Anarchie

innerdatasun

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19. Juli 2002
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Wenn ich Dich richtig verstehe, möchtest Du das wirkliche Leben möglichst weitgehend abschaffen und dem Menschen Triebbefriedigung stattdessen in einer virtuellen Scheinwelt bieten.

Von wirklichem leben abschaffen kann so nicht die rede sein.
Aber da der mensch seine triebe durch sublimierung nicht unter kontrolle halten kann, kommt es so ständig zu reibungen. Das ist ja auch in ordnung- zumindest was das erkenntnispotential betrifft, was hinter reibung und konflikt stehen kann. Reibung und konflikt ist wichtig, nur nicht mit der imensen verlustrate die damit verbunden ist.
Aber die scheinwelt kann denselben effekt haben wie eine künstlich gespielte szene in der realität. Wenn wir eine konfliktszene in einer therapheutischen gruppe nachinszenieren sprechen wir ja auch nicht von scheinsitution - obwohl es eigentlich eine ist.
Wir testen geräte für den alltag in den labors auf ihre tauglichkeit und denken damit die wirkliche situation unter der sich das gerät später befindet nachempfunden zu haben. Aber ist dies nicht auch eine scheinrealität/welt ?


Welchen Sinn soll die Matrix haben, wenn wir nur acht Stunden am Tag, statt zu schlafen, in ihr leben? Bieten die übrigen 16 Stunden nicht genug Konfliktpotential?

Ja sollen wir uns denn den ganzen tag drin aufhalten. Die realitätsebene, ist die ebene in der sich das dort gelernte wiederspiegelt. Sicherlich ist durch die fehlemde komplexität in den hemensisphären auch das konfliktpotential gemindert. Trotzdem wird dort wo sich menschen aufhalten, automatisch auch immer konflikt zusätzlich entstehen.



Wie soll das technisch möglich sein?

Was willst du jetzt genau hören ? Technische details ? Kann ich dir nicht geben - Vielleicht eine bildliche vorstellung davon.
Nur soviel - zu gegebener zeit wird es sicherlich technisch möglich sein. Wie dies im detail aussieht werden sich dann die dafür zuständigen köpfe schon auch überlegen.


Was hat das mit Anarchie zu tun? Das Leben außerhalb der Matrix kann doch eigentlich auf jede denkbare Art organisiert sein.

Meiner meinung nach eben nicht, wenn du dir nochmal die argumentation durchliest die für eine bestimmte und komplett anders ausgerichtete soziospähre spricht.
Sicherlich ist dies nicht das idealbild wie man es sich stellvertretend für einen utopischen entwurf ausmalen mag. Es geht auch nicht darum das idealbild zu entwerfen, sondern den nächst notwendigen schritt zu sehen der sich aus der momentanen situation ergibt. Dieser notwendige schritt ist nicht ein shangria- la, wo wir uns die trauben in den mund werfen, sondern eine harte und ehrliche analyse unserer situation als zivilisation.
 
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