Schönheits-Ideale ?

Trasher

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Habt ihr vor allem schon mal ein abgeschminktes Modell gesehen? Da ist meist nicht mehr viel übrig von dem perfekten Glanz.

Natürlichkeit, nicht Spachtelmasse ist für mich wahre Schönheit. Und: Kleine "Fehler" machen sympathisch, wie ich finde. :)
 

InsularMind

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Also ich denk ja dass der Schlankheits- Wahn mit dem Jugend - Wahn eng zusammenhängt.
Hat wohl zum Großteil auch biologisch verankerte Wurzeln.

Jung = stark = potent =gesunde Nachwuchsrate = Vorzug.
Oder Dynamisch, beweglich, unternehumgslustig, sportlich, fröhliche Ausstrahlung = Vorzug, eine Sache die bei Jüngeren predominat hervorsteht.
Um so schlanker desto jugendlich wirkender / dynamischer, knackiger ist da vielleicht die Folgerung.
Geht aber so bis etwa 35 rum die Sache.
Für Jugendwahn - Betroffene sind meist schon Partner über 28 zu alt.

@Antimagnet tröste Dich damit : wenn das Äußere "passt" interessiert hinterher oft auch mal der Charakter.

Wie war das eigentlich in der Rubens - Zeit ? War es wirklich gesellschaftsweit verbreitet Fettleibige schön zu finden oder war Rubens auch nur einer von wenigen "Fettfetischisten" ?
Das mit den Modemachern finde ich ganz witzig, aber wenn das so wäre hätten wir heute vermutlich viele schnauzbärtige Model - Frauen :wink:
 

agentP

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Schaut Euch mal Fotos von Models oder Schauspielerinnen der 50er Jahre,
die sehen mit ihren ausgeprägten Rundungen wesentlich gesünder aus.
Dann schau dir mal Schauspielerinnen aus den 20ern und frühen 30ern an, zB Louise Brooks oder Marlene Dietrich, dann wirst du feststellen, daß sich das nichts gibt zu heute. Das Idealbild ist seit Rubens sicher zigmal von "füllig" nach "dürr" gewechselt und zurück.
 

Anhai

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Ich denke, das Ideal ist immer das, was schwer zu erreiche ist, wenn die Zeiten schlecht sind und es wenig zu essen gibt, dann wird mollig als schön empfunden. Das trifft z. B. auf die Zeit nach dem Krieg zu und auf die Zeit von Rubens sowieso. Heute wo das Angebot an Essen unbegrenzt ist und das Schlanksein somit immer schwieriger wird, ist das Schönheitsideal eben so dürr wie nur möglich zu sein.

Was die Theorie angeht, dass alle Mode-Designer schwul sind und deshalb gerne knabenhafte Frauen um sich haben. Na ja, ganz so krass würde ich das nicht ausdrücken. So hat z. B. Jean Paul Gaultier mal eine ganze Zeit seine Kollektionen nur mit molligen Models vorgeführt. Aber so ganz von der Hand weisen will ich das auch nicht. Es ist natürlich schon so, dass in der Modebrache überdurchschnittlich viele homosexuelle Männer tätig sind. Neben Designer auch Hairstylisten, Visagisten usw. Da werden schon Trends gesetzt und dass homosexuelle Männer nicht gerade auf weibliche Rundungen abfahren liegt ja schon auf der Hand.

Dann schau dir mal Schauspielerinnen aus den 20ern und frühen 30ern an, zB Louise Brooks oder Marlene Dietrich, dann wirst du feststellen, daß sich das nichts gibt zu heute. Das Idealbild ist seit Rubens sicher zigmal von "füllig" nach "dürr" gewechselt und zurück.
Guck dir mal den "Blauen Engel" an. Da ist die gute Marlene aber mehr als nur ein bisschen pummelig. Ich würde mal auf Konfektionsgröße 44 tippen. Heutzutage gilt eine Frau mit Größe 40 oder 42 schon als "fett".
 

Sina

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@all,

der Artikel (Beitrag von agentp) beschreibt treffend die Entwicklung bis hin zum heutigen Schönheitswahn.

Daraus geht aber auch eindeutig hervor, dass es in der Vergangenheit keinen "Schlankheitswahn" gegeben hat.

Natürlich gab es auch in den 20er Jahren - wie auch heute - sehr schlanke Frauen, die nicht ständig hungern mussten, um ihr Gewicht halten zu können. Doch war es sicher nicht so, dass Frauen über 40 Jahre meinten, sie müßten sich in Kleidergröße 38 hineinhungern.

Es ist schon erstaunlich, dass nicht nur Teenager diesen Zwängen unterliegen, sondern, dass bei uns allen - ob wir wollen oder nicht - die Wahrnehmung beeinflußt oder gesteuert wird.

Gruß Sina
 

agentP

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Daraus geht aber auch eindeutig hervor, dass es in der Vergangenheit keinen "Schlankheitswahn" gegeben hat.
Was du da so alles rauslesen kannst. :gruebel:


Natürlich gab es auch in den 20er Jahren - wie auch heute - sehr schlanke Frauen, die nicht ständig hungern mussten, um ihr Gewicht halten zu können. Doch war es sicher nicht so, dass Frauen über 40 Jahre meinten, sie müßten sich in Kleidergröße 38 hineinhungern.
Woher weisst du das ? Der Text spricht von "androgyne Figur angestrebt, sehr schlank". Das ist schon recht eindeutig, finde ich. Androgyne Typen sind ja nicht mal heutzutage gefragt, denn wie man an den aktuellen Topmodels wie Gisele Bündchen oder Heidi Klum sieht ist zwar schlank gefragt, aber Busen und Po sollten auch nicht zu kurz kommen.
 

Anhai

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agentp schrieb:
Was aber nichts daran ändert, daß das Schönheitsideal der 20er ähnlich dünn war wie heute.

Das Schönheitsideal hat sich damals vielleicht gewandelt hin zu weniger weiblich, aber nicht unbedingt zu schlank. Die Frauen haben ihre Korsetts weggepackt und Hängerkleichen angezogen anstelle von an Hüften und Busen aufgepolsterten langen Roben. Dann noch die Haare kurz und fertig war die neue Frau. Aber ich kann mir kaum vorstellen, dass in den 1920ern viele Frauen eine Diät gemacht haben um schlank zu sein.
 
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