Praxisgebühr erst fürs Bohren
Kassenpatienten müssen auch künftig für zwei Vorsorgeuntersuchungen pro Jahr beim Zahnarzt keine Praxisgebühr bezahlen. Das ist das Ergebnis eines Schiedsverfahrens zwischen Krankenkassen und Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung (KZBV).
Ist alles in Ordnung, kann das Portemonnaie zu bleiben.
Nach Angaben der KZBV gilt künftig: Wenn nur nachgeschaut und gegebenenfalls Zahnstein entfernt werden muss, müssen Patienten keine zehn Euro zahlen. Die Untersuchung kann auch eine Röntgenaufnahme einschließen. Sollte der Zahnarzt jedoch für eine Kariesbehandlung zum Bohrer greifen müssen, falle für den Kassenpatienten die Gebühr an.
KZBV-Sprecher Reiner Kern zeigte sich zufrieden mit der Entscheidung des Bundesschiedsamts: "Das ist ein klarer Sieg für die Vorsorge orientierte Medizin." Zudem bleibe auch das volle Inkassorisiko bei den Krankenkassen. Zwar seien die Zahnärzte nach dem Schiedsspruch verpflichtet, den Patienten einmal anzumahnen, falls dieser die Praxisgebühr nicht zahlen wolle. Wenn der Patient jedoch nicht innerhalb von zehn Tagen zahle, müsse die Krankenkasse die Gebühr erheben.
Folgerezepte für Antibaby-Pille gebührenfrei?
Gesundheitsministerin Ulla Schmidt will unterdessen dafür sorgen, dass Frauen die Praxisgebühr von zehn Euro im Quartal nicht erneut bezahlen müssen, wenn sie sich bei ihrem Arzt nur ein Folgerezept für die Antibaby-Pille abholen. Sollten sich Ärzte und Krankenkassen darauf nicht verständigen können, wolle Schmidt dies gesetzlich regeln, hieß es aus dem Ministerium.
Patientenbeauftragte: Grenze bei Zuzahlungen erreicht
Die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Helga Kühn-Mengel, warnte unterdessen, höhere Zuzahlungen als jetzt seien für die Menschen nicht zumutbar. "Wenn diese Gesundheitsreform nicht greift, werden wir über ganz andere, grundsätzliche Veränderungen bei der Finanzierung der Krankenkassen reden müssen", sagte sie der "Berliner Zeitung". Dafür gebe es zwei Alternativen: die Einführung einer Bürgerversicherung oder von Kopfpauschalen.
Eine erste Klage in Sachen Praxisgebühr gibt es auch schon:
http://www.tagesspiegel.de/pubs/aktuell/pageviewer.asp?TextID=34955
Zum Thema "Extrawurst für Politiker" hier der Auszug aus dem N24 Bericht:
09. Januar 2004
Praxisgebühr sorgt für Wirbel unter Politikern - «Keine Extrawurst»
Berlin/Wörlitz (dpa) - Die Praxisgebühr sorgt nun auch für Wirbel unter Bundestagsabgeordneten. Der SPD-Abgeordnete Willi Brase hatte kritisiert, dass einige Parlamentarier pro Jahr lediglich eine Pauschale von 20 Euro zahlen sollen. Er habe Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) zu einer Änderung aufgefordert. Die Grünen- Gesundheitspolitikerin Birgitt Bender trat dagegen am Freitag der Behauptung entgegen, einige Bundestagsabgeordnete seien bei der Praxisgebühr besser gestellt als gesetzlich Krankenversicherte.
http://www.n24.de/ticker/?d2004010914305400002
Zum Thema "Pillen per Internet" bedanke ich mich schonmal beim Admin.
Leider ist mein Kollege gerade krank

weshalb ich mich über seine Erfahrungen mit dem Service nicht erkundigen kann...
Zu dem Thema fällt mir so allgemein nur ein Zitat aus Farm der Tiere ein:
Alle Tiere sind gleich - Aber einige Tiere sind gleicher als andere...
liebe Grüße
Lilith