Hartz IV und Grundeinkommen. Eine Lösung für alles?

Ein_Liberaler

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Daß die Leute es wollen, und daß sie mehr davon wollen, sagt uns, daß unser Leben gut ist. Wer sonst soll es beurteilen?

Studenten gehen nicht arbeiten, weil sie das so toll finden. Die meisten Studentenjobs sind Jobs für Ungelernte, also uninteressant und schlecht bezahlt. Sie gehen arbeiten, weil sie müssen. Eigentlich würden sie lieber ihr Studium schneller durchziehen und dann einen besser bezahlten, interessanteren Beruf ausüben. (Und ich rede weder von Praktika, noch von Jobs in der vorlesungsfreien Zeit, die man irgendwie füllen muß, sondern von den Jobs, die die Studenten nicht mehr ausüben würden, wenn sie tausend Euro im Monat bekämen.)

Putzfrauen gehen nicht für zehn Euro die Stunde putzen und geben ihre Kinder in den Hort, weil das so viel Spaß macht und sie interessante Menschen kennenlernen, sondern weil sie kein Geld haben, jedenfalls die meisten.

Mann! Schonmal den Begriff Grenznutzen gehört?
 

HunabKu

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Mann! Schonmal den Begriff Grenznutzen gehört?
Sollte der mich schlauer machen? Ich denke nein. Dass du nicht die Bohne auf meine Anmerkung eingegangen bist, gibt mir schon zu Denken.
Es interessiert im Moment überhaupt nicht ob nun Putzfrau, Student oder sonst wer. Die Aussage war, dass ich annehme, du würdest selber definitiv arbeiten gehen, trotz eines möglichen BGE. Es ist auf der anderen Seite völlig absurd, einem Anderen genau die gleiche Überzeugung NICHT zu zugestehen die man selber hat. Wir geben keinen Schuss Pulver auf unsere Mitmenschen und genau das macht soetwas wie ein BGE im Moment nicht möglich. Wir halten unser Gegenüber für faul, Interessenlos, dumm und vertrauen ihm überhaupt nicht. Nur wir selber sind natürlich anders. Wie kommt ein solches Denken zustande frag ich mich? Ist es manipulativ entstanden oder womöglich tatsächliche Überzeugung aus Erfahrung heraus? Letzteres eher nicht.... Wir leben uns auseinander durch solche Denkweisen und genau das ist ja auch gewollt. Die Menschen sind viel leichter zu manipulieren wenn sie NICHT zusammen halten, wenn es einfach ist, sie gegen sich selber aufzustacheln und Zwietracht zu streuen. Der Einzelne ist viel einfacher in Schach zu halten als Menschen die sich zusammen tun.
Es ist schade, dass uns das noch nicht so intensiv bewusst geworden ist. Wir sind aber zum Glück auf dem besten Weg...


HunabKu
 

Ein_Liberaler

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Wir geben keinen Schuss Pulver auf unsere Mitmenschen und genau das macht soetwas wie ein BGE im Moment nicht möglich. Wir halten unser Gegenüber für faul, Interessenlos, dumm und vertrauen ihm überhaupt nicht. Nur wir selber sind natürlich anders.

Ich glaube, ich habe eine wesentlich höhere Meinung von meinen Mitmenschen als Du selbst, mein lieber HunabKu. Mit diesen ständigen Tiraden wie der obigen wertest Du sie nämlich ganz schön ab.

Sollte der mich schlauer machen? Ich denke nein.

Er wäre ein erster Schritt, Dich zu einem Nachdenken über Wirtschaftsfragen zu befähigen. Wirtschaft kann definiert werden als menschliches Handeln, das darauf ausgerichtet ist, (prinzipiell unbegrenzte) Bedürfnisse mittels begrenzter bzw. knapper Ressourcen, die auf verschiedene Weisen genutzt werden können, zu befriedigen. Die Wirtschaftswissenschaften versuchen dieses Handeln zu beschreiben und zu erklären.

Der Grenznutzen ist dabei eine grundlegende Idee, ohne die ein Verständnis des menschlichen Handelns schwer möglich ist. Er bezeichnet den zusätzlichen Nutzen, den eine weitere Einheit eines Gutes stiften würde. Sehr häufig ist der Grenznutzen positiv, aber fallend.

Wenn man beispielsweise nach einer langen Wanderung durch die Sommerhitze endlich am Wirtshaus angekommen ist, wird der Nutzen des ersten Glases Limonade oder Bier als sehr groß empfunden, der des zweiten schon geringer. Für ein zehntes Glas wird kaum noch jemand Geld hinlegen. (Der Nutzen eines zehnten Bieres könnte natürlich gut und gern schon negativ sein.)

In unserem Fall geht es um den Nutzen des Geldes, also aufgrund seiner Eigenschaft als Tauschmittel um den Nutzen von Waren und Dienstleistungen allgemein. Man kann davon ausgehen, daß auch der Grenznutzen des Einkommens positiv, aber fallend ist. Der dritte monatliche Tausender ist weniger nutzenstiftend als der zweite.

Jetzt setzen wir das Einkommen in Bezug zum Arbeitsangebot. Arbeit wird gegen Einkommen getauscht, oder anders gesagt, Freizeit wird gegen Einkommen getauscht, denn je mehr Einkommen (bei gleicher Qualifikation), desto weniger Freizeit. Wenn nun ein bedingungsloses Grundeinkommen gezahlt wird, wird das Arbeitseinkommen weniger Nutzen stiften. Der Grenzwert des Lohnes der letzten Arbeitsstunde ist gefallen. Verglichen mit der Freizeit hat das Einkommen an Wert verloren, und die logische Folge ist, daß die Menschen insgesamt, nicht jeder einzelne, aber die Menschen unterm Strich, weniger Arbeit anbieten und dafür mehr Freizeit genießen.

Es wird insgesamt weniger gearbeitet, der gesamtgesellschaftliche Wohlstand sinkt.

Nachdem ich es zuletzt mit Einzelbeispielen versucht habe, war das jetzt ein Blick auf die Aggregate, also die gebündelten Entscheidungen aller...
 

HunabKu

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Ich glaube, ich habe eine wesentlich höhere Meinung von meinen Mitmenschen als Du selbst, mein lieber HunabKu. Mit diesen ständigen Tiraden wie der obigen wertest Du sie nämlich ganz schön ab.
ICH selber denke ja nicht so über meine Mitmenschen. Bitte dreh doch nicht immer alles so rum wie es dir gerade am angenehmsten ist um zu antworten. Ich bin ja der Meinung, sie würden sehr wohl arbeiten und sind ganz sicher nicht faul oder würden fauler sein als die paar wenigen die es heute schon sind. Ich gestehe meinen Mitmenschen sehr wohl das selbe zu, was ich mir zugestehe. Du hast das in diesem Fall nicht getan und ich stelle fest, dass viele andere das auch nicht tun. Deshalb dieser Vorwurf. Nicht ich denke also so, sondern ein Großteil derer die ich befragte. Ich hoffe das war jetzt unmissverständlicher...?

Wirtschaftswissenschaften versuchen dieses Handeln zu beschreiben und zu erklären.
Richtig. 1., wie du schon sagst, "versuchen" sie das. 2. ist das dann aber auch alles. Was nützt es denn alles erklären und beschreiben zu können, nicht aber zu erkennen, dass das was man da beschreibt vielleicht nicht mehr zeitgemäß ist.

Was du da schreibst kling schlau, tut aber auch nichts anderes als beschreiben und erklären und auch unheimlich subjektiv.

Es wird insgesamt weniger gearbeitet, der gesamtgesellschaftliche Wohlstand sinkt.
Warum sollte er? Wir wüssten ja heute schon nicht mehr wohin mit unserem Wohlstand, wäre er richtig verteilt. Die Menschen, die auch mit einem BGE arbeiten (und das wäre ein sehr großer Teil der Bevölkerung) würde völlig ausreichen, um uns unseren Wohlstand zu sichern (wobei wir darüber nachdenken sollten, wie wir Wohlstand überhaupt definieren wollen).Heute arbeiten doch auch nicht alle und trotzdem geht´s uns prima und es reicht sogar um auch heute schon einigen Millionen Menschen ein Grundeinkommen zu zahlen (ALG1, Hartz IV, Rente, Bafög usw...). Außer der Tatsache, dass dies nicht bedingungslos ist, ist es doch ein Grundeinkommen. Merkwürdigerweise hinterfragt das aber niemand (oder fällt es keinem so bewusst auf?)
Wie gesagt, es wird so viel Geld für Sozialleistungen und allem was dazu gehört ausgegeben, dass es mithilfe einer Umgestaltung unseres Steuersystems locker für ein BGE reichen würde. Der einzige Punkt der dies verhindert sind ein paar Leute, die einfach keine Laust darauf haben, etwas dagegen haben oder einfach nur Angst vor Veränderungen (aus den unterschiedlichsten Gründen) haben. wie ich schon mehrfach sagte, Ist man gegen etwas, findet sich eine vielzahlt an Gründen etwas dagegen zu haben. Ist man aber gewillt etwas durchzuziehen, findet man definitiv auch einen Weg. Der Satz "Geht nicht, gitbs nicht" hat schon seine Berechtigung. Ich weigere mich es zu glauben wenn jemand sagt. "Das mit dem BGE geht einfach nicht" Geht sehr wohl wennman es möchte. Man möchte nur nicht, daran liegt es, nur daran.


HunabKu
 

Ein_Liberaler

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Guten Morgen, HunabKu!

HunabKu schrieb:
Wir geben keinen Schuss Pulver auf unsere Mitmenschen und genau das macht soetwas wie ein BGE im Moment nicht möglich. Wir halten unser Gegenüber für faul, Interessenlos, dumm und vertrauen ihm überhaupt nicht.

Nun, ich nicht.
 

HunabKu

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Nun, selbiges hattest du bereits im letzten Post zitiert. Hatte ich nicht sehr viel mehr zum Thema geschrieben worauf man reagieren könnte. Ignoriert jemand Wesentliches, so sagt mir das was....

Wenn ich "Wir" schreibe, dann bedeutet das (verallgemeinert) den großen Teil der Leute. Dass Ausnahmen die Regel bestätigen, sage ich auch des öfteren mal dazu.
Wenn Du allerdings schreibst, dass du deine Mitmenschen nicht für faul hältst und du anderen das selbe zu denken zugestehst was du über dich selber denkst, dann fällt es mir sehr schwer dir das zu glauben und ich denke das ist dir bewusst. Warst du nicht einer derjenigen, die der Meinung sind, die meisten würden mit einem BGE auf der faulen Haut liegen? Dies würde nämlich gleichzeitig ein Vertrauensbruch gegenüber deinen Mitmenschen bedeuten. Du würdest ihnen nicht vertrauen wenn sie dir sagen: Ich gehe auch mit einem BGE weiterhin arbeiten. Indem du das nicht glaubst, vertraust du nicht. So hätten wir schonmal 2 Punkte aus dem Zitat, welche auf dich zutreffen, nämlich der Vorwurf der Faulheit und das Vertrauen in die Menschen das fehlt.

...und jetzt sag bitte nicht wieder, du hättest das nie gesagt.


HunabKu
 

agentP

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Wenn ich "Wir" schreibe, dann bedeutet das (verallgemeinert) den großen Teil der Leute.

Wie kommst du denn darauf, dass du für den "großen Teil der Leute" sprechen kannst? Statistiken magst du nicht und dass du persönlich mit den meisten gesprochen hast bezweifle ich. Ich vermute mal eher, dass du einfach deine Meinung auf die Allgemeinheit überträgst. mehr nicht.
 

Ein_Liberaler

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Natürlich habe ich das nie gesagt. Ich habe gesagt, daß insgesamt weniger gearbeitet wird, weil die Einzelentscheidungen, weniger zu arbeiten, die Einzelentscheidungen, mehr zu arbeiten, übertreffen werden. Für solche Einzelentscheidungen hatte ich Beispiele genannt: Den Studenten, dem es nicht als Faulheit auszulegen ist, wenn er lieber mehr und härter an seinem Abschluß arbeitet als bei Mäckes, den Arbeiter, der weniger Überstunden macht (eine alte Gewerkschaftsforderung, mehr für die Familie da sein zu können), die Hausfrau, die eigentlich schon genug zu tun hat wenn sie nicht putzen geht und den Rentner, der sein Arbeitsleben nach allgemeiner Auffassung mit gutem Recht hinter sich hat.

Auch sonst hat das alles nichts mit Faulheit zu tun, oder interpretierst Du es als Faulheit, daß wir nur noch acht Stunden am Tag arbeiten - zwölf waren mal üblich. Freizeit hat einen Wert, und sie nicht komplett gegen arbeitslohn einzutauschen, ist eine rationale Entscheidung.

Ob Du, mein geschätzter Freund HunabKu, mehr, weniger oder ebenso viel wie bisher arbeiten würdest, wenn ich Dir monatlich tausend Euro überwiese, wer vermöchte das zu sagen? Ich ganz sicher nicht. Deshalb werde ich mich hüten, von bestimmten Menschen zu sprechen und beschränke mich auf Aggregate und typische, sprich modellhafte Einzelakteure.

Als Vertrauensbruch bezeichnet man es übrigens nicht, wenn jemand einem anderen nicht vertraut, sondern wenn er das Vertrauen eines anderen mißbraucht, beispielsweise ein anvertrautes Geheimnis herumerzählt. Da Du das nicht wußtest, will ich einmal annehmen, daß der Vorwurf nicht so verletzend gemeint war, wie Du ihn formuliert hattest.
 

Gammel

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HunabKu schrieb:
Leztlich sieht es doch so aus, und auch das sagte ich bereits, wir müssen uns von dem Modell der Vollbeschäftigung verabschieden, denn die wird es so wir wir es kennen nie wieder geben.

Wieso eigentlich keine Vollbeschäftigung.
Der einzige Punkt der dies verhindert sind ein paar Leute, die einfach keine Lust darauf haben, etwas dagegen haben oder einfach nur Angst vor Veränderungen (aus den unterschiedlichsten Gründen) haben. Ist man gegen etwas, findet sich eine vielzahlt an Gründen etwas dagegen zu haben. Ist man aber gewillt etwas durchzuziehen, findet man definitiv auch einen Weg. Der Satz "Geht nicht, gitbs nicht" hat schon seine Berechtigung. Ich weigere mich es zu glauben wenn jemand sagt. "Das mit der Vollbeschäftigung geht einfach nicht" Geht sehr wohl wenn man es möchte. Man möchte nur nicht, daran liegt es, nur daran.

Anstatt jedem 1000€ zu geben, geben wir einfach jedem einen Job. Problem gelöst.
 

HunabKu

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Lieber Gammel,
wenn du mich schon zitierst, dann bitte auch so gekennzeichnet. Der gesamte text unter den Zitat stammt von mir.
Wieso eigentlich keine Vollbeschäftigung.
Weil das nicht möglich ist. Seit über 50 Jahren haben wir keine mehr und das ist das Resultat unserer Weiterentwicklung, der Industriealisierung und der enorm schnellen Entwicklung unserer Techniken und Möglichkeiten unsere Produktionsabläufe zu vereinfachen, sprich, Arbeitskräfte einzusparen. Rate mal warum nicht jeder Arbeit hat? Weil es, im Zusammenhang mit der Art und Weise wie unser System funktioniert (wenn man es noch so nenn kann) immer weniger Arbeitsplätze gibt und geben wird. Vollbeschäftigung bedeutet ja nicht etwa, dass die die Arbeit haben Fulltime arbeiten, sondern dass JEDER Arbeit hat der dazu fähig und in der Lage ist. Wie um alles in der Welt stellst du dir das vor?

Wie will Herr Steinmeier Arbeitsplätze schaffen, wenn er davon ausgeht, dass wir so weiter machen wie bisher? (abgesehen davon, dass die Politik niemals Arbeitsplötze schaffen kann und auch noch nie geschaffen hat) und wieso gibt es Menschen, die ihm das tatsächlich glauben? Arbeitsplätze ja, aber die entstehen nicht, wenn dieses System nicht unstrukturiert wird, mal umgedacht oder neu gedacht wird.

Lieber Liberaler
Wenn wir alle aufeinander pfeifen können, weil wir ein bedingungsloses Grundeinkommen haben, wird die Gesellschaft zerfallen. Egoismus, Gleichgültigkeit und Unhöflichkeit werden das Szepter schwingen, mehr noch, als das ohnehin schon der Fall ist. Wir werden mit allen Menschen so umspringen, wie es heute nur zwei genervte Autofahrer miteinander tun, die davon ausgehen, einander nie wiederzusehen.

Und daß Menschen, die ein festes, arbeitsunabhängiges Einkommen haben, weniger arbeiten, ergibt sich nicht nur mit zwingender Logik aus der Theorie, sondern ist auch empirisch belegt. Nicht anders als Lottogewinner.

Der Tag hat nur 24 Stunden, und die verbringen die meisten lieber mit was anderem als Arbeit,

Antwort auf die Frage was ein BGE rechtfertigen würde: „Bürokratie würde wegfallen. Wir müßten nicht mehr hoffnungslose Fälle zur Schule und zur Arbeit und zur Qualifikation schleifen, sondern könnten sie abschreiben und vergessen und müßten uns erst wieder um sie kümmern, wenn sie kriminell werden.“
Das war dass, was du so über andere dachtest, bzw wovon du ausgehst. Leider weißt du nicht, ob es definitiv so sein würde. Du behauptest hier, dass es definitiv "Hoffnungslose Fälle" gibt, deren Ausbildung sich nicht lohnt. Junge, Junge, und da sagst du, du würdest nicht schlecht über die Menschen denken. Du pauschalisierst genau so wie ich es manchmal tue, nur tue ich es bewusst um gewisse Umstände zu verdeutlichen. Ich denke deine Ansichten kommen da eher aus Überzeugung....


HunabKu
[/quote]
 

Simple Man

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Ich fürchte, solange du die Vollbeschäftigung nicht denken kannst (oder willst???), solange macht eine Diskussion auch keinen Sinn ...
 

Ein_Liberaler

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Ich glaube, der Unterschied zwischen Dir, liebster HunabKu, und mir besteht unter anderem darin, daß ich die Menschen und ihre Charaktere für verschieden halte und Du für gleich. Wenn ich Dir nun erkläre, daß meiner Meinung nach die Menschen höchst unterschiedlich sind, die einen eher Altruisten und die anderen eher Egoisten, die einen eher faul, die anderen eher fleißig, die einen rechtschaffen und die anderen kriminell, die einen eher weltoffen und die anderen eher vernagelt, die einen eher dumm und die anderen eher verständig, und daß ich nicht von einzelnen Menschen rede, und nicht von allen Menschen, sondern von Tendenzen und Strömungen, von denen sich die eine durch unterschiedliche gesetzlich-staatliche Anreize verstärkt und die andere abschwächt, und daß ich das grundsätzlich immer tue und meine Aussagen auch so interpretiert sehen will, weil es sich von Einzelfällen imho nicht zu reden lohnt, ausgenommen als illustratives Beispiel, dann wirst Du mich sicher besser verstehen.
 

Gammel

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Lieber HunabKu,

HunabKu schrieb:
Weil das nicht möglich ist.
Ich weigere mich zu glauben wenn jemand sagt.
"Das mit der Vollbeschäftigung ist nicht möglich"
Geht sehr wohl wenn man es möchte. Man möchte nur nicht, daran liegt es, nur daran.
Ich fürchte, solange du die Vollbeschäftigung nicht denken kannst (oder willst???), solange macht eine Diskussion auch keinen Sinn ...

Rate mal warum nicht jeder Arbeit hat? Weil es, im Zusammenhang mit der Art und Weise wie unser System funktioniert (wenn man es noch so nenn kann) immer weniger Arbeitsplätze gibt und geben wird.
Und das System kann man nicht ändern ? Es ist doch von uns gemacht, dann kann man es doch auch ändern, wenn man nur will.

sondern dass JEDER Arbeit hat der dazu fähig und in der Lage ist. Wie um alles in der Welt stellst du dir das vor?
Er geht einfach arbeiten, denn er ist ja in der Lage und fähig dazu. Muss es immer einen von 'denen da oben' geben, der sagt "du hast jetzt Arbeit". Würdest du aufhören zu arbeiten, nur weil dir jemand sag "du bist entlassen?".

Und du hast die Idee nicht verstanden. Wir geben einfach jedem einen Job.

Wie will Herr Steinmeier Arbeitsplätze schaffen, wenn er davon ausgeht, dass wir so weiter machen wie bisher?
Er will doch gar nicht so weiter machen wie bisher. Er will doch jedem einen Job geben. Du must die Idee einer Vollbeschäftigung nur mal geistig zulassen.
 

Hans_Maulwurf

Großmeister
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Gammel schrieb:
Ich weigere mich zu glauben wenn jemand sagt.
"Das mit der Vollbeschäftigung ist nicht möglich"
Geht sehr wohl wenn man es möchte. Man möchte nur nicht, daran liegt es, nur daran. ...

Ich vermute dass dein Post eine ironische Retourkutsche auf HunabKus bockigen Diskussionsstil ist.
Aber nur zum besseren Verständniss, ab wann ist für dich Vollbeschäftigung erreicht: Wenn alle Arbeit haben oder wenn alle Arbeit haben von der sie leben können ?

Ein_Liberaler schrieb:
Das sind Kategorien, in denen ich gar nicht denken will - Sozialbetrüger, die die Füße hochlegen
So unterschiedlich sind die Menschen, ich persönlich finde arrogante, faule und inkompetente Arbeitsamtbeamte die sich mit meinen Steuergeldern und Sozialversicherungsbeiträgen ein laues Leben machen schlimmer als ein paar Punks die sich am Kröpcke nen Döschen Pils gönnen. [/klischee]
 

Ein_Liberaler

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Siehste, ich auch. Die Arbeitsverwaltung ist in einer funktionierenden Wirtschat total überflüssig und für unsere gefesselte Wirtschaft immer noch völlig überdimensioniert. Und der Witz - eingeführt wurde sie in der Weltwirtschaftskrise, und als wir unter Adenauer und Erhard Vollbeschäftigung hatten, wurde sie nicht etwa aufgelöst oder auf ein Minimum reduziert, sondern sie wurde als Arbeitskräftebeschaffer für die Unternehmen verwendet, als wenn das nicht private Vermittler hätten leisten können.

Private Unternehmen verschwinden, wenn sie überflüssig werden, Behörden halten ewig. Neueste Beispiele Zoll und verfassungswidrige Bundespolizei.

(Zumal Punker selten Kinder haben, nicht? Schlimm sind die Familien, in denen die Kinder gleich zu Sozialhilfeempfängern erzogen werden, nicht ein paar jugendliche Gammler.)
 

HunabKu

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ch fürchte, solange du die Vollbeschäftigung nicht denken kannst (oder willst???), solange macht eine Diskussion auch keinen Sinn ...
Jetz nochmal die Frage an alle, die an eine heile Welt glauben.
Wie um alles in der Welt stellt ihr es euch vor, wieder Vollbeschäftigung zu erreichen ohne dass wir z.B. alle wieder selbstversorger werden?
Wenn ich so Sachen schon höre wie "Wir geben einfach jedem einen Job." Sind wir denn im Kindergarten? Was du tust, lieber Gammel, ist keine Retourkutsche sondern es ist einfach nur albern, vor allem, wenn du meine Worte benutzt und annimmst, mir damit einen Spiegel vorhalten zu können. Könntest du das evtl lassen denn es zeugt nicht unbedingt von Reife und Erfahrungen, abgesehen davon, dass es nicht fruchtet.
Er will doch gar nicht so weiter machen wie bisher. Er will doch jedem einen Job geben. Du must die Idee einer Vollbeschäftigung nur mal geistig zulassen.
Er will jedem einen Job geben, ja. aber wird er es 1. nicht schaffen (weil, wie gesagt, Politik noch nie Arbeitsplätze geschaffen hat) und 2. hat er nicht vor dieses Wirtschafts und Finanzsystem zu verändern, möchte also doch so weiter machen wie bisher. Leider wird er auf die Art aber keine Arbeitsplätze sehen. Er sollte das eigentlich wissen. Weißt du was das Schlimme ist? Ich vermute mal, er weiß das sogar ganz genau und ist sich sogar bewusst, dass das was er sagt so garnicht möglich ist.. Ich nenne das Wahlkampf oder eine Art, die Bürger für unmündig zu halten bzw für dumm zu verkaufen.
Du wusstest im Übrigen auch ganz genau, wie ich das gemeint hatte, brauchtest aber wahrscheinlich etwas für´s "Daumen drauf-Spiel".

Lieber Liberaler,
schön, dass ich auch mal was in Ordnung finden kann was du schreibst. :wink:
[quotedaß ich das grundsätzlich immer tue und meine Aussagen auch so interpretiert sehen will[/quote] Jetzt weiß ich es. Leider hast du dich bisher nicht dem entsprechend ausgedrückt. Vielleicht verstehe ich jetzt besser wie du was meinst. ich sehe das nämlich ähnlch und auch du wirst mich da sicher oft nur falsch verstanden haben. Für mich sind die Menschen auch nicht alle gleich. Viele verhalten sich aber leider im Bezug auf gewisse Unstände sehr ähnlich. Und wenn es um Arbeit geht, so denke ich, ist jeder doch bestrebt, sich in die Gesellschaft einzubringen, auch die "faulen". Wer hat denn schon Lust, sein Leben lang NICHTS zu tun und rumzusitzen? Selbst dem Faulsten Menschen wird das irgendwann zu blöd und langweilig. Jeder möchte doch auf irgendeine Art nützlich sein und wenn nur in kleinem Rahmen. Jeder andere ist doch bereits tot. Klar würden mit einem BGE erstmal einige nichts tun aber bald würde sich das ändern, spätestens dann wenn es ihnen langweilig wird oder sie, weil sie so viel Zeit haben, auch Geld brauchen um diese Freizeit zu gestalten. Und wenn sie dann noch wissen, dass dieses erarbeitete Geld nicht gleich wieder für Miete Strom und Versicherungen drauf geht, gehen sie vielleicht auch mit viel mehr Lust zur Arbeit als früher. So schätze ich die Leute ein. Ein Individuum bleibt dabei trotzdem jeder noch.


HunabKu
 

Simple Man

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Na, wir geben einfach jedem einen Job, dann herrscht doch Vollbeschäftigung? Willst du das nicht verstehen? Ist doch ganz einfach ... dafür fallen doch die ganzen Sozialzahlungen weg, schließlich hat dann jeder einen Job ... ich bin mir sicher, dass man das finanzieren kann, wenn das bisherige wegfällt ... aber man muss das natürlich wollen, nicht wahr???

Natürlich können in diesem System Arbeitsplätze entstehen, das funktioniert - man muss es nur wollen ... DU behauptest, dass nicht jeder arbeiten könnte ... Junge, Junge, wenn du mal nicht schlecht über deine Mitmenschen denkst ... du bist, denke ich, ein Opfer purer Manipulation: man will, dass die Menschen sich durch solche Denkweisen auseinanderleben ... und leider unterstützt du das (mit Absicht???)

Und es ist typisch für die, die die Vollbeschäftigung nicht einsehen wollen, den anderen Kindergarten vorzuwerfen, eben weil sie Angst haben ... woher kommt das? Ich wette, du weißt das sogar ... willst aber die Leute für dumm verkaufen bzw. unmündig halten ... oder???

Aber du bestätigst mit deinem letzten Posting nur das, was ich mir eh schon über Menschen wie dich gedacht habe ...
 

HunabKu

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Ach Simple Man, du musstest jetzt neben die Kerbe von Gammel auch noch eine solche reinhauen, nicht wahr? Fällt dir tatsächlich nichts besseres ein und hast du ein Problem auf einfache Fragen zu antworten? Noch dazu musst du jetzt nicht auch noch meine eigenen Aussagen verwenden um mir den Spiegel vorzuhalten. Auch wenn du das tust klappt es nicht besser als bei Gammel. Wundert´s dich wirklich, wenn man das als Kindergarten bezeichnet?

Das Gegenteil von dem was du mir vorwirfst ist doch der Fall. Ich versuche doch die ganze Zeit über schon die Leute darauf aufmerksam zu machen, dass man uns absichtlich entzweit, also Zwietracht streut, uns entmündigt und für dumm verkauft. Willst du mir jetzt wirklich das Wort im Mund herum drehen und gegen mich verwenden? Du wirfst mir nun genau das vor, was ich seit längerem schon versuche zu verdeutlichen? für wie blöd hältst du denn die Leser?

Nochmal die Frage. Wie habe ich es mir vorzustellen, dass Vollbeschäftigung möglich gemacht werden kann, in einer Gesellschafts- Wirtschafts- und Finanzordnung wie wir sie heute haben? Es wäre nett, wenn man dass etwas näher erläutern könnte als nur zu sagen: "Wir geben einfach jedem einen Job" Wenn wir "einfach jedem einen Job" geben, könnten wir auch jedem einfach 1500 Euro im Monat geben ohne zu fragen woher nehmen.
Dieses oberflächliche Abtun der Gedanken anderer ist bezeichnend und es kotzt mich einfach nur noch an. Genau das, die Oberflächlichkeit, hat uns nämlich u.a. mit dort hin geführt wo wir jetzt sind.


HunabKu
 

Simple Man

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Weißt du, dass du nicht die Bohne auf meine Anmerkungen eingehst, gibt mir schon zu denken ... es ist schon wieder schön zu sehen, dass hier nur Leute von dir angegriffen werden, die glauben, dass Vollbeschäftigung kein Problem ist und zwar SOFORT.
Leute, die das denken, sind scheinbar unerwünscht. Das ist nun mal so. Und dann wird man hingestellt, als sei man eine kleine Minderheit, die nur nervt. Das tut man aber nur, um die Tatsachen unter den Tisch fallen zu lassen, dass es sich hierbei um Millionen Menschen in aller Welt handelt, die sich Vollbeschäftigung wünschen und sich dafür einsetzen. Mithilfe dieses "von oben herab" ("Kindergarten") kann man halt am besten Ängste kompensieren. Sich darüber Gedanken machen, was unbequem zu denken ist, das fällt nun mal schwer. Du lässt gewisse Gedankengänge einfach nicht zu! Auf alles, was auf diesen Sachverhalt hinweist, wird von dir grundsätzlich sehr aggressiv reagiert - solchen Leuten wie dir geht scheinbar der Arsch auf Grundeis, weil euch klar wird, dass immer mehr Leute begreifen.

Übrigens, von Vollbeschäftigung höre ich täglich im Radio. Vielleicht solltest du dir mal die Infokanäle anhören, dort hört man öfter mal was wider den RTL 2 Nachrichten usw ... weißt du?

Dein oberflächliche Abtun der Gedanken anderer ist bezeichnend und es kotzt mich einfach nur noch an. Genau das, die Oberflächlichkeit, hat uns nämlich u.a. mit dort hin geführt wo wir jetzt sind.

Und um deine Frage zu beantworten: durch technischen Fortschritt und Investitionen schaffen wir neue Arbeitsplätze.
 

Winston_Smith

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HunabKu, ich fasse mal kurz zusammen.

Du behauptest, dass das Geld für ein Grundeinkommen vorhanden ist.
Du behauptest, Vollbeschäftigung ginge nicht.

Andere schlagen vor, das Grundeinkommen als Gehalt zu zahlen und jedem einen Job zu geben. Vollbeschäftigung wäre nach DEINEN Rahmenbedingungen sehr wohl möglich.

Also: Ist das Geld da, geht Vollbeschäftigung. Ist es nicht da, wird es schwer.

Was denn nun?

ws
 

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