Uni Leipzig: Titel "Professorin" auch für Männer

Mr. Anderson

Ehrenmitglied
Registriert
24. Februar 2004
Beiträge
2.930
Ein_Liberaler schrieb:
Außerdem glaube ich nicht an ein generisches Femininum - das ist nur eine Hippie Erfindung.
Katzen? Enten? Eulen? Nur halt nicht Menschinnen.
Da gäbe es auch noch „Personen“.

Treffen sich zwei Personen auf der Straße; sagt die eine zur anderen: „Ich bin deine Mutter, aber du bist nicht meine Tochter.“

( Funktioniert auch umgekehrt entsprechend mit zwei „Passanten“.)
 

vonderOder

Ehrenmitglied
Registriert
24. November 2004
Beiträge
2.421
antimagnet schrieb:
kurz zur allgemeinen belustigung, die bildzeitung mal wieder.
später mehr...
Wieso zur Belustigung?

Um dieses geht es doch hier - oder?

War's 'nen Fehler das die Bild-Zeitung das gebracht hat oder ist es eine Falschmeldung?
 

antimagnet

Forenlegende
Registriert
10. April 2002
Beiträge
9.676
es ist eine glatte falschmeldung. das generische femininum wird in der grundordnung nur benutzt, nicht vorgeschrieben.




______________________________

und hier das später mehr:

haruc schrieb:
Den Schuh lass ich mir von Dir nicht anziehen ;) Du verwechselst da "Vorschrift" mit "Gebrauch". Das generische Maskulinum wird in der deutschen Sprache als Sammelbegriff für Gruppen von Menschen, die eine bestimmte "Eigenschaft" (zb. Professor zu sein) teilen gebraucht, ohne Rücksicht auf Sex und/oder Gender der Angehörigen der Gruppen (weil es in dem Fall anscheinend unerheblich ist).

du magst ja gute gründe haben (und vielen, jedoch nicht allen, stimme ich auch zu) - es ändert aber nichts daran, dass du den weiteren gebrauch des generischen maskulinum einforderst. "es hat zu bleiben, wie es ist" - ist das keine vorschrift?
 

Hawkeye

Meister
Registriert
12. April 2003
Beiträge
276
antimagnet schrieb:
es ist eine glatte falschmeldung. das generische femininum wird in der grundordnung nur benutzt, nicht vorgeschrieben.




______________________________

und hier das später mehr:

haruc schrieb:
Den Schuh lass ich mir von Dir nicht anziehen ;) Du verwechselst da "Vorschrift" mit "Gebrauch". Das generische Maskulinum wird in der deutschen Sprache als Sammelbegriff für Gruppen von Menschen, die eine bestimmte "Eigenschaft" (zb. Professor zu sein) teilen gebraucht, ohne Rücksicht auf Sex und/oder Gender der Angehörigen der Gruppen (weil es in dem Fall anscheinend unerheblich ist).

du magst ja gute gründe haben (und vielen, jedoch nicht allen, stimme ich auch zu) - es ändert aber nichts daran, dass du den weiteren gebrauch des generischen maskulinum einforderst. "es hat zu bleiben, wie es ist" - ist das keine vorschrift?

Ich vermute es geht ihm darum, dass die Verwendung des generischen Femininum keine Verbesserung darstellt, sondern eher zu einer sprachlichen "Unsauberkeit" führt.



Ich persönlich finde es irgendwie einfach nur überflüssig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es etwas für die Gleichberechtigung von Männern und Frauen bringt. Und ich kann mir ebenfalls nicht vorstellen, dass es gegen Diskriminierung von Frauen hilft. Personen die andere Personen wegen ihres Geschlechts, ihrer Herkunft oder aus was weiß ich für Gründen diskriminieren wird eine neue Sprachregelung (auch wenn oder vielleicht gerade weil sie nur in der Grundordnung steht) sehr wahrscheinlich dreifuffzig am Ar*** vorbei gehen. Insofern nix gewonnen.

Edit hat noch ein "wenn" rein gemogelt.
 

haruc

Ehrenmitglied
Registriert
16. Dezember 2002
Beiträge
2.494
antimagnet schrieb:
es ändert aber nichts daran, dass du den weiteren gebrauch des generischen maskulinum einforderst. "es hat zu bleiben, wie es ist" - ist das keine vorschrift?

Nein ich fordere nicht den weiteren Gebrauch des generischen Maskulinums ein, sondern lege nur dar, warum die derzeit so beliebten "Alternativen" keine Alternativen sind.

Ein Nutzer hier hat mal den sehr klugen Vorschlag gemacht, einfach ein neues - geschlechtsneutrales - Morphem "-i" einzuführen.

Also anstatt "Die Professoren/innen" einfach nur "Die Professori". Wenn sich das durchsetzen würde hatte ich absolut nichts dagegen einzuwenden.
Es geht mir nicht um das generische Maskulinum, sondern darum, dass die deutsche Sprache auch in Zukunft den rudimentären Anforderungen, die an eine Sprache gestellt werden, nämlich Tauglichkeit zur Informationsübermittlung, gerecht wird. Das wäre nicht mehr gegeben, wenn sich die Form "Professorinnen" mit der Bedeutung "Alle" durchsetzen würde, weil dann, wie oben dargelegt, das Morphem "-innen" seine Bedeutung verlieren würde.

Sprache wandelt sich immer und das ist auch gut so. Weil eine Sprache die sich nicht wandelt, ist Ausdruck einer Gesellschaft, die sich nicht entwickelt.
ABER: Sprachwandel muss immer aus dem Gebrauch der Sprache heraus entstehen. Er kann nicht von außen aufgrund ideologisch-utopischer Erwägungen oktroyiert werden.
Das sieht man zb. auch an den "Germanisierungsbestrebungen" der ganzen deutschtümelnden Vereine im 19. Jahrhundert, die "Pistole" mit "Meuchelpuffer" und so weiter ersetzen wollten. In einigen Bereichen haben sich die neu erfundenen deutschen Worte gegenüber den zumeist französischen Worten durchgesetzt (zb. das längere "Fahrkarte" gegenüber "Billet"; Ökonomie war hier gegeben, weil Unsicherheit in Aussprache reduziert wurde. Zugleich wird aus dem Wort "Fahrkarte" sofort ersichtlich, was gemeint ist. Das ist bei "Billet" nicht zwangsläufig der Fall).

Die neuen Formen wurden angenommen, weil sie die Sprache einfacher, komfortabler, zugänglicher gemacht haben, ohne dass sie an (semantischer, nicht unbedingt ästhetischer) Ausdrucksfähigkeit verloren hätte. Andere Formen konnten sich genau deswegen eben nicht durchsetzen.

Der Unterschied liegt aber darin, dass sprachliche Innovation auf lexikalischer Ebene sehr einfach und ohne größere Verwerfungen geschehen kann - man fügt dem Wortschatz ja nur eine neue, abstrakte Lautkombination zu, mit der man einen Bezug zu einem semantischen Konzept herstellt.
Der Fall, um den es hier geht, ist aber ein Eingriff in die grammatikalische Architektur der Sprache. Und die ist leider erheblich komplexer als der Wortschatz. Denn in der Grammatik kann ich nicht einfach eine Funktion willkürlich umändern, ohne dadurch das ganze System durcheinander zu bringen.

Und genau aus dem Grund werden sich solche Änderungen auch nicht durchsetzen können. Eher wird es dazu kommen, dass speziell für den Fall eine "genderneutrale" Form sich durchsetzt. Damit hätte ich auch gar kein Problem.

Im Lichte dieser Erwägungen halte ich es für höchst zweifelhaft, mir zu unterstellen, dass ich dem sprachlichen Konservativismus da Wort reden würde.
 

InsularMind

Erleuchteter
Registriert
9. Dezember 2003
Beiträge
1.086
Da hätte man die Endung einkürzen können, und wäre mit "Profess" sowohl dem Manne als auch der Frau
( klingt wie Professe ) gerecht geworden. Und das Zeitalter steht ja auf Kurzformen von allem und Jedem.

Man könnte auch indirekt adressieren, und die "Professur" sagen. Dann spricht man das Amt der Person an, das die Person vom Geschlecht und allen nichtberuflichen Angelegenheiten sowieso getrennt halten soll.

Erst hielt ich das für einen eigentümlich komischen Scherz. Gibt es bei denen wirklich keine anderen Probleme?

Hm. I-wie diskriminieren die mal wieder Geschlechtslose. :sad:
 

Simple Man

Forenlegende
Registriert
4. November 2004
Beiträge
8.452
Warum eigentlich nicht "Prof."? Zumindest in meiner Studienzeit war das der gängige Terminus innerhalb der Studentenschaft.
 
Oben