Anschlag auf Passauer Polizeichef

Ein_Liberaler

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Den Eindruck, daß Manichl es übertreibt, wenn er nicht sogar den Mißbrauch der Polizei als Waffe im politisch-gesellschaftlichen Kampf duldet, kann man zwar bekommen, ich erlaube mir aber den Hinweis auf § 145d StGB. Manichl hat nicht nur Karriereaussichten, vielleicht auch politische, sondern auch eine komfortable Pension zu verlieren.
 

Sedge

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Dass ein Mann mit einer angeblich derart auffälligen Tätowierung immer noch nicht gefunden sei oder vor der Tat aufgefallen sei, lasse nur zwei Schlüsse zu: Entweder stamme er nicht aus der bayerischen Extremisten-Szene - oder es handle sich nicht um einen Rechtsradikalen. In der Soko verteidigt man sich unterdessen mit dem Hinweis, man habe stets in alle Richtungen ermittelt. Die frühe Festlegung der Politik auf einen rechtsextremen Täter erschwere jedoch die Arbeit.



:k_schuettel: Der Herr mit dem Schlangentattoo fehlt wohl immer noch...
 

Sedge

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Angeblich gebe es einen Rekord ebi rechtsradikalen Straftaten im Jahr 2008.

Jetzt mein ich aber mich zu erinnern, dass es vor kurzem prompt eine Abgeordnete gab, die sowas behauptet hat, sich damit aber prompt auf die Nase gelegt hat: Die Zahlen gehen nämlich zurück.

Kann das wer bestätigen?
 

vonderOder

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sedge schrieb:
Jetzt mein ich aber mich zu erinnern, dass es vor kurzem prompt eine Abgeordnete gab, die sowas behauptet hat, sich damit aber prompt auf die Nase gelegt hat: Die Zahlen gehen nämlich zurück.

Kann das wer bestätigen?
unter http://www.mvregio.de/nachrichten_d/139518.html ist folgendes zu lesen
Zahlreiche Fälle rechter Gewalt im Osten - Leichter Rückgang in 2007
12.06.2008: Potsdam/MVregio Beratungsstellen für Opfer rechtsextremer Gewalttaten in Ostdeutschland und Berlin haben im vergangenen Jahr 861 rechtsmotivierte Gewalttaten gezählt.
Das seien deutlich mehr als in den Jahren 2003 bis 2005, teilte der Verein Opferperspektive am Mittwoch in Potsdam mit. Im Vergleich zu 2006, als 904 Taten registriert wurden, zeichne sich aber ein leichter Rückgang ab. Allerdings sei zu erwarten, dass sich die Zahl der Gewalttaten für das Jahr 2007 durch Nachmeldungen noch erhöhen werde.
Wie in den Vorjahren wurden die meisten Fälle in Sachsen gezählt: Dort waren es 306, 64 mehr als im Vorjahr. Es folgten Sachsen-Anhalt (151/2006: 200), Brandenburg (137/140), Berlin (122/171), Mecklenburg-Vorpommern (78/103) und Thüringen (67/48 ). Die Beratungsstellen gehen aber zusätzlich von einer hohen Dunkelziffer aus.

http://www.welt.de/politik/article1...mt_dramatisch_zu.html#test_one_contents544929 schreibt:
Linke Gewalt nimmt dramatisch zu
politisch motivierten Straftaten aus dem linken Spektrum stiegen im Jahr 2007 massiv an. die höchsten Werte seit 2001 sowohl bei den Straftaten insgesamt als auch bei den Gewaltdelikten. Die links motivierten Straftaten stiegen um 9,4 Prozent auf insgesamt 5866 Delikte an, die Anzahl der Gewalttaten wuchs um 3,1 Prozent auf 1247.
 

Ein_Liberaler

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Die Zunahme der rechtsextremen Straftaten wird darauf zurückzuführen sein, daß Wandschmierereien nach neuester Vorschrift automatisch als rechtsextreme Straftat gezählt werden, wenn sie inhaltlich so eingeschätzt werden. Früher mußte es Hinweise auf den Täter geben. Bei rechtsextremen Straftaten muß es sich also nicht mehr um Straftaten von Rechtsextremen handeln. Die bisherige Praxis war als Skandal empfunden worden.

Was die hunderten von Gewalttaten angeht, habe ich irgendwo gelesen, daß dem 17 Haftbefehle gegenüberstehen sollen, diese Zahl rückt die Schwere dieser Delikte vielleicht ins rechte Licht - wenn sie jemand bestätigen kann.
 

Winston_Smith

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Wandschmierereien nach neuester Vorschrift automatisch als rechtsextreme Straftat gezählt werden

Was für eine schwachsinnige Regelung. Als ob es gleich eine rechtsextreme Straftat ist, wenn z.B. ein halbtarker Vollidiot ein Hakenkreuz auf seine Schulbank malt.

Dagegen kann man auf jedem Flohmarkt Sowjetorden und in jedem zweiten Klamottenladen Che-T-Shirts kaufen.

:don:

ws
 

jones

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aber winston, che war ja auch links und damit einer von den guten.

während ja ganz logisch konservative bis rechte politiker nie zu den guten gezählt werden.

und das jetzt jedes hakenkreuz zu den rechten straftaten gezählt wird kann man auch verstehen, schließlich muß doch der öffentlichkeit gezeigt werden, daß die rechten straftaten ansteigen und deshalb mehr geld für den kampf gegen rechts bereitgestellt werden muß.
 

Sedge

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Also da passiert ja auch nix vernünftiges. Andere Zuständigkeiten, vermutetes Familiendrama, gefälschte Briefe, jetzt ist nicht mal mehr der Tätowierte verdächtig... Ob da noch was rauskommt :hmmm:
 

Ein_Liberaler

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Immerhin erfahre ich zwischen den Zeilen, daß die Beschreibung der Tätowierungen gar nicht vom Polizeichef stammt (die Unstimmigkeiten zwischen seinen genauen und ungenauen Angaben hatten ja immer für Zweifel gesorgt) sondern von irgendeiner Wichtigtuerin nach der Maxime "Wat is hier passiert? Ick bin Zeuje!" Manichl hat wohl schlicht keine brauchbare Beschreibung liefern können, auch nachvollziehbar.
 
G

Guest

Guest
Zweifel an Mannichls Glaubwürdigkeit wachsen
Nun soll der Ablauf der Tat anhand der Stichverletzung von Spezialisten rekonstruiert werden

Nach mehreren Medienberichten wachsen die Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Passauer Polizeipräsidenten Alois Mannichl....

Im Laufe der Ermittlungen tauchten allerdings zunehmend Ungereimtheiten auf, welche diese Schilderung in Frage stellen. Mittlerweile wird angeblich nicht nur die Glaubwürdigkeit des Polizeichefs immer öfter angezweifelt, sondern auch die Möglichkeit einer Beziehungstat in Betracht gezogen. In Frage kämen hierfür unter anderem Mannichls Ehefrau und seine beiden erwachsenen Kinder.

...Danach gingen bisher zwar "mehr als 470 Hinweise" ein, die jedoch sind offenbar so unbrauchbar, dass die ausgeschriebene Belohnung von 5.000 auf 20.000 Euro angehoben wurde. Nun sollen Spezialisten den Ablauf der Tat anhand der Stichverletzung rekonstruieren. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann, der unter Berufung auf die Tat eine stärkere Überwachung des Internets angekündigt hatte, riet dem Polizeichef währenddessen, sich nicht mehr in der Öffentlichkeit zu äußern.
http://www.heise.de/tp/blogs/6/122377

Desweiteren ist zu erfahren:

Nun heißt es, Mannichl sei dem Mann mit dem Messer im Bauch noch nachgerannt, habe gesehen, wie er zur Straße lief und um die Ecke bog. Dann sei Mannichl zu seinem Haus zurückgegangen, auf der Schwelle zusammengebrochen und habe sich das Messer selbst herausgezogen.

Bei den Ermittlern geht man jetzt davon aus, dass das Zusammentreffen von Opfer und Täter mindestens eine Minute, wenn nicht länger gedauert haben muss. Bisher war von Sekunden die Rede, was auch erklären sollte, warum das Opfer keine genaue Täterbeschreibung abgeben konnte.

...Sämtliche Familienangehörige seien vernommen, ihre Aufenthaltsorte zur Zeit der Tat anhand der Funkzellenanalyse ihrer Mobilfunktelefone überprüft worden.

....Eisenmenger überprüft auch das Messer, auf dem offenbar noch immer keine Fremdspuren gefunden wurden.

...
Quelle: Süddeutsche Zeitung

Mittlerweile wurde zugegeben, daß das Münchener Paar, das verhaftet wurde, zur Tatzeit auf einer Veranstaltung war, die der VS beobachtete. :roll:
 

Winston_Smith

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Mittlerweile wurde zugegeben, daß das Münchener Paar, das verhaftet wurde, zur Tatzeit auf einer Veranstaltung war, die der VS beobachtete

Wieso rollst Du mit den Augen? Es gab Hinweise, das Paar wurde verhaftet, hatte ein Alibi und der VS hat es bestätigt. Finde ich jetzt nicht ungewöhnlich. Oder geht es darum, dass der VS eine Veranstaltung beobachtet?

Ich finde die gesamte Aktion "Mannichl" eigentlich nur noch peinlich. Schlimmer wäre nur noch ein bundesweiter Aktionstag zum Kampf "Gegen Rechts" gewesen. Mit Lichterketten und allem PiPaPo.

ws
 

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