Nähe

sillyLilly

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14. September 2002
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4.158
Nähe

Menschen
Gerede
Gedränge
Ich tanze
Ich rede
Ich flüchte
Schließe meine Augen
Fühle dich
Du bist nicht hier
Und kann doch fühlen
wie du bei mir bist
Als wage Hoffnung
Und als leichten Schmerz
Der ziehend in meiner Brust sitzt

Du betrittst den Raum
Es wird so still
Tiefe breitet sich aus in mir
Brauche dich nicht sehen
Und spüre du bist da
Unsere Blicke treffen sich
Wie tiefe Wasser in einander fließend
Sich dann vermengend
Um im sog miteinander zu versinken

Brauchst mich nicht anzuschauen
Doch weiß ich das du mich siehst
Genau wie ich Dein Hereinkommen
mit jeder Faser meines Körpers spüre
bist du dir meiner Gegenwart bewusst
Ich schließe meine Augen und bin dir nah

Es schmerzt
Ich laufe fort
Trunken von Deiner Nähe
Berauscht und umnebelt meine Sinne
Laufe ich durch die Nacht
Will fort von dir
Und fort von mir
Fort von allem was mich trunken macht
Taumle durch die Nacht
Doch kann dem nicht entrinnen
Dieser Nähe die mich trunken macht
Auch noch in der Ferne
Hat ein dünnes starkes Band mich in der Hand
So sehr ich mich auch winde
Ich entkomm ihm nicht

Irgendwann dann
treibt es mich zurück
Ergebe mich dem Taumel,
der Trunkenheit

und fühle dich

Menschen und Gedränge
Gerede und Getanze

Für uns ist alles menschenleer
Wenn unsere Blicke sich versenken
In des andren Tiefe

Hatte Angst mich zu verlieren
Hatte Angst so zu versinken
Wollte mich nicht halten lassen
an dem dünnen starken Band
Entdecke nun auf Deiner Seele Grund
Ein Teilchen von mir

Habe ich in längst vergessenen Zeiten,
es dort verloren, wo ich es heute find?
 

BigIgnazion

Meister
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10. April 2002
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106
zuerst einmal kritik : kein durchgängiges metrum, ich finde ein gedicht sollte bemüht sein die hohe technische kunst des schreibens auch auszudrücken, das fehlt mir hier... daher wäre es auch besser es als text zu bezeichnen...
deweiteren ein sprachlicher bruch
"Um im sog miteinander zu versinken"
- sprachlicher bruch, da der rest des gedichtes sich wie eine zarte ode an die welt der gefühle, des nicht denkes sondern des einfachen wissens liest. jedoch diese zeile hört sich aus meinem sprachverständniss heraus sehr sarkastich an. ich finde für das gefühl des lesens ist diese zeile somit in dieser form eher kontra produktiv... ich würde vorschlagen das "sog." zu streichen und schon liest es sich eingänglicher. allerdings könnte es natürlich sein das du diese zeile auf diese weise besonders hervorheben wolltest, dann wäre es zu überlegen ob sich das lohnt, d.h. ob dir diese spur von sarkasmus wichtig ist, oder ob sie sich eher "eingeschlichen" hat...



ansonsten: ein schöner text, gelungene wortwahl, die süße angst vor der liebe... wegrennen obwohl man nicht will, oder doch ?

wer weiß das schon...



etwas anderes:
nunja, die tage in denen ich mich hier in der lyrik ecke noch öfters rumgetrieben habe sind vorbei, allerdings nicht aus mangelndem interesse oder aus mangelnder wertschätzung der werke eurer geister, sondern einfach weil ich in letzter zeit nur selten in der lage in bin, mich auf lyrik und / oder epik ernsthaft einzulassen, daher habe ich auch schon geraume zeit keine kurzgeschichten mehr gepostet, weil ich keine geschrieben habe... jedoch finde ich es schade, das wir hier auf dieser seite ein so großes potential an interssierten und aktiven leuten haben, doch diese sich leider nicht gegenseitig weiter helfen...

auf wieviele gedichte gibt es keine antwort ? warum ? - sind sie es nicht wert ? - ich glaube kaum...

daher mein apell an die schreiberlinge da draußen:
postet kritik, postet lob bildet eine gemeinschaft, am besten kommt ihr weiter wenn ihr euch gegenseitig hilft...


in diesem sinne,
grüße ignazion m( )m
 

Wowbagger

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12. April 2002
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1.402
@ Iggi

Sorry, aber wenn ich Kritik an hier geschriebenen Texten äußerte, würde ich mehr auf meine eigenen Worte achten.
Der Kritiker, der es nicht besser macht als seine "Opfer", zerlegt leider seine eigene, gutgemeinte Kritik! Meine Sicht!
Und letztlich geht es hierbei doch darum. was die jeweiligen Worte in den Gedanken der "Konsumenten" auslösen.

Dennoch stimme ich Dir in einigen Punkten zu.
Etwas mehr Liebe und Zuwendung zur Sprache würde sicher zuträglich sein! Ganz allgemein gesprochen...
Aber hier sind eben keine Profis am Werk.... und dennoch lese ich hier schöne Texte!

Beste Grüße........
 

sillyLilly

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@Iggi
danke für deine Kritik.
<--denkt darüber nach
*hmmmm* weißt du ich mache mir beim schreiben eigentlich gar keine logischen gedanken. ich schreibe einfach Worte auf die mir kommen. Folge etwas das in mir pulsiert. Es sind am Anfang eines Textes Fragmente ... Wasser das ich höre ...dem ich folge... ....tropft vor sich hin....oder ist wie Regen ......ich tauche ein darin und schwimme dem Strom entgegen um am die Quelle zu kommen ... am Schluß des Textes habe ich das Gefühl das es in mir tanzt.
Muß vielleicht noch daran arbeiten nicht nur mit meinem Gefühl daran zu gehen :oops:

über den Satz mit dem Sog muß ich nochmal nachfühlen warum ich ihn so geschrieben habe.

@wow
Und letztlich geht es hierbei doch darum. was die jeweiligen Worte in den Gedanken der "Konsumenten" auslösen.

Ja damit hast du recht. Ich denke nicht von mir, das ich ein profi in irgendwas bin. Hab nur versucht meine Gefühle auszudrücken. Wenn ich jemanden damit berührt habe dann ist es schön eine verbindung von herzen geöffnet zu haben.

Gruß Lilly
 

Don

Ehrenmitglied
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3.077
Hallo Leute,

nun jeder darf Kritik äußern solange sie sinnvoll oder fördernd ist. Auch ist eine Einschätzung der eigenen Worte nicht möglich ohne zumindest einen Komentar bekommen zu Haben. Da stehe ich hinter BIG, doch ich bitte um ehrliche und konstruktive Meinung.
Ich lese hier viel, wenn auch Don (die faule Nuss) nicht texten will. Bisher muß ich sagen habe ich hier sehr viel positives, lebensbejahendes und fortschrittliches gelesen. Das wir natürlich auch die dunklen, depressiven Seiten hier haben ist normal und der Sache dienlich.

Macht weiter so, Euer Don!
 
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