NPD im Landtag

[agentP]

Den HPD, der das Wort hier ins Spiel bringt mit links in Verbindung zu bringen, dürfte eher schwierig sein.
Wie kommst du drauf, dass das Mainstream ist? Gibts da andere Beispiele, dass z.B. Bankchefs unter Nennung des eigenen Namens in einem offenen Brief so eine Erklärung abgegeben haben? Noch dazu im "Kernland der Bewegung"? Oder ist das jetzt reine Spekulation?
Im aktuellen Spiegel ist ein Artikel über undichte Stellen bei Polizei und anderen Behörden in den neuen Ländern, über die Daten von NPD-Gegnern an diese gelangten. Diese veröffentlicht die Daten dann schon mal auf ihrer Homepage.
Ich würde mich da ehrlich gesagt schon ein wenig bedroht fühlen und würde jemanden schon als einigermassen couragiert bezeichnen (wenn auch nicht unbedingt im strengen Wortsinne als zivilcouragiert) der dann so offen sagt was Sache ist.
Aber das sind natürlich nur meine 2 €cent.

 

[Ein_Liberaler]

Den HPD kenne ich nicht näher. Ganz unabhängig vom einzelnen Nutzer dieses Wortes, hat sich sein Sinn in den letzten Jahren verdreht. Zivilcourage bedeutet heute, in einer von allen Parteien, den Gewerkschaften und Kirchen organisierten Demo mitzumarschieren oder einem alten Mann kein Heizöl zu liefern, sodaß ihm die Heizung kaputtfriert.

Um NPD-Leuten kein Zimmer zu vermieten, gibt es außer persönlicher Abneigung auch gute wirtschaftliche Gründe: Ihr Aufenthalt könnte geschäftsschädigend sein. Nicht nur wegen ihres verdient schlechten Rufes, sondern auch, weil die kriminelle Antifa gelegentlich gegen das Privateigentum von Wirten vorgeht, die der NPD Räume vermieten.

Nachdem das Magazin im Jahr 2000 die Bankverbindungen der rechtsextremistischen Partei veröffentlicht habe, seien der NPD rund 100 Konten gekündigt worden, teilte der Sender heute mit. Doch inzwischen unterhielten unter anderem die Deutsche Bank Chart zeigen, die Postbank Chart zeigen sowie einige Banken im Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) wieder Geschäftsbeziehungen zur NPD.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,510182,00.html

Erste Kündigungen wurden nach Informationen von REPORT MAINZ bei folgenden Banken ausgesprochen:

der Volksbank Itzehoe
der Raiffeisenbank Lauenburg
Volksbank Pirna
Volksbank Untertaunus

http://www.swr.de/report/presse/-/id=1197424/nid=1197424/did=2715972/lwe5p1/index.html

Bereits 2000 hatte die Sparkasse Vorpommern ein NPD-Konto gekündigt und sich 2004 geweigert, für die Kreistagsfraktion Ostvorpommern der NPD ein Konto einzurichten. Die bundesweit ergangenen Gerichtsurteile hätten mittlerweile die Rechtslage zu diesem Thema fixiert, erklärte der Vorstandsvorsitzende Jürgen Hahn.

Das Landgericht Rostock hatte erst am vergangenen Donnerstag die Kündigung eines Girokontos der NPD in Rostock als rechtmäßig bestätigt.

http://www.mvregio.de/nachrichten_region/13088.html

Diesmal ist es die Sparkasse Schwerin, die es partout wissen will. Wie die NPD Mecklenburg-Vorpommern meldet, hat diese Sparkasse es gestern abgelehnt, ein Konto für die NPD-Fraktion zu eröffnen.

Offensichtlich eine Sympathisantenseite, also spare ich mir die Verlinkung.

Ich würde schon sagen, daß sich die Verantwortlichn dieser kleinen, regionalen Institute in Mecklenburg und Sachsen persönlich aus dem Fenster lehnen.

Andererseits, was passiert denn? Hat man schon gehört, daß Neonazis Anschläge auf Privathäuser verüben, daß sie etwa Kinder auf dem Schulweg belästigen und einschüchtern würden? Eher sind sie selbst Prügelknaben, zum Glück.

 

[wintrow]

Nun die meisten NPD-Wähler mögen keinen demokratischen oder wirtschaftlichen Horizont haben aber das selbe behaupte ich von FDP oder Grünenwähler auch, oder will hier jemand ernsthaft behaupten einer dieser Parteien hätte ein Parteiprogramm was Deutschland nicht zwangsläufig in den Untergang führt?!

Freier Markt ohne Einmischung vom Staat...wenn ich sowas schön höre. Klar haben die Amis in den 30zigern auch versucht...ging gnadenlos schief!

Man darf den Menschen keine Dummheiten vorwerfen, sondern muß ihnen Alternativen geben. Da werden die Menschen Jahrzehntelang gnadenlos vergessen von Politik und Wirtschaft und nun wundert man sich das plötzlich in diesen Gebieten NPD-Gewählt wird.

 

[Ein_Liberaler]

Du siehst keinen Unterschied zwischen einer Partei, die den Nationalsozialismus verherrlicht und wiederbeleben will, und Wirtschaftsliberalen? Der Unterschied zwischen den USA der Dreißiger* und dem zeitgenössischen Deutschland sollte aber schon ins Auge springen, denke ich.

* Ich habe keine Lust, dazu eine Diskussion anzufangen, aber was die wirtschaftliche Freiheit damals angeht, solltest Du Dich mal mit dem New Deal beschäftigen.

 

[wintrow]

Wo genau soll denn bitte schön der Unterschied liegen zwischen der NPD und FDP, abgesehen von der Ideologie. Denn Fakt ist doch eins..beide Parteien können kein ernsthaftes wirtschaftliches Konzept vorweisen und wenn einer dieser beiden Parteien an der Macht wäre, wäre unsere Demokratie at absurdum. Bei der NPD würde es wohl so laufen wie damals unter der Herrschaft der NSDAP...Unterdrückung, keine freien Wahlen mehr. Nun unter der FDP gäbe es noch die freie Meinungsäußerung aber unter welchen Zugeständnissen wenn eine kleine Macht und Geld bessene Wirtschaftselite die politische Macht in den Händen halten würde? Gewerkschaften ade, Dumpinglöhne, Outsourcing, sozialer niedergang herzlich willkommen. Nun ich denke nicht das eines dieser beiden Szenarien auch nur im entferntesten Deutschland gut tun würde und auch so war mein Post gemeint.

Zum Thema New Deal...das ist genau das was ich meine. Ohne Einmischung des Staates in die Wirtschaft geht es nicht. Das haben die New deal Programme sehr deutlich gemacht:

>>Um die Folgen der Wirtschaftskrise zu lindern, wurden zwei so genannte „New-Deal“-Programme verabschiedet. 1934 wurde zur Kontrolle von Wertpapiergeschäften die Securities and Exchange Commission ins Leben gerufen. Eine weitere Massnahme waren staatliche Eingriffe in Lohn- und Preisfestsetzung sowie die Schaffung eines Sozialversicherungssystems (Social Security).<<
Quelle:Wikipedia

 

[agentP]

Zivilcourage bedeutet heute, in einer von allen Parteien, den Gewerkschaften und Kirchen organisierten Demo mitzumarschieren oder einem alten Mann kein Heizöl zu liefern, sodaß ihm die Heizung kaputtfriert.

Deswegen habe ich ja für meinen Teil auch präzisiert:

als einigermassen couragiert bezeichnen (wenn auch nicht unbedingt im strengen Wortsinne als zivilcouragiert)

Andererseits, was passiert denn? Hat man schon gehört, daß Neonazis Anschläge auf Privathäuser verüben, daß sie etwa Kinder auf dem Schulweg belästigen und einschüchtern würden? Eher sind sie selbst Prügelknaben, zum Glück.

Warum sollte man bei Leuten, die ohnehin gerne mal zulangen nicht davon ausgehen, dass die Wahrscheinlichkeit auf einen Angriff steigt, wenn man sich offen gegen sie stellt, ihnen also quasi einen Grund liefert? Ich denke das ist ein normaler und naheliegender Gedankengang, oder?

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,488208,00.html
http://www.tagesschau.de/inland/meldung37904.html
http://www.stern.de/politik/mut/:Rechtsextremismus-Eine-Website-Angst/601733.html

Ich finde übrigens durchaus, dass Courage da anfängt, wo man ein realistisches Gefühl der Bedrohung überwindet und nicht erst dann, wenn die die Bedrohung auch in diesem Masse vorhanden ist. Und glaube nicht nur, sondern ich weiss aus Erfahrung, dass sich in manchen Gegenden Menschen durchaus durch Neonazis bedroht fühlen. Mich beeindruckt allerdings auch die ältere Frau, die in der U-Bahn in Neukölln die laute Clique Testosteron ausschwitzender Jugendlicher auffordert das Musikgedudel aus dem Handylautsprecher auszumachen, während 30 gestandene Männer rumsitzen und maximal ein genervtes Augenrollen in die Richtung hinkriegen, in der sie von den Jungs nicht gesehen werden.

 

[Ein_Liberaler]

Du hast recht.

 

[agentP]

Wo genau soll denn bitte schön der Unterschied liegen zwischen der NPD und FDP, abgesehen von der Ideologie.

Was heisst hier "abgesehen von"? Ich würde sagen das ist ein entscheidender Punkt, aber ich bezweifle dass es Sinn macht das auszuführen.
Wenn man so anfängt sind irgendwie alle Parteien gleich.

Denn Fakt ist doch eins..beide Parteien können kein ernsthaftes wirtschaftliches Konzept vorweisen

Was ist nochmal genau das wirtschaftliche Konzept der FDP?
Welche Partei hat denn deiner Meinung nach ein fundiertes wirtschaftliches Konzept?