Nur nochmal 2cents zu Amoklauf vs Terroranschlag.
Der jetzige in München war ein Amoklauf, mit vergleichbaren Motiven scheinbar, wie bei anderen Amokläufen - Einzelner Täter, der aus persönlichen Motiven handelt.
- Oder ist es doch nicht so einfach? Ohne Diskussion ist hier (letzte Seite) Breivik als Amokläufer eingeordnet, das fand ich lustig: Die Einordnung ist mehr als alles andere ein politisches Statement: Das war zwar ein Einzeltäter, aber er selbst sieht sich als Teil einer größeren Bewegung und führt eine politische Motivation an für das Massaker - die Bezeichnung als Amoklauf spricht ihm diese Legitimation ab und klassifiziert ihn als Einzeltäter mit persönlichen Motiven - eine Frage der Sichtweise. (Nebenbei, er wurde vom Gericht wegen Terrorismus und vorsätzlichen Mord angeklagt).
Und dann der "Amoklauf" in der Bahn nahe Würzburg: Ist es so lange ein Amoklauf, wie er vermutlich allein gehandelt hat, oder ist es bei jemandem, den als Motivation IS-Ideologie antreibt dann automatisch Terror?
Ich meine nur, angesichts dieses Chaos, wir (=die Gesellschaft, die Medien) sind ziemlich inkonsequent in der Bezeichnung. - Was an sich ja egal wäre, aber die Bezeichnung ist ja Spiegel der Bewertung, Einordnung und der Art, wie die Gesellschaft insgesamt damit umgeht im Nachhinein; auch Reaktionen sind andere.
Und zu den ganzen Panik-Meldungen: Vielleicht/wahrscheinlich gibt es auch bewusste Panikmache, aber die allermeisten, kann ich mir vorstellen, sind einfach aus dem Moment heraus entstanden: Menschen wissen, dass etwas passiert ist, sind enorm aufmerksam an der Grenze zur Panik und da kommt eine erklekliche Anzahl Fehleinschätzungen heraus. In früheren Zeiten hätten diese "Panik aus dem Nichts" keine so weite Verbreitung gefunden und nur die Menschen in direkter Nähe betroffen. Durch die Vernetzung aber konnte sich die ganze Panik auf viel mehr Menschen übertragen (die dann nochmal mehr sensibilisiert waren für Gefahren -> noch mehr Fehleinschätzungen vermeinticher Gefahren und Panik)...