streicher
Ehrenmitglied
- Registriert
- 15. April 2002
- Beiträge
- 4.862
Es ist nicht das neueste der Forschung, aber vielleicht gibt es zu dem Thema Neues.
Wie erklärt sich das Verhalten einer Person, wenn sie etwas tut, was man man ihr in einer Normalsituation nicht zutrauen würde? Ist beinahe jeder Mensch (im Ansatz) bereit zu foltern?
Das Experiment kurz dargestellt: Ein Lehrer (die eigentliche Versuchsperson) stellt einem Schüler in einem anderen Raum Fragen und versetzt der Person vermeintlich Stromschläge mit steigender Voltanzahl. In dem Raum des Lehrers befindet sich der Versuchsleiter, der den Lehrer zur konsequenten Durchführung anhält. Die Reaktionen des Schülers (auf Tonbandaufnahmen festgehalten oder durch Schauspieler gespielt) werden mit zunehmender Voltzahl heftiger. Der Versuchsleiter wird gegenüber dem Lehrer autoritärer. 62 Prozent der Versuchspersonen gingen bis zu dem letzten Knopf mit 450 Volt (schonmal Steckdosenstrom zu spüren bekommen?).
Offensichtlich sind Menschen sehr stark dazu bereit, Autorität zu folgen. Woran liegt es?
Das Experiment selbst kam in die Kritik, da Probanden geschockt, beinahe traumatisiert waren. Allerdings soll die Mehrheit der Probanden dankbar für die Selbsterkenntnis gewesen sein. Und war es der Meinung des Lesers nach bereichernd für die Selbsterkenntnis? Hilft es zur Entschlussfassung, in einer entsprechenden Situation nicht mehr zu den 62 Prozent zu gehören bzw. den Prozentsatz der extrem Hörigen zu mindern?
Wie erklärt sich das Verhalten einer Person, wenn sie etwas tut, was man man ihr in einer Normalsituation nicht zutrauen würde? Ist beinahe jeder Mensch (im Ansatz) bereit zu foltern?
Die Milgram-ExperimenteEines der bekanntesten, aber auch sowohl aus ethischen als auch aus versuchstechnischen Gründen umstrittensten Experimente der Psychologie ist das sogenannte Milgram-Experiment. Die Frage, die der Sozialpsychologe Stanley Milgram in den 60er Jahren beantworten wollte, bezog sich auf die Bereitschaft ganz normaler Menschen, sich einer Autorität zu beugen und offensichtlich "unmenschliche" Anordnungen zu befolgen. Die Motivation für diese Experimentalreihe lieferten die Ereignisse des 2. Weltkriegs. Wieso waren unter dem NS-Regime so viele Menschen bereit, sich in den Dienst der Tötungsmaschinerie der Nazis zu stellen? Lag es an einem grundsätzlichen Charakterfehler dieser Menschen oder gibt es Situationen und Umstände, unter denen möglicherweise jeder in der Lage wäre, andere Menschen zu quälen und zu töten?
Das Experiment kurz dargestellt: Ein Lehrer (die eigentliche Versuchsperson) stellt einem Schüler in einem anderen Raum Fragen und versetzt der Person vermeintlich Stromschläge mit steigender Voltanzahl. In dem Raum des Lehrers befindet sich der Versuchsleiter, der den Lehrer zur konsequenten Durchführung anhält. Die Reaktionen des Schülers (auf Tonbandaufnahmen festgehalten oder durch Schauspieler gespielt) werden mit zunehmender Voltzahl heftiger. Der Versuchsleiter wird gegenüber dem Lehrer autoritärer. 62 Prozent der Versuchspersonen gingen bis zu dem letzten Knopf mit 450 Volt (schonmal Steckdosenstrom zu spüren bekommen?).
Offensichtlich sind Menschen sehr stark dazu bereit, Autorität zu folgen. Woran liegt es?
Das Experiment selbst kam in die Kritik, da Probanden geschockt, beinahe traumatisiert waren. Allerdings soll die Mehrheit der Probanden dankbar für die Selbsterkenntnis gewesen sein. Und war es der Meinung des Lesers nach bereichernd für die Selbsterkenntnis? Hilft es zur Entschlussfassung, in einer entsprechenden Situation nicht mehr zu den 62 Prozent zu gehören bzw. den Prozentsatz der extrem Hörigen zu mindern?