Ruf der Völker nach Freiheit und Selbstbestimmung

dkR

Forenlegende
Registriert
10. April 2002
Beiträge
6.523
Soweit kann´s mit ukrainischem Gas nicht her sein, wenn die ihres aus Russland importieren. Außerdem hat sich der Teil mit den Gasfeldern grad Richtung Russland verabschiedet.
 

haruc

Ehrenmitglied
Registriert
16. Dezember 2002
Beiträge
2.494
Ach warum können die USA nicht einfach mal ihre grobschlächtigen Finger 'rauslassen? (ich weiß, die wollen einfach nicht).

Ich weiß ja nicht inwieweit die werten Foristen hier die öffentliche Debatte zur Ukrainekrise in den USA mitverfolgt haben.. Ich fand erstens die Schwarzweißmalerei fürchterlich (wenngleich man kaum was anderes erwarten kann), zum anderen die leichtfertige Forderung nach einem Waffengang recht erschreckend... Das ist teilweise so rübergekommen, dass die sich über den Dritten Weltkrieg freuen würden... Und das Schlimme ist, dass die US-Amerikanische "Diplomatie" (steht scheinbar unter dem Motto "Fechten mit der Spitzhacke") ein ähnlich undifferenziertes Bild vermittelt - zumindest wirkt es so.

@ gas:

glaubt man dieser Karte ( http://ukrainian-energy.com/en/oil_gas_map ) dann gibt es zwei große Erdgasfelder in der Ukraine: Eines im Donezkbecken, das zweite im Raum um Lwow und südöstlich davon.

Daneben gibt es verstreute Vorkommen auf der Krim (und den Gewässern um die Krim) sowie im südwestlichen Zipfel um Odessa (sowie angrenzende Seegebiete).

Demnach befindet sich der überwiegende Großteil der ukrainischen Gas- und Ölvorkommen (noch) unter ukrainischer Kontrolle. Die Vorkommen, die bislang unter russische Kontrolle geraten sind, sind praktisch vernachlässigbar.
 

dkR

Forenlegende
Registriert
10. April 2002
Beiträge
6.523
Ups, da hab ich das wohl falsch abgespeichert. I stand corrected.
 

haruc

Ehrenmitglied
Registriert
16. Dezember 2002
Beiträge
2.494
Shechinah schrieb:
Illegale Faschistenregierung richtet Blutbad unter Regierungskritikern an.

Kleiner Nachtrag zur Feuertragödie in Odessa:

Man sollte vielleicht nicht unerwähnt lassen, dass diejenigen, die nachher in dem Gewerkschaftsgebäude zu Tode gekommen sind (also pro-russische Aktivisten), vorher eine unbewaffnete Demonstration für die Einheit der Ukraine angegriffen haben (mit Schusswaffen; zwei Tote), woraufhin sich die angegriffenen (also die pro-Einheit-Demonstranten) zusammengerottet haben und gegen die Angreifer vorgegangen sind (sowas könnte man als "wehren" bezeichnen. Man braucht sich nicht einfach niederschießen zu lassen).
Die ukrainische Regierung hat damit nicht viel zu tun.

Und "Regierungskritiker" sind die prorussischen Aktivisten auch nicht. Zumindest _nicht nur_. Und das ist der springende Punkt: Es sind nämlich auch bewaffnete Trupps die Zivilisten und Funktionäre verschleppen, foltern, ermorden, Geiseln nehmen, die öffentliche Ordnung stören und die territoriale Integrität der Ukraine bedrohen. Per Verfassung ist die Ukrainische Regierung sogar dazu verpflichtet, gegen solche Aktivitäten mit angemessenen Mitteln vorzugehen - das ist eine einfache Tatsache, die man anerkennen muss, da man sie nicht leugnen kann. Ob man das "gut" findet, ist eine andere Frage.

Klingt aber natürlich toll, wenn man einer Regierung vorwirft, dass sie "Regierungskritiker" ermordet, weil das ja impliziert, dass es sich dabei um unschuldige Leute handelt, die mit legitimen Mitteln berechtige Ansprüche vorbringen. Dumm nur, dass die Realität diesem Propagandabild nicht ganz entspricht.
 

Giacomo_S

Ehrenmitglied
Registriert
13. August 2003
Beiträge
2.835
In meinen Augen sind das Volltrottel.
Erst zerstören sie alles - um dann, wenn sie Macht & Verantwortung ausüben wollen, festzustellen: Es ist ja gar kein Material da, mit Hilfe dessen sich das bewerkstelligen lassen könnte:
Keine Möbel für die Büros. Keine Computer, um damit zu arbeiten. Keine Akten, um ggf. Unrecht zu verfolgen, resp. die politischen Gegner dingfest machen zu können. Einmal eigenständig, werden die prorussischen Separatisten früh genug erkennen müssen, dass es mit der Unabhängigkeit allein niemandem besser gehen wird. Die Trümmer der Infrastruktur wiederaufbauen zu müssen, wird es nicht leichter machen. Fahnenschwenken füllt keine Mägen.

Aber klar, am Ende wird es natürlich jemanden geben, der an all der Misere schuld ist: Der Westen, die EU, die USA, die "Faschisten".
Nur einer natürlich keinesfalls: Man selbst.
 

Zerch

Ehrenmitglied
Registriert
10. April 2002
Beiträge
2.938
Das is wahrscheinlich so gewollt , daß am Ende jemand für Ordnung schaffen kann und somit das Sagen hat.
 
G

Guest

Guest
Giacomo_S schrieb:
Es handelt sich um Söldner eines privaten Unternehmens und nicht etwa um offizielle US-Streitkräfte oder -Geheimdienste.
Im Übrigen dementierte Academi. Man habe keine Mitarbeiter in der Ukraine im Einsatz.

Dementiert wird zunächst immer. Auf die Idee, daß die dich wieder mal angelogen haben kommst du aber nicht?

Die CIA operiert seit den 1950er Jahren kontinuierlich in der Ukraine - meist an der Seite rechtsextremer Nationalisten. Der BND hatte zumindest zeitweise ein ähnliches Projekt
Die jüngsten Meldungen über den Einsatz von CIA-Spezialisten und Blackwater-Söldnern in der Ukraine bestätigen den Eindruck, den eine amerikaskeptische Öffentlichkeit mehr und mehr von den USA gewinnt. Dass zu der vom Westen unterstützten Maidanbewegung und der aktuellen Kiewer Übergangsregierung auch militante Neofaschisten gehören, ist dabei Gegenstand heftigen politischen Streits, auch in Deutschland. Die einen wiegeln verärgert ab, die anderen empören sich lautstark.

http://www.heise.de/tp/artikel/41/41795/1.html



Laut "Bild am Sonntag" werden die ukrainischen Sicherheitskräfte von 400 Academi-Elitesoldaten unterstützt. Sie sollen Einsätze gegen prorussische Rebellen rund um die ostukrainische Stadt Slowjansk geführt haben. Demnach setzte der Bundesnachrichtendienst (BND) die Bundesregierung am 29. April darüber in Kenntnis. Wer die Söldner beauftragt habe, sei noch unklar.

Die Informationen sollen vom US-Geheimdienst stammen und seien während der sogenannten Nachrichtendienstlichen Lage, einer regelmäßigen Besprechung unter Leitung von Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU), vorgetragen worden. An dem Treffen hätten auch die Präsidenten der Nachrichtendienste und des Bundeskriminalamts, der Geheimdienstkoordinator des Kanzleramts und hochrangige Ministeriumsbeamte teilgenommen.

http://www.spiegel.de/politik/ausla...emi-kaempfen-gegen-separatisten-a-968745.html
 

Giacomo_S

Ehrenmitglied
Registriert
13. August 2003
Beiträge
2.835
Zunächstmal: Academi ist ein privates Sicherheitsunternehmen (sprich: Söldnertruppe), die CIA ist der Auslandsgeheimdienst der USA. Was haben sie also formal miteinander gemein, außer beide amerikanisch zu sein ?
Dass westliche Geheimdienste in einem seit Ende des Kalten Krieges instabilen Land Europas ihre Agenten haben, sollte niemanden wundern. Schließlich ist es die Aufgabe von Auslandsgeheimdiensten, in Krisengebieten Informationen zu sammeln.

Academi selbst hat dementiert. Sicher, es ist möglich, dass sie uns anlügen. Allerdings ist die einzige Quelle, auf die sich hier alle beziehen die "BILD am Sonntag". Was spricht dagegen, dass diese uns anlügt ?
Über die Ehrlichkeit der Firma Academi weiß ich nichts, dass aber die "BILD am Sonntag" in der Vergangenheit Informationen verzerrt, polemisiert, übertrieben oder schlicht die Unwahrheit behauptet hat, ist ja wohl hinlänglich bekannt.
 
G

Guest

Guest
Die USA bezahlt Blackwater (oder Academi wie sie sie sich nachmehreren Namenswechseln momentan nennen) seit geraumer Zeit für ..ähem .. etwas "ungewöhnliche" Drecksjobs in Krisengebieten, und solche die es werden sollen - so hängt das zusammen.

Der Gründer ist ein ex CIA, der Vizepräsident war Direktor des CIA Counterterrorist Center (CTC). Der vorherige Vice war Chef der CIA Near East Division.

Blackwater ist zuständig für die Sicherheit im CIA Hauptquartier. Blackwater war für die Jagd nach BinLadin zuständig und bei der Invasion in Afghanistan dabei. Blackwater hat Verträge über eine Milliarde$$$$ mit der Regierung.

Das aktuelle Board of Directors besteht unter anderem aus Typen wie John Ashcroft und Jack Quinn, (ehemaliger Director der NSA).

Ob man da wirklich ein "Privatfirma" nennen kann, mußt du für dich entscheiden.
 

Giacomo_S

Ehrenmitglied
Registriert
13. August 2003
Beiträge
2.835
Nun steuern auch die Katalonen in großen Schritten auf ihre "Unabhängigkeit" zu. Man möchte meinen: Nichts dazugelernt. In 10-20 Jahren werden die Katalonen dann sehen, was ihnen die "Unabhängigkeit" eines Zwergenstaates dann gebracht hat. Wirtschaftsflaute, Korruption & Vetternwirtschaft, träge oder untätige Behörden und Kriminalität. Wie in anderen Zwergenstaaten, z.B. des Balkans, auch. Die waren vor 20 Jahren der Meinung, mit ihrer "Unabhängigkeit" müsse es allen besser gehen. Die Kroaten haben das geschafft. Aber wo stehen denn Kosovo, Mazedonien, Serbien, Montenegro und Bosnien heute? Die Leute kommen zu uns und beantragen als Wirtschaftsflüchtlinge Asyl.
In 20 Jahren werden die Katalanen kommen. Dann können sie von Deutschland aus stolz sein auf ihr Land.
 

streicher

Ehrenmitglied
Registriert
15. April 2002
Beiträge
4.862
Die EU stünde für einem Präzedenzfall, so wie auch schon im Falle Schottlands. Würde sie Katalonien in die EU hineinnehmen, oder müsste Katalonien den formalen Weg beschreiten? Entsprechend müsste sich Katalonien darauf gefasst machen, wie schnell seine Bürger aus dem Land ziehen könnten. Denn die EU wird nicht umhinkommen darüber nachzudenken, wie hoch es seine Mauern Außen zieht und Innen seine Kontrollen verschärft.

Zu Schottland: Unter welche Krone wäre Schottland denn eigentlich gekommen?
 

streicher

Ehrenmitglied
Registriert
15. April 2002
Beiträge
4.862
Rivale-von-Nogar schrieb:
Wenn Katalonien die Unabhängigkeit will, dann werden die sicher kein Interesse haben, der EU beizutreten.
Dem stimme ich nicht selbstverständlich zu. Tatsächlich weisen die Aussagen des Chefs der Unabhängigkeitsbewegung in eine andere Richtung.
Sollte Katalonien unabhängig werden, würde sich das wohl ändern. Grenzen kämen zurück. Der Chef der Unabhängigkeitsbewegung, Jordi Sanchez, sprach heute das aus, wovor viele Beobachter schon lange warnen: Ein Staat Katalonien wäre erst einmal kein Mitglied der Europäischen Union. "Am Anfang wäre das so, darüber müssen wir gar nicht diskutieren", räumt Sanchez ein. Denn die EU sei ja gegen die Unabhängigkeit. "Da müsste man also grundlegend verhandeln, damit ein Staat Katalonien in die EU kommt."Katalanen hängen an EU - und an Madrid
Damit scheint aber auch meine Frage, welchen Weg Katalonien beschreiten müsste, beantwortet. :read:
 

Rivale-von-Nogar

Großmeister
Registriert
26. April 2006
Beiträge
554
Ok, über die Unabhängigkeitsbewegung in Katalonien ist mir ehrlich gesagt, so gut wie nichts bekannt. Ich habe eigentlich nur im allgemeinem gesprochen. Denn im allgemeinem ist es eigentlich so, dass wenn man der EU beitreten will, dass man dann ein Teil seiner Souveränität abgibt.

So etwas ist für eine Unabhängigkeitsbewegung meines Erachtens ziemlich Merkwürdig und vor allem unüblich. Deshalb habe ich mir das einfach nicht vorstellen können.
 

streicher

Ehrenmitglied
Registriert
15. April 2002
Beiträge
4.862
Ehrlich gesagt, war ich auch überrascht, dass die Frage sich über einen potentiellen Weg Kataloniens in die EU so schnell beantworten würde, und dann auch noch durch die Worte des Herrn Sanchez. Kleine Beschneidungen der Souveränität mit zugesicherter Unterstützung durch die Gemeinschaft und Handelsvorteile nähme man also vielleicht in Kauf. In der Gesamtrechnung hätte Katalonien ja auch mehr Souveränität als jetzt.
 

Ähnliche Beiträge

Oben