Sensoe schrieb:
Das Problem wird eher die Frage sein, woher wir denn wissen dass ALLE Simpsons gelb sind?
Das Problem ist wahrscheinlich ganz allgemein: was wissen wir überhaupt über die Realität? Ab irgendeinem Punkt muss man sich aber wohl darauf einigen, ob etwas wahr ist, oder dass etwas mit hinreichender Wahrscheinlichkeit wahr ist.
Ansonsten wären ja z. B. auch Vorschriften durch Gott darüber, was man bestimmten Situationen tun oder lassen soll, de facto unwirksam. Denn wer kann schon mit Sicherheit sagen, ob die fragliche Situation gerade eingetreten ist?
Aber um das Problem mit dem Wort "Alle" zu umgehen, könnte man zum Beispiel auch die Behauptung nehmen: "In der ersten Staffel der "Simpsons" gibt es drei grüne und zwei gelbe Simpsons."
midget schrieb:
Wenn man zum Beispiel sagt: Gott ist allmächtig, dann hat Gott auch die Macht sich unserer Beobachtung zu entziehen.
(...)
Was nicht beobachtbar ist, kann nicht empirisch erfasst werden und kann darum auch nicht bewiesen werden.
Damit wären dann aber schon mindestens zwei konkrete Aussagen über Gott verbunden: 1) er hat die Macht, sich jeglicher empirischer Beobachtung zu entziehen, und 2) er tut dies auch.
Hätte man diese Aussagen nicht auch empirisch gewonnen?
Die Reichweite der Regel, dass man die Nichtexistenz von Etwas nicht empirisch beweisen kann, würde ich als ziemlich gering einschätzen. In der empirischen Forschung kann man Behauptungen grundsätzlich sowohl widerlegen als auch "beweisen" (wobei man nie etwas 100%ig beweist, sondern sich vorher ein Signifikanzniveau festlegt).
Nehmen wir z.B. die Behauptung: Der Deutsche gibt im Monat (deutlich mehr als) 100 Euro für Computerspiele aus.
oder: er gibt (deutlich weniger als) 50 Euro für Computerspiele aus.
Ob man etwas beweist oder widerlegt, hängt lediglich davon ab, wie man die Nullhypothese wählt.