Das erinnert mich schmerzhaft, dass ich hier ein paar Usern noch eine Abhandlung zu diesem Thema schulde (habs nicht vergessen).
In der Kabbalah wird neben der Numerologie und dem
Lebensbaum auf verschiedenste Art & Weise die Welt anhand
von Entsprechungen (Analogien) dargestellt.
Der Lebensbaum dient z.b. als Möglichkeit das Universum
daran abzubilden. Dabei geht es in erster Linie um die Abbildung
der immer gültigen Kräfte und Qualitäten, NICHT um den Formenaspekt
(dieser ist eben eine art illusorische Manifestation dieser Kräfte).
Sie ist ein Werkzeug, um sich selbst und das Universum (nicht zuletzt
Gott) zu erkunden. Diese Kräfte werden durch den Bezug zu den
Buchstaben des Alphabeths, oder den Seripha des Lebensbaums fassbar
gemacht. Ein Kabbalist kann eine Lebenssituation auf dieser "Karte"
abbilden, und alternative Abzweigungen "sehen", weil ihm bestimmte
Gesetzmaessigkeiten klarer sind.
Besondere "Rituale" sind im eigentlichen Sinne nicht wirklich von Bedeutung. Dennoch wird dem Studierenden immer wieder klar gemacht, welche Handlungen aus praktischer Sicht "von Wert" sind. Ein Kabbalist erkennt in jeder Handlung eines Menschen eine Art "Ritual". Angemessenes Handeln steht im Vordergund. Eine Zeremonie ist zweitrangig, da eine ordentliche Lebesführung "Ritual" genug ist

.
Allerdings sollte man auch erwähnen, dass gerade der "praktische" Teil über lange Jahre nur mündlich überliefert worden ist. Vieles davon ist der "Öffentlichkeit" nicht zugänglich, weil vieles davon nur an _nachweislich_ ernsthaft studierenden Juden vermittelt wird (das ist eine der niedergeschriebenen Regeln). Diese Regel wurde auch nur selten übertreten. Fragmente von diesem Wissen findet man in den Werken des Golden Dawn ect.
- QuadWord