@Laurin: Ich zögerte zunächst, auf deinen Kommentar zu antworten, da sich eine recht fundamentalistische Haltung äußerte, die wenig Platz für Auseinandersetzung offenläßt. Schon allein die Fundamentalkritik an Computerspielen...
Ist das wirklich ernst gemeint, oder lediglich als überzogene Reaktion auf diverse Eindrücke zu werten? (Medienberichterstattung, eventuell persönliche Erfahrungen mit Jugendlichen, die Doom oder ähnliches geil finden etc.)
Lektüretip (als Videospiel-Gegner wird’s wohl kein Problem sein, oder?): Stanislaw Lem (summa technologiae und Die Technologiefalle sind wohl in diesem Kontext zu empfehlen)
Laurin schrieb:
wodrin wurde deine reaktionesfähigkeit gefördert???? Im knöpchen drücken????
Also, sofern mir diese Bemerkung einem mod gegenüber gestattet sei: Diese Zeile zeugt wirklich von einem schöngeistigen Individuum, das sich seine Zeit mit Postmodernekritik vertreibt...
Aber zum Thema: Ja, genau davon bin ich überzeugt, und weiterhin wurden in mir gefördert:
- räumliches Vorstellungsvermögen
- Konzentrationsfähigkeit
- Mathematisch-Logisches Denken
- Kombinationsvermögen
- vernetztes Denken (vielleicht nicht unweigerlich)
- Fremdsprachenkentnisse (da ich als Kind Spiele aus Amerika bestellte)
usw.
Es gibt selbstverständlich positive Effekte, die durch Spiele an elektrischen Geräten und Konsolen hervorgerufen werden. Wer das ernsthaft bezweifelt, zeigt imho nicht die Voraussetzungen, um sich über die wirklichen Probleme, die sich durch die elektronischen Medien ergeben, klar zu werden, bzw. um etwas zur Lösung dieser Probleme beizutragen! Aber man kann sich ja aufklären...
Laurin schrieb:
... ich bin der überzeugung, dass herumbolzen auf dem fußballplatz eine sehr viel breitere reaktion fördert....zudem ist auch erwiesen, dass die tastatur die handschrift der kleinen versaut, die entwicklung der hand-motorik ausbremst. schon mal drüber nachgedacht???
Schon mal drüber nachgedacht, ja- Handys sind übrigens noch VIEL schlimmer...
In ein paar Generationen schreibt die Menschheit ohne Fingergelenke
Rückkehr zur Keilschrift?
Übrigens: Auf dem Bolzplatz war ich regelmäßig (und zog mir mehrere Bänder(an-)risse, Verstasuchungen etc. zu- Mein Vater hat vom Fußballspielen seit Jahrzehnten extreme Schmerzen im Bereich des Meniskus, mehrere Operationen ohne wirkliche, nachhaltige Verbesserung etc. und dutzende andere Leiden davongetragen...)
Laurin schrieb:
den geist unterhalten...naja...sich vom fernseher berieseln lassen nennt man im volksmunde ja auch unterhaltung........
Es kommt wie immer darauf an, WAS über die entsprechende Mattscheibe flimmert, und wie das Gesehene beurteilt wird...
Laurin schrieb:
hyperaktive kinder seien die wahren gesunden lebhaften kinder.....lebhaft---ja....aber auf keinen fall normal....es ist ihnen kaum möglich, sachverhalten zu folgen ( natürlcih hängt es davon ab, wie schwer hyperaktiv ein kind ist)....also, bitte, nimm nicht ein hyperaktives kind als maßstab der dinge....und dicht mir jétzt auch nicht an, ich würde sie ruhigstellen wollen, denn das hab ich mit keinem wort verlauten lassen! es gibt auch andere (für eltern halt mühsame) wege, die kinder auszulasten...aber das ist ein anderes thema.
Schade, wollte dir schon Haloperidol- Fanatismus unterschieben
Deine Auslastungstherapie-Vorschläge würden mich interessieren!
Laurin schrieb:
ich sehe auf jeden fall auch, dass es mit der jugend bergab geht, und damit meine ich nicht den ewig herrschenden generationenkonflikt, den ihr ausreichend zitiert habt...ich meine die entwicklung, die mit verbreitung der medien und besonders der computer aufgetreten ist.....wovon verkümmerte handschrift echt das kleinste Übel ist.
Verkümmerte Handschrift, naja...
Ich habe persönlich eine Handschrift, die schnell geschrieben aussieht wie ein komische Art Steno, normal geschrieben aber durchaus lesbar ist (Schönschrift Noten hätten meinem Abi-Schnitt jedoch extrem geschadet), genau wie viele Jugendliche die ich kenne (viele mit den entsetzlichsten Schriften gehören zu den gebildetsten und intelligentesten btw.)
Aber du sprichst sicher existierende Problem an, kein Zweifel. Jedoch ist die Frage:
Wie kann man, angesichts der gegebenen Situation,
1. die Jugend interessieren
2. dieselbige zum forcieren der Energie für „sinnvolle“ Zwecke bringen
3. die Situation allgemein ((Bildungs-)Politik, Wirtschaftlicher Kontext etc.) verbessern, um 1&2 besser gewährleisten zu können
Frage dich mal selbst, ob da „Alle Computespiel sind sch***“ ein sinnvoller Standpunkt ist...
Dass Erwachsene ein noch größeres Problem darstellen, und die ersten zwei Punkte oft unaufrichtig, fehlerhaft, falsch oder unzureichend durchgeführt werden, ist eine anderes (wichtiges, grundlegendes und desavouiertes) Problem.
Laurin schrieb:
zur kleinen info: ich seh die ständig, bei einem jungen im alter von 10 jahren und dessen schulklasse und auch bei einem mädchen, ebenfalls im alter von 10 jahren und deren schulklasse....also keine rumtönerei, von wegen, ich hätte keinen durchblick
Von „ich seh es ständig“ auf „durchblick“ schließen ist so eine Sache für sich...
Zum Thema hab ich vorhin schon was gesagt: Eine unsaubere Handschrift ist nicht unser größtes Problem (als Zivi im Krankenhaus gabs manchmal das Problem „wir können das Medikament, das Dr. X verordnet hat, nicht entziffern“- das ist wohl weniger eine Frage des Könnens, als eine der Gewöhnung, basierend auf der Ansicht: Die HABEN des zu erkennen)
Ich kenne einen Grundschullehrer, der sich auch gelegntlich über schlimme Handschriften beschwert- als Indiz für die Verdummung der Kinder durch Computerspiele sieht er es höchstens in diesen emotional geprägten Situationen...
Die Technik ist nicht das Problem. Wir erfinden eben mit jedem Vehikel dessen Crash (Zitat von ?)
Der falsche Umgang, genährt durch Vorurteile, ist das größte Problem in dieser Gesellschaft, bei weitem nicht nur im Zusammenhang mit Computerspielen, TV etc.
Aber Erfurt läßt sich halt SOO einfach erklären...
peace
hives