Anzeigen gegen P2P-Nutzer?

Ehemaliger_User

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Jetzt ist es offiziell: Auch deutsche Anwender, die per P2P-Börsen illegal Musik anbieten, müssen sich künftig auf Post vom Staatsanwalt einstellen. Dies hat der deutsche Bundesverband der Phonografischen Industrie (IFPI) heute in Berlin bekannt gegeben.

In einer ersten Klagewelle seien 68 Strafanzeigen erstattet worden, so der Verband in einer Pressemitteilung.
[...]

Laut IFPI wurden Teilnehmer von Tauschbörsen bereits im vergangenen Jahr "über verschiedene Maßnahmen" auf ihr illegales Tun aufgeklärt. Jetzt werden rechtliche Schritte gegen diejenigen eingeleitet, "die sich dadurch nicht von illegalen Musikangeboten abhalten ließen", so der Verband.


Über die IP-Adresse lassen sich illegale Anbieter in Tauschbörsen ermitteln. Provider geben allerdings keine Namen oder Anschriften direkt an die Rechteinhaber bekannt. Aus diesem Grund wurden die 68 Anzeigen gegen unbekannt erstattet.

Die Staatsanwaltschaft habe nun die Provider zur Information verpflichtet und Strafverfahren eingeleitet, so die IFPI. Sobald die Identitäten bekannt sind, wollen die Rechteinhaber Zivilverfahren einleiten und Schadenersatz geltend machen.

Neben Deutschland haben die Fahnder auch Anbieter in Dänemark, Italien und Kanada im Visier.

Tja...
 

Inuyasha

Meister
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Jaja, "Tja...".

Da erhebt sich die Frage, in welchem Maße Datenverschlüsselung und Proxy-Kaskaden hier mehr Anonymität geben können. Oder ob die Entwicklung eines völlig anderen Systems notwendig wird. Ein System das nicht öffentlich ist, sondern nur auf Einladung zugänglich wird.

Ich denke es wird Mittel und Wege geben.

Auch grade diese Diskussion rückt das Thema Datenschutz im Internet mal wieder in den Mittelpunkt und man sollte sich wirklich mal Gedanken machen, ob man nicht lieber in Zukunft JEDE eMail verschlüsseln sollte und für die Kommunikation auch entsprechend codierte Instant-Messenger verwendet.

Das Ganze geht in die Richtung das der Internet-Benutzer mutwillig kriminalisiert wird, eine regelrechte Hexenjagd hat hier begonnen.

Und seien wir doch mal ehrlich: Warum soll ich Geld bezahlen für das, was ich auch umsonst haben kann?? Gesetze hin, legalität her. Da denkt sowieso jeder erstmal an sich selbst zuerst.
 

Grobschnitt

Anwärter
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Hi!

Ich kann nur eins dazu sagen...
behaltet alle euere alten CD´s und LP´s
Da gibt es keine digitalen Signaturen und heimliche Kennungen, und Kopierschutze sind da auch nicht drauf. Und wenn alle Stricke reissen...

es gibt noch immer die Analogaufname und auf jeder Stereoanlage kann ich eine Musik auf Kasette aufnehmen.

Ich kaufe mir CD´s nur dann, wenn sie nicht über 10 € kosten. alles andere lasse ich prinzipiell im Laden stehen. Ich denke gar nicht daran, die Abzocke von der Phono und Filmindustrie auch noch zu unterstützen. (wenn ihr euer Geld zum Fenster rausschmeißen wollt nur zu... das ist euere Sache... Aber nicht mit mir!!
 

Franziskaner

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Grobschnitt schrieb:
Ich kaufe mir CD´s nur dann, wenn sie nicht über 10 € kosten. alles andere lasse ich prinzipiell im Laden stehen. Ich denke gar nicht daran, die Abzocke von der Phono und Filmindustrie auch noch zu unterstützen. (wenn ihr euer Geld zum Fenster rausschmeißen wollt nur zu... das ist euere Sache... Aber nicht mit mir!!

Das ist genau das Problem. Die Musikindustrie müllt uns mit (wohlwollend gesprochen) mittelmässigen Interpreten zu, verlangt aber erstklassige Preise.

Immer mehr Menschen - so wie ich auch - verweigern sich dem Konsum dieses überflüssigen Gedudels á la Alexander & Co. Durchaus zu Recht geht nun der Umsatz der Industrie den Bach hinunter. Wenn ich überlege, dass ich früher pro Jahr ca. 20-30 Platten gekauft habe, wundert mich das selbst. Mittlerweile sind es maximal 2 im Jahr. Und nein, ich besitze kein einziges MP3 File und tausche auch nichts über P2P, sondern ich habe einfach mein Musikkonsumverhalten umgestellt...

Statt nun daran zu gehen, die Fehler der Vergangenheit zu analysieren und attraktivere Produkte / Preise zu kreieren, sucht man sich die Tauschbörsen Nutzer als Sündenbock.

Klar, das Eine muss man deutlich sagen: Die Weiterverbreitung / das Saugen von urheberrechtlich geschützten Werken aus dem Netz ist gesetzeswidrig. Von daher ist ein rechtliches Vorgehen der Industrie erst einmal legitim.

Doch wird es IMHO das Problem nicht lösen. Die Plattenverkäufe werden weiter nach unten gehen, auch wenn die letzte Tauschbörse vom Markt geklagt ist. Durch die strafrechtliche Verfolgung der Nutzer versaut sich die Plattenindustrie das Image beim Endkunden vollends, was auch nicht zu erhöhten Verkäufen führen wird.

Würden RIAA & Co. ihre Energie in bessere Produkte und günstigere Vertriebswege (damit auch attraktivere Preise) stecken, wären meiner Meinung nach die Chancen grösser, den Trend umzukehren. Ausserdem wäre das dem Image wohl zuträglicher, als irgendwelche Teenager wegen ein paar geklauter MP3s vor den Kadi zu zerren.

Aber gut, wenn sie meinen...
 

sheriff_lobo

Lehrling
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Naja, also ich hab die Musik die ich brauche. Kommt sowieso fast nix neues raus das ich mir kaufen würde, bis auf die Ausnahme weniger Bands, die keine Fliesbandmusiker sind.
 

Ehemaliger_User

Ehrenmitglied
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Inuyasha schrieb:
Und seien wir doch mal ehrlich: Warum soll ich Geld bezahlen für das, was ich auch umsonst haben kann?? Gesetze hin, legalität her. Da denkt sowieso jeder erstmal an sich selbst zuerst.
In eben diesem Punkt kann ich nicht zustimmen. Es kommt natürlich auf die persönliche Einstellung des Einzelnen an, so ist Musik für die einen bloß ein nebensächliches Mittel zur Unterhaltung, für die anderen aber wesentlich mehr. Letztere werden wohl auch weiterhin CDs kaufen, während erstere ihr Geld auch in Zukunft für andere Dinge ausgeben werden.
Ich führe mich selbst mal als Beispiel auf: Ich lade mir hin und wieder Musik aus dem Internet herunter, etwa um Bands grob kennenzulernen. Gefällt mir, was ich höre, ist es praktisch beschlossene Sache, dass ich mir in naher Zukunft Alben dieser Gruppe kaufe. Und das hängt nicht nur mit Solidarität zusammen, sondern durchaus auch mit einem Eigeninteresse, dass o.g. Leute, denen Musik mehr oder weniger egal ist, nicht verstehen können: Wenn ich an Perlen wie Anathemas A Natural Disaster, Remedy Lane von Pain Of Salvation oder Dutzende andere CDs denke, dann wäre es geradezu lächerlich und selbstverachtend, sich mit einem gebrannten Exemplar dieser Alben zufriedenzugeben.
Dies ist ein Grund, ein anderer ist die eben erwähnte Solidarität. Wer selbst Musik macht, hat dazu vielleicht eher einen Zugang. Natürlich ist es mir absolut gleichgültig, wie Jeanette Biedermanns finanzielle Situation im Hinblick auf ihre CD-Verkäufe ist, aber es gibt genügend ernsthafte Musiker, die sich durch ihre Musik gerade noch so versorgen können, oder sogar nebenbei noch einer anderen Arbeit nachgehen müssen.

Natürlich wird es nichts bringen, P2P-Börsen zu sperren und die Nutzer zu verklagen. Immerhin lassen sich rund 150 mp3s auf eine CD brennen und von Hand zu Hand weitergeben. In Zeiten von 52-fach-Brennern und mp3-fähigen CD-Playern ist das wohl sowieso der bequemere Weg, kostenlos an Musik zu kommen.
Aber wie sagte John Lennon doch einst: "Musik gehört allen. Nur die Plattenfirmen denken, dass man sie besitzen kann." Ob er das heute auch noch so gesagt hätte?
 

Sensoe

Großmeister
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Hab letztens ne interessante Studie gelesen aus der hervorging dass ein Grossteil der P2P Nutzer mehr geld für CDs ausgeben seitdem sie saugen.(mal schaun ob ich im Netz was dazu finde).
Ich gehör definitiv dazu.

Früher kaufte ich mir vielleicht eine CD im Monat...seitdem meine MP3 Sammlung auf ca.8000 angewachsen ist gebe ich jedoch im Durchschnitt 100-150€ monatlich für meinen Musikkonsum aus.
Allerdings kaufe ich nur Vinyl...und keine CDs.

Ich denke die Musikindustrie sollte sich einfach mehr Gedanken um die Qualität der Veröffentlichungen machen,und vielleicht nicht zig hunderttausende in die Promotion so genannter "Künstler" stecken...sondern eventuell neue Talente fördern...nen anderen Ausweg seh ich nicht..und Umsatzeinbußen von knapp 20% sollten auch dem letzten Plattenboss zu denken geben.
 

Tetsuo

Großmeister
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Immer mehr Menschen - so wie ich auch - verweigern sich dem Konsum dieses überflüssigen Gedudels á la Alexander & Co. Durchaus zu Recht geht nun der Umsatz der Industrie den Bach hinunter. Wenn ich überlege, dass ich früher pro Jahr ca. 20-30 Platten gekauft habe, wundert mich das selbst. Mittlerweile sind es maximal 2 im Jahr.

Also was heute in den Charts keucht und fleucht dürfte man gernicht mehr Musik nenen.
Am besten sind die Leute die auf die Frage was sie für Musik hören sagen: "So die Charts rauf und runter".
Mein Tip einfach "alte" Musik hören (60s,70s,80s). Es gibt aber auch heute noch gute Bands die aber nicht so bekannt sind weil sie nicht in den hochgezüchteten Markt der Musikindustrie passen.
 

Faq

Geselle
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also,irgendwie denkt man bei mp3 diebstahl immer an müllpop a la bohlen,aber der sogenannte "einbruch" zieht sich durch jeglichen musikstil
,ob superstarquatsch oder "tolles underground-gehupe"!,es ist einfach schon so das eine kleine plattenfirma ein bischen vinyl promo macht,und schon landet so ein track,oder mal n´´ganzes album auf irgendeinem server,
ich musste schon die seltsame erfahrung machen,das ein remix den ich anfertigte schon 1 woche(!) nach veröffentlichung runterzuladen war ,in dem fall war es für mich nicht so wild eher für den originalurheber,aber tatsache ist,das gerade kleine bis mittlere label sich nicht allzulange so einschenken lassen können..
kürzlich habe ich post von meinem verlag bekommen,eine kleine unterschriftensammlung gegen einen entschluss der phonoindustrie,das künstler in zukunft bis zu 50% (!!) weniger lizenzen auf ihre tonträger bekommen sollen,das ist die reaktion der labels,
irgendwie sind die dummen doch immer die künstler
soll man alles nur noch umsonst machen?
das geht sicherlich auch,aber ein professionelles studio (damits auch wirklich klingt) kostet ne menge,die anschaffungen,bis zur unterhaltung der umstands kosten ist nicht wenig
es ist wahr das nur noch eine handvoll im moment überleben können,bei uns in hamburg haben unzählige studios einfach dicht gemacht
da die majors eh ein paar zugpferde haben (bsp:chartschrott) die genung kohlen reinschütten.
glücklicherweise sehen viele noch kein sinn darin werbemusik oder soundtracks zu kopieren,ein schwer zugänglicher markt,aber ausser wieder ne band zu gründen,und sich durch auftritte zu finanzieren
ist da nicht mehr viel drin.
 

Sensoe

Großmeister
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@ Faq

kann Deine Meinung nicht ganz teilen,
dort wo ich meine MP3s beziehe (IRC Netzwerk) wissen die meisten Künstler dass man sie dort kostenlos runterladen kann.
Und wie sind die Reaktionen?Fast durchweg positiv, denn sie wissen dass es für sie die einfachste und mit beste Art der Promotion ist.
Mag vielleicht am Genre liegen, aber ein Grossteil der Künstler dort wurde früher in Deutschland nichtmal veröffentlicht,weil sie schlichtweg niemand kannte.
Durch das Medium Internet ist es aber quasi jedem möglich sich zu informiern,umzuhörn und eben auch an den tiefsten "underground"ranzukommen.
Und gerade viele kleine Labels profitiern davon meiner Meinung nach.
Ich glaub nicht dass der Independent/Instrumental/Abstract HipHop Markt jemals ähnliche Verkaufszahlen vorzuweisen hatte wie in den letzten Jahren...
 

dkR

Forenlegende
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Ich sehe da eher die technscihen Probleme für die Musikindustrie. Wie wollen die die Polizie dazu bringen, die Verbindungsdaten rauszurücken? Um Anzeige erstatten zu können, muß man ja erstmal wissen gegen wen, was wiederum das Problem aufbringt, woher wissen die, dass ich soundso viele MP3s sauge? Mit legalen Mitteln dürfte das nicht gerade einfach werden, oder? Oder verklagen die Vorsichtshalber halb Deutschland, die Polizei stellt das Verfahren ein und die Industrie macht einen Privatprozess um Schadensersatz auf? Was wiederum das Problem bringt, wie hoch war der Schaden? Die Theorie, dass man jedes Lied das man saugt sich sonst gekauft hätte, sit ja wohl nicht haltbar. Und wie wird dann der Schaden durch Uploads beziffert?
Mit US-Gerichten kann man da mal locker ein paar Millionen fordern, hierzulande sehen das die Richter wohl nicht ein.
Fragen über Fragen...
 

ZeroC0oL

Geselle
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Wie schaut das eigentlich zur zeit mit der rechtilichen lage bei den Ip adressen aus? Können die provider die herausgabe der IP noch immer verweigern aus datenschutzgründen oder hat sich das geändert?
 

_Dark_

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@zerocool
die dürfen das rausgeben, aber nur dann, wenn es sich nicht um einen zivilrechtlichen prozess handelt.
das heißt, du brauchst ne anzeige vom staat, wenn nur die industrie gegen dich klagt, dann rücken sie die ips nicht raus.

@all
was hat all das damit zu tun, dass die telekom angeblich den traffic aufzeichnet??
droht da gefahr??
 

Fetzy

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"Freenet" speichert grundsätzlich nicht die IP-Adressen.
Zumindest nicht wenn man eine DSl-Flat hat.
Ist auch kein Provider gesetzlich dazu verpflichtet....noch nicht.

Wer also über Freenet saugt,hat (vorerst) nix zu befürchten.
 

elvissa

Meister
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hat schon mal einer von euch versucht über phonline musik zu kaufen?
ich war da jetzt mal auf der seite, um mal zu schauen was da so ist.
abgesehen davon, dass die auswahl echt bescheiden ist, wenn ich das richtig verstanden habe muss man sich da nen player runterladen (wow, umsonst!! die musikindustrie ist so gut zu uns, umsonst software! toll! noch mehr schrott auf hd!)
heisst das, das ich nur mit dem teil die musik hören kann, aufm rechner?
weil, das ist bestimmt nicht so toll wie mein itunes, was anderes kommt mir nicht auf platte, und hässlich ist es wahrscheinlich auch.

schon mal jemand ausprobiert?
 

Gaara

Erleuchteter
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Selber schuld kann ich da nur sagen. Und ja, ich vergleiche Downloads mit Klauen.
 

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