Rechenschieber, Rechenscheiben

Mr. Anderson

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Sie waren groß, bevor es den Taschenrechner (günstig zu kaufen) gab, und sie sind heute immer noch irgendwie „cool“:





Inzwischen werden gebrauchte Rechenschieber und Rechenscheiben auf ebay teurer verkauft als bereits ordentliche Taschenrechner. Zwar gibt es Anleitungen zum Selberbauen:
http://sliderulemuseum.com/SR_Scales.htm

Aber Vorsicht: Angenommen, man nimmt Papier oder Folie zum Basteln, sei es auch dickes Papier: Wenn durch ein leichtes Knicken, Biegen oder Verschieben des Papiers auch nur ein halber Milimeter Unterschied zwischen den Skalen entsteht, ist das schon eine deutlich spürbare Ungenauigkeit.

Alter Lehrfilm (1944) über das elementare Rechnen mit Rechenschiebern (auf Englisch):
http://www.youtube.com/watch?v=w4egBM_N3s0
 

Giacomo_S

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Mr. Anderson schrieb:
Sie waren groß, bevor es den Taschenrechner (günstig zu kaufen) gab, und sie sind heute immer noch irgendwie „cool“

Mein Jahrgang im Gymnasium war der letzte, dem der Umgang mit dem Rechenschieber noch gelehrt wurde. Und der erste, der Unterricht im Rechnen mit dem Taschenrechner erhielt.
Im Abitur haben war er dann out, wir haben mit dem Taschnerechner gerechnet. Allerdings habe ich dann später ihn noch einmal für die Berufsschule hervorgeholt. Denn da war der Taschenrechner verboten - und da es für den Rechenschieber bereits keine Regeln mehr gab, konnte ich das Verbot so umgehen. O-Ton des Lehrers: "Na so ein Ding habe ich ja schon seit Jahren nicht mehr gesehen, wüßte gar nicht mehr, wie das geht. Aber wenn Sie das Teil beherrschen, dann können Sie warscheinlich diese Aufgaben hier eh im Kopf rechnen."

Mr. Anderson schrieb:
Inzwischen werden gebrauchte Rechenschieber und Rechenscheiben auf ebay teurer verkauft als bereits ordentliche Taschenrechner.

Ernsthaft ? Bis vor ein paar Jahren hatte ich sogar noch zwei von diesen Dingern. Dann aber habe ich sie, nach etlichen Umzügen, doch weg geworfen. Wer rechnet auch damit, dass sich irgendwann ein paar Nerds dafür interessieren ?

Mit einem 30cm-Standard-Rechenschieber kann man allerdings nur mit einer Stellengenauigkeit von max. 4 Stellen rechnen (unter Abschätzung der letzten Stelle). Außerdem muss man eine Überschlagsrechnung für die Dimension machen.
 

Ein_Liberaler

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Diese Überschlagsrechnung ist aber höchst nützlich, was man daran merkt, daß routinemäßigen Nutzern von Taschenrechnern manchmal die gröbsten Patzer nicht auffallen.
 

Giacomo_S

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Ein_Liberaler schrieb:
Diese Überschlagsrechnung ist aber höchst nützlich, was man daran merkt, daß routinemäßigen Nutzern von Taschenrechnern manchmal die gröbsten Patzer nicht auffallen.

Auch wieder wahr.
Außerdem:
"Der Mangel an mathematischer Bildung gibt sich durch nichts so auffallend zu erkennen wie durch maßlose Schärfe im Zahlenrechnen."
Carl Friedrich Gauß
 

dkR

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Mein Vater benutzt so ein Ding ab und zu noch, ich finde das cool, bin dafür aber eindeutig zu blöd.
 

Mr. Anderson

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Giacomo_S schrieb:
Ernsthaft ? Bis vor ein paar Jahren hatte ich sogar noch zwei von diesen Dingern. Dann aber habe ich sie, nach etlichen Umzügen, doch weg geworfen. Wer rechnet auch damit, dass sich irgendwann ein paar Nerds dafür interessieren ?
Da hab ich mich vielleicht auch von einigen exotischen Modellen beeindrucken lassen; die Preise sind je nach Modell in der Tat ziemlich unterschiedlich; einige werden auch für unter 10 Euro reingestellt.
 

Giacomo_S

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dkR schrieb:
Mein Vater benutzt so ein Ding ab und zu noch, ich finde das cool, bin dafür aber eindeutig zu blöd.

Das ist gar nicht schwierig.
Von den Grundrechenarten geht nur Multiplizieren und Dividieren. Dabei entspricht die Einstellung der Schieber etwa der schriftlichen Darstellung:
Beim Multiplizieren stellt man die 1 auf die eine Zahl und liest das Ergebnis bei der anderen Zahl ab. Beim Dividieren stellt man die Zahlen so übereinander wie sie der Bruch darstellt und liest an der Eins ab.
 
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