
Ihr lieben Verschwörungsgläubigen!
Ich hatte seinerzeit das Glück und das Vergnügen die Erstausgabe
zu besitzen und mehrfach zu lesen, wer weiß, vielleicht besitze
ich sie noch irgendwo, wenn sie denn so teuer ist, lohnt sich das
Suchen ja direkt...
Mein Enthusiasmus, mich sofort nach Amazonien aufzumachen,
um selbst Bewohner dieser sagenhaften Höhlenstadt zu werden
(bei meinen Referenzen: Bin Deutscher-sehe aus wie ein Indianer),
wurde durch den Dienst fürs Vaterland ausgebremst, aber andere
haben ihm nachgegeben.
Über eine Frau aus Schweden, die sich um Briefkontakt zu Tatunca
Nara bemühte, heißt es, dass sie ihn letztlich (gegen Ca$h, na logo..)
dazu überreden konnte, sie in seiner spirituellen Gemeinde aufzu-
nehmen. Nachdem er mit ihr in den Urwald aufbrach, verliert sich
ihre Spur.
Ein anderer Enthusiast vermerkt in seinem Tagebuch, dass sie
nunmehr kurz vor der gelobten Stadt angelangt seien. Es könne
sich nur noch um einen Tagesmarsch handeln.
Seine Leiche wurde Jahre später in einem Nebenlauf des Amazonas
entdeckt, von hinten in den Kopf geschossen.
Leute!!!! Nicht erst seit Robert Steinhäuser sollte vorstellbar sein,
dass ein in die Enge getriebener Schwindler letztlich auch vor der
finalen Lösung nicht halt macht. Es war der Tag der Prüfungen. Bis
dahin hatte sein Lügenkonstrukt gehalten...
Die Menschen, die Tatunca Nara (gegen Ca$h) dazu bedrängten,
ihn doch bitte zu seiner Heimstatt zu führen, sind tot oder ver-
schwunden. Er selbst lebte zumindest Anfang der 90er als ein
unauffälliger Fremdenführer in einer kleinen Urwaldstadt recht
glanzlos für die Abstammung, die ihm zugeschrieben wird.
1992 bekam ich das Buch 'Tatunca Nara oder wie man der Welt
einen Bären aufbindet' von Rüdiger Nehberg in die Hände. Kurz
darauf (Synchronität, mh?) lief in der ARD am Sonntag Abend eine
Doku 'Das Geheimnis des Tatunca Nara', in der ein Team mit ver-
steckter Kamera mit Tatunca unterwegs war, was am Ende in einer
Begegnung mit Rüdiger Nehberg gipfelte, der den großen Häuptling
ziemlich in Verlegenheit brachte.
Also, wieso die Erstausgabe eines Schwindels lesen, an dem
mit einiger Wahrscheinlichkeit nach das Blut mehrerer Gläubiger
klebt bzw. dessen Lektüre ihren Tod erst inspiriert hat.
Oder ist hier jemand im Forum, der Nehbergs Buch zweifelsfrei
als Schwindel entlarvt? Ich geb ja zu, ich fand die Lektüre klasse
und meine Entäuschung war auch dementsprechend, aber so geht
das manchmal...