Alltag an deutsche(n)r Schule(n)

gaia

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Wenn das nicht vorhanden ist, fehlts halt schlichtweg am IQ und Sozialer Kompetenz.
Naja...ich würde den IQ da raus nehmen....
denn jemand knn absolut gebildet sein und emotional rückständig.,,,

Klar- wenn der deutsche Papa zu seinem Kind sagt "Kuck mal, da draussen läuft die Aisha...die trägt jetzt sogar Kopftuch, wie doof ist das denn....?"
....und diese Einstellung (die ich hier nur duch ein Bsp zeigen will) sich durch die Erziehung eines Kindes wälzt, wird dem Sohn gleich mal ein Vorurteil mit auf den Weg gegeben.....und Ablehnung anstelle echten Interesses...
Und wenn der muslimische Papa sagt:
"Schau mal die Katrin, was für eine Schlampe, siehste unsere Mädchen würden sich nie so zeigen...!!!" passiert das Gleiche.
Soziale Projekte führen von einen selbst weg....dazu für andere etwas zu tun, gemeinsam mit Menschen die völlig anders sind als man selbst.
Aber eben auch interessiert daran sich selbst einzusetzen, für eine gemeinsame Idee( helfen) . Ich meine, dass führt zusammen. Man selbst rückt in den Hintergrund. Und man stellt dann fest- das die Aisha nicht doof ist und die Katrin keine Schlampe.
An den Zuständen Zuhause, kann man nicht wirklich was ändern. Das was Zuhause passiert kann sich nur durch die Kinder ändern. Oder deren Kinder.
Denke ich irgendwie....
 

Themis

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Levitt sieht -wie Du schon geschrieben hast - eine Beziehung zwischen Einkommen und Namen bzw. aufgrund der starken Korrelation zwischen Einkommen und Bildung, eine Beziehung zwischen Bildung und Namen.

Und er sagt, dass die meisten Eltern Namen wählen, die ihre eigenen Erwartungen in Hinblick auf das spätere Leben des Kindes erfüllen, weshalb Namen, die aktuell in der Oberschicht populär sind im Laufe der Zeit nach unten weiter gereicht werden, während sie in der Oberschicht wieder unpopulär werden.

Die Kevins und Mehmets könnten also in 20 Jahren ihre Kinder z.B. Sophie, Ben oder meinetwegen Ernst August nennen.




Levitt meint ja auch, dass es bei einer Bewerbung von Vorteil sei, keinen gängigen Schwarzennamen zu benutzen (auch weil Fotos bei Bewerbungen in den USA unüblich seien). Das ist ja in Deutschland laut irgendwelchen Studien angeblich nicht anders, nur das hier dann eher Araber, Türken und Kurden im Fokus sind.

Desweiteren sagt er, wenn ich mich recht entsinne, dass es auch sein könnte, dass der Nachteil einer Bewerbung mit einem gängigen Schwarzennamen daher rühre, das es eine Korrelation zwischen dunkler Hautfarbe, sozial schwacher Herkunft und schlechter Ausbildung gäbe und man daher bei einer Ablehnung einer Bewerbung eines Arbeitssuchenden mit gängigem Schwarzennamen nicht pauschal davon ausgehen könne, dass der Arbeitgeber ein Rassist sei. Müsste es nochmal nachlesen... :gruebel:

Letztendlich läuft es halt (nur) über die Bildung.

P.S.
war da nicht noch der Vermerk, dass alle Kinder, die in Kalifornien in irgend einem Jahr auf die Welt kamen und Harvard hiessen schwarz waren und alle, die Yale genannt wurden, weiße waren?
Montgomery C. Burns lässt grüßen :lol:
 

Themis

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gaia schrieb:
Soziale Projekte führen von einen selbst weg....dazu für andere etwas zu tun, gemeinsam mit Menschen die völlig anders sind als man selbst.
Aber eben auch interessiert daran sich selbst einzusetzen, für eine gemeinsame Idee( helfen) . Ich meine, dass führt zusammen. Man selbst rückt in den Hintergrund. Und man stellt dann fest- das die Aisha nicht doof ist und die Katrin keine Schlampe.
An den Zuständen Zuhause, kann man nicht wirklich was ändern. Das was Zuhause passiert kann sich nur durch die Kinder ändern. Oder deren Kinder.
Denke ich irgendwie....
Ich denke auch, dass sowas auf alle Fälle nicht Schaden kann, wenn die Kinder mal von früh auf "das Fremde" kennen lernen würden.

Das Kinder mit verschiedener Herkunft (egal ob sozialer oder ethnischer) länger zusammenbleiben sollten war ja u.a. ein Argument für die Schulreform in Hamburg.
Allerdings kann ich es verstehen, wenn Eltern ein ernsthaftes Interesse daran haben, dass das Niveau im Unterricht ihrer Kinder nicht unnötig lange auf niedrigem Standard versackt.
Ist halt ein schwieriges Thema.
 

Ein_Liberaler

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Ich wollte eigentlich darauf hinaus, daß gegenseitige Vorurteile (bzw. asymmetrische Information) eine ganze Bevölkerungsgruppe auch faktisch so ins Abseits drängen können, daß sie aus nachvollziehbaren Gründen mit Mißtrauen betrachtet wird. Bei einem Kevin oder Mehmet oder bei einer Jazmin (in vier Schreibweisen unter den zwanzig häufigsten "schwarzen" Mädchennamen) läuten zu Recht die Alarmglocken des Personalchefs, weil die betreffende gesellschaftliche Gruppe tatsächlich im Schnitt weniger attraktiv für Arbeitgeber ist, und die entsprechenden Nachteile haben auch die Angehörigen der Gruppe zu tragen, die den Vorurteilen in keiner Weise entsprechen.

(Quasi eine Vertiefung meiner Aussage: Solange nacht Ethnie schnellentschieden wird, haben Ethnien unter ihren schwarzen Schafen zu leiden.)

Nehmen wir als anderes Beispiel die Hauptschulen. Hauptschüler werden nicht gern genommen, also gibt es auch zwei Reaktionef: Möglichst nicht auf einer Hauptschule landen, und wenn man auf einer gelandet ist, resignieren. Was den "Marktwert" eines Hauptschülers nur noch senkt.
 

gaia

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Allerdings kann ich es verstehen, wenn Eltern ein ernsthaftes Interesse daran haben, dass das Niveau im Unterricht ihrer Kinder nicht unnötig lange auf niedrigem Standard versackt.
Ist halt ein schwieriges Thema.
ja-sehe ich auch so...auf der einen Seite möchte man, dass das eigene Kind - auf der Hauptschule- soviel wie möglich mitbekommt. Damit es zB auf dem zweiten Bildungsweg seinen Weg gehen kann oder eben damit es die bestmöglichen Chancen erhält...
Auf der anderen Seite, sind da aber auch die Kinder, die echte Probleme haben sich in irgendeiner Form mit dem Lernen zu beschäftigen
:?!?: und die, die lernen würden extrem daran gehindert werden , weil der Lehrer, mit den Ersteren beschäftigt ist.
Also muss ein Lehrer einen Mittelweg finden, vorrausgesetzt er will das überhaupt....und dabei bleiben Kinder auf der Strecke....
Es läuft ja schon irgendwie darauf hinaus, dass irgendwas etwas an unserem Schulsystem nicht stimmt.

Nehmen wir als anderes Beispiel die Hauptschulen. Hauptschüler werden nicht gern genommen, also gibt es auch zwei Reaktionef: Möglichst nicht auf einer Hauptschule landen, und wenn man auf einer gelandet ist, resignieren. Was den "Marktwert" eines Hauptschülers nur noch senkt.
Hmmm.... also, an der Hauptschule( -hier/ Bayern) hat man bis zur 9. die Möglichkeit - über den 2. Bildungweg- bis zum Studium zu gelangen.Man muss nur Leistung bringen....und richtig lernen.
Trotzdem bleibt das Problem des Anspruchs, das an potenzielle Auszubildende gestellt wird... :sad:
Übertrieben geschrieben: lieber einen Bäckerlehrling mit Abi- als einer der nur Quail hat....
 

Ein_Liberaler

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Naja, wer von der Haupt- auf die Realschule oder aufs Gymansium wechselt, verbessert damit auch nicht den Ruf derjenigen, die das nicht geschafft haben, im Gegenteil.
 

Helika

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@Gaia:

Nicht nur in Bayern ist es möglich, nach der Hauptschule bei entsprechend guter Leistung bis zum Abi und Studium zu kommen. Ich behaupte mal, dass es in Rheinland-Pfalz sogar weit einfacher ist, da wir hier keine Abschlussprüfungen haben (wenn ich noch aktuell informiert bin).

Also:
Hauptschule bis 9. Klasse.
10.Klasse mit Realschulabschluss abschließen.
Weiterführendes Gymnasium - 12. Klasse Fachabi oder bis 13. Klasse Abi
(Fach-)Studium

Alternative:
Hauptschule bis 9. Kasse
Handelsschule (oder vergleichbare) - in 2 Jahren bis zum Realschulabschluss
Fachgymnasium
Fachstudium


Voraussetzung: Ausreichend gute Leistungen.
Zumal es bei uns in RLP in den Hauptschulen zumindest für die Hauptfächer auch A- und B-Kurse gibt, wodurch noch einmal eine Unterscheidung im Leistungsstand getroffen werden kann.


Ich frage mich da einfach, wo das Problem bei unserem Schulsystem liegen soll? Durchlässig genug ist es, dass man von der Hauptschule ohne Probleme (die entsprechenden Leistungen vorausgesetzt) noch bis zum Studium kommen kann. NUR: wer keine Leistung bringt, dem kann auch nicht geholfen werden.


Ich arbeite wie gesagt für eine berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme, in deren Zug man auch seinen Hauptschulabschluss nachholen kann. Im Allgemeinen scheiden 2/3 der Teilnehmer schon vor dem Abschluss aus. Mag sein, dass jeder einen Anspruch auf einen Hauptschulabschluss hat, aber dafür muss man dann doch noch etwas tun.

oder wie eine meiner Kollegin einmal über unsere Schüler meinte:

"Das ist, als würde man Mund-zu-Mund-Beatmung machen - und die pressen dabei noch die Lippen zusammen." (und das von einer der geduldigsten und umgänglichsten Lehrer die ich kenne!).


Bleibt die Frage: Wenn's also nicht am Schulsystem liegt, woran könnte es denn sonst liegen?
 

gaia

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Ich frage mich da einfach, wo das Problem bei unserem Schulsystem liegen soll? Durchlässig genug ist es, dass man von der Hauptschule ohne Probleme (die entsprechenden Leistungen vorausgesetzt) noch bis zum Studium kommen kann. NUR: wer keine Leistung bringt, dem kann auch nicht geholfen werden.

Naja- so wie es auschaut fallen eine Menge Jugendlicher durchs Raster.
Kinder die ein schlechtes deutsch sprechen, Kinder die sich für grosse Klassen nicht eignen oder Kinder mit Lernproblemen zB.
Dazu kommt, dass ich immer wieder Lehrer kennengelernt habe, die sich für den Umgang mit Kindern eigentlich gar nicht eignen würden- weil ihnen jedes Verständniss für sie fehlt. Weil sie überfordert sind oder überarbeitet oder schlichtweg mit einer Klasse nicht fertig werden.
Kindern die Schule und das Lernen nahezubringen, sollte in den ersten Jahren ( auch ) durch das erzieherische Wirken der Lehrer passieren. Eben weil es oft Zuhause nicht passiert.
Ich finde auch, dass dieses Aufteilen in Gymnasiast, Realschüler, Hauptschüler zu sehr in Gruppen aufteilt und in Schubladen steckt.
Naja, wer von der Haupt- auf die Realschule oder aufs Gymansium wechselt, verbessert damit auch nicht den Ruf derjenigen, die das nicht geschafft haben, im Gegenteil.
Ja, das stimmt wohl :-(
 

Helika

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gaia schrieb:
Kindern die Schule und das Lernen nahezubringen, sollte in den ersten Jahren ( auch ) durch das erzieherische Wirken der Lehrer passieren. Eben weil es oft Zuhause nicht passiert.

Meiner Erfahrung nach ist es leider absolut utopisch zu verlangen, dass die Schüler die Kinder in den ersten Jahren für das Lernen begeistern. Zum einen ist der Zug längst abgefahren, wenn die Kinder in die Grundschule kommen, da müsste man eher spielerisch in den Kindergärten ansetzen, wenn man versuchen möchte Versäumnisse des Elternhauses abzufangen.
Ebenso frage ich mich, wie Frau Lehrerin es schaffen soll, den Kindern Freude am Lernen zu vermitteln, wenn sie 30 Kinder in einer Klasse hat, davon je nach Schule bis zu 80% Ausländerkinder, die in nicht seltenen Fällen schon am Sprachverständnis scheitern. Hier wäre mehr Unterstützung für entsprechende Klassen gefordert.

Ich finde auch, dass dieses Aufteilen in Gymnasiast, Realschüler, Hauptschüler zu sehr in Gruppen aufteilt und in Schubladen steckt.

Ich halte das Schubladendenken für das Problem, nicht die Aufteilung der Schüler nach Leistung. Ich war z.B. eine eher faule Schülerin. In der Hauptschule hätte ich sicher bessere Noten gehabt, aber wäre nicht ausreichend gefordert worden, um mich so zu verbessern, wie mir dies auf dem Gymnasium möglich war.

Naja, wer von der Haupt- auf die Realschule oder aufs Gymansium wechselt, verbessert damit auch nicht den Ruf derjenigen, die das nicht geschafft haben, im Gegenteil.
Ja, das stimmt wohl :-(

Den Ruf der Hauptschulen haben die Ausbildungsbetriebe ruiniiert, die anfingen nach immer höheren Bildungsabschlüssen für Ausbildungsverträge zu verlangen.
 

wintrow

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Naja als Ausbilder möchte ich auch schon jemanden haben der eins und eins zusammen zählen kann. Also bitte die Faulheit der Schüler nicht auf die Ausbildungsbetriebe abwälzen. Jeder hat seine Chance. Wer in der Schule kein Bock hat muss halt später mit den Konsequenzen rechnen. So einfach ist das.
 

Helika

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@Wintrow:

Ich bezog mich auf die Gier der Ausbildungsbetriebe nach möglichst hohen Schulabschlüssen, nicht nach möglichst guten Leistungen.

Wie kann es sein, dass ein hohes Vorstandsmitglied der Deutschen Bank einer Gruppe zum Einstellungstest vorgeladener mit der Aussage entgegentritt "Irgendwelche Realschüler dabei? Sie können sowieso gleich vergessen, hier einen Ausbildungsplatz zu bekommen." Wieso wurden sie dann für den Einstellungstest eingeladen - zu dem es sicher eine Vorauswahl auch nach Noten und Eignung gab?
Für viele Ausbildungsberufe wären Realschulabschluss oder auch guter Hauptschulabschluss (und ich meine damit auch von den Leistungen her gut!) ausreichend. Dennoch lechzen viele Unternehmen offenbar danach, die Stellen mindestens mit Realschulabschluss - bei Voraussetzung Realschulabschluss aber noch lieber mit einem Abiturabgänger zu besetzen.

Das in vielen Fällen auch Hauptschulabgänger ausreichend Vorkenntnisse gehabt hätten, wird dabei ignoriert. Dies hat dazu geführt, dass viele Eltern ihre Kinder doch garnicht mehr auf eine Hauptschule schicken wollen (und das schon vor über 20 Jahren so gewesen) weil sie Angst hatten, der Sohn/das Töchterchen bekommt selbst mit guten Leistungen bei einem "nur Hauptschulabschluss" keinen Ausbildungsplatz.


Von daher noch einmal: Die Ausbildungsbetriebe waren auch gut selbst daran beteiligt, den Ruf des Hauptschulabschlusses so zu ruinieren.


[Edit] Den Todesstoß bekommt der Hauptschulabschluss jetzt allerdings von unserer Politik versetzt: Jeder habe ein Recht auf einen Hauptschulabschluss. So die Ansage der Politiker. Dies erzeugt offenbar einen hohen Druck auf die Lehrer, die bei zu hohen Durchfallquoten zur Rechenschaft gezogen werden. Und daher lieber alles was noch irgendwie geht durch den Hauptschulabschluss schleifen, um Ruhe zu haben.

Hier wäre anstelle dem "Recht auf Abschluss" eher eine geeignete Förderkampagne hilfreich gewesen.
 

Goatboy

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Helika schrieb:
Lehrer, die bei zu hohen Durchfallquoten zur Rechenschaft gezogen werden
Das wiederum halte ich, unabhängig vom Schulzweig, für diskussionswürdig. Eine objektive Vergleichbarkeit wird man in der Schule sicher nie erreichen können, aber die Bewertung der Schüler darf doch auch keine reine Lotterie sein, die zu wesentlichen Teilen davon abhängt, welchen Lehrer sie abkriegen. Wenn man sieht, dass die Noten, die Lehrer Schmidt vergibt, im Durchschnitt um 0,8 schlechter als die bei Lehrer Meyer sind, ist die Vergleichbarkeit dahin, dann verliert das Zeugnis - ob nun im ersten Halbjahr der achten Klasse oder das Abschlusszeugnis im Abi - einen Teil seiner Aussagekraft. Und so wie ich das, subjektiv, aus meiner Schulzeit in Erinnerung habe, gibt es nun einmal Lehrer, die sich daran aufgeilen, den harten Mann oder die starke Frau zu spielen, indem sie ihren Schülern nach Möglichkeit schlechtere Noten geben ("damit du im nächsten Halbjahr einen Ansporn hast, dich zu verbessern..."), während andere gutmütig sind. Und wenn die Voraussetzungen gleich sind, das heißt, wenn Schüler aus einer Kohorte zufällig auf Klassen auf- und somit Lehrern zugeteilt werden, wer soll denn dann sonst für ungleiche Durchfallquoten verantwortlich sein als der Lehrer?
 

Themis

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Ich vermute, dass Helika es eher i.S. von "die Lehrer sollen nach Ansicht der Politiker alle Schüler zum Abschluß durchwinken" meinte.

Im Zusammenhang mit den letzen beiden posts wäre es doch interessant zu wissen, warum die Schulbildung in Bayern oder Ba-Wü besser zu sein scheint als in Mecklenburg-Vorpommern, Bremen oder Brandenburg.
 

gaia

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Naja....ich finde es ein wenig einfach, die Schuld an schlechten Leistungen mit " der ist eben faul" abzutun.
Man kann ja nicht sagen, das Kinder die Faulheit im Blut haben- und deswegen eben selber schuld sind, wenn sie später beruflich so vor sich hindümpeln oder überhaupt keinen Ausbildungsplatz haben.
Im Idealfall schafft es der Kindergarten oder das Zuhause den Kindern Freude am Lernen zu vermitteln, der Kindergarten ist aber keine Pflicht und Zuhause findet oft gar nichts statt. Was kann ein Kind dafür wenn es nicht ausreichend gefördert wurde?
Darum bin ich der Meinung , dass die Schule auch pädogogisch wirken sollte und eben nicht nur Lernstoff vermitteln. Ich habe aber beinahe durchweg Grundschullehrer kennengelernt die tatsächlich heillos überfordert waren und mit den Kindern überhaupt nicht zurecht kamen. Kleinere Klassen, würde ich aber auch für wichtig halten.
Das Problem ist auch das Lehrer oft nicht Lehrer sind, weil sie lehren wollen und mit Jugendlichen oder Kinder arbeiten wollen, sondern- weil der Job winkt.
Ich lerne immer wieder Studenten kennen die das Lehramt anstreben. Nicht aus Interesse an dem was der Job beinhalten, sondern- weil sie die Beamtelsufbahn asntreben und weil in ihrem Studienbereich Lehrer gesucht werden.

Zum Thema Schubladendenken: Das Problem ist eben, dass Schubladen vorhanden sind. Würde man nicht auf so früh auf verschiedene Schulen aufteilen, gäbe es keine so deutlichen Unterschiede. Die Schüler würden gemeinsam eine Schule besuchen und Spätzünder wären nicht mehr so im Nachteil.

Hier mal ein Link zu einem Schulsystem, dass ich für gut halte
http://de.wikipedia.org/wiki/Bildungssystem_in_Schweden
 

dkR

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gaia schrieb:
Würde man nicht auf so früh auf verschiedene Schulen aufteilen, gäbe es keine so deutlichen Unterschiede. Die Schüler würden gemeinsam eine Schule besuchen und Spätzünder wären nicht mehr so im Nachteil.
Dafür alle anderen, was spricht dagegen, einfach nach der 5. Klasse die schule zu wechseln? Es gibt einfach kein System, dass alles und jedem gerecht wird.
 

gaia

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Dafür alle anderen, was spricht dagegen, einfach nach der 5. Klasse die schule zu wechseln? Es gibt einfach kein System, dass alles und jedem gerecht wird.
Was für Nachteile sollten Kinder, die früher die Kurve kriegen denn gegenüber den Spätzündern haben?
Verschiedene Schulformen übern einfach viel zu früh Druck auf Eltern und Kinder aus. Im Hintergrund die Angst, dass Kind könnte auf der Hauptschule landen.
Es geht ja darum so vielen Kindern wie möglich, die gleiche Chance zu geben.
Deswegen auch mein Verweis auf Schweden- auch wenn da in der PISA Studie nicht so gut abgeschnitten wurde.
Das liegt ja nicht daran, dass das Gymnasium nach der gemeinsamen Grundschule besucht werden kann- und auch nicht an der Vorschule, sondern scheinbar daran, dass die Schüler kaum Leistungsdruck ausgesetzt sind. Und genau das wird bereits in Angriff genommen.
Ich finde dieses Schulsystem einfach interessant- und unseres veraltet.
 

dkR

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Was für Nachteile sollten Kinder, die früher die Kurve kriegen denn gegenüber den Spätzündern haben?
Die gleichen wie beim "länger gemeinsam Lernen", sie werden ausgebremst.
ich war ja selbst Spätzünder, ein Jahr Hauptschule hat mir nicht geschadet, im Gegenteil,

Unser Schulsystem - bevor es planlosen Umbauarbeiten zum Opfer fiel - hat Deutschland zu einer der weltweit führenden Industrienationen gemacht. Lieber ein veraltetes, effektives System als trendy-pädagogisch und Müll. Die Anforderungen des realen Berufslebens sinken ja nicht, sie steigen eher, die seit 30 jahren praktizierte Lösung einfach das Niveau der Schulen zu senken ist da irgendwie nicht sehr produktiv.
 

gaia

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Ja genau, sie steigen- und wer bleibt auf der Strecke? Die Kinder die von unserem Schulsystem benachteiligt werden.
Und es lässt sich ja auch nicht abstreiten, dass es eben nicht super läuft an den Schulen. Speziell an den Hauptschulen.
Das Jugendliche an der Hauptschule immer öfter aufgeben,weil die sich chancenlos sehen, ist auch klar.
Ausgebremst werden Kinder nicht durch ein gemeinsames Lernen, sie könnten sich ja durchaus durch zusätzliche Bildungsangebote austoben. Mal abgesehen davon, dass hier auch wieder der soziale Aspekt dazu käme. Sich mit Gleichaltigren beschäftigen, mit ihnen gemeinsam Lernen, ihnen das eigene Wissen vermitteln. Voneinander Lernen.
Ich sehe da keine Nachteile.....
Wobei das schwedische Schulsystem ja schon auch verbesserungswürdig ist... nur das Prinzip, finde ich gut.
 

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