Experiment mit Ziel: mit möglichst wenig Plastik auskommen

streicher

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Den Entschluss habe ich erst vor kurzem gefasst, dass ich Plastik nach Möglichkeit, so weit es eben geht, aus meinem Haushalt verbanne. Es ist ja schön, wenn man den Müll trennen kann. Aber volumenmäßig hat bei mir Plastik den größten Anteil gehabt. Verpackungen über Verpackungen, hier und da vielleicht noch ein wenig mit Alu. Habe ich satt. Es heißt aber auch nicht, dass ich gleich sämtliche Plastikprodukte wegwerfen möchte - auf einem Produkt mit viel Plastik tippe ich gerade diese Zeilen - und doch würde ich gerne austesten, wie weit man kommen kann.
Im Netz findet man schon zahlreiche persönliche Geschichten, wie plastikfrei einige schon leben und welche Wege sie gehen, um dies zu erreichen. Einige dieser Wege sind überhaupt nicht neu, sondern eher Asbach-uralt.
Von meinen Erfahrungen will ich ab und zu mal an dieser Stelle berichten. Eines ist jedoch klar: die Läden und Quellen für den täglichen Gebrauch muss man sich neu zusammenstellen. Und ein Biosupermarkt wie Basic bietet vieler seiner Waren genauso intensiv eingeschweißt an wie ein Aldi oder ein Tengelmann. Man braucht eben Verkaufsstellen, an denen man Produkte wie Nudeln, Nüsse oder Kaffee zum Beispiel "zapfen" kann. Außerdem: Getränke aus der Plastikflasche sind dann ein Tabu, auch wenn Pfand drauf ist. Produkte im Glas sind erwünscht. Das ist noch eine einfache Sache.
Naja, man hat nämlich noch viele andere Herausforderungen, für die es eben nicht sofort eine Lösung auf dem Silbertablett geben muss. Spülmittel? Seife? Duschgel? Zahnpasta? Produkte für Küche und Bad und Hygieneprodukte... Da muss man sich schon Gedanken machen und sich fragen, wie weit man zu gehen bereit ist.
Eine Umstellung geht auf jeden Fall nicht von heut' auf morgen. Aber schauen wir mal: noch ist es der Anfang.

Beiträge sind gerne willkommen. Und Ideen freilich insbesondere.
 

Giacomo_S

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Finde ich interessant, auch wenn ich mit einer so konsequenten Müllvermeidung wenig Erfahrung habe. Mittlerweile allerdings mit Mülltrennung. Erstaunlich, wie wenig Restmüll nach der Trennung von Papier, Metall, Kunststoff, Glas, Kleidung und Biomüll dann noch bleibt. In meinem Fall ist die Trennung allerdings auch problemlos möglich, denn die entsprechenden Container stehen direkt vor der Tür.

Plastikflaschen: Kaufe ich überhaupt nicht, denn die sind mir ohnehin suspekt (SW: Weichmacher). Mineralwasser brauche ich nicht, das Leitungswasser ist in München hervorragend.
Tip: Im Sommer Leitungswasser in eine Flasche füllen und im Kühlschrank kühlen.
Limonaden trinke ich nicht (selten), alles andere was ich flüssig brauche gibt es auch im Glas oder Wachskarton.

Gemüse: Lose kaufen - die Qualität beim Gemüsehändler ist sowieso besser und meist unwesentlich teurer. Außerdem kann man auch kleinere Mengen kaufen - was nutzt mir ein 2 kg Möhren-Pack, von dem mir die Hälfte vergammelt? In der Summe ist das auch nicht billiger. Eher teurer.

Fleisch: Beim Metzger lose kaufen. Allerdings frage ich mich bei so manchem Einwickelpapier mittlerweile: Ist das Papier oder Kunststoff?

Haushalt:
Tupper-Box: Statt der besagten Tupper längerfristig auf Profi-Qualität umsteigen und sowas
rieber-gn-behaelter.png

benutzen (mit passendem Metalldeckel).
Vorteil: kalt wie heiß verwendbar, rechteckig und genormt (Platzersparnis im Kühlschrank), besser zu reinigen (Material nimmt keine Fette an, scheuerbar, ggf. sterilisierbar), geht nicht kaputt, langlebig (life-long), absolut neutral da Edelstahl.
Nachteil: teuer in der Anschaffung

Haushaltsfolie: Leider oft nicht restlos vermeidbar. Aber zumindest kann man den Gebrauch sehr einschränken: Deckel statt Folie, mit Tuch abdecken (oft eh besser). Von Zubereitungsmethoden, die Folien erfordern, halte ich sowieso nichts.

Alu: Absolut vermeidbar, meiner Meinung nach schnellstens aus der Küche verbannen. Obwohl nach neueren Untersuchungen "unbedenklich" habe ich bei diesem Material ein ungutes Gefühl (SW: Alzheimer).
Was "Star"-Köche gern machen: Spargel darin einwickeln und im Ofen garen ... wenn man's rausholt, ist die Folie schwarz angelaufen (wg. Schwefel) ... widerlich! So'n Shice am Besten gleich lassen. Und wenn man solche Spitzfindigkeiten überhaupt machen muss: Edelstahlbehälter und -deckel!
Was gar nicht geht: Verbindung von Alufolie und anderen Metallen (Edelstahl) und ionischen Lösungen (Salz, Säure): Lokalelementbildung und das Aluminium löst sich auf. Senf hat von selbst einen ausreichend niedrigen PH-Wert, um Alu selbst im Steinguttöpfchen zu zerfressen. Die Aluminiumsalze befinden sich dann bestens löslich in dem Lebensmittel: lecker!
 

streicher

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Yep. Wenn die Container für Glas, Alu und Kunststoff in München nicht vor der Haustür stehen, wird man kaum 200 Meter laufen müssen, um auf die nächsten zu treffen. Das funktioniert in dieser Großstadt bequem.

Früchte, Gemüse und Kräuter lose kaufen, das geht wunderbar. Wenn gewisse Früchte nur saisonbedingt vorhanden sind: einkochen. Das hatte früher schon Methode und warum nicht auch jetzt. Zwetschgen zum Beispiel schmecken eingekocht hervorragend.

Plastikboxen werden mit der Zeit im Haushalt ersetzt, genauso Trinkflaschen für unterwegs, wie zum Beispiel die von nalgene. Ein anderes Kapitel sind die Taschentücher. "Tempo" ist dann nicht mehr die Lösung, sondern zum Beispiel Stofftaschentücher oder Kosmetiktücher, die aus der Papierbox kommen.

WC-Papier - muss es in Plastik eingeschweißt sein, oder ginge es auch mit Papier? Die Sauberkeit sollte doch immer noch gewährleistet sein. Es gibt meines Wissens lediglich einen Laden in München, der WC-Papier in Papier verpackt oder sogar lose zum Verkauf anbietet. Da muss man schon bereit sein, längere Wege auf sich zu nehmen...

Bei Alu teile ich absolut deine Meinung. Wenn nur möglich, vermeiden. In jeder Hinsicht ist Edelstahl besser. Und hält sich besser. Plastikvermeidung ist überhaupt nur ein Teil der Idee, möglichst wenig Müll zu produzieren.
 

Malakim

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Wir betreiben diesen "Sport" auch seid einer Weile.
Dazu muß man aber bei uns eben auf Märkte und bei Kleinanbietern direkt am Garten kaufen. Das macht natürlich auch Spaß, geht aber nicht immer.

Einkochen tun wir seid einiger Zeit jedes Jahr, dazu gehen wir dann mit den Kindern Samstags Beeren Pflücken (also etwa Blaubeeren) und am Sonntag kochen wir dann Marmelade davon. Das macht allen Spaß und Weihnachtsgeschenke haben wir dann auch gleich für die ganze Familie.

Beim "Müll" vermeiden versuchen wir ausserdem noch chemischen Müll zu meiden, also etwa chemische Duft und Aromastoffe.

All das lässt sich nur ganz mühsam ganz vermeiden, aber es lässt sich erheblich reduzieren. Oft lebt man dann auch noch billiger (etwa beim rasieren ohne Wegwerfrasierer).
 

streicher

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@ Malakim
Selber pflücken - da bieten sich durchaus einige Möglichkeiten. Im Sommer gibt es zum Beispiel Erdbeerfelder, auf denen man pflücken kann. Schön ist es, wenn man jemanden kennt, der Obstbäume im Garten hat. So haben wir durchaus schon einige Kilo an Äpfeln, Birnen oder Zwetschgen gepflückt - macht zudem auch noch Spaß. Wenn man selbst die Möglichkeit hat, könnte man auch einen Obstbaum anpflanzen. Oder auch Nussbäume.
Wohnung oder Haus sind doch eigentlich ganzjährig warm: auch da ließen sich noch die Möglichkeiten ausloten.


@ Simple Man
Von dem "Original Unverpackt"-Laden in Berlin hatte ich zuerst gelesen und fand es schade, dass es hier in München nichts vergleichbares gab. Ich sollte mich irren: es gibt ein Geschäft namens "Plastikfreie Zone", in welchem Produkte auch nicht in Plastikbehältern zum Zapfen angeboten werden, sondern sie werden anderweitig aufbewahrt, in Glas, Papier oder Plastiksäcken, etc. Selbst Spülmittel gibt es in Edelstahlkanistern zum Abfüllen.
Doch "Original Unverpackt" kommt auch nach München: Crowdfunding macht es mal wieder möglich.
 

Malakim

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streicher schrieb:
@ Malakim
Selber pflücken - da bieten sich durchaus einige Möglichkeiten. Im Sommer gibt es zum Beispiel Erdbeerfelder, auf denen man pflücken kann. Schön ist es, wenn man jemanden kennt, der Obstbäume im Garten hat. So haben wir durchaus schon einige Kilo an Äpfeln, Birnen oder Zwetschgen gepflückt - macht zudem auch noch Spaß. Wenn man selbst die Möglichkeit hat, könnte man auch einen Obstbaum anpflanzen. Oder auch Nussbäume.
Wohnung oder Haus sind doch eigentlich ganzjährig warm: auch da ließen sich noch die Möglichkeiten ausloten.

Gerade bei Äpfeln aber auch bei anderen Früchten lohnt es sich genauer zu forschen. Äpfel aus dem Supermarkt lassen sich kaum lagern, Äpfel von der normalen Pflanzung auch nicht. Diese wurden für etwas anderes gezüchtet.

Winteräpfel die erst nach Lagerung wirklich schmecken gibt es kaum noch. Befasst man sich mit Äpfeln und Birnen, so wird man bemerken das es Sorten gibt die tatsächlich nur als Saft oder nur gebacken oder nur gelagert schmecken. Solche Äpfel muß man finden und kann diese den ganzen Winter einlagern. Das einfachste Beispiel ist wohl Boskoop der sich wunderbar lagern lässt.
Solche Sorten gibt es meist in den typischen Anbaugebieten von Kleinerzeugern direkt, oder eben auf dem Markt ebenfalls vom Kleinerzeuger.

Wer einmachen will muß sich darauf einstellen, das die Supermarktwahre dafür nicht gezüchtet wurde und es also zu schlechten Ergebnissen kommt.

Edit sagt das hier ist in München:
http://zerowastemunich.com/
 

Giacomo_S

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Malakim schrieb:
Gerade bei Äpfeln aber auch bei anderen Früchten lohnt es sich genauer zu forschen. Äpfel aus dem Supermarkt lassen sich kaum lagern, Äpfel von der normalen Pflanzung auch nicht. Diese wurden für etwas anderes gezüchtet.

Ja, muss man Äpfel denn überhaupt lagern?
Meine Freunde und ich kaufen Äpfel das ganze Jahr - lose - wozu sollten wir dann Mengen einkaufen, die man noch "lagern" müsste?

Als ich ein Kind war, haben meine Eltern noch Kartoffeln über den Winter eingelagert. Es war im Herbst immer eine beliebte Diskussion, welche Sorte man von wem kauft und wieviel man einlagert. Dann kamen die Kartoffeln im Keller in eine Kartoffelkiste und wurden mit so einem Pulver bestreut, damit sie nicht keimen. Ich möchte heute gar nicht mehr darüber nachdenken, was das für ein Zeug war.
Den ganzen Winter über aßen wir dann dieselben Kartoffeln - und wenn man Pech hatte, war die Sorte diesmal nicht so toll und man aß den ganzen Winter eben diese Schweinekartoffeln ...

Irgendwann in den 70ern war dann endlich Schluss: Kartoffeln waren sowieso das ganze Jahr im Handel, man kaufte die Menge, die man brauchte und die Sorte, die man haben will - und Gut ist.
Für mich definitiv eine Bereicherung.

Malakim schrieb:
Winteräpfel die erst nach Lagerung wirklich schmecken gibt es kaum noch. Befasst man sich mit Äpfeln und Birnen, so wird man bemerken das es Sorten gibt die tatsächlich nur als Saft oder nur gebacken oder nur gelagert schmecken. [...] Wer einmachen will muß sich darauf einstellen, das die Supermarktwahre dafür nicht gezüchtet wurde und es also zu schlechten Ergebnissen kommt.

In meiner Kumpelküche haben wir den ganzen Sommer einen Haufen Obst hereinbekommen - geschenkt. Damit die Ware nicht verdirbt, habe ich mich nützlich gemacht und eingekocht. Das war auch soweit kein Problem, da wir im Vorfeld geeignete Gläser gesammelt hatten. Mit dem Einkochen hatte ich bislang nicht viel Erfahrung, stellte aber fest: Im Großen & Ganzen ist der Aufwand überschaubar.

Dazu gehören aber auch: Leute, die sowas essen wollen.

Mit Marmeladen ging das halbwegs noch. Obwohl alles keine großen Marmeladen-Esser, gehen Marmeladen aus Erdbeeren, Kirschen, Beeren noch ganz gut weg.
Kompotte? Fehlanzeige. Es interessiert sich einfach niemand mehr dafür. Wozu auch? Wer Obst essen möchte, kann heute auch im Winter Frischobst, Exoten zu bezahlbaren, ja günstigen Preisen essen.

Letztlich bekam ich kistenweise Äpfel rein, aus den Schrebergärten von nebenan. Zuerst dachte ich an Apfelmus. Gelegentlich wird das sogar gegessen. Nur: Es wird dann ein Glas angebrochen und nach ein paar Wochen finde ich die Schimmelpilzkultur im Kühlschrank.
Mittlerweile mache ich nur noch Apfelsaft daraus. Das ist zwar letztlich wenig ergiebig (und mit meiner Methodik auch etwas aufwändig), aber der Apfelsaft wird dann wenigstens auch getrunken und fertig.
:wink:
 

streicher

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Das Einkochen ist echt eine eigene Sache. Man weiß ja nicht genau, wie lange es haltbar ist, was auch immer man eingekocht hat, und auch nicht genau, wie schnell man es nach Öffnung aufbrauchen sollte.
Eingekochte Soßen werden nach Öffnung innerhalb von zwei Tagen aufgebraucht. Eigens hergestellte Aufstriche haben sich nach Öffnung immer ein paar Tage gehalten. Bislang ist noch nichts schlecht geworden, bevor es aufgebraucht war.
Jedes Glas mit eingemachten Pflaumen vom 16.9. war bislang ein kulinarischer Genuss. Ich hoffe, dass es so bleibt.
 

haruc

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Solange beim Einkochen alles hygienisch war und der Behälter nicht beschädigt ist, hält sich das Zeug theoretisch ewig. Zerfallsprozesse laufen zwar schon ab, aber arg verlangsamt. Optik und Geschmack lassen nach ein paar Jahren zwar zu wünschen übrig, aber dafür ist das ja gar nicht gedacht. Eine 10 Jahre alte Johannisbeermarmelade schmeckt nur noch süß, aber nicht mehr nach Frucht. Aber ich esse ständig "Süßschmiere" von vor 2-3 Jahren, die sind tadellos.

Eigentlich soll Eingemachtes ja nur bis in den Frühsommer des nächsten Jahres halten. Und darauf kann man sich normalerweise verlassen (wenn eben alles sauber war, anständig abgekocht wurde).

Wenn Eingewecktes nicht mehr gut ist, dann sieht und riecht man das normalerweise. Als meine Großeltern (die selbst nen Nutzgarten hatten) Anfang der 2000er gestorben sind, haben wir im Keller noch eingemachte Bohnen aus den 1970ern gefunden. Die sahen gruselig aus (weiß-gelb statt grün), rochen aber ok. Essen wollte sie aber niemand :D
 

Giacomo_S

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streicher schrieb:
Das Einkochen ist echt eine eigene Sache. Man weiß ja nicht genau, wie lange es haltbar ist, was auch immer man eingekocht hat, und auch nicht genau, wie schnell man es nach Öffnung aufbrauchen sollte.

Da ich Einkochen früher nur aus der Theorie kannte, hatte ich auch zunächst Respekt vor diesem Vorgang. Schließlich habe ich aber festgestellt, dass es ziemlich simpel sein kann.

- Übliche Schraubgläser, die sowieso anfallen (Marmeladen, Oliven, Sauerwaren usw.) reinigen und geöffnet lagern, sonst fangen die Deckel innen das Rosten an.
- Im großen Topf die Gläser und Deckel kochend sterilisieren.
- Metallzange und Kelle ebenfalls in das kochende Wasser legen.
- Glas mit der Zange entnehmen, kochendes Gut einfüllen bis an den Glasrand. Glasrand und Deckel innen nicht berühren und sofort zuschrauben.
- Zum Abkühlen auf den Kopf stellen
- Zum Beschriften nehme ich simples Papier und einen Pritt-Stift. Das hat den Vorteil, das sich beim nächsten Spülen das Etikett leicht wieder ablösen lässt. Beschriften mit Inhalt & Datum.

Haltbarkeit: mindestens 1 Jahr.

Mittlerweile bevorzuge ich die Methode auch zur Lagerung von z.B. Brühen, Fonds, Suppen und Saucen (Tomaten- z.B.). Dafür sind z.B. Gurkengläser super, die für Marmeladen zu groß sind. Früher habe ich das eingefroren. In Gläser legen hat aber den Vorteil, dass man nichts auftauen muss und außerdem kostet die Lagerung keine Energie.
Hält sich alles super - solange man die Gläser sorgfältig sterilisiert und die Ware beim Einfüllen brodelnd kocht.

Mal generell zum Thema Haltbarkeit:
Es muss sich gar nicht so ewig halten. Ich gebe mal zu bedenken: Wenn ich das über ein Jahr nicht gebrauchen konnte, dann brauche ich das eigentlich überhaupt nicht.
Marmeladen sind durch den Zucker konserviert und halten sich auch nach Anbruch eine ganze Weile. Sie können praktisch nur noch durch zwei Mikroorganismen verderben: Schimmel (sieht man) und wilde Hefen (fängt das Blubbern an). Ersteres muß man komplett sofort wegwerfen, letzteres kann man theoretisch noch essen, schmeckt dann aber vergoren.
Andere Waren sind nach Anbruch nicht mehr konserviert und müssen umgehend verzehrt werden. Also besser in Gläser legen, deren Größe einer sofortigen Verwendbarkeit entgegen kommen.

Mal grundsätzlich zum Einkochen:
Von den Kosten her gesehen lohnt es sich eigentlich nur, wenn man die Ware geschenkt bekommt oder selbst erntet (Marmeladen z.B.).
Für Marmeladen kann man normalen Zucker oder Gelierzucker nehmen. Beides hat dann wie immer seine Vor- und Nachteile. Haushaltszucker muss man 1:1 dosieren, damit die Konservierung (nach Öffnen) gewährleistet ist. Gelierzucker dosiert man zwar nur 1:2, er enthält aber einen Konservierungsstoff. In irgendeinen sauren Apfel muss man also beißen.
Gelierzucker gibt es bei vielen Discountern nicht ganzjährig. Der Tengelmann hat denn dann zwar, aber nur die teure Dr. Oetker - Ware: wenn dann das 500g Päckchen stolze 1,80 Euro kostet, dann brauche ich das auch nicht. Dann kann ich gleich fertige Marmelade kaufen.
ALDI hat aber Gelierzucker ganzjährig zu einem vernünftigen Preis (0,65 Euro).
 

Malakim

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Giacomo_S schrieb:
Ja, muss man Äpfel denn überhaupt lagern?
Meine Freunde und ich kaufen Äpfel das ganze Jahr - lose - wozu sollten wir dann Mengen einkaufen, die man noch "lagern" müsste?

Natürlich muß man keine Äpfel lagern.
Man kann das aber machen und es gibt viele Sorten die erst gelagert werden müssen bevor sie schmecken.
Natürlich kann man das ganze Jahr die wildesten Früchte aus der ganzen Welt kaufen, wenn man das möchte. Ich persönlich möchte das aus verschiedenen Gründen nicht so gerne machen. Zum einen finde ich zu lange Lieferwege für soetwas nicht akzeptabel. Zum anderen machen mir viele Nahrungsmittel mehr Spaß wenn ich sie nur dann esse wenn es sie auch bei uns gibt. Spargel mal als Beispiel.
Das muß man nicht so machen, natürlich.

Irgendwann in den 70ern war dann endlich Schluss: Kartoffeln waren sowieso das ganze Jahr im Handel, man kaufte die Menge, die man brauchte und die Sorte, die man haben will - und Gut ist.
Für mich definitiv eine Bereicherung.

Ja. Obwohl ich auch lieber größere Mengen kaufe und bei uns im Keller zwischen lagere. Aber so richtig lange möchte ich das auch nicht, die Kartoffeln schmecken so dolle am Ende des Winters nicht.

...
Dazu gehören aber auch: Leute, die sowas essen wollen.
...

Alles in allem liegt ein Missverständnis darüber vor was meine Intension ist. Ich koche ein was wir (also meine Familie) essen und verschenken wollen. Dabei ist natürlich der Spaß an der Sache, also sowohl am machen als auch am essen im Vordergrund. Ich sehe keinen Grund mich oder meine Familie da zu quälen. Wir nehmen dafür was wir hier angeboten bekommen und experimentieren damit herum um unsere Küche dadurch zu bereichern. Der ein oder andere Nachhaltigkeitsaspekt oder Überlegungen über diverse Inhaltsstoffe in Supermarktprodukten die mir oder meiner Frau nicht so ganz gefallen spielt da natürlich auch hinein.
Ein Rückschritt ins Mittelalter liegt mir ebenso fern wie eine selbstgeißelung zu schlechtem Essen.
 

streicher

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Okay, dann brauche ich mir keine Sorgen machen. Hygiene ist das A und O. Danke für die Tipps!
Die eingekochten Soßen, Aufstriche und Früchte sollen auch gar nicht so lange gelagert werden. Sind sie fast aufgebraucht, wird wieder eingekocht. Früchte jedoch eher saisonal: die eingekochten Früchte waren selbst gesammelt oder mit der Saison gekauft.

Bislang habe ich die eingefüllten Gläser nicht nochmal in einen Topf mit Wasser eingelegt und auf Kochtemperatur erhitzt. Auch die Backofenvariante - Erhitzen bei trockener Luft - habe ich nicht angewendet. Damit ließe sich die Haltbarkeit sicher noch um einiges verlängern.
Und dann gibt es noch den Einkochapparat. Nun, wer länger lagern will, braucht ihn vielleicht. Aber noch ein zusätzliches Gerät im Haushalt? Nee, lass mal.
 

haruc

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Streicher schrieb:
Hygiene ist das A und O.

Ja.

Vor allem auch poröse Materialien beachten. Insbesondere die Gummidichtringe von Einmachgläsern! Gummi ist ein poröses Material, in den feinen Rissen (die praktisch immer vorhanden sind) siedeln sich unweigerlich Bakterien etc. an, die mit einer oberflächlichen Wäsche (zb. unter fließendem Wasser abspülen und abreiben) nicht beseitigt werden können. Auch das Gummi muss mindestens ausgekocht werden.

Als Anhaltspunkt für die Sterilisation durch Auskochen nimmt man gemeinhin 5 Minuten im kochenden Wasser (für Gummi und Glas). Danach sollten keine Keime überlebt haben.

Gerade aber auch bei Porösen Materialien wie Gummi empfiehlt es sich, nach der Verwendung den Gummiring mit Kochsalz, vermischt mit etwas Wasser, gründlich abzureiben. Salz tötet Keime ziemlich effektiv ab und hat darüber hinaus eine abrasive Wirkung. Der Gummiring muss dann auch nicht abgespült werden. Die Salzkruste verhindert während der Zeit der Nichtbenutzung effektiv eine Besiedlung der Oberfläche durch Keime.

Vor der erneuten Verwendung kann man dann den "gesalzenen" Ring einfach mit den Gläsern abkochen, dadurch wird das Salz vom Ring gelöst.
Wer Angst vor Salz in der Marmelade hat, kann den Ring auch vorher unter fließendem Wasser abspülen.

die Backofenvariante

Hierbei sind zweierlei Dinge zu bedenken: 1. Luft ist weniger dicht als Wasser. Heiße luft braucht demnach länger als Wasser, um den gleichen Grad an Keimabtötung zu erreichen.

2. Bei der Backofenvariante muss sich das Glas erst auf Temperatur erwärmen, um auch in den feinen Unebenheiten Keime etc. zuverlässig abzutöten. Das dauert bei Erhitzen durch Heißluft sehr lange, da sowohl Luft als auch Glas keine guten Wärmeleiter sind. Wasser hingegen leitet Wärme deutlich besser und hat eine höhere Dichte, weswegen das Abkochen schneller vonstatten geht. Dies ist zu berücksichtigen. Bedenkt man, dass man im Heißwasserbad einen Gegenstand nach 5 Minuten steril hat, so muss man bei der Heißluftvariante mit circa 20 Minuten rechnen.

Und dann gibt es noch den Einkochapparat

Wie du angemerkt hast, handelt es sich dabei um ein im Grunde überflüssiges Gerät. Ein großer Topf tuts auch. Und zwar exakt genau so gut. Der einzige Vorteil des Einkochtopfes ist seine Größe von meist 20L. Wer nun aber nur 5-6 Liter zum Einkochen hat, der kommt mit jedem handelsüblichen Topf genau so weit :)
 

streicher

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Werde deine Tipps beherzigen, haruc. :)

haruc schrieb:
Streicher schrieb:
Und dann gibt es noch den Einkochapparat

Wie du angemerkt hast, handelt es sich dabei um ein im Grunde überflüssiges Gerät. Ein großer Topf tuts auch. Und zwar exakt genau so gut. Der einzige Vorteil des Einkochtopfes ist seine Größe von meist 20L. Wer nun aber nur 5-6 Liter zum Einkochen hat, der kommt mit jedem handelsüblichen Topf genau so weit :)
Bei zusätzlichen Geräten bin ich überhaupt "geizig", denn eine Küche ist schnell vollgestellt. Lieber übersichtlich und zweckmäßig, auch die Schubladen und Fächer.
Einen Einkochapparat finde ich genauso überflüssig wie einen Brotbackautomaten - den hatte ich sogar einmal - bis die Einsicht kam, dass es anders auch geht, und sogar besser.
Aber ein Mixer wiederum musste mich überzeugen, nicht nur, dass die interessantesten Smoothies gemischt werden können. Zum Beispiel braucht man dann auch keine Mandelmilch mehr in Tüten kaufen. :roll:
 

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Hat von euch jemand schon mal jemand seine Zähne mit etwas anderem geputzt wie Zahnpasta? Der hebe doch kurz mal die Hand...

Ich probiere es gerade aus, immer noch getreu dem Ziel, Plastik (und in dem Fall auch Weißblech) zu vermeiden. Es sind Zahnputztabletten. Die zerkaut man und putzt dann ganz normal die Zähnchen. Gibt es in speziellen Läden (oder auch im Versand?!) im Glas oder in Papier.

Kann im eigenen Hause noch nicht auf eine Langzeitstudie zurückblicken, und weiß auch noch nicht so recht, ob ich das will. Bisher passt alles...
 

Giacomo_S

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streicher schrieb:
Hat von euch jemand schon mal jemand seine Zähne mit etwas anderem geputzt wie Zahnpasta? Der hebe doch kurz mal die Hand.

:star: :star: :star: :star:

Eine Zeitlang habe ich Zahnsalz verwendet, das bekam ich damals aus der Apotheke. Wurde in so einem kleinen Glasfläschchen verkauft.
 

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Das habe ich mich sozusagen noch nicht getraut. :)

Aber irgendwann steht das an. Vielleicht auch die 2.0-Variante: Zähneputzen mit eigens hergestellter Zahnpasta. Natron ist schon im Hause. Und Natron ist erstaunlich billig...
 

saralatite25

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Wir betreiben diesen "Sport" auch seid einer Weile.
Dazu muß man aber bei uns eben auf Märkte und bei Kleinanbietern direkt am Garten kaufen. Das macht natürlich auch Spaß, geht aber nicht immer.

Einkochen tun wir seid einiger Zeit jedes Jahr, dazu gehen wir dann mit den Kindern Samstags Beeren Pflücken (also etwa Blaubeeren) und am Sonntag kochen wir dann Marmelade davon
paris shuttle. Das macht allen Spaß und Weihnachtsgeschenke haben wir dann auch gleich für die ganze Familie.

Beim "Müll" vermeiden versuchen wir ausserdem noch chemischen Müll zu meiden, also etwa chemische Duft und Aromastoffe.

All das lässt sich nur ganz mühsam ganz vermeiden, aber es lässt sich erheblich reduzieren. Oft lebt man dann auch noch billiger (etwa beim rasieren ohne Wegwerfrasierer).
Es ist ein sehr interessantes Programm. Darüber hinaus ist es wichtig, nur eine Stunde Zeit mit seiner Familie zu verbringen.
 

Giacomo_S

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Der Bundestag hat die Pfandpflicht ausgeweitet. Ein Schritt, auf den ich lange gewartet habe, ich nie verstanden habe, warum bislang viele Getränke nicht der Pfandpflicht unterlagen und der meine Menge an Plastikmüll daheim deutlich reduzieren dürfte (vor allem: Milch).

Gleichzeitig erweiterten die Abgeordneten die Pfandpflicht auf alle Einwegplastikflaschen und Getränkedosen. Bislang gibt es noch immer Getränke - etwa Fruchtsäfte ohne Kohlensäure - auf deren Verpackung kein Pfand erhoben wird. Derartige Ausnahmeregelungen fallen ab dem Jahr 2022 weg; nur bei Milch und Milcherzeugnissen gibt es eine Übergangsfrist bis zum Jahr 2024.

Also das "mit möglichst wenig Plastik auszukommen" - ist manchmal wie gegen Windmühlen kämpfen...
Ich verstehe meinerseits sowieso nicht, wieso man jedes Stück und jeden Gramm einzeln in Plastik verpacken muß. Ist versuche auch Plastik zu vermeiden wo es nur geht, aber sehr oft kommt man nicht daran vorbei... Ist zB so wie bei einem Coffedrink einer bekannten Marke, den ich eigentlich gerne trinke - aber wie gesagt - jeder Drink einzeln abgepackt und sowas versteh ich nicht unbedingt. Natürlich ist es angenehm so einzeln Verpackt - aber wäre mir im Glas echt viel lieber ...

Rechnet man Glas vs. Plastik mal alles zusammen - Energie bei der Herstellung, Transport mit höherem Gewicht uva. - dann bin ich mir nicht einmal so sicher, ob eine Glaspfandflasche selbst bei einem Mehrwegsystem da ökologisch so viel besser abschneidet - unter der Voraussetzung, auch alle Plastikflaschen unterlägen der Pfandpflicht.
Tatsächlich ist die Rücklaufquote bei Plastikflaschen und Dosen mit Pfand deutlich höher als bei der klassischen Pfandflasche. Dies dürfte darin begründet sein, dass mit 25 Cent vs. 8 Cent auch der Pfand deutlich höher ist. Die wirft einfach niemand mehr in die Gegend, und wenn doch, dann gibt es jemanden, der sie nur zu gern einsammelt.

Hier in der Großstadt ist für manche sozial Schwache das Sammeln von Pfandflaschen ein ordentliches Zubrot, so traurig dies auch sein mag.
Real existieren zwei Klassen von Pfandsammlern:
- Die einen sammeln nur die teuren Pfandflaschen und -dosen. Dabei kann man unauffällig bleiben: Wenig Gewicht, es reicht eine Tasche, nichts klimpert.
- Die anderen sammeln alles, sprich auch z.B. Bierflaschen mit 8 Cent Pfand. Das kann man aber im Grunde nur dann tun, wenn man mit einem Wagen herumfährt, der dann entsprechend klimpert: Dadurch outet man sich auch als Pfandflaschensammler, und nimmt eine ggf. soziale Ächtung eben billigend in Kauf.

Daher bleibt die klassische Bierflasche leider oft liegen, denn die kann man nicht einfach mal so "en passent" in die Tasche stecken. Denn der Aufwand, damit erkleckliche Summen zusammen zu bringen wird zu hoch.
M.E. sollte man auch auf Glasflaschen den Pfand auf 25 Cent erhöhen, denn dann werden sie auch eingesammelt. Der Pfand ist sowieso nur ein Durchlaufposten, für den Wohlhabenden eh kein Problem, für den sozial Schwachen aber auch nicht. Im Gegenteil, so mancher dürfte sich dann umso mehr freuen, wenn irgendjemand in der U-Bahn die Bierflasche neben den Mülleimer stellt.
 

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