Cait, ich muss in dem Zusammehang leider meinen eigenen Wunsch missachten und das Gleiche posten, was ich schon bei Nationalstolz geschrieben habe.
Allerdings hat da eh keiner drauf reagiert, von daher ist es fast wie ein neues Posting ;-)
"Nationalstolz ist m.M.n. nichts anderes als ein atavistisches Pattern (und nicht MUSTER, hehe!).
Die animalischen Instinkte verlangen, je nach Tierart, ein unterschiedliche Betonung auf
a) dem individuellen Wohlergehen
b) dem kollektiven Wohlergehen, wobei dieses gewöhnlich auf ein Rudel/Schwarm usw. beschränkt ist.
Je nach Situation wird das eine oder das andere als Wichtiger empfunden.
Das Wir-Gefühl ist im Menschen, wenn auch m.E. auf ziemlich verstümmelte Weise erhalten geblieben. Die Arterhaltung ist in den Hintergrund gerückt und nur noch wenige finden glücklicherweise Gefallen an EU-genik. Stattdessen hat sich etwas anderes seinen Weg in die wirren Gedanken gebahnt:
Man ist "stolz auf meine Familie", "stolz auf meine Stadt", "stolz auf mein Volk". Der Grund liegt für mich darin, dass man die Leistung seiner genetisch (vielleicht!!!) ähnlichen Vorfahren oder seiner Volksgenossen als Schulterklopfer für die eigene Person zu manifestieren sucht.
Denn was, ganz nüchtern betrachtet, hat man persönlich überhaupt davon, dass aus dem eigenen "Volk" positive Ideen, Taten, Charaktere hervorgegangen sind als besagte Selbstbeweihräucherung?
Bin ich besser oder wertvoller als ein z.B. Kenianer, weil wir Schumi, Goethe, das Grundgesetz, Weißbier und das Oktoberfest (Beispiele frei nach BILD) "hervorgebracht" haben oder weil ich behaupten kann, dass einer meiner Vorfahren vielleicht vor 2000 Jahren durch die Wälder Germaniens gerannt ist (um durch die Jagd gerade so zu überleben)?
Und nicht einmal dieses Argument der Steigerung des Selbstwertgefühls steht auf stabilem Fundament:
Denn was ist denn überhaupt die Nation bzw. das Volk?
Sind es nur die (nicht vorhandenen) "reinrassigen" Nachfahren der Germanen (deren Reinrassigkeit doch sehr in Zweifel gestellt werden darf)?
Oder ist es die Mehrheits-Schnittmenge, die sich durch mehrere Siebe wie "kulturelle Ähnlichkeit", "Sprache", "Religion", "Tradition" hindurch gekämpft haben?
Sind es nur die Staatsbürger mit Personalausweis (oder einem Reichsausweis, zu bestellen für 100 € )?
Ich betone hiermit, dass ich Nationalstolz bei KEINER Nation für angebracht halte, wichtig ist, was man SELBST für sich oder für andere erreicht.
Man möge darüber nachdenken.
Natürlich bin ich für jedes ander Argument dankbar, weshalb man stolz auf sein Land oder sein Volk (man erkenne den Unterschied) sein sollte, also her damit!
Unpatriotische Grüße, Eire
P.S: Nein, ich bin nicht im Geringsten auf die irische Nation stolz!"