Drohender Militäreinsatz: Amazonasbewohner bitten um Hilfe

streicher

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Sieben Jahre kämpfen die indigenen Amazonasbewohner der Gemainde Sarayacu schon gegen das Eindringen von Ölkonzernen auf ihr traditionelles Stammesgebiet. Jetzt droht ein Militäreinsatz gegen die Ureinwohner. (epo)
Ölalarm in Ecuador
Der Streit um das Blut der Erde sorgt mal wieder für Schlagzeilen und Schlagabtausch.
 

Glaurung

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habe auch schon davon gehoert. ich habe so vor 2 wochen oder so in einem time magazin ueber prozesse gelesen, in denen ureinwohnern u.a. auch vom amazonas gegen amerikanische oel konzerne klagen, und schadensersatz dafuer fordern, dass sie vom militaer gezwungen wurden straßen und weitere infrastruktur aufzubauen um den bau von pipelines kostenguenstiger zu machen. ausserdem wurden sie von ihrem land vertrieben.
alles in allem eine ganz schoene schweinerei, mal abwarten was bei den prozessen so rauskommt, ich glaube die fangen irgendwann 2004 an.
sorry, aber ich habe auch keine weiteren quellen als den bericht aus diesem time magazin, ich schau mal ob ich dass noch irgendwo finde
 

InsularMind

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Das Problem ist in solchen Ländern oft, dass die Ureinwohner keine Lobby haben, keinen verlässlichen Rechtsbeistand oder Ähnliches, und oft genug als Menschen zweiter Klasse behandelt werden.
In Brasilien zum Teil wirklich wie Vieh oder irgendwelche *Wilden = Ungebildeten* auf die keiner Rücksicht nehmen muss, die man einfach abknallen kann und fertig.
Die Organisationen, die hinter dem Ölfördern / Raubbau an Bodenschätzen stehen, schrecken vor solchen Mitteln nicht zurück, und sich auf die Regierung zu verlassen ist für die Ureinwohner oft so viel Wert wie Beten, damit Wasser in einem bodenlosen Eimer bleibt.

Bleibt zu hoffen, dass diese Prozesse hier fair ablaufen, und die Leute nicht wieder über den Tisch gezogen werden, wie schon so oft zuvor.
Da sollten fürwahr sowas wie Prozessbeobachter dabei sein, die Beratung geben.
 

Hans Dunkelberg

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[Die Indigenen aus Sarayacu] berufen sich auf ihre in der ecuadorianischen Verfassung verbrieften Rechte und lehnen jegliche Ölexploration auf ihrem Territorium ab.
Worin bestehen ihre Rechte denn genau?

Wenn ihre Argumente zu schwammig sind, riskieren sie, dass die Gegenseite den Konflikt als einen Buergerkrieg hinstellt, aehnlich dem Krieg in Israel, und sich scheibchenweise, durch unverhaeltnismaessige Vergeltungsmassnahmen fuer Protest-Aktionen oder auch schon gewaltsame Verteidigungsmassnahmen, einen Vorwand fuer ihre Menschenrechtsverletzungen, wie z.B. die Nicht-Ahndung von Morden an Indigenen, schafft.
 

Hans Dunkelberg

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Das oben durch Logenmitglied streicher verlinkte unabhaengige Gutachten durch Dr. Robert Goodland vom 9. September 2002, herunterladbar von www.regenwald.org, sagt aus (fuer die, die keinen Acrobat Reader haben oder denen das dort benutzte Kauderwelsch nicht liegt):

Die Firma Oleoductos de Crudos Pesados (Pipeline fuer schwere Rohoele), OCP, verletzt die Weltbankrichtlinien

4.01 Environmental Assessment (Umweltvertraeglichkeit): Es wurde nur unzureichend geprueft, wo die Trasse mit den geringsten Auswirkungen verlaeuft

4.04 Natural Habitats (Natuerliche Lebensraeume), denn die von ihr gebaute Pipeline verletzt sieben Schutzgebiete, eines davon ausgewiesen durch die "Global Environment Facility", die an der Weltbank beteiligt ist

(Fortsetzung folgt unten in einem neuen Beitrag, da die Bibliothek schliesst)
 

Zwerg

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Ma wieder typisch Bush, demonstriert seine Macht an Hilflosen um an das verdammt Öl zu gelangen.

Ich finde er ist ein unfähiger Präsident.
 

Hans Dunkelberg

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(Fortsetzung von meinem obigen Beitrag)

4.12 Involuntary Resettlements Policy (Zwangsweise Umsiedlungen), weil sie keine Umsiedlungsplaene erstellt hat und keinen angemessenen Kompensationsprozess liefert

4.20 Indigenous Peoples Policy (Indigene Voelker), da sie die Auswirkungen des Projekts auf ethnische Minderheiten und AfroEcuadorianer nicht untersucht und keinen Entwicklungsplan fuer indigene Voelker bereitgestellt hat
 

streicher

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Eskalation steht bevor

Umweltgruppen befürchten Blutbad in Ecuador

Bundesaußenminister Joschka Fischer dringend um Hilfe gebeten

Hamburg/Berlin/Quito (epo). - Zehn Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen haben Bundesaußenminister Joschka Fischer gebeten, den ecuadorianischen Präsidenten aufzufordern, ein drohendes Blutvergießen im Amazonasgebiet des Landes zu verhindern. Mit Hilfe der ecuadorianischen Armee wolle der argentinische Konzern CGC in der Gemeinde Sarayacu gegen den erbitterten Widerstand der dort lebenden Kichwa-Indianer Ende Januar die Ölsuche fortsetzen.
Umweltgruppen befürchten Blutbad in Ecuador
 

Glaurung

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was könnte man denn tun um zu helfen, ausser spenden, meine ich. aufmerksamkeit erregen, aber was ist der beste weg?
 

Schwachkopf

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hmm.. ich denke der kampf der indigenen bauern ist nahezu identisch mit dem kampf der ezln in mexiko..
sie berufen sich dabei auf emiliano zapata, einen mex.revolutionaer der sich besonders fuer die rechte der bauern einsetzte (~1915-1919)

Info's zur ezln

der kampf der ezln der am 1.1.94 begann ist mittlerweile in den medien und dem oeffentlichen weltgeschehn deutlich untergegangen, was ich sehr bedauernswert finde..

ich denke das problem liegt wie bei vielem daran, dass es nicht die leute in den industrielaender direkt betrifft und die sich 'einen scheissdreck' darum kuemmern.. zumindest der großteil..

es gibt im www vermehrt hp's wo man spenden kann aber das ist fuer mich eher fragwuerdig..

ich persoenlich versuche mein wissen jedem weiterzuvermitteln wenn er daran interesse hat, aber wie man die leute wachruetteln kann weiß ich auch nicht..

sie muessen von sich aus gegen diese ungerechtigkeit etwas tun wollen..

cya
 

Mitchell

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:-/
Immer wieder die selbe Scheiße...

bei sowas krieg ich immer Lust selber da runter zu fliegen.
Daß sowas mit den armen Menschen, die dort seit einer Ewigkeit im Einklang mit der Natur leben gemacht wird ist eine riesen Schweinerei!!
Aber leider ist bei sowas internationales Wegschauen angesagt...
 

Mitchell

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@ Glaurung:
Ja, genau! Beste Weg würde mich auch interessieren. Ich hab bei dem Link das Protestschreiben ausgefüllt und auch weitergeleitet. Aber ob das so viel hilft...?? Ich sag nur Spamschutz.
 

scarflog

Geselle
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also ich denke... die Nachfrage nach Benzin fördert Kriege--ich persönlich kann den Menschen dort nur helfen-- indem ich auf das Auto verzichte--
 

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