Unsere 5 Millionen sind über das Land verteilt - es gibt definitiv regional unterschiedliche Voraussetzungen.
Ich habe noch nicht einmal annähernd beim Vorstellungsgespräch über ein Gehalt diskutiert. Man stelle sich vor, so ein Dösel meinte glatt, ich wäre überqualifiziert. Das ist für mich ein Unwort schlechthin. Bin ich teuer, wenn ich schlicht 800 Euro netto zum Leben erarbeiten möchte? Für 40 Stunden die Woche? Ohne großartig nach der Art der Beschäftigung zu fragen?
Aber wir dürfen nicht vergessen - das ist mir beim Vorstellungsgespräch letzte Woche aufgefallen - dass die, die schon seit Jahren in Lohn und Brot stehen nicht begreifen können, wie die Arbeitssuche ablaufen kann. Woher auch? Ich kann es denen nicht verübeln.
Ich erzähle dem Mann, dass ich in 2004 100 Bewerbungen bezogen auf einen Wirtschaftszweig absandte - und er begriff nicht, dass ich keinen Job bekam. Ein Blick in das SIS hätte ihm schon gezeigt, wie viele auf die Stellenangebote zugreifen.
Pur von einem 1-Euro-Job zu leben geht nicht, das ist klar. Da macht kein Vermieter Abstriche. Dieser Mist gehört abgeschafft!
Seht euch die Ungleichbehandlung doch an! Der ALG1-Empfänger durfte sich (da fehlt mir der aktuelle Stand) 165 Euro je Monat dazu verdienen, der ALG2-Empfänger nicht. Wieso?
Da bekommt der Mensch 60% seines Einkommens und nochmal den Freibrief für weitere 165 €. Gerade im ersten Jahr - wenn man noch nicht so sehr aus dem Berufsleben draussen ist - gehört die Zeitplanung der Arbeitssuche und nicht dem Nebenverdienst. Und die, die schon seit Jahren keine Arbeit finden, sich über einen Nebenjob freuen würden - denen ist es nicht vergönnt.
Gruß
Holo