine ressentiments rühren daher, dass die diese zusammenhänge nur proklamieren, aber nicht überprüfen. bin halt'n empiriker. details sind schön und gut, aber ich muss wissen, wozu. dazu, einfach die eigene meinung zu bestätigen, das reicht mir nicht.
Links zwo, 3, 4 ist meiner Meinung sogar ein Lied und auch Musikvideo, das sich kritisch mit Nationalisierungstendenzen auseinandersetzt. Obwohl die These vielleicht auf wackligen Füssen steht, weil sie sich in der ironischen Distanz begründet.
ich find grade seit links 2, 3, 4 das vielmehr auf richtig festgeschraubten füßen.
sie wollen mein herz am rechten fleck, doch seh ich dann nach unten weg, da schlägt es links - ist das ironisch?
Und wenn die MENSCHLICHE GESCHICHTE sich langfristig zum positiven entwickeln will, muss langfristig auch jede Selbsttäuschung verschwinden.
selbsttäuschung halte ich für überlebenswichtig - aber ich glaube das hatten wir schon. wollte nur noch draufhinweisen, dass depressive menschen sich selbst eher realistisch betrachtet, während nicht depressive ein etwas geschöntes selbstbild haben. selbsttäuschung kann gesund sein, zumindest bei menschen. wie das bei menschlicher geschichte ist - keine ahnung, mir sind keine gesetze bekannt, wie sich menschliche geschichte verhält.
sorry, damit will ich nicht dich in die pfanne hauen - finde das im gegenteil ne recht schöne diskussion (also, falls ich nicht diesen eindruck machen sollte). aber es passt so schön zur frankfurter schule, weil teleologische erklärungen (geschichte hat ein ziel bzw. geschichte folgt gesetzen) halt typisch marxistisch sind...
Er4z3r schrieb:
Es gibt so viele Probleme auf der Welt und diese Schwachsinnigen haben tatsächlich nichts besseres zu tun, als so eine bekloppte Kampanie ins Leben zu rufen.
ist zwar kein argument, aber ich stimm dir trotzdem zu. ich hab ja nichts gegne die bands, kann deren musik teilweise auch ganz gut leiden und zahl auch gerne meine antifa-mark beim eintritt, aber diese ernsthaftigkeit mit der da das antideutschtum propagiert wird, das ist doch wieder typisch deutsch.
und es ist überhaupt typisch deutsch, dinge als typisch deutsch klassifizieren zu wollen.
Winston_Smith schrieb:
Thema verfehlt. Sorry. (liegt vielleicht daran, dass ich heute geburtstag hab...

)
na dann mal hap... etc.
@topic:
hab mir mal grad den
laut.de-link durchgelesen, da klingt das ja schon sympathischer, aber das passt ja wohl wie die faust auf's auge:
Die Sinistra!-Gruppe aus Frankfurt, Martin Büsser, Autor und Schreiber für Intro und Testcard, sowie der Autor Roger Behrens vermitteln hoch anspruchsvoll das "Wissen zum Dancefloor".
Das ist dann manchmal selbst für studierte Seelen was zum zweimal Lesen, was die MacherInnen allerdings nicht als "elitäre Marotte" ausgelegt wissen wollen.
