Aphorismus schrieb:
Reiche Menschen bekommen für ihr Geld Zinsen und werden damit immer reicher, ohne dafür etwas tun zu müßen.
Würdest du behaupten, daß jemand, der "die Verantwortung" oder b.g. das Risiko trägt, nichts tut ?
Das wird oftmals übersehen oder bewußt ignoriert: Wenn der Visionär scheitert, ist das Geld futsch. Und Scheitern ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Es heißt, das von 20 Firmengründungen 19 scheitern. Diese 19 müssen trotzdem erstmal finanziert werden. Und selbst Spezialisten irren sich oft, wenn es um die Einschätzung von Potential und Chance einer Unternehung geht.
Dieses Risiko hat der normale Arbeiter nicht. Er mag weniger verdienen, aber dieses Geld hat er sicher.
Und ja, die Armen müssen, weil sie kein Geld haben, was Zinsen abwirft, arbeiten.
Sie haben aber grundsätzlich die Möglichkeit, zu Visionären zu werden und damit zu Geld zu kommen.
Aphorismus schrieb:
Woppadaq schrieb:
Genau dieses Problem wurde aber im Sozialismus gelöst. Ich mein das nicht hämisch oder fingerwackelnd, es ist ne Tatsache: genau dieses Problem wurde dort gelöst.
Welches Problem du meinst, weiß ich nicht.
Das Problem des Widerspruchs von Arm und Reich. Man hat die Reichen einfach enteignet und wirksam verhindert, daß wieder Reiche entstehen. Und die Arbeiter mußten kaum schuften und verdienten dabei genug Kohle, um wa auf die hohe Kante legen oder sich was leisten zu können. Es gab nur kaum was, was man sich leisten konnte.
Aphorismus schrieb:
Wohl weiß ich aber, dass das Problem, was ich sehe, darin besteht, dass die privilegierte Schicht (und die gab es im Sozialismus genau so) trotz/wegen ihres hohen Lebensstandards nicht zwangsläufig arbeiten muss, während die verarmten Teile der Bevölkerung schuften müssen, um sich einen Bruchteil des Lebensstandards der Privilegierten zu ermöglichen.
Privilegierte wird es immer geben, egal welches System du dir ausdenkst. Und Leute, die nicht zwangsläufig arbeiten müssen, gibts auch unter den Armen. Alles eine Frage des Niveaus.
Ich versteh immer noch nicht, wo das Problem liegt, das es Menschen gibt, die reich sind und nicht arbeiten müssen. Jeder hat, rein rechtlich betrachtet, die Möglichkeit, so einer zu werden, und ohne diese könnten die Visionäre ihre Ziele nicht erreichen und damit auch keine Jobs schaffen.
Ich finde es gruselig wenn eine Firma, deren Aktien zu mehr als der Hälfte einer einzigen Person gehören, einen höheren Jahresumsatz hat als das Bruttoinlandsprodukt eines ganzen Staates. Du nicht? Stichwort: Verteilungsgerechtigkeit.
Nenn mir eine Firma außer Microsoft, wo das der Fall ist. Und Microsoft hat seinerzeit seine Aktien zum großen Teil an die eigenen Mitarbeiter verschenkt. Diese Firma hat, bei einer Mitarbeiterzahl von 10 000 Leuten, knapp 2400 Mitarbeiter-Millionäre hervorgebracht. Und das, obwohl Bill Gates als ausgesprochen geizig gilt.
Natürlich ist Microsoft gruselig. Aber nur bedingt aus Gründen der Verteilungsgerechtigkeit.
racingrudi schrieb:
es kommt noch hinzu, dass reichtum auch ein enormer machtfaktor darstellt. da kann ein staat noch so demokratisch sein: mit geld kann man sich ordentlich einfluss "erkaufen".
Sagen fast immer Leute, die das Geld dafür nicht haben.
Weißt du, wie eingeschränkt die Geldgeber-Rechte gegenüber der Politik eigentlich sind ? Und daß sich das Politiker-Dasein rein geldmäßig nicht wirklich lohnt, weshalb die Politiker fast schon zwangsweise einen Fokus auf die Wähler haben müssen ?
Ist dir eigentlich klar, daß man z.B. im Baugewerbe den Staat nicht einmal mit (über)tariflicher Bezahlung der Arbeiter locken kann, weil es gesetzlich vorgeschrieben ist, daß der Staat das billigste Angebot nehmen MUSS ??!!