samhain schrieb:
			
		
	
	
		
		
			@agentp
	
	
		
		
			Interessanterweise sind es ja genau diese Profis, die am wenigsten an der Evolutionstheorie zweifeln. Zweifeln tun vor allem die Leute, die auch glauben, daß "Maria prall geworden ist ohne daß Josef sie gepimpert hat" (W.Moers) und die anderen, die in der Regel ihr Heil letztes Jahr im Ashram und dieses Jahr bei Teebaumöl suchen und die der Esoterikbuchbranche so unfassbare Margen verschafft.
		
		
	 
ach was?
		
 
		
	 
 
 
Nein, ganz so einfach ist es dann doch wieder nicht...
Aber der Zweifel an der momentanen Form der synthetischen Evolutionstheorie basiert bei den meisten Wissenschaftlern auf vollkommen anderen Voraussetzungen: Nicht vermeintliche ethische Implikationen, sondern die Weiterentwicklung der Theorie steht dabei meist im Vordergrund, oder wissenschaftstheoretische Fragen, siehe bspw. unten zu Popper...
	
	
		
		
			Das viele anerkannte Wissenschafler und Geistesgrößen an Darwins Theorie zweifeln zeigt die folgende Sammlung von Zitaten. Sir Karl Popper, Philosoph: "Weder Darwin noch irgendein Darwinist hat bisher eine tatsächliche kausale Erklärung für die adaptive Evolution eines einzigen Organismus oder auch nur auch eines einzelnen Organs gegeben. Alles, was gezeigt wurde - und das ist schon sehr viel- , ist, daß eine solche Erklärung existieren könnte - das heißt, sie ist nicht logisch unmöglich."
		
		
	 
Poste mal die folgenden Sätze... da wird - soweit ich es richtig in Erinnerung habe - die eigentliche Intention der Aussage klar...
Popper geht es vor allem um die Frage, wie gute Theorien formuliert werden sollen. Er ist sicher kein Gegner der Evolutionstheorie (siehe unten), sondern stellt grundsätzlich klar, dass eine Theorie, die Möglichkeiten beschreibt und nicht falsifiziert ist - aber prinzipiell falsifiziert werden kann - eben eine Theorie ist. 
Popper zufolge können Theorien desweiteren grundsätzlich nicht verifiziert werden, sondern haben Bestand, bis sie falsifiziert werden...
Er überträgt die Evolutionstheorie übrigens sogar auf die Wissenschaft, Mutationen werden zu Theorien bzw. Hypothesen...
Die anderen Wissenschaftler sprechen berechtigte Fragen an, es existieren für viele Entwicklungen keine konkreten Modelle. Es werden jedoch kontinuierlich Modelle entworfen und Indizien gefunden... das dies alles sehr langsam vor sich geht, hat auch mit der Finanzierung der Wissenschaft zu tun, da derartige Grundlagenforschung als wenig gewinnbringend eingeschätzt wird... mit gene-pharming und Proteindesign lässt sich eben mehr Geld machen...
	
	
		
		
			James Brough, Professor für Zoologie an der Cardiff University: "Es scheint in der Vergangenheit Evolutionswellen mit großen Umwandlungen organischer Formen gegeben zu haben... bei denen die natürliche Auslese eine geringe Rolle spielte. Es gibt reichlich Beweise dafür, daß während dieser Evolutionswellen durch Mutationen hervorgerufene Veränderungen nicht zufällig, sondern zielgerichtet waren..."
		
		
	 
Das Zitat finde ich interessant. 
Wem es wirklich um inhaltliche Auseinandersetzung geht, kann hier gerne mal einige "Beweise" des werten Professors auflisten...
	
	
		
		
			Viele Wissenschaftler weisen aber gleichzeitig mit ihren Zweifeln an der herkömmlichen Evolutionstheorie darauf hin, daß ihre Kritik nicht eine Rückkehr zum Kreationismus bedeuten soll. Vielmehr wollen sie die Evolutionstheorie mit den heutigen Erkenntnissen erweitern.
		
		
	 
Ja, und die Evolutionstheorie wird auch kontinuierlich erweitert. Vom "Überleben des best-Angepassten" kann man trotzdem heute immer noch sprechen... Und das ist imho die Hauptaussage von Darwin, dem es nicht um Kriege, Aggression, Lebensraumerweiterung etc. ging, sondern der lediglich herausarbeitete, dass in der Evolution die Arten besser Überleben, die durch ihre genetischen Dispositionen am besten an das konkrete Umfeld, eine sich ergebende ökologische Nische, angepasst sind. 
	
	
		
		
			ich persönlich habe die einstellung, das ich seine militaristische denk u. ausdrucksweise (und da geht es weißgott nicht nur um "fit" oder "struggle"- habe ich aber auch schon gepostet) in direktem bezug zu seiner these sehe und das, für was sie, gerade auf den menschen bezogen, herhalten muß.
ob da von missbrauch zu sprechen ist, ist eine frage- ob diese these nicht zwangsläufig zu einem missbrauch einlädt, eine andere.
seltsamerweise hat das hier, ausser newknow, noch niemand aufgegriffen.
		
		
	 
"to fit" und auch "struggle" sind nicht wirklich militärische Begriffe...
Wenn es euch wirklich um die Person Darwin geht, und nicht um die Theorie (auf meine diesbezüglichen Kommentare ist ja schließlich bisher niemand eingegangen), dann würde ich wärmstens empfehlen, den Originaltext zu lesen, den Hugo de la Smile freundlicherweise verlinkt hat:
http://caliban.mpiz-koeln.mpg.de/~stueber/darwin/werke05/high/IMG_4263.html
Ich verstehe immer noch nicht, ob die Kritiker hier die ET grundlegend anzweifeln wollen, oder ob es ihnen auschließlich um Darwin und seine Darstellung derselben geht. 
Wir sollten so langsam zu konkretenFragestellungen kommen, mir ist die Kritik an Darwin, der ET oder was auch immer noch zu undifferenziert...
Wenn es euch um ausgewählte Persönlichkeiten aus Darwins Umfeld geht, worin gipfeln euere Kritik letztendlich? Und, vor allem: Was wollt ihr erreichen?
Einen kritisch-rational-wissenschaftlichen Umgang mit Theorien, die in der öffentlichen Diskussion bleiben sollten? Da hättet ihr meine Unterstützung.
Oder eine Rückkehr zu anthropozentrischen Weltbildern? Das wiederum würde ich für den grundlegend falschen Weg halten...
	
		
			
				NightHawk schrieb:
			
		
	
	
		
		
			
	
		
			
				hives schrieb:
			
		
	
	
		
		
			Wenn dir also durch ein spontane Mutation sämtlicher Körperzellen plötzlich Flossen wachsen, kannst du dich in die ökologische Nische "Gartenteich" zurückziehen, und dich dabei auf die ET berufen
		
		
	 
Könnte diese plötzliche Mutation denn nicht auch auf eine gezielte Genmanipulation zurückzuführen sein?
		
 
		
	 
Ja, das wäre bei einer deratigen Mutation sogar fast schon wieder wahrscheinlich  
 
Man geht davon aus, dass die Mutationen, die eine Rolle bei der Evolution spielen, in Keimzellen stattfinden - also nur einmal geschehen und sich bei jeder Teilung mit ausbreiten und somit weitervererbt werden.
mfg