"Was ist gut?"

yuPooNG

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Hallo zusammen,
ich musste mich vor einer Weile in der Schule für ein Wahlfach
entscheiden.. durch die begrenze Auswahl viel mein Entscheid auf
Philosophie. Ich hab mich bis dahin noch nie mit diesem Thema befasst
und bin auch jetzt ziemlich ratlos in diesem Gebiet.

Auf jedenfall müssen wir eine kleine Arbeit schreiben (~A4) über das
Thema: "Was ist gut?"
Ich weis dass es darauf keine eindeutige Antwort gibt und auch nicht
geben kann da gut/böse nicht klar definiert bzw. getrennt werden kann.

Die Aufgabe ist es nicht nachzuforschen was andere grosse Denker zu
diesem Thema gemeint haben oder die Frage mit irgendwelchen Philo-
sophischen Ansätzen zu erklären sondern einfach in eigenen Worten
schreiben was man darunter versteht.

Ich hab mir ein paar Gedanken gemacht aber wirklich weit komm
ich nicht.

zB.
  • das Gegenteil von "gut" kann "böse" sein.. könnte aber auch "schlecht" sein
  • "gut" und "böse" müssen beide zu gleichen Teilen existieren und sich
    somit im Gleichgewicht halten (Yin-Yang)
  • "gut" ist etwas dass mir Nutzen bringt und mich bestärkt
    "böse" etwas dass mir schadet und mich schwächt
  • natürlich ist "gut"/"böse" subjektiv und kann somit nicht auf alles
    angewandt werden
  • alles und jeder beinhaltet ein Teil "gut" sowie "böse"
    zB. kann auch ein Krieg "gut" sein wenn man daraus lernt und ihn in
    Zukunft zu verhindern weiss

Mich würde interessieren wie ihr das Angehen würdet.

Vielen Dank

- yuPooNG -
 

_Dark_

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ich glaube heutzutage ist in unserer rauen und unbarmherzigen welt eher die frage, was nützlich und was schädlich ist.
ein gut und ein böse gab es meiner meinung nach noch nie, weil irgendjemand immer vom bösen profitiert und man so nur die sichtweise wechseln muss, um gutes böse zu sehen...
siehe auch irak..
der einfach gi denkt, er würde gutes tun, nur leider finden die irakis das was er macht nicht gut, sondern bös(willig)...
 

Tarvoc

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Für mich sind die Begriffe "gut" und "böse" weitestgehend inhaltsleer. Ich denke, die Begriffe "kreativ" und "destruktiv" sind nützlicher, oder auch wie die Buddhisten sagen würden "heilsam" und "unheilsam".
 

Hammerhand

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Ich stimme Tarvoc weitegehend zu.

"Gut" und "böse" sind Definitionssache. Was für den einen gut, richtig, vorteilhaft ist, kann für den nächsten negative Folgen und damit etwas, im weitesten Sinn, böses sein.
Ich finde das Thema allerdings zu schwammig, um darüber ausführlich schreiben zu können. Du solltest vielleicht versuchen die Subjektivität beider Begriffe herauszuarbeiten. Dann solltest du zumindest objektiv bleiben können und nicht andere Dichter und Denker einschliessen müssen, um eine erfolgversprechende Arbeit abliefern zu können.

Mit scheissfreundlichen Grüssen,
Hammerhand

Edit:
Eine Frage solltest du dennoch beantworten: Ist die Fragestellung in der Tat: "Was ist gut?" Oder ist sie etwas abgewandelt?
Bei der Frage, "was ist gut?" würde ich meinem/r Philosophielehrer/in einen Vogel zeigen und meinen, dass das Steak von gestern gut war. Sie solle sie doch in der Fragestellung präzisieren. Bei dieser Frage könnte man alles mögliche Antworten, und da genau das in der Philosophie gefordert ist würde dies wohl Monate dauern. Wenn du die Frage allgemein auf dich beziehen möchtest, könntest du auch folgenden Satz schreiben: "Alles, was mir irgendwie von Vorteil ist, könnte ich als für mich "gut" bezeichnen, dabei schliesse ich ebenso die Triebbefriedigung ein. "Gut" kann daher keine Allgemeingültigkeit haben und ist lediglich ein subjektives empfinden!" Ein Satz, der alles erklären sollte. Meine damalige Lehrerin war von meiner Einfachheit immer sehr angetan.
 

Zhara

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Das gegenteil von "gut" ist nicht unbedingt "schlecht", oder umgekehrt. Natürlich kann das Gute nicht ohne das Schlechte existieren, da es sonst der Bezeichnung "gut" nicht bedürfte.
Gut wäre für mich in ertser Linie das, was ich mit meiner Moral, mit meinem Gewissen vereinbaren kann.
Gut kann außerdem nicht in einzelnen Teilen gesehen werden, sondern muß immer auf den gesamten bereich, den es umgibt bezogen werden.
Wenn ich irgendeine Handlung vollziehe, die zwar für mich gutes mit sich bringt für einen anderen Menschen aber Schlechtes, kann ich diese tat nicht gut nennen, sondern höchstens "nicht schlecht".

Hhm. Irgendwie ist die Frage gar nicht so einfach.
 

Philipp

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gut und böse

ich denke mal das es ein gesellschaftliches gut und böse gibt.
diese sagt aus was gut für die gesellschaft ist und was nicht

dann noch ein egoistisches gut und böse
was mich weiterbringt und was mich unterdrückt

ein moralisches gut und böse
was von dem was ich mache schadet anderen mehr als es mir nutzt

ein evolutionäes gut und böse
was die natur von uns will....

warscheinlich gibt es noch ein paar andere ebene, diese sind immer in verbindung. grenzen verfließen werden angepaßt.
Es ist nicht möglich diese beiden begriffe zu definieren da sie ständig in bewegung sind.

Gut und böse sind begriffe, deren definition sich nicht fassen läßt und sich auch nur schwer beweisen läßt (setz einen Kommunisten und eien kapitalisten zusammen die kommen nie auf ein gut und ein böse).
 

Tarvoc

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Zhara schrieb:
Das gegenteil von "gut" ist nicht unbedingt "schlecht", oder umgekehrt. Natürlich kann das Gute nicht ohne das Schlechte existieren, da es sonst der Bezeichnung "gut" nicht bedürfte.

Das ist eine etwas schiefe Logik. Es stimmt zwar, dass das Gute ohne das Schlechte nicht als das Gute bezeichnet werden könnte, aber dadurch würde sich ja nichts Wesentliches an ihm ändern.

Philipp schrieb:
ein evolutionäes gut und böse
was die natur von uns will....

Das ist mir irgendwie zu personifizierend...
 

yuPooNG

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>Hammerhand
"die Subjektivität beider Begriffe herauszuarbeiten" was genau meinst du damit?

und der genaue Titel ist:
" 'Was ist gut?', bzw. 'Was heisst gut?' "


muss mir das alles mal in Ruhe durchlesen..
danke schonmal an alle :)

- yuPooNG -
 

Zhara

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Tarvoc schrieb:
Zhara schrieb:
Das gegenteil von "gut" ist nicht unbedingt "schlecht", oder umgekehrt. Natürlich kann das Gute nicht ohne das Schlechte existieren, da es sonst der Bezeichnung "gut" nicht bedürfte.

Das ist eine etwas schiefe Logik. Es stimmt zwar, dass das Gute ohne das Schlechte nicht als das Gute bezeichnet werden könnte, aber dadurch würde sich ja nichts Wesentliches an ihm ändern.

Ne, das nicht, aber was wäre der Morgen noch wert , wenn es die dunkle Nacht nicht geben würde.
Wenn alles gut ist auf der welt brauchte man nicht mehr darüber zu sprechen-das war allet, was ich dmit ausdrücken wollte
.
 

Hammerhand

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Zhara, versuch weniger metaphorisch zu sein. :wink:

yuPooNG, ich meinte damit, dass sich beide Begriffe aus rein subjektivem Empfinden ableiten, sie stellen keine absoluten Definitionen dar. Das bedeutet, dass man "gut" nur abstrakt und egoman, nicht objektiv, beschreiben kann. Zumindest ist das mein Auffassen.
 

Centauri

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Was ist gut ?

In Philosophie ist das immer so eine Sache , weil man in dem Fach alles in Frage stellt .

Um zu wissen was gut ist müsste man erstmal wissen was böse ist .
Und wenn man aber böse nicht definieren kann , dann kann man auch gut nicht definieren .
Aber warum gibt es dann diese beiden Ausdrücke überhaupt ?
Wenn es sie doch eigendlich nicht gibt ?
Und bevor man beantworten kann was gut oder böse ist müsste man erstmal beantworten wo oben und wo unten ist .
Denn Oben und unten kann doch überall sein , was dann heissen würde das gut und böse alles heissen könnte .
 

Tarvoc

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Centauri schrieb:
Aber warum gibt es dann diese beiden Ausdrücke überhaupt ?
Wenn es sie doch eigendlich nicht gibt ?

Es gibt 'ne Menge inhaltsleerer Begriffe in unserem Sprachgebrauch: Seele, Gott, etc.

Eine interessante, allerdings bestenfalls allegorische Geschichte über die Entstehung der Begriffe Gut und Böse ist im zweiten Illuminatus! Roman von R.A. Wilson und R. Shea enthalten. Ich kann die Reihe nur jedem empfehlen!

Centauri schrieb:
Und bevor man beantworten kann was gut oder böse ist müsste man erstmal beantworten wo oben und wo unten ist .

"Es ist unten so, wie es oben ist." (Eines der hermetischen Axiome)
 

Don

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*Lach*

Ich plauder einfach mal aus dem pädagogischen Nähkästchen.... .

Also verdrehen wir mal die Sache. Stellt Euch vor IHR seid der Lehrkörper und sollt nun eine Horde "Neuphilosophen" einweisen. Zuerst muß man herausfinden wer wo steht und welche philosophische gesinnuung pflegt. Weiterhin ist der soziale Bindungsfaktor interessant um das Gruppengefüge zu definieren..... . Ich könnte hier weiter machen, aber das wäre der Lehrkraft gegenüber unfair.

So, ich denke nun weißt Du warum die Frage gestellt worden ist.

mfg Don

PS: Antworte ehrlich was DU meinst was "gut" sein könnte; generell gilt dier Gegenspieler von "gut" ist "besser"....... . Im SInne des perfektionierten Denksystems.
 

Sile

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Gut und Schlecht,
Das ist einfach, und darüber brauchen wir nicht zu dikutierren ...

Gut und Böse
Darüber umso mehr.

Ich sage heutzutage nicht mehr Gut und Böse, sie bezeichnen, durch ihren Gebrauch in der menschlichen Geschichte, die moralischen Werte der Gesellschaft, wobei auch diese Werte meistens nur vordergründig bestehen. In der Regel gibt es eine weite Kluft zwischen dem, was allgemein als moralisch "gut" bezeichnet wird und dem, wie menschen denken und handeln, was Sie also persöhnlich als "gut" oder auch "Böse" bezeichnen. Wie kann ich nun einen solchen Begriff benutzen, der in seiner hauptsächlichen Funktion, nur wieder unsere scheinheilige Gesellschaft unterstützt/stützt ?
Nein ich habe großen Skrupel davor gut/Böse zu sagen, und wenn hab ich immer die Naivität dieser Begrifflichkeit im Nacken, die mich nach dem Ausstoßen des Atems zurückschrecken lässt.
 

JayLee

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bei dem titel gut oder böse muss ich sofort an das altberwerte spiel teufelchen auf der linken und engelchen auf der rechten schulter denken und somit lande ich bei vernunft und unvernunft.

(vernunft definiert sich anders als vernünftiges hadeln, also nehme ich den ausdruck vernunft wieder zurück 8) )

vernünftiges handeln... wenn ich mal so darüber nachdenke, find ich dass das ein teil des guten ist, das gute an sich aber viel zu umfangreich zu beschreiben wäre.

ich würde denke ich auch (wie schon gesagt) auf das persönliche gute, auf das gute für die allgemeinheit bzw das umfeld und auf moralisches gut eingehen und andauernd würde ich auf die vernunft zurückkommen ;)

liegt wohl daran, dass das gerade mein thema im philo-kurs ist...
 
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