Die Geschichten, die uns das Leben schreibt

metropolis

Großmeister
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Hallo, Leute!
Nach dreiwöchiger Pause kehre ich aus der Karibik zurück und möchte, dass Ihr mal einen kleinen Text von mir bewertet! Was haltet Ihr also davon:

Das Ende des Weges

„Was für Geschichten schreibt das Leben eigentlich? Schreibt es nur gute, oder auch schlechte Geschichten?“

„Es schreibt beides. Und meist sind sie vereint. Es gibt nur wenige Geschichten, die nur gut oder nur schlecht sind. Es gibt beide zusammen, aber niemals eine allein.“

„Und warum wünschen sich die Menschen nur eine Geschichte? Warum wünschen sie sich nur die gute, niemals aber die böse. Warum, wenn sie wissen, dass es so nicht geht, wollen sie nur die eine haben?“

„Sie haben Angst.“

„Wovor? Vor einer schlechten Geschichte?“

„Nein, nur vor einem schlechten Ende. Ob die Geschichte schlecht ist, wenn sie ein gutes Ende hat, ist ihnen egal. Aber wenn sie gut war und ein schlechtes Ende bekommt, dann ärgern sie sich. Erst dann haben sie Angst.“

„So ist es. Und was lesen die Menschen für Geschichten? Welche Art Geschichte hören sie am liebsten, hörst du am liebsten?“

„Traurige Geschichten. Aber auch lustige.“

„Und wann sollen sie enden, diese Geschichten?“

„Am besten dann, wenn sie am spannendsten sind, oder am besten. Dann können sie nichts mehr verlieren. Man behält sie in guter Erinnerung.“

„Soll das Leben die Geschichten der Menschen auch dann beenden, wenn sie am spannendsten oder am schönsten sind?“

„Nein, es soll sie zu Ende bringen.“

„Egal, ob es gut oder schlecht ist?“

„Ja, das ist egal.“

„Warum?“

„Der Weg zählt, nicht das Ende.“

metropolis
 

Yunix

Geselle
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HI!
wie wars in der Karibik :twisted: ???
nein im ernst: Ich find den text insgesamt absolut korrekt. ich finde nur dass der anfang ein bisschen zu "naiv" ist, ein bisschen zu "image"-like : natürlich wissen wir alle dass es kein gutes und auch kein schlechtes leben geben kann. Es gibt nur die Mischung - beim einen oder anderen überwiegt halt der eine teil 8) :arrow: Ich finde das Fazit gut: der weg ist das Ziel.
 

Standard

Neuling
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Ich sehe, Du hattest in der Karibik sehr viel Zeit nachzudenken und schöne Texte zu formulieren. Jaaa, jetzt schreibe ich schon schöne, also gute Texte... ein Text mit einem guten Ende, nämlich eine klarer Satz, der soviel Hoffnung birgt.
Nicht auf das Ende kommt es an, sondern auf den Weg. Es ist wichtig, dass der Weg gut ist, aber was machst Du, wenn Du trotz gutem Weg ein schlechtes Ende hast?
Mit was für einem Gefühl gehst Du aus Deinem Leben, wenn alles gut war bis auf den Schluß?

Laß uns Deine ganze Theorie auf den Sport übertragen.
Du hast ein schlechtes Spiel gespielt und verloren. Natürlich wirst Du unzufrieden sein.
Du hast ein schlechtes Spiel gespielt und gewonnen. Wahrscheinlich wirst Du froh sein, dass Du soviel Glück hattest und das ganze Spiel doch noch gut zu Ende bringen konntest, aber wirklich glücklich wirst Du nicht nach Hause gehen.
Du hast ein schönes Spiel gespielt und verloren. Du wirst Dich freuen, dass Du gut gespielt hast, die meiste Zeit das Beste herausgeholt hast, wirst wahrscheinlich aber trotzdem nicht vollkommen zufrieden sein sondern enttäuscht über das "schlechte" Ende.

Gleubst Du nicht, dass es wichtig ist, dass man den Weg und das Ende im Blick behält.
Klar das man sich nicht immer nur auf das Ziel fokusieren, ansonsten verpaßt man in zu geradlinigem Leben eine wahrscheinlich wichtige Abzweigung, aber was ist das für ein Weg, wenn am Ende kein Ziel steht? Es ist sehr schwer ein Weg, der in die Ungewißheit führt mit Hoffnung und Kraft zu gehen.

Trotzdem klasse Text. Es ist halt schwer das Leben immer nur in gut und schlecht aufzuteilen, wenn es in seiner Vielfalt so unendlich ist...
 

Amy

Lehrling
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Hi metropolis,

ich denke du hast da einen klasse Text geschrieben, finde ihn aber vom Stil her wie Yunix ein wenig naiv. Mich hat's daran erinnert, wie man Kindern etwas zu erklären versucht.
Vom Inhalt her gibt es da 2 Sachen, die mir etwas aufgestoßen sind:


1. „Nein, nur vor einem schlechten Ende. Ob die Geschichte schlecht ist, wenn sie ein gutes Ende hat, ist ihnen egal. Aber wenn sie gut war und ein schlechtes Ende bekommt, dann ärgern sie sich. Erst dann haben sie Angst.“

Es kommt dort wahrscheinlich weniger auf das Ende der Geschichte an, sondern eher auf den Augenblick. Wenn man eine schlechte Geschichte liest, die ein gutes Ende hat, freut man sich darüber so etwas Schönes erleben zu können. Und weil die Geschichte damit schließt ist man anschließend glücklich und kümmert sich nicht um den lange, schlechten Teil. Bei der guten Geschichte mit dem schlechten Ende gehts genauso, nur andersherum.
Angst kriegt man dann, wenn es um das Ende der eigenen Geschichte geht, weil jeder einen schönen Abgang haben möchte, wo er nicht erst nach 3 Monaten tot gefunden wird. Ich bezweifle, dass einem Menschen am Ende sein ganzes Leben egal ist, hauptsache dass Ende ist gut.


„Und wann sollen sie enden, diese Geschichten?“

„Am besten dann, wenn sie am spannendsten sind, oder am besten. Dann können sie nichts mehr verlieren. Man behält sie in guter Erinnerung.“

Nie sollen sie enden! Was hat man von Erinnerung? Sie kann die Gefühle von während der Geschichte (ich weiß, mein Deutsch :cry: ) nicht wiederbringen. Hat Erinnerung dann einen Wert?
Du solltest auch fragen: "Wieso wollen Menschen Geschichten hören?" Meine Antwort wäre, "Sie wollen lustige Geschichten, um fröhlich zu sein, und traurige, um weinen zu können. Packende um mitzufühlen, nachdenkliche, um melancholisch zu werden, gruselige, um sich zu fürchten" usw.
Sie wollen fühlen. Deswegen kommt's auf den Augenblick an. "Der Weg ist das Ziel", "Der Weg zählt, nicht das Ende"

Sind das Schönste im Leben nicht Gefühle?
 

metropolis

Großmeister
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25. April 2002
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In folgenden Punkten gebe ich Euch recht (auch in anderen, aber in diesen besonders :wink: ):

Ich bezweifle, dass einem Menschen am Ende sein ganzes Leben egal ist, hauptsache dass Ende ist gut.

Laß uns Deine ganze Theorie auf den Sport übertragen.
Du hast ein schlechtes Spiel gespielt und verloren. Natürlich wirst Du unzufrieden sein...

Das finde ich ein sehr gelungenes Beispiel, danke!

wie wars in der Karibik ???

Bei diesem Punkt kann ich Dir wohl nicht einfach "zustimmen", wie ich oben meinte, ich kann aber sagen, dass es ein landschaftlich schönes Gebiet ist und es lohnt sich nicht nur wegen der tollen Strände dort einmal einen Abstecher hin zu machen!
 

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