Hallo Tortenhuber,
wenn man nach einem Trauma einem blauen Fleck bekommt, ist ein Gefäß geplatzt und Blut ins Gewebe ausgetreten. Sehr individuell ist die Stabilität der Blutgefäße (bei dir scheint wohl ein Wikinger verloren gegangen zu sein 8) ).
Ein weiterer Punkt ist die Blutgerinnung, auf die in den oberen links angespielt wird. Dabei geht es darum, das unser Gerinnungssystem aus einer Vielzahl von Faktoren besteht, die die Dominosteine in einer Pyraymiden- Reihe stehen (der erste wirft zwei um, die wiederum vier umwerfen, usw.). Damit nach einer Verletzung der Gefäßwand (erster Dominostein) nicht das gesamte Blut gerinnt, gibt es ein zweites System, das das Blut flüssig hält. Zwischen diesen zwei Systemen bestehen extrem komplizierte (und zum teil auch noch föllig unbekannte) Wechselwirkungen.
So können hier durchaus schnell Verzögerungen im Ablauf des Faktorenwasserfalls zu einer größeren Blutmenge führen, die nach einem Trauma aus einem Blugefäß raussickert. Das alles ohne, das eine Erkrankung vorliegt, sondern nur als Bandbreite dessen, was wir als Normal definieren. Wobei Frauen oft schneller blaue Flecken bekommen als Männer, was auch an der oft derberen Haut und Bindegewebe der Männer liegt.
Unnormal wird es, wenn man schon bei geringen Traumata blaue Flecken bekommt. z.B. blaue Flecken, ohne das man selber merkt, sich gestossen zu haben. Hier kann man beim Hausarzt relativ einfach einen Gerinnungscheck durchführen (nennt sich Quick, PTT, und Blutungszeit). Wenn einer dieser drei oder mehrere verlängert sind, sollte man eine Gerinnungsambulanz (hat oft nur eine Uniklinik) aufsuchen und die Gerinnungsfaktoren checken lassen.
Gruß Tino