Genau heute um 16:23 Ortszeit konnte eine mir unbekannte Person Murkel ans Telefon bekommen. Mir wurde lediglich das Protokoll des Interviews zugespielt. Doch lest selber.
R: Hallo.
M: Wer ist da?
R: Habe ich den Murkel am Apparat?
M: Würden Sie mir bitte sagen wer da spricht!?
(im Protokoll lässt sich nichts finden, doch ist es wahrscheinlich, dass eine Antwort erfolgte. Murkel würde sonst nicht so viel über sich erzählen)
R: In wurden in letzter Zeit schlimme Vorwürfe gemacht..
M: Alles üble Nachrede. Kein Wort ist wahr. Da werde ich einmal den Kommunisten angedichtet und dann wiederrum der rechten Szene in Amerika um dann nicht zuletzt im afghanischen Terrordschungel zu landen. Wer soll denn das bitte glauben?
R: Sie könnten ein verdammt starker Antiamerikaner sein. So heisst es zumindest.
M: Ach. Das Land hat viele Feinde. Sie wissen ja, entweder is man für oder gegen sie. Doch was lässt sich damit beweisen? Jeder mit ausreichend Kenntnis wird erkennen, dass sich diese Gruppierungen absolut Widersprechen, obgleich Sie manchmal die gleichen Vorurteile bedienen.
R: Was ist mit den Fotos?
M: Ehrlich gesagt musste ich ein wenig schmunzeln als ich sie gesehen habe. Besonders aber über die Interpretationen derselbigen. Wie sie meinem Lebenslauf vielleicht entnehmen konnten bin ich tatsächlich viel herumgekommen. Aber das was mir da unterstellt wird. Unglaublich. Da wird man gleich als Attentäter bezeichnet, nur weil man einer Parade beiwohnt, wie begründet sich das nur?
Tatsächlich habe ich damals einige Gruppierungen infiltriert, unter anderem auch den KKK. Das war keine große Sache, nur ein kleines verschlafenes Nest, in welchem ich zu der Zeit lebte. Ein Foto wurde nie gemacht, es handelt sich hierbei um eine Fotomontage. Um eine ziemlich gute muss ich eingestehen.
R: Und das Fandungsfoto? Waren Sie in Afghanistan tätig?
M: Nie! So hoch am Hebel war ich allen Angaben zum trotz nicht. Doch dieses Foto gibt es tatsächlich, ich habe es machen lassen.
(deutlich ist ein grinsen am Hörer zu vernehmen)
Sie kennen doch die Möglichkeit ihr Bild in einen Dollarschein einfügen zu lassen, oder an bedeutsame Orte. Dies war auch so eines, ein Funbild was ich einem Freund geschenkt habe. Erstaunlich wo Reporter überall herankommen.
R: Wenn dies alles war ist, was Sie mir da erzählen. Warum dann die plötzliche Flucht als der Artikel veröffentlicht wurde.
M: Das ist Unsinn. Sie wissen das. Es hat keine ach so plötzliche Flucht gegeben. Obwohl diese durchaus berechtigt gewesen wäre. Nicht wegen dem Artikel, sondern wegen der positiven Ressonanzen darauf. Üble Nachrede. Kein Vertrauen in mich. Die Freunde wenden sich ab. Ja, dies hätte eine Flucht, oder besser gesagt eine Rückzugsphase durchaus berechtigt. Allerdings war es nicht so.
Die Flucht war schon deshalb keine, weil sie lange geplant war. Ich fuhr zu meiner Oma. Das tue ich immer die Ostertage herum, jedes Jahr. Bei der Veröffentlichung des Artikels stand ich bereits am Bahnhof, erst über ein Telefonat habe ich davon erfahren.
R: Wer rief Sie an?
M: Jay.
R: Murkel, Sie verwundern mich jetzt. Jay-Ti war einer der Hauptinitatoren von Suchaktionen nach ihrer Person.
M: Hehe. Ja. Alles nur PR.
Zudem mussten erstmal alle Vorurteile gegenüber meiner Person ausgeräumt werden, was auch sehr gut geklappt hat wie ich finde. Obwohl immernoch viele an eine Verschwörung glauben, diesmal aber in die andere Richtung, eine Verschwörung gegen mich. Soweit ich es beurteilen kann gibt es soetwas allerdings nicht.
R: Sind Sie immernoch der knuddelige Teddybär, den jeder liebt und mit dem man jede Person ködern kann?
M: Ja, durchaus. Ich persönlich habe mich nicht verändert. Mir bleibt nur zu hoffen übrig, dass sich keine Vorurteile in den Köpfen der Leute eingenistet haben, dass wäre das schlimmste.
R: Für wahr. Was hat es mit diesen beiden Orangenen Dingern auf sich?
M: Ja, dass sind Verwandte von mir. Etwas nervig, etwas sehr nervig vielleicht. Da ich nicht da war habe ich sie zu Jay geschickt, aber vergessen ihn zu warnen. (lachen am Apparat)
R: So handelt es sich nicht um Ihre Vertretung oder gar ablösung?
M: Nicht doch. Niemand kann Murkel ersetzen.
R: Sie kommen also wieder?
M: Heute abend fährt mein Zug zuhause ein.
R: Ich danke Ihnen für dieses Gespräch.