Ein_Liberaler schrieb:
Giacomo_S schrieb:
Vielmehr bin ich der Meinung, wenigstens die großen Betriebe könnten ihren Beitrag leisten.
Könnten sie leicht. Würde mir gefallen. Warum bloß tun sie's nicht? Ob es sich aus irgendeinem Grund nicht lohnt?
Firmen könnten viele Dinge tun, die sich lohnen aber nicht getan werden, weil sie außer Mode sind. Ein Betriebskindergarten wäre ein Projekt, mit dem man sich festlegt, und das will man zur Zeit ja am allerwenigsten.
Stattdessen fusioniert man Betriebe, um sie dann wieder in Profitcenter zu zerlegen, entlässt ganze Mannschaften um sie woanders wieder zu suchen, investiert in die Entwicklung von Produkten, die man dann wieder einstellt - ganz so, wie es denn die jeweiligen BWLer so gerade für richtig halten.
In Bad Salzuflen, woher ich komme, wurde im 19. Jh. das Hoffmann's Stärke - Werk errichtet (der Markenartikel mit der Katze, wir erinnern uns). Die Chef's ihrer Zeit darf man sich sicher als "frühkapitalistische Ausbeuter" vorstellen, aber sie haben ein ganzes Viertel mit durchaus annehmbaren Werkswohnungen - und ein Krankenhaus (!) - gebaut. Denn noch ganz "Patrone", fühlte man sich auch verantwortlich für seine Arbeiter und Angestellten und es gehörte zu der Ehre eines respektablen Betriebs.
Heute, in unser so viel reicheren Gesellschaft ist so etwas wohl nicht mehr möglich. Shareholder Value, Profitmaximierung,
Flexibilität sind für die Aktionäre sicherlich wichtigere Stichworte als soziale Verantwortung. Die Arbeitnehmer in den Betrieben sind zur bloßen Zahlengröße verkommen, heute wie morgen austauschbar ...
Ich zweifle nicht mehr daran, dass es früher oder später einen ganz großen Knall geben wird, denn es ignoriert, das es nach wie vor
Menschen sind, die in den Betrieben arbeiten,
Menschen, die Ideen und Visionen haben,
Menschen, deren Loyalität man braucht, um sie zu großen und ungewöhnlichen Leistungen anzuspornen.