Tizian schrieb:
pibaX wrote:
@atheisten
mich würde mal interessieren, wie du ohne gott entstanden bist, wie das universum entstanden ist usw...
die wissenschaft, die ich aus schule usw kenne hat darauf keine antwort.
wie entsteht leben. es ist fakt, das sich atome nicht selbstständig organisieren können, wer organisiert sie dann, die geheimnisvolle kraft? die einen nennen es lebenssaft, die anderen chi. aber wie nennt ihr atheisten diese absolut notwendige kraft(wenn ihr nicht an gott glaubt).
mit eurer empirischen wissenschaft habt ihr es doch herausgefunden, das es nicht ohne krafteinwirkung geht, aber woher diese kraft kommt ist ein rätsel, sie soll aus anderen kräften resultieren(jeder kennt sicher die merkwürdigsten theorien), aber wie wurde der ursrung erschaffen, darauf hat die wissenschaft keine antwort, einige religionen schon!!!!
mfg pibaX
"Offenbar bist du nicht auf dem neuesten Stand(der immerhin schon Jahre alt ist), die Formel für Leben gibt es bereits
Okay, dann nenn mir doch bitte diese Formel für Leben.
Tizian schrieb:
und die Vorbedingungen für dessen Entwicklung sind genau bestimmt, aber wir sind ja blöd, nicht wahr?
Die Vorbedingungen sind also bestimmt. Wofür? Für den Urknall? Auch da ist die Frage nach der Entstehung von Materie und Antimaterie nicht geklärt. Für die DNS? Spitze, und wo kommen die Bauteile der DNS her?
Und mit "blöd sein" hat das nichts zu tun, eher etwas mit den Grenzen der Wissenschaft. Ich kann mir vorstellen, dass dir dieses Thema nicht besonders zusagt, aber gerade die Quantenphysik als anerkannte Wissenschaft hat hier klar gemacht, dass die Möglichkeiten der menschlichen Erkenntnis per definition begrenzt sind.
Hast du dich - der du im Namen der Wissenschaft argumentierst - jemals mit der Heisenbergschen Unschärferelation oder der Super-Position des Elektrons in der Quantenmechanik beschäftigt? Wie erklärst du mir den Welle-Teilchen-Dualismus des Lichts, wenn es ultmiative Wahrheiten dank wissenschaftlichen "Beweisen" gibt? Hast du dich jemals - auch eine wissenschaftliche Frage - mit Erkenntnistheorie oder dem Münchhausen-Trilemma auseinandergesetzt? Wie erklärst du das psycholologische Phänomen der Multiplen Persönlichkeit?
Natürlich musst du das nicht alles wissen, aber es erscheint mir äußerst unwissenschaftlich und unrealistisch, die Wissenschaft hoch zu jubeln und auf der anderen Seite ihre Begrenzungen - selbst wenn sie wissenschaftlich formuliert werden - zu ignorieren.
Und komm mir jetzt bitte nicht mit: "Aber in XY Jahren werden wir auch das können...", denn das zeigt, dass du dich eben nicht mit den oben genannten Fragen beschäftigt hast.
Es geht der Wissenschaft heutzutage nämlich in erster Linie nicht darum, dass man Morgen das erklären kann, was man Heute noch nicht versteht. Die Evolution der Intelligenz ist nicht aufzuhalten, Verbesserung kommt sozusagen automatisch, deswegen muss man sich dazu im Grunde auch wenig Gedanken machen. Die Menschheit lernt mit der Zeit und entwickelt sich weiter - ob man diese Entwicklung gut heißt oder verdammt, ist onehin Interpretationssache, da stimme ich mit dir völlig überein.
Aber zur Wissenschaft gehört auch die Frage, was man alles nicht erkennen kann, und wieso nicht. Wie bei Kindern, die immer weiter fragen: "Waruuu-uum?" kommt man an einen Punkt, an dem man nicht weiter weiß, oder zu müde wird, um weiterzumachen. Das Dilemma der Letztbegründung bleibt immer bestehen - jeder Versuch, jedes Experiment, ist - wieder eine Erkenntnis der Quantenmechanik - abhängig davon, wer das ganze wie beobachtet.
Der Beobachter ist also Teil des beobachteten Experiments, es entsteht eine Wechselwirkung, die es unmöglich macht, auf so etwas wie einer "objektiven Realität", die mehr als nur eine persönliche Sichtweise ist, zu beharren. Und genau das tust du, Tizian, meiner Meinung nach.
Du beharrst darauf, dass deine Realität, aufbauend auf deinem Informationsstand an Wissen über die Wissenschaft, den du momentan gerade hast, allgemein gültig ist.
Es kommen ständig Sätze wie: "Ja aber, jetzt wollen wir doch Mal bei der Realität bleiben." Um diese Realität zu verteidigen, holst du die Wissenschaft raus. Gleichzeitig ignorierst du alle Teile der Wissenschaft, die den Schluß nahe legen, dass es eben diese Realität, "bei der du bleiben willst", wie du ja selber sagst, nicht gibt.
Als Beipiele:
Viele Eigenschaften des Lichts kann man wunderbar verstehen, wenn man Licht als eine Welle betrachtet. Interferenzen beispielsweise, sind Überlagerungen von Lichtwellen, bei denen sich Wellentäler und Wellenberge der Lichtwellen auslöschen oder aber verstärken können. Die Wellentheorie des Lichtes stammt übrigens schon von Huygens aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, während Newton fast gleichzeitig eine Teilchentheorie des Lichts aufstellte. Wegen des großen Erfolges setzte sich die Wellentheorie durch, bis Hertz und Lenard Ende des letzten Jahrhunderts den lichtelektrischen Effekt entdeckten: Strahlt man Licht einer Wellenlänge auf eine Metalloberfläche werden Elektronen einer bestimmten Energie herausgelöst. Erhöht man die Lichtmenge erhält man zwar mehr Elektronen, sie haben aber nicht mehr Energie. Das stand im Widerspruch zur Wellentheorie, die besagt, dass die Energie der Welle durch die Intensität gegeben ist. Mittlerweile geht man davon aus, dass Licht je nach Art des Experimentes oder der Fragestellung als Welle oder Teilchen beschrieben werden kann. Diese Erkenntnis ist ein Bestandteil der von Planck, Heisenberg und anderen Physikern entwickelten Quantenmechanik. (ds/15. Juni 2000)
Tizian schrieb:
Gemein, dass wir eine vernünftige Erklärung haben, wo Religionen nur Theorien bieten, an die man glauben soll.
1.) Wer ist wir?
2.) Sprichst du im Namen der Wissenschaft?
3.) Einstein mit seiner Relativitäts
theorie ist also kein Wissenschaftler, genau so wenig wie Darwin mit der Evolutions
theorie? Und welche Religion stellt bitteschön Theorien auf? Ich zitiere dich Mal: Beweise, bitte! Gerade die religiösen Fanatiker sind es doch, die mit Theorien nichts anfangen können, und einfach sagen: "Das hat Gott mir gesagt, darum ist es so!" Wo siehst du da Theorien? Für den Gläubigen ist das Fakt, nicht Theorie!
Hier noch eine wissenschaftliche Darstellung dieses Sachverhaltes, da du ja so auf Wissenschaft zu stehen behauptest, über diesen Sumpf der Letztbegründung, oder das "Münchhausen-Trilemma":
http://www.schmidt-salomon.de/muench.htm
Tizian schrieb:
Glauben muss man nur an Dinge, die nicht beweisbar sind, also geben Relgionen selbst zu, dass ihre Götter nicht existieren.
Komischer Gedankengang. Ich versuche Mal, ihn zu entwirren. "Glauben muss" - seltsame Formulierung. Ich erinnere an "Nathan, der Weise" von Gotthold Ephraim Lessing (übrigens aus der "Aufklärung", einer wissenschaftlichen Blüte-Zeit): "Der Mensch muss nicht müssen." Er darf höchstens müssen, wenn er sich selbst zwingt.
Okay, weiter im Satz: Glauben kann man also deiner Meinung nach nur an Dinge, die man nicht beweisen kann. So weit, so gut.
Tizian schrieb:
also geben Relgionen selbst zu, dass ihre Götter nicht existieren.
Wieder sehr wirr. Religionen sind keine Menschen, also können sie auch nichts zugeben. Weiterhin würde dies bedeuten, dass es alles, was man nicht beweisen kann, nicht gibt. Beweis mir bitte, dass es Träume gibt. Oder, um bei dem physikalischen Beispiel von oben zu bleiben, beweise mir, dass es Licht gibt, bzw. erkläre mir, welche Form es hat, wenn es existiert. Und wenn es keine Form hat - oder diese nicht beweisbar ist - kann es dann, deiner Logik folgend, existieren? Was ist Materie ohne Form?
Erinnert mich an den Witz, wo sich ein Astronaut und ein Gehirnchirug treffen, und der Astronaut meint: "Ich war im Weltraum, ich habe die Erde von oben gesehen. Jetzt weiß ich - es gibt keinen Gott." Daraufhin der Gehirnchirurg: "Und ich habe schon tausende Gehirne gesehen - aber noch nie einen schlauen Gedanken."
Wenn überhaupt, dann geben die Leute, die sich als einer Religion zugehörig bezeichnen, zu, dass sie daran glauben, dass eine Form von Gott mit jemand Kontakt aufgenommen hat, dessen Lehren sie folgen. Der Vorwurf, den sich diese Leute noch am ehesten gefallen lassen müssen, ist imho der, dass sie - wenn sie schon an einen Gott glauben - nicht selber versuchen, mit diesem Wesen, diesem Bewusstsein, dieser Entität, Kontakt aufzunehmen, sondern einem anderen Menschen, wenn es darum geht, Gott zu verstehen, blind vertrauen.
Diese Blindheit führt oft zu religiösem Wahn, und dieser zu unmenschlichen Verbrechen - deswegen, und aus keinem anderen Grund - sehe ich das "blinde Vetrauen" in den Pastor, Ober-Rabbiner, Guru oder "die Wissenschaft", wie in deinem Falle, sehr kritisch.
Wer Theorien für Fakten hält, schafft Dogmen. Und nach diesem Prinzip ist es egal, was man verteidigt: die Existenz Gottes, des Teufels, oder, wie Tizian, die "Beweiskraft" desjenigen Teilgebietes der Wissenschaften, das man gerade an sich heranlässt und verstanden zu haben glaubt.