Im Zusammenhang mit dieser Diskussion zur "Frage nach der Freiheit" bin ich wieder einmal auf meta-philosophische Fragen gestoßen:
Wie gehe ich eigentlich vor, um philosophische Erkenntnisse zu erlangen oder philosophische Fragen zu entscheiden?
Dazu folgende Hypothese:
Ich benutze dazu mein bisher bewährtes Wissen und meinen Erfahrungsschatz, kombiniert mit Methoden (z.B. Logik) und Assoziationen.
Dabei sind mir einige Grundsätze wohl wichtiger als andere, da ich zuweilen auch Erkenntnisse revidiere.
Aber selbst die Erkenntnis eines Widerspruchs setzt ja "sicheres" Wissen voraus, d.h. auch das heute Verworfene kann morgen wieder gelten.
Woraus ich hinaus will, ist dass man philosophische Fragen auch andersherum angehen kann:
Was muss ich glauben und wissen und wie denken, um einen freien Willen zu haben?
D.h. man gibt das Ziel vor und wählt die Denk- und Beweismethoden so, dass sie zum Ziel führen.
Das Ganze lohnt sich natürlich nur, wenn das Ziel lohnend ist.
(Und ein wenig vereinbar mit dem bisher Geglaubten sollte es schon sein.)
In der Praxis wird sich wohl kaum jemand so ganz von den überkommenen Denkgewohnheiten lösen können (schon die Sprache bringt da ja implizit viel mit) - aber eine Mischung aus Denken vom Ziel her und Denken vom Gedachten her könnte fruchtbar sein.
In einem ähnlichen Fall in der Logik (die ja meist unhinterfragt in der Philosophie benutzt wird) kam ich zu interessanten Ansätzen:
http://www.weltverschwoerung.de/fortopic17402.html
Übrigens:
Wenn es keine Freiheit gäbe und die klassische Logik gelten würde, wäre die Frage, was wir tun sollen, aus meiner Sicht nicht mehr sonderlich spannend, da wir dann ja unseren Willen nicht ändern könnten, egal was wir wüßten ...
In diesem Sinne plädiere ich für die Freiheit, die wir uns aber selbst schaffen müssen (durch geeignete Philosophie).
Gruß
Trestone