Erdogan: Türkische Schulen in Deutschland?

DrJones

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Also ich könnte mir vorstellen das diese ganze Geschichte
zumindest zu einem Teil die RetourKutsche für die Marco W.
Angelegenheit darstellt.
 

Komplize

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[ironie] Vielleicht will der türkische Präsident mit seiner Forderung nach türkischsprachigen Schulen in Wirklichkeit nur den Deutschen helfen, die aufgrund der im internationalen Vergleich -angeblich- unbezahlbaren Löhnen bei uns von Arbeitslosigkeit bedroht sind. :shy:

Viele Callcenter verlagern ihre Büros ins Ausland, haben aber das Problem, dass deutsche Kunden auf Telefonberater mit osteuropäischem Akzent allergisch reagieren. Deshalb sind zur Zeit Callcenter in der Türkei der Renner, in denen Türken arbeiten, die bei uns aufgewachsen sind und fließend deutsch sprechen. Wenn also deutsche Schüler in Deutschland auf türkische Schulen gehen und dort Türkisch lernen, können sie anschließend in die Türkei ziehen (wo sie sich ja dann in der Landessprache verständigen können) und dort für einen Callcenter akzentfrei deutsche Kunden beraten und das zu den billigeren türkischen Löhnen.[/ironie]

Er sieht daher gerade in Istanbul einen geeigneten Ort für das Offshoring. Dort gibt es zahlreiche junge Menschen, die in Deutschland aufgewachsen sind und ein hervorragendes Deutsch sprechen. Diese Remigranten stellen in seinen Augen ein attraktives Arbeitskräfte-Reservoir dar.
http://www.teletalk.de/Detailansicht.287+M5bfde15a671.0.html
Die Agents sitzen in Istanbul die Kunden in Deutschland. Und die Anrufer heißen auch nicht Stefan Müller oder Tine Bauer, wie sie behaupten, sondern haben eigentlich türkische Namen.
Die Maßnahmen sollen sicherstellen, dass „kein Endkunde in Deutschland merkt, dass er aus der Türkei angerufen wird“, sagt Schreiber.
http://www.teletalk.de/Detailansicht.287+M517cb2ad080.0.html
 

antimagnet

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Winston_Smith schrieb:
Mir geht es aber eher darum:
Ich finde es ehrlich gesagt schon komisch, dass Deutsche Staatsbürger Schuluntericht auf Fremdsprachen erhalten sollen.

Die betreffenden Schüler sind in der Regel hier geboren und haben den deutschen Pass. (Oder können Ihn bekommen.) Sie sind also Deutsche und keine Türken. Also sollen sie auch den Schulunterricht auf deutsch erhalten.


es gibt hier in meinem staddteil die "international school" mit schulunterricht auf englisch, in die m.w. auch viele deutsche kinder gehen. würde eure forderung für die auch gelten?
 

Winston_Smith

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es gibt hier in meinem staddteil die "international school" mit schulunterricht auf englisch, in die m.w. auch viele deutsche kinder gehen. würde eure forderung für die auch gelten?

Ich finde nicht. Die deutschen Kinder beherrschen in der Regel die deutsche Sprache und sind hier intergriert. Wenn Sie jtzt noch eine fremdsprache lernen, kann das nicht schaden.

Der Ansatz von Erdogan ist ja auch, dass die Jugendlichen erst türkisch sprechen müssen um dann deutsch lernen zu können. (Sonst wäre es assimilation.) Also ganz anders rum als bei der "international school".

Wer hier geboren ist, hat deutsch als Muttersprache und die soll er/sie auch lernen und beherrschen. Danach kann er/sie so viele Fremdsprachen lernen, wie er/sie will.

Natürlich gibt es auch das Beispiel von Kindern, die hier nur "zu Besuch" sind. Etwa Botschafterkinder oder Angehörige des Militärs. Bei denen macht das erlernen der Gastgebersprache nicht viel Sinn. Es wäre schön, aber nicht zwingend notwendig.

ws
 

antimagnet

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danke für die argumente, winston. es hörte sich oben nach einem grundlosen prinzip an, deswegen habe ich nachgehakt. ob man deutsch als die muttersprache bezeichnen soll, sobald man hier geboren ist, lass ich mal dahingestellt, aber deinen argumenten mag ich nicht widersprechen. ich würd sogar so weit gehen, die botschafterkinder zum erlernen der gastgebersprache zu verdonnern, schaden tut's sicher nix...
 

Winston_Smith

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ob man deutsch als die muttersprache bezeichnen soll, sobald man hier geboren ist, lass ich mal dahingestellt

Naja, natürlich nicht zwangsläufig. Beim Superbowl hat z.B. ein Amerikaner gespielt, der hier geboren wurde und später mit seinen Eltern (Vater Soldat) in die Staaten ging. Seine Muttersprache war daher wohl Englisch. (Interessant: der Typ konnte fast fehlerfrei Interviews auf Deutsch geben...)

Aber wer hier geboren wurde und auch hier bleiben will bzw. abzusehen ist, dass er bleibt, hat Deutsch als Muttersprache. Finde ich.

die botschafterkinder zum erlernen der gastgebersprache zu verdonnern, schaden tut's sicher nix...

So weit würde ich vielleicht gar nicht gehen. Obwohl es echt nicht schaden könnte. Ich kenne mich in dem Milieu nicht aus, kann mir allerdings vorstellen, dass dort die Bereitschaft die Gastsprache zu erlernen schon vorhanden ist. Zumindest habe ich noch von keinem "Botschaftsghetto" gehört. :D

danke für die argumente, winston.

You´re welcome. :zwinker:

ws
 

jones

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die frage bei den schulen sollte eigentlichsein: wem nützt es?
eine internationale schule nutzt schon auf zukunftssicht, erst recht wenn dort die weltsprache englisch dort gesprochen wird.
wem nützt eine türkische schule/ uni in deutschland?
 

antimagnet

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türken, türkischstämmigen und menschen, die mit türkischsprechenden zu tun haben?


wobei der vorschlag bzw. die forderung eher erdogan beim stimmenfang nützt bzw. nützen sollte, gemacht wird's ja eher bzw. sicher nicht.
 

dkR

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Das Problem ist wohl eher der Lehrplan, denn die Unterichtssprache.
Andererseits, wieso soll man Türken Türkisch beibringen? Irgendwie versteh ich da denn Sinn hinter nicht. :gruebel:
 

vonderOder

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antimagnet schrieb:
türken, türkischstämmigen und menschen, die mit türkischsprechenden zu tun haben?
also im Prinzip wir alle. na gut, jedenfalls erstmal die Menschen in den größeren Stadten und Gemeinden. es ist doch schon wenn Fremde in ihrer Heimatsprache in einem Gastland begrüßt werden können, denn dann fühlen die sich ja, weit von der Heimat entfernt, doch schneller wie zu Hause.
und wenn alle Deutschen dann türkisch sprechen und schreiben können, jedenfalls als Zweitsprache erstmal, dann fällt es doch leichter die Formulare auszufüllen usw. usw.
der Spruch von der Übernahme Deutschlands durch die Türken, den Herr Öger 2004, wie er im Nachhinein behauptete im Spaß gesagt haben will lautete: "Was Sultan Süleyman mit der Belagerung Wiens begonnen hat, werden wir mit unseren kräftigen Männern und geburtenfreudigen Türkinnen verwirklichen" und weiter "Es wird erwartet, daß im Jahre 2100 die Zahl der Türken in Deutschland 35 Millionen und die Zahl der Deutschen 20 Millionen betragen wird." mit türkischen Schulen und Unis geht es dann wohl in die Endphase der Planung, um den Übergang im Jahre 2100 problemlos klappen zu lassen...
denn Gedanken zur Einführung der Scharia neben dem geltenden Recht des jeweiligen Gastlandes, gibt es ja in Großbritannien schon. damit rückt dann Europa der Islamisierung einen Schritt näher.
 

antimagnet

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2100 - bis dahin haben doch unzählige kometen, eiszeiten und weltkriege die menschheit dahingerafft... :wink:


ansonsten: wenn du der meinung bist, dass menschen, deren ahnen vor 10 generationen mal aus der türkei kamen, immer noch türken sind - bitte. die idee, dass die zugehörigkeit zum volke auf reinrassigem blut basiert, ist in deutschland wohl nicht unterzukriegen...

:don:
 

vonderOder

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antimagnet schrieb:
wenn du der meinung bist, dass menschen, deren ahnen vor 10 generationen mal aus der türkei kamen, immer noch türken sind - bitte. die idee, dass die zugehörigkeit zum volke auf reinrassigem blut basiert, ist in deutschland wohl nicht unterzukriegen...
:don:
ja klopp ruhig den Kopf gegen die Wand. denn was hat denn das was ich schrieb mit
dass die zugehörigkeit zum volke auf reinrassigem blut basiert
zu tun?

meinst du nicht, dass Kultur und Religion von Generation zu Generation weitergegeben werden?
sie werden es - jedenfalls nicht nur in den Heimatländern, sondern auch bei den meisten Menschen die von einem Kulturkreis in einen anderen wechseln.
du glaubst es nicht? dann schau dir die Auslandschinesen an, oder die Franzosen, oder die Spanier, oder, oder, oder.
schau dir die Mennoniten an, die Amische (die sich im 17 Jahrhundert von den Mennoniten abtrennten), oder auch die Hutterer die auch noch heute ihr 'mittelalterliches' Deutsch sprechen wie auch die Amische.
 

Ein_Liberaler

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Bis 2100 sind es nur drei Generationen. Die Hugenotten, die unter dem Soldatenkönig nach Preußen gekommen sind, haben unter Kaiser Wilhelm noch französische Gottesdienste gehalten.

Wer sich nicht integrieren will, der integriert sich auch in drei oder vier Generationen nicht.

Ich will damit nicht sagen, daß diese nationalistischen Spinner irgendwelche Erfolgsaussichten haben und ich die Türken mal wieder vor Wien sehe.

Türkische Unis. Ja mei. Was soll das? Sind Türken, die schlau genug für die Uni sind, nicht in der Lage, Deutsch zu lernen? Und wer soll diese Unis finanzieren? Den Vogel schießt mal wieder Kriegbert Pflüger ab, der eine türkische Eliteuni in Berlin will. Dampfplauderer. Als wenn gerade die Elitestudenten an der deutschen Sprache scheitern würden.

Mir wäre es ja im Grunde recht. Sollen sie doch in einer Parallelgesellschaft leben, meinetwegen mit türkischen Schulen. Deutsch als erste Fremdsprache wäre allerdings wünschenswert.

Diplomatenkinder kenne ich nicht. Aber Kinder von amerikanischen Ingenieuren etc., die ein paar Jahre in Deutschland eingesetzt werden. Die achten meist darauf, daß ihre Kinder auch ordentlich Deutsch lernen, schon im Kindergartenalter.
 

Phantasmagoria

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:? Es gibt doch ziemlich viele Gymnasien an denen man Türkisch als 2. oder 3. Fremdsprache wählen kann??!?

Mein altes Gym hatte sogar nen Austausch mit der Türkei!
 

erdal5

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@dkr: ich bin hier geboren und habe die deutsche staatsbürgerschaft. fühle ich mich als deustcher? klares nein. wie auch, wenn ich alle 5 minuten höre, ich sei kein richtiger deutscher. auf der uni, der arbeit, im privatleben. ich habe schon lange aufgehört zu sagen, ich sei deutsch. will sowieso keiner hören, von daher sage ich nur noch: ich türke.
war es das, was du hören wolltest, dkr? es funktioniert hier einfach nicht, das man als deutscher angesehen wird, wenn man schwarze haare hat.
das ist traurig, aber man gewöhnt sich daran.
@vonderoder: du glaubst also tatsächlich daran, das alle türken/muslime eine geheime agenda haben, nämlich die infiltrierung und occupation des westens? eine der größten konspirationen der menschheit? viel realer als illuminaten und freimaurer? meine fresse, mich hat leider noch keiner der "grauen eminenzen der internationalen mufitbewegung zur eroberung von dhimmiterritorium" kontaktiert. ist vielleicht im spamordner gelandet, lasst mich mal schauen... hm, nein, nur penisvergrößerungen. mist.
@jones: gehts noch dramatischer, eine blutriefende insel? ja, VOR der türkischen invasion, als die griechen noch munter die zyperntürken abgeschlachtet haben. aber das ist ein anderes thema.
 

dkR

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erdal5 schrieb:
@dkr: ich bin hier geboren und habe die deutsche staatsbürgerschaft. fühle ich mich als deustcher? klares nein. wie auch, wenn ich alle 5 minuten höre, ich sei kein richtiger deutscher. auf der uni, der arbeit, im privatleben. ich habe schon lange aufgehört zu sagen, ich sei deutsch. will sowieso keiner hören, von daher sage ich nur noch: ich türke.
war es das, was du hören wolltest, dkr? es funktioniert hier einfach nicht, das man als deutscher angesehen wird, wenn man schwarze haare hat.
das ist traurig, aber man gewöhnt sich daran.
Nein, das wollte ich überhaupt nicht hören. Dann bist du genau die Zielgruppe die völlig unschuldig unter den Vorurteilen leidet, die die "Ischmachdischplatt"-Fraktion so effektiv etabliert hat.
Finde ich auch traurig.
 

Ein_Liberaler

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Denn obwohl Türkisch Pflichtfach ist, wird der Unterricht auf Deutsch abgehalten.

Die Träger der Privatschulen sind überzeugt, dass ein türkischsprachiger Unterricht, wie er jetzt vom türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan gefordert wurde, gerade nicht sinnvoll ist.
 
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