Bibliische Hinweise auf die Wiedergeburt
fumarat schrieb:
@arius,
Jeder Mensch hat ja seinen eigenen Willen und seine eigene Freiheit der Entscheidung bereits als Geistwesen bei seiner geistigen Geburt vor Milliarden von Jahren erhalten. Daher muss jeder Mensch selber bestimmen, ob er glauben will oder nicht - ihm selbst ist es überlassen, daher muss auch jeder seinen Weg selber finden, es darf keinerlei Zwang ausgeübt werden, das wäre fanatisch !
Soweit so gut.
Aber jeder sollte auch nicht vergessen, dass er in dieser Welt ja nur Gast ist, und die Zeit seines Gastseins ist kurz bemessen. Doch es wird ihm ja Zeit für ein neues Erdenleben gegeben, damit er wieder neu beginnen kann... So soll es in der Schöpfung Gottes sein: Immer wird einem jeden Gelegenheit geboten, von neuem anzufangen.
Was ist der Beweis dafür? Und bitte keine Verweise auf irgendwelche Erkenntnisverfahren sondern eine exegetische Erklärung, bitte.
Normalerweise argumentiere ich ohne genauere Schriftauslegungen, aber wenn du darauf beharrst, gehe ich gerne ausführlicher und für jeden verständlich auf eine der vielen Stellen in der Schrift ein, alle weiteren gedanken kann sich jeder selbst darüber machen...
Der beste Beweis für das Wissen um die Wiedergeburt sind neben den wissenschaftlichen Darlegungen im anderen Thread 'Leben nach dem Tode' die Bibelstellen, wo Menschen fragten, ob die oder jene Person der weidergeborene XY... war oder, ob [bei Geheilten] ob er oder seine Eltern schuld an der Krankheit waren, beweist Jesu
Gespäch Jesu mit Nikodemus :
Als Nikodemus einst Jesus aufsuchte, um sich belehren zu lassen, hatte der Herr ihm geantwortet: "
Wer das Reich Gottes sehen will, muss wiedergeboren werden." (Vgl. Johannes 3, 3.) und "
Ihr müsst wiedergeboren werden, wenn ihr ins Himmelreich eingehen wollt." (Vgl. Johannes 3, 7.) . Vgl. Origenes, Das Evangelium nach Johannes, eingel. und übers. von Rolf Gögler, Benzinger Verlag, Einsiedeln 1959, S. 16-21. Jesus benützte dabei die gleiche Bildsprache für die Wiedergeburt, die auch Salomo schon gebraucht hatte (vgl. 4. Mose 8, 7 in Verbindung mit EcclT l, 7).
Vor knapp 2000 Jahren gab es sogar Schriftgelehrte und Mitglieder des Hohen Rates, die Jesus ihre Sympathie bekundeten. Sie baten ihn, in ihr Haus zu kommen statt in den Tempel; man könne dort miteinander reden, ohne gesehen zu werden. So fanden sich einige zusammen, die zu Jesus hielten, und
sie trafen sich heimlich mit ihm. Jesus belehrte sie dort, so wie er von den Geistern Gottes belehrt worden war.
Zu diesen
heimlichen Besuchern gehörte auch
Nikodemus. »Er war Lehrer und Vorsteher im Tempel zu Jerusalem, und daher wusste er, dass es für ihn ein Wagnis war, sich auf die Seite eines Mannes zu stellen, der von den Schriftgelehrten und Pharisäern angegriffen wurde.« Der
Evangelist Johannes berichtet in Kapitel 3 von einer solchen Begegnung. »Es war aber nicht das erste Mal, dass Nikodemus heimlich Jesus aufgesucht hatte. Auch war er nicht der einzige; aber keiner wusste vom andern, dass auch er nachts heimlich zu Jesus ging, damit er ihnen Erklärungen über Dinge geben sollte, die sie einfach nicht verstanden. Die aber ihn aufsuchten, waren Männer, die Glauben an ihn hatten.«
Die Wendung "Dieser kam des Nachts" (bei Johannes 3, 2) müsste richtiger heissen: "als es dunkel war". »Es wäre Jesus nicht zumutbar gewesen, sich mitten in der Nacht stören zu lassen.« Da es keine Strassenbeleuchtung gab, brauchten die heimlichen Besucher lediglich die Dunkelheit abzuwarten. »Auch wusste man grösstenteils, wo Jesus zu finden war, oder man erkundigte sich nach seinem Aufenthaltsort. Man konnte doch leicht herausfinden, wo er gepredigt hatte und sich jetzt aufhielt.«
So kam also Nikodemus nach Einbruch der Dunkelheit wieder einmal zu Jesus. »Er sagte: "Ich weiss, du bist ein Mann Gottes, denn es war noch keiner da, der solches vollbracht hat wie du. Für mich ist es ganz selbstverständlich, dass du
ein Mann Gottes bist. Aber ich habe da allerlei Fragen und Probleme…. "«
Wenn man sich dessen erinnert, was Jesus in Gesprächen jenen erwiderte, die ihn anerkannten, könnte man vermuten, er habe sich über die Worte des Nikodemus gefreut und ihn gelobt. »Allein, Jesus hat ihm keine solche anerkennende Antwort gegeben. Da es sich bei Nikodemus um einen
Gelehrten handelte, wollte Jesus ganz anders mit ihm reden - und er konnte dies auch. Freilich, so wie es in der Bibel überliefert ist, erkennt man die Zusammenhänge nicht. Die beiden hatten nicht in dieser 'Kurzfassung' geredet, wie sie das Evangelium enthält.«
»Ehe Nikodemus überhaupt von seinen Problemen zu reden anfangen konnte - es ging ihm ja nur darum, zu erfahren: Wie kommt man ins Himmelreich? -, sprach Jesus zu ihm:
"Du bist ein Lehrer und weisst nicht einmal, wie man ins Himmelreich kommt? …" Nikodemus aber wollte als frommer Mensch leben und so ins Himmelreich gelangen. Daher fragte er: "Ja, was ist denn nun richtig? Ist das richtig, was du sagst, und ist alles falsch, was wir sagen? Wie komme ich ins Himmelreich? Denn ich glaube an dich. Sage mir, was muss ich tun?" Es war ja wie erwähnt nicht die erste Begegnung des Nikodemus mit Jesus. Dieser gab ihm zur Antwort:
"Wer ins Himmelreich eingehen will, muss wiedergeboren werden."«
»Das konnte Nikodemus nicht verstehen, und er bat Jesus, es ihm deutlicher zu erklären. "Soll man denn wiedergeboren werden, wenn man alt ist? Soll man in den Schoss seiner Mutter zurückkehren? Wie wäre solches möglich? Ich verstehe das nicht…" Darauf sagte Jesus zu ihm: "
Wenn ihr nicht aus dem lebendigen Wasser und dem lebendigen Geist wiedergeboren werdet, könnt ihr nicht ins Himmelreich eingehen."«
»Dies steht wörtlich nicht so in den heiligen Schriften (vgl. Johannes 3, 5), denn man hatte es damals nicht verstanden - konnte es nicht verstehen. Es heisst dort lediglich: "Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen." Das sagt doch gar nichts. Aber "
aus dem lebendigen Wasser und dem lebendigen Geist" - das sagt alles. Zu beachten ist, dass Jesus diese Worte vom lebendigen Wasser und vom lebendigen Geist gesprochen hatte, als er seinen Auftrag noch nicht erfüllt hatte. Diese Worte würden aber ihre Gültigkeit gewinnen, wenn er sein Erlösungswerk vollbracht hatte. Dann sollten die Menschen ins Reich Gottes einkehren können, wenn sie durch das lebendige Wasser und durch den lebendigen Geist gegangen waren.«
»Diese Worte sprach Jesus also mit dem Blick in die Zukunft. Jetzt war der Himmel noch verschlossen. Sie sollten aber durch das lebendige Wasser zum Vater zurückkehren können.« Damit meinte Jesus sich selbst. »Man kann also nicht ins Himmelreich eingehen, wenn man nicht durch dieses 'lebendige Wasser' hindurchgeht. Das bedeutete zugleich: Jesus musste seinen Auftrag erfüllen, um dadurch den Weg frei zu machen, auf dem die Seinen ins Himmelreich zurückkehren konnten. So ist er für alle Zeit für die Menschheit das lebendige Wasser. Denn niemand kommt zum Vater, ohne dass er an Christus vorbeiginge. (Vgl. Johannes 14, 6.)«
»Es heisst in dem angeführten Wort ferner, die Menschen müssten auch durch den 'lebendigen Geist' gehen; dann stünde ihnen das Himmelreich offen. Denn die Menschen der Zeit vor Christi Erlösungstat gehörten ja
noch nicht zum lebendigen Reiche Gottes. Sie gehörten vielmehr dem Herrscher der 'Welt', der Finsternis. Von ihm waren sie umfangen; in sein Reich mussten sie nach ihrem Abscheiden zurück, dorthin, wo er die Rechte ausübte, die ihm zugesprochen worden waren. Ihm, Luzifer, gehörten sie. In seinem Reiche waren keine lebendigen Geister - dort waren vielmehr die Totengeister. Eben darum lautete die Verheissung, sie könnten nur durch das lebendige Wasser und den lebendigen Geist ins Himmelreich eingehen.« Mit dem 'lebendigen Wasser' ist somit Christus als Erlöser gemeint, mit dem 'lebendigen Geist' die Geisterwelt Gottes. »Nur durch ihn, Christus, können die Menschen ins Himmelreich einkehren, und durch die heilige Geisterwelt sollte es möglich werden, dieses Himmelreich zu erringen. Mit seinen Worten gab Jesus eine leise Andeutung von den Aufstiegsstufen der Heimkehr zum Vater.« Diese Aufstiegsstufen der geistigen Welt Gottes wurden jedoch erst nach Christi Erlösungstat geschaffen. Die Worte Jesu waren also, es sei wiederholt, auf die Zukunft ausgerichtet.
Von diesen Aufstiegsstufen wird im letzten, im dreizehnten Kapitel die Rede sein. Mit dem 'lebendigen Geist' meinte Jesus also die ganze heilige Geisterwelt Gottes, die ihm verpflichtet und Untertan ist. »Diese heiligen Geister begleiten den Menschen in das irdische Reich hinein, und sie führen ihn auch wieder daraus zurück in das geistige Reich. Kein Aufsteigender vermag ins menschliche Dasein zu treten - sei es zum ersten, sei es zum wiederholten Male -, ohne dass ihm die heilige Geisterwelt Gottes dabei behilflich ist. Das besagt, dass
alle Vorbereitung für ein solches Dasein, dass die Zustimmung zur Menschwerdung aus dem Reiche Gottes kommen muss. Die Engelschaften übernehmen die Ausführung des Willens Gottes und Christi. Keiner vermöchte in das Reich Gottes einzutreten, dem die Menschwerdung aus dem Totenreiche Luzifers heraus [also durch dessen Willen und Veranlassung] ermöglicht würde. Ein solcher Mensch könnte nach seinem Erdentod nicht ins Himmelreich gelangen, weil er nicht aus dem 'Wasser' und nicht aus diesem 'Geist', von dem Jesus sprach, gekommen wäre.«
Jesus hatte zu Nikodemus auch gesagt: "
Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, das ist Geist." (Johannes 3, 6.) »"Denke doch nach", hatte Jesus zu dem Pharisäer gesagt: "Das Fleisch - der Leib also - ist verweslich, der Vergänglichkeit geweiht. Davon bleibt nichts. Der Geist aber ist Geist; er kommt aus dem Ewigen, kann also nicht vergehen, sondern
der Geist geht wieder dahin, woher er gekommen ist."«
»Des Weiteren sprach Jesus zu Nikodemus: "Vor mir ist noch keiner mit diesem Auftrag vom Vater in diese Welt geschickt worden und ist deswegen vom Himmel herabgestiegen, in den er wieder zurückkehren kann. Wie könnte sonst jemand berichten, wie es im Himmelreich aussieht [wenn er nicht von dorther gekommen wäre]? Denn
die Toten wissen nichts."«
Dieser letzte Satz steht auch in den heiligen Schriften (Prediger 9, 5). Denn die 'Toten', also die Bewohner des Totenreiches Luzifers, wussten vor der Erlösungstat Christi nichts mehr von dem, wie es einst, vor dem Abfall, gewesen war. »Zwar war ihnen erklärt worden, dass es einst anders gewesen sei; aber wie es gewesen war, davon hatten sie keine Ahnung mehr. Ihr
Wissen um die Herrlichkeit von einst war in ihnen erloschen, als sie beim Engelsturz in die Finsternis gestürzt wurden.« Auch als Menschen wussten sie nicht, woher sie in Wahrheit kamen. »Davon hatten sie kein Wissen mehr, und so konnten sie auch nicht über die Wiedergeburt, über die Rückkehr ins Vaterhaus sprechen.« Dies vermochten nur
Propheten, also jene Menschen, die nach ihrem Erdentod wieder in den Himmel zurückkehrten, weil sie als
rein gebliebene Geister am Abfall nicht beteiligt gewesen waren.
Christus war der erste und einzige Geist, der nach einem Erdendasein in die Hölle, also in das Totenreich, eindrang und ihr wieder entfliehen konnte. »Engel konnten zwar vor der Erlösungstat Christi im Auftrage Gottes in die Hölle eindringen [und diese auch wieder verlassen]; sie hatten ja kein menschliches Dasein hinter sich. Alle Wesen hingegen, die aus der Hölle heraus in ein menschliches Dasein getreten waren, hatten [vor der Erlösungstat Christi] nach ihrem irdischen Tode wieder in die Hölle zurückkehren müssen - sie waren Gefangene Luzifers.«
»"Der Menschensohn kommt vom Himmel und kehrt auch wieder in den Himmel zurück." So sprach Jesus zu Nikodemus - doch was konnte dieser damit anfangen? Er hatte mit der Antwort, die Jesus ihm gegeben hatte, nicht viel anfangen können, obwohl er in ihm einen Propheten erblickte und er sich zu der Überzeugung durchgerungen hatte, dass Jesus von Gott gekommen war, weil nur jemand, der von Gott kam, solche Dinge vollbringen konnte, wie Jesus sie vollbrachte.«
Unzählige weitere Stellen findest du beim aufmerksamen Lesen der Schrift.
z. B.: - Vom 'lebendigen Wasser' sprach Jesus auch zur Samariterin, nachdem er eines Abends durstig beim Jakobsbrunnen bei Sychar angekommen war und auf seine Jünger wartete (Johannes 4, 5-30)...
- oder bei der Begegnung mit Zachäus...(Lukas 19, 1-10)..
Heilvolle Gruesse
Arius