@havoc
lies dir das mal durch:
Geschichte
In den Jahren 1968/69 entstand in Großbritannien die erste Generation der Skinheads. Kleine Gangs bildeten sich aus anderen Jugendkulturen, die das Straßenbild und die nächtlichen Clubs vor allem in London beherrschten:
- Mods - Jugendliche aus der britischen Mittel- und Unterschicht,
- Rude Boys - Gangs aus jamaikanischen Einwandererkindern,
- Boot Boys - rivalisierende Fußballgangs.
Die ersten Skinheads waren also Kinder von Arbeitern und somit geprägt von einem ,,working class-Bewusstsein". Zumeist waren die Skins in kleinen Straßengangs formiert, die meisten waren männlich und deutlich unter 18 Jahren alt. Zu ihrer Musik gehörte der Ska (Wurzeln im jamaikanischen Raggae) und später der Streetpunk. Farbige Skinheads waren damals in England keine Seltenheit. Gemeinsam mit den Söhnen der jamaikanischen Einwanderer gingen sie abends in die britischen Clubs. Eine weiter besondere Rolle spielte die wöchentlich stattfindende Schlacht in Fußballstadien mit gegnerischen Fans.
Skinheads verstanden sich auch als Gegenpol zur - von Studenten geprägten, friedlichen - Flower Power-Bewegung. Sie konnten sich nicht mit deren Weltbild zufrieden geben, da sie stets um ihr finanzielles Überleben kämpften. Rassismus war nicht mehr oder weniger vorhanden, als in anderen Gesellschaftsschichten auch. Eine gängige Meinung zum Thema Rassismus war: Der schwarze Fließbandarbeiter neben mir hat mehr mit mir gemein als ein weißer Bankangestellter. Diese erste Ära der dominierenden Skinheadbewegung war bereits zu Beginn der 70er Jahre zu Ende.
In der zweiten Hälfte der 70er Jahre entstand der Punk und suchte sich seine erste Plattform in der Skinheadbewegung. Die Punks übernahmen die Merkmale der Skinheads (Fußballschlachten etc.) und diese kombinierte Bewegung breite sich nun auch außerhalb Großbritanniens aus. Nach einigen spektakulären Fußballschlachten fanden die Medien in dieser Bewegung schnell eine sehr gewaltbereite Gruppierung der Gesellschaft. Der so angekratzte Ruf der Skinheads führte dazu, dass durch den Aufschwung der rechtsextremistischen ,,National Front", der am Ende der siebziger Jahre, zeitlich mit der neuen Skinheadgeneration zusammenfiel, als gutes Argument für die Gleichsetzung von Skinheads mit Neonazis diente. Für einen Teil der Skinheadbewegung stimmte dies immerhin. Sie gaben sich den heute kaum noch populären Namen Bonehead (engl. Holzkopf) und bekannten sich meist offen zu einer rechtsextremistischen Weltanschauung; ansonsten übernahmen sie das Erscheinungsbild der Skinheads. Auch das rechte ,,British Movement" entstand unter Beteiligung nationalistisch eingestellter Skinheads. Durch eine weitere Förderung von Skinheadbands entstand 1986 nach dem Leitspruch der Waffen-SS ,,Blut und Ehre" die Blood & Honour-Bewegung, die heute als Sammelbecken gewaltbereiter Neonazis weltweit aktiv ist.
Verschiedene Skinhead-Stile
Gegen das Bild von den ,,Nazis mit kurzen Haaren" gingen vor allem seit dem Ende der 80er Jahre viele Skinheads aktiv vor. Skinheads, die ihre Zugehörigkeit nicht über politische Ziele definierten, sammelten sich unter den Begriffen ,,Oi!-Skins" oder ,,unpolitische" Skins. Unpolitisch bedeutet hier eine Abgrenzung gegen linke wie rechte Extreme. (Linke Extreme sind z. B. die sogenannten Redskins) Die Gleichsetzung des Skinheadstils mit einer politischen Bewegung lehnen sie kategorisch ab.
Aus den USA kam Ende der 80er ,,S. H. A. R. P." (Skinheads Against Racial Prejudice - Skinheads gegen Rassenvorurteile) nach Europa und verbreitete sich sehr schnell, da viele Skinheads einsahen, dass es unlogisch ist, die Raggae-Musik zu hören, jedoch die Musiker aufgrund ihrer Hautfarbe zu attackieren. Diese Bewegung, zieht einen klaren Trennstrich, zu denen, die in erster Linie Nazis sind und sich selbst Skinheads nennen.